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VS. ytzchrsang. 18» Drichl-aschrMl »echewst« »-«»««. Eenilprecher-Vammelnummer SS 2»1 «ur lür Dachft«I»ri<>»! »0011 MiMvoch. 28. April 1922. Gegründet 1838 DezugsGebühr Li Anzeigpn-Preise. «achftu» mir m» »«uMch« Vurllrnnnsod« <„»r«»nrr S»chr "> »u>!Y8r. — Nn-erl-n^» »chrftg«»« wrrdm ntchl SchrW»<s»n, nnd tzrnwe^tchMestell« »arleoN^tz, S»,»0. Dm» u. Drrlag »»» »kq^ch » M»Ich»rd> in DrcedM. P»zi<h«ck.jV»nt» 10SS ltz»«»«n. Lloy- Georges Ankwork an Poincarö. Ein offener Ta-el »er sranzSsischen Son-erpoltliir. sidtgner Draötderlcht der .Lr«»dn. Nachrichtens London. »8 April. I» einer Ansvrache an die britisch«« Pressevertreter in Genua ermächtigte Lloyd G«o««e diese z« folgender Botschaft andaSeng» lisch« Bolk: Die Rede Poincaoss war eine sehr ernste Erklärung, die ohne irgendeine Beratnng mit den Alliierten erfolgte. Oie ist nicht angetan, die Zusammenarbeit unter de» Alliierte« zu vardeffer». Die Rede hat nicht» mit Keana an tun. aber die srauzSstsche Meinung wird zweifel los dnrch falsche «eldnngen entflammt, daß die Engländer ein« geheime Politik verfolgten. Unsere Politik ist ungefähr an- dem folgenden zn erklären: Wir haben mit dem rnffifcheu Bolle keine« Streit. Wir fürchten die dcutsch- rnffische Drohung nicht. Ader wir find entschlossen, zn verhindern, daß ans S « r » » a wieder ein Schlacht haus wird. Wir wollen eine offene und humane Politik hi»»eh«en. Aber die Haltnng der französlsche« Delegation hinstchtlich einer Schlichtung gestaltet unsere Arbeiten schwierig. Wir können nicht mit Feilschen fortfahren. Frankreich fordert et« Ultimatum an «utzland. London. L8. April. Einer hier verzeichneten Mel dung znsolge so» der sran,»fische Delegierte bestimmte Weisungen erhalte« haben, «ns de« von PoincarS gestellte« Bedingungen z« bestehe». Sr würde ein lkstttndigeS Ultimatum für Rubland verlange« oder die Kon ferenz verlasse«. <W T. B.s Moyd Georges Mahn ahmen skr de« Fall eines französischen «iiektrltts von der Konferenz. London. 38. April. Die Abendblätter melden, bah a»S Anlaß der Rede PoincarSs, die Möglichkeit, dah sich Frank reich von der Genueser Konferenz znrückziehc. in Genua und London eifrig erörtert werde. Wenn dieser Fall ein- treten sollte, s» würde Lloyd George nach London zurück- kehre« und das Parlament um Unterstützung er- suchen. Die Genueser Konferenz würde dann vermntltch fortgeseiN werden. SS sei aber nicht wahrscheinlich, daß Lloyd George diese Frage durch Neuwahlen entscheiden lasten wolle. kW. T. B.j Trotz dieser Meldungen, di« zwefttzllvS daraus Hinweisen, vast die Krisenstinnmrna in Genen, hoch noch nicht ganz ttdev- wunden ist, wird in dem nachstehenden Bericht van einem englisch-französischen Ausgleich gesprochen. Mau muh aller. diNgS hiert'ci zweierlei beachten: Erster,-, dah diese Meldung von HavaS. also der offiziellen freiuzöiis-clftn Nachrichtcn- Ag«n-tur. verbreitet wird, und zweiten», dah »er cnglisch- franzSstsche BersichininaSakt »beim Frlktzfrück" erfolgt sei» soll. Weder HaoaS nach die FrühsiückSsiimimrna garantieren «ns für -i« Ehrlichkeit des Vorganges. Man mrrh de» kfuhakl dieser Nachricht also mit eitriger Skepsis aufnehmen Paris, 25. April. Havaö verbreitet folgenden Bericht au» Genua: Die Spannung, die sich gestern in Konferenz- kreisen bemerkbar machte, trat heute nicht mehr in dem Mähe zutage. Dies wird besonders in den Kreisen der Entente und der Kleinen Entente gewürdigt, wo der all- gemeine Eindruck heute »um Optimismus neigte. Wenn die Konferenz auch heute keine offizielle Sitzung hatte, io hatteu Lloyd George imd Bart hon doch eine wich tige Prtvatunterredung während des Frühstücks, da» die französische Abordnung zu Ehren der britischen Be vollmächtigten veranstaltete. Der Vertreter der Agentur vaoaS glaubt zn misten, dah die Zusammenkunft sehr herz lich war. Woqd George bestätigte zuerst seine Ucberzeugnng. dast kein Abkomme« in Genna gdtrossen werden und keine Regelung zum Ziele führen nnd dauernd fein könne ohne die Entente zwischen Frankreich und England, die gewisser maßen der Schlußstein des europäischen GebändeS sei. Nnter diese« Umstünde« unternahmen bi« Führer der britische« nn» der fran,»fischen Abordnung «ine Prüfung der großen Probleme, die der Konferenz vorlicgen. Sie waren einig, die Notwendigkeit anzncrkenncn, dah eine gemeinsame Hal tung eingenommen werden müsse. Dies ist eine sehr inter essante Entschliehnng, die entscheidenden Einflnh ans die etngrlelteteu Verhandlungen haben kann. sW. T. B.s Wie dem „B T." aus Genna berichtet wird, behaupten Freunde der Alliierten, die bei dem Frühstück anwesend waren, »ah aus ihm eine noch engere Frcnndschaft zwischen den Verbündeten hervorgehcn werde, als sie bis her schon bestehe. Wie der »Boss. Ztg." gemeldet wird, seien e« drei Materie», über die bei der Besprechung der beiden Staats männer die Einigung erzielt worden sei: l. die rnss Ische Frage im allgemeinen, die Llond George damit weiter bringen will, dah er den Russen eine Art Denkschrift »or- legt. die aus nenn Fragen besteht: 3. die Ziffern der mög lichen Kredite an Ruhland: 3. die Frage der Waffenruhe ln Eurmnr. Der a-aeSn-erle Arie-enspakl Lloy- Georges. BerN«. 38. Avril. Wie aus Genua gemeldet wird, glaubt man jetzt in französischen Kreisen, datz der von Lloyd George geplante Frieden Spa kt über die Unter- lassung jeden Angriffes für M Jahre eine Form erhalten werde, dle jede Gefahr für die französischen Wünsche be seitige. Der erste Plan Llond Georges war, für eine An- z«hl von Jahren jeden Angriff und jede Drohung durch eine auf gegenseitiges Vertrauen begründete curovälsche Abmachung zu verhindern. Dieser Plan soll seht angeblich »ine Ergänzung der Art erhalten, dah mit Rücksicht ans den dentsch-rusfisthen Bertrag besondere srorsichtsmaßregcln in de« Pakt ausgenommen werden. Genannt werdcn Sanktionen wirtschaftlicher, finanzieller und diplomatischer Natnr, die in Kras« treten sollen, wen« Deutschland oder Rußland Polen bedrohe. I« jedem Falle sei das Recht Frankreichs ans ei» ZwangSversahreu gegen Deutsch, »and anerkannt morde». Dr. Vrih a« Poincarö. Genua, 38. April. Anläßlich eines Empfanges der deutschen Pressevertreter in Genua gab Reichskanzler Tr. Wirth folgende Erklärung ab: Mir liegt daran, eine Er klärung in Ihrer Mitte abzugeben. Soweit bt» jetzt Zeitungsnachrichten zu un» gedrungen sind, sind an unS von Frankreich die Fragen gerichtet worden: Ist der Ver trag von Rapallo vollständig veröffentlicht worden? Ent hält er geheime Bestimmungen? Dient er militärischen oder politischen Bestimmungen als Borwand? Daz» lautet meine Erklärung: Der Vertrag ist vollständig »erdsfentlicht worden. Er enthält keinerlei ge heime Bestimmungen politischcn oder militärischen Charak ters. Cr ist nach unserer Auffassung als FriedcnSlustrumcnt z« würdigen »nd er ist auch der erste wahrhafte KriedenSvertrag zwischen z,»ei Völkern, die mit einander in blntigem Ringe« gestanden haben. Cr macht mit der Vergangenheit zwischen Deutschland und Rubland reinen Tisch. Worauf cS ankommt, ist, mit dem russischen Volke in Frieden zu leben und es der HandelSwelt zu er möglichen, im Osten arbeiten zu können. Wer uns darin nahekommt und nackfolgt. der ist uns willkommen. Wir können eS nur begrüben, wenn die West»,ächte in Genua zu einem ähnlichen Bertrag, wie dem von Rapallo kommen, der friedliche Wege ebnet. <W.T. B.i Die r«ler«a!iouale KredikLsrporallo«. Deutsche AbänderungLanträge im Finanzausschuß. Genna, 38. April. Gestern hatte die Unterlommisston des Finan.zauSschusscs für Krcditsragen eine Sitzung unter dem Borsitz von EvanS. Der Vorsitzende wies einleitend darauf hin, daß zu den Artikeln 87 und 38 des Memoran dum» von London eine Reihe von Abänderungsvorschlägen vorliegt. Artikel 87 behandelt die Grundsätze der inter nationalen Kreditgewährung durch eine inter na t t onale Korporation. Artikel 88 gibt die näheren Bestimmungen der für die Kredite zu stellenden Sicher heiten. Der belgische Delegierte schlug vor» im Wege internationalen Zusammenwirkens ein Kreditinstitut zu schaffen, -aS nicht neues Geld herauSgebc, sondern nur die Garantie für die Kredite übernehme, so weit solche wirtschaftlich schwachen Ländern gewährt werden mühten. Sache des Instituts werde es sein, sich auSrcichmde Sicherheiten für die Bürgschaften geben zu lassen. Minister Dr. HcrmcS stellte ft'ir die deutsche Delegation den Antrag, in die Ucbcrschrist zum Kapitel Kredite die Worte aufzunehmen: „einschliehlich langfristige Anleihen", und dort, wo von der internationalen Kor poration die Rebe sei, durch Ergänzung sestzustellen, dah an wichtigen finanziellcn Transaktionen auch internatio nale Finauzsyndikate beteiligt sein sollen. Dr. Hermes führte hierzu aus. in den Artikeln 87 und 88 werde die internationale Korporation als eine Einrichtung be- zeiclmct, die die Kreditgewährung verwirklichen soll. Die deutsche Delegation stelle nochmals ausdrücklich fest, daß die Schaffung jeder internationalen Organisation, die sich mit dem Wiederaufbau Europas, insbesondere mit dem Wieder- ansbau der wirtschaftlich ichwachcn Liaatru beschäftige, ihre volle Sympathie lmbc. Daher habe auch Deutschland unvcr. »üglich schon im Februar der internationalen Korporation seine Mitarbeit zur Verfügung gestellt und erwarte, dah die Arbeiten einer solchen internationalen Korporation aus dem Gebiete der europäischen Wirtschaft und der europäischen Finanzen von Erfolg begleitet sein werde. Die deutsche Delegation glaubt aber, daß bei finanziellen Transaktionen von solcher Redentnng, wie sie die Lifinn« der gegenwärtigen Probleme mit sich bringt, anch ans die Fiuanzgrupven hingewlelen werde« sollte, bene« die Durchführung dieser groben Transaktionen hauptsächlich oder nnter Umstände» auch allein obliegen könnte. ES erscheine nicht gerechtfertigt, diese Gruppe« hier zu übergehe« im Hinblick ans die außer ordentliche Rolle, dle sie beim Wiederaufbau Europas zn spielen berufen sein werden. lieber diese deutschen Anträge, sowie über den weiteren Antrag aus Abänderung der italienisäzen Vorschläge toll in der nächsten Sitzung endgültige Eniichcidnng getroffen wer dcn. Der Vorsitzende erklärte jedoch schon jetzt, er habe seinerseits keine Bedenken gegen die Anträge der Deutschen. Bon Italienischer Seite wurde da« gleiche zn dem Abände rungsvorschläge bemerkt, der die italienischen Vorschläge be treffe. 1W.T.B.) Di« Elabllssftni«, der Wechselkurs«. Kein OtztimiömnS über die Rnleihesrage. Berlin. 38. Avril. Wie aus London gemeldet wird, äusrertc sich der englische Ftiiauzministcr in Unterhaltungen mit Freunden selrr optimistisch über dir Entstl>eidung des Ausschusses, eine Konferenz der Zentral-Bank- institnte einznberuscn. Die Zulameucnkunft soll unter den Auspizien der Bank von England siattftnden, die die Federal-Rcservc-Bank der Bereinigten Staaten znr Teil nahme cinladcn soll. Man glaubt in Finanzkreisen, daß Amerika der Einladung Folge leisten wind. Sir Robert Hornc würde dies al» ein Vorzeichen und einen An- fang für die Stabdlisrerung der Wechselkurse ansehcn. Osten- bar hängt mir diesen Meldungen die gestrige starke Mark- skeigcrnna an der Ncnyorker Börse zusammen. Wie die ,.V. Z." meldet, erscheine eS noch zweifelhaft, dah in Amerika eine gewisse Stimnrung für eine internationale Anleihe zu gunsten DetilschlgndS vorhanden ist. Die grundsätzliche Ge- neigtk>eit lnrbe jedoch schon seit langem bestanden, nn- cS sei nbzutvartcn. ob sie diesmal den praktischen Echwierlgkeitcn gegenüber zu einem besseren Erfolge führen iverde alS bi»- ler. In hiesigen amtlichen Kreisen ist man der Meinung, daß dir Anleihevcrhandluiige« nicht opttmi- sttsch zu behandeln sind. A»rf«rNy und »ervnd ln Paris. Warschau, 38. April. Nach der „Gazeta Warezawsla" ist Sorsanty in Parts angekommen. General Lerond ist ebenfalls dorthin »bgereist. iw. L. B.f Pvlncars. Unheil du bkst im Zug«! Da» ist die nächste an» m». mittelbarste Empfindung, die sich dem deuts«!en Leser der krirgs- und racheschnaubenden Rede Po«incarsS in Bar-le- Duc aersbrä-ngt. Dr«l>end tritt der R. Mat vor nn» hi«, der von der ReparationSkommtsflo» alS Trrmtn gesetzt mar, bis zn dem Deutschland die unmöglich« Forderung der Schaffung von 08 Milliarden neuer Steuern erfüllt uud auhcrbem Vorschläge zur Einführung einer Frnanzkoutrolle gemacht haben sollte. Unter diesen Bedingungen war Deutschland für 1922 ein Zahlungsaufschub bewilligt worden, der an die Stelle der in Cannes beschlossenen zrhu- tägigen Goldzahlnngen von 81 Millionen Mark folgende Zahlungen festsetztc: am 18. April 1« Millionen «oldmark, am 16. Mai 8si Millionen, am lö. Juni, 1b. Juli. 15. August. 15. September und IS. Oktober ebenfalls je 58 Millionen, am 15. November «nd 1b. Dezember je «v Millionen. Die ersten dieser Zahlungen hat die Rcichsregterung am 18. April bereits geleistet, nachdem sie die Kommission von der Uner füllbarkeit der gestellten Bedingungen benachrichtigt hafte. Nun kommt Poincars aus den A. Mai zurück und droht ans diesem Aniah mit nsuou Gaus- tlonen. DaS ist eine schroffe Fehdeansege, mitte« im Frieden und angesichts dvr Konferenz von Genua, deren auf innigste zu wünschendes Ziel die Versöhnung der Völker und die Herstellung eines neuen wirtschaftlichen Blüte- znstandeS Europas bildet. Frankreicl)« imperialistisch-»»«!»- tariftische Politik, der alle höheren kulturellen und wirt- schaftspolltischcn Erwägungen fern liegen, hat von Anfang an die Genueser Konferenz zu sabotieren versucht, und nach dem ihm diese Absicht mit den geheimen Wühlmitteln der Diplomatie nicht gelungen ist. hat nunmehr Poincar« alle Schleier zerrissen und fordert durch einen groben, »„ver hüllten. jeder Rücksicht baren Kampfruf gegen Deutschland sein Jahrhundert in die Schranken. ES ist für d-n normalen Europäer kaum zu fassen, woher dieser Mann den Mul nimmt, in solcher geradezu hanebüchenen Weise der gesamten Kulturwelt den Fehdehandschuh hinzuwerscn nnd ihr, die nach Ruhe und Frieden lechzt und dürstet, kaltblütig zu er öffnen. dnh Frankreich nach wie vor auf seinem kriegerischen Wahnwitz beharrt und von seiner Hab- und Vernichtungs politik gegenüber Tevtsthlond auch nicht ein Tittelchen preis- gebcn will. Zu erklären ist ein solcher Schlag ins Gesicht, der gegen die öffentliche Meinung de? gesamten zivilisierten Erdenrundes geführt wird, «ur durch die pathologische Be ichaffcnheit der überwältigenden Mehrheit der französischen Nation. Der perverse Hatz gegen alles Deutsche, der auch jetzt noch nach dem Kriege durch alle möglichen Kanäle, vor allem durch den Schulunterricht, der Seele deS französischen Volkes eingcimpft wird, har die Geister verwirrt und ball sittliche und kulturelle Empfinden der Allgcmeiulwit auf einen solchen Tiefstand gebracht, dah die moralischen Sym pathien der fremden Nationen den Franzosen Heknb« sind. Sie kennen nur noch sich selbst, haben sich eingekapselt in den ZwangSgedanken, dah Deutschland, nm dle französische Bor- Herrschaft auf dem Kontinent zu ermöalichen. völlig vcr- »Achtet roerben mühte, und steuern blindlings auf dieses unsinnige Ziel zu, ohne jede klebersegnng. welche Gefahre« sie dadurch für den Frieden der Welt und für Frankreich selbst herausbeschwören Auf solchem psychologischen Grunde Ist die Gestalt eines Poincars hcraugewachsen. die gerade deshalb so gefährlich ist, mell sic nicht eine scrnab von dem Denken und Fühlen der Nation stehende AnSnahmeerschei- nnng darsiellt, sondern wctl sie in ihrer aanzen brutalen nnd massiven Eiaenart, in der Abweaigkett ihres Haffes gegen Deutschland und in der Vetätlgnng ihrer bösartigen Energie das nationale französische Wesen verkörpert, so daß es anch nicht weiter wnnbernehmen darf, wenn dke Pariser Press« ihrem Nevanchegötzen ob seiner neuesten Kraftleiftung Weihrauch streut. Die kolossale Unverfrorenheit PotncaröS zeigt sich ki besonders drastischer Weise an der Stelle der Rede, wo er sich über den angeblich militaristischen Geisteszustand eine- großen Teiles deS deutschen Volke- ereifert. So etwas wagt derselbe Mann zu sagen, der hundertfachen Anlaß hätte, vor der eigenen Tür zu kehren nnd sich recht genau den Geistes- »ustand der französischen Nation ebenso gnt wie seinen eigenen Nar zu machen! Täte er daö, wäre er zu einer halbwegs ehrlichen Sclbstprüsung überhaupt fähig, dann mühte er wenigstens darauf verzichten, die anS solche« Mnnde geradezu ekelhast und widerwärtig anmntrnden FricdcnSfloSkeln zu gebrauchen, die er, wie bei früheren Ge legenheiten, so auch setzt wieder In seine schmetternd« KriegSfgnsare eingcstreut hat. Wen will denn Polnears mit derartigen heuchlerischen Versicherungen von brr „Friedensliebe" und dem „Entgegenkommen" Frankreich- eigentlich noch ans den Lelm locken? Nachgerade weiß es doch jedes Kind, dah PolncarS einer der Hauvischuldigen d^ WcltkrlcgSverbrrchcn- ist, bah er sowehk alS Rabinettschef wie als Präsident der Republik sein ganzes Sinnen nnd Trachten daraus eingestellt hatte, den Weltkrieg vor- zuberettcn und sowohl England wie Rußland dnrch Ossensiv- verträge zu Vorkämpfern der französischen Revanche »» machen, lln» wie er vor dem Kriege Deutschland gegenstster unversöhnlich war. so ist er eS auch bis deute gedlieden. ket» Jota hat die Niederlage Deuischlandö an seiner daßersstüteu Gesinnung geändert. Er nn» seine Rroancheagoitel schielen ilnauSgesetzt nach dem Ruvrgebtet. DaS tndustrieste -»^ Deutschland- wist Frankreich für sich aenitnntn, «nd es niht und rastet nicht, bis e» Mittel und »ege gesnnden hat. seine Gier nach diese« reichen Besitz zu stillen. Wie tnS- besondere Poincars auf die Befriedigung des sranzöstschen Dranges nach dem deutsche« Jndustrtrgediei erpicht ist. geh« daraus hervor, daß oon «h» die direkt alberne LHeörtc