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Unverlangte Schriftstücke «erden nicht aufbewahrt Burgfrieden von Westarp bis Koch-Weser Scholz Bemühungen erreichen keinen Zusammenschluß -er Parteien zrMMgMklMM Vrvdtmalckuug au» «rer verli«, 80. Juli. Gegen 8 Uhr nachmittags begann im Reichstag die von Dr. Scholz sD. B. P.j angeregte Be» fprechung über ei» ev. Zusammengehen der bürgerlichen Mitte. An der Sitzung nahmen neben Dr. Scholz Minister DrevirauuS von der Konservativen Volkspartei, Dre witz und Tachscnberg von der Wirtschaftspakte! sowie Dr. Koch-Weser teil. Außerdem waren zwei Vertreter »er Reichsvereinigung junger BolkSparteiler an wesend, sowie als Vertreter der Gruppe junger Volkspar- tiler Dr. Eschenburg. Di« Besprechung erstreckt« sich zu- »Lchst ans die Frage eines Zusammenschlusses dieser Parteien siir den Wahlkamps. Eine Einigung da rüder ist je doch nicht zustande gekommen. Dagegen verständigte «an sich dahin» daß von den an der Besprechung beteiligten Parteigruppen ein gemeinsamer Wahlausrus her- anSgegeben werden soll, in dem sich diese Parteien verpflichte«, sür das Fi«anzresormprogram m der Reich«, regierung einzutreten. Der Ausrus soll am Dou» »erStag von einem Ansschub «ntworsen werden. Der Grund dafür, dab bas Ziel der Fusionierung sich nicht hat erreichen lassen, lag, wie Dr. Scholz in einer nach der Konferenz abgehaltenen Pressebcsprcchung betonte, nicht auf sttten der Deutschen Volkspartei, sondern aus seiten der übrigen Parteien, von denen die ja erst kürzlich gegründete Konservative Volkspartei keine Neigung zeigte, schon so kurze Zeit nach ihrer Gründung wieder in einem neuen Partcigebtlbe aufzugehen. Die Wirtschafts pakte i zeigte keinerlei Neigung, Fusionsbestrcbungen mit zumachen. Man ist offenbar in den Kreisen der Wirtschafts partei der Meinung, dab diese Partei als eine ziemlich aus- gesprochene Jntereffentenpartei den Wahlkampf gut übcr- stehen wird. Konnte man sich über die Fusionierung nicht einigen, so gelang eS doch, eine Einigung in der Richtung zu erzielen, daß die an der Konferenz beteiligten Parteien sich aus ein gemeinsames Santerungsprogramm einigen werden, das man im Wahlkampfe vertreten will. Der Auf ruf dazu wird bereits am Donnerstag von einem Rcdaktions- komttee entworfen werden. im neuen Reichstag? AarUoar SvbrlMoltuog In einer Sonderausgabe befaßt sich die „National- liberale Korrespondenz", der parteiamtliche Pressedienst der Deutschen Volkspartei, mit dem Ausgang dieser Konferenz und schreibt u. a.: „Getreu ihrer bereits aus dem Mann heimer Parteitag erklärten Bereitschaft, in einer großen Partei auszugehcn, hat die Deutsche Volkspartet durch ihren Vorsitzenden Dr. Scholz den etngeladenen Parteien noch einmal die Frage vorgelcgt, ob sie bereit seien, auch ihrerseits mit der Deutschen Volkspartei gemeinsam in einer solchen großen einheitlichen Partei des gesamten aktiven Staats bürgertums aufzugehen. Dr. Scholz hat diesen Vorschlag, ebenso wie seine bisherigen, nach dieser Richtung zielenden Bemühungen vor allem damit begründet, dab die wahlmüde Bürgerschaft sich in dem Wirrwarr der Parteien nicht mehr znrechtsände und darum diese Vereinheitlichung und Zusammenfassung verlange. Die Deutsche Bolkspartct hat sich ja auch bisher nur gegen solche Neugrünbungen von Parteien gewehrt, die diesem Ziel der Vereinfachung entgegenstehen, und also keine Verminderung, sondern eine Vermehrung der Parteien bedeute. Leider waren die befragten Parteien nicht geneigt, dem volksvartetlichen Wunsche zu folgen. Die Frage gemeinsamer Wahllisten wurde damit ebenfalls a b - gelehnt. Die von den ablehnenden Parteien vorgebrachten Gründe entsprangen in erster Linie Zweckmäßtgkeits- er wägungen und taktischen Betrachtungen. Nach Ab lehnung seines ersten Vorschlages hat Dr. Scholz den ver tretenen Parteien darauf die Frage vorgelegt, ob sie nicht über einen selbstverständlichen Nurgkrieden im Wahlkamps hinaus bereit seien, im kommenden Reichstag eine Fraktionsgemeinschaft zu bilden, die die gesammelten parlamentarischen Kräfte des Bürger tums gerade in entscheidenden Augenblicken gemeinsam und einheitlich etnzusctzen vermag. Die Frage wurde wenigstens grundsätzlich bejaht. Darüber sind die Verhandlungen noch nicht endgültig abgeschlossen. Sie werden morgen fortgesetzt." Im übrigen teilen heute der neugegründeten Staats partei nahestehende Organe mit, daß die Staatspartei den in der heutigen Konferenz besprochenen gemeinsamen Wahlaufruf nur unterzeichnen könne, wenn völlige Klarheit darüber geschaffen sei, daß nach den Wahlen ein Zusammengehen der anderen beteiligten Parteien mit der äußersten Rechten nicht in Frage komme. Polnische Moser über Ostpreußen Marieuwerder. 80. Juli. Ei« polnisches Militär» flugzeug überflog heute vormittag um 11.85 Uhr, vou Mewe kommend, die Ortschaften Kauitzkeu. Weichsclburg. Klein» Ncbrau. Stangendors «ud Russen«« im Kreise Marieu werder. Das Flugzeug schlug daun die Richtung »ach Graudenz ein. Die polnischen Hoheitszeichen sind einwand, frei scstgestcllt worden. In der letzten Zeit ist die Meldung „Polnische Militär flieger über Ostpreußen" fast zur täglichen Rubrik in den Zeitungen geworden. Jetzt haben ostpreußische Kreise einen Brief an den Reichskanzler gerichtet mit der Bitte, endlich Maßnahmen zu ergreifen, die diese polnische Luftspionage unmöglich machen. Zur gleichen Zeit liest man in polnischen Blättern, und zwar nicht in irgendwelchen bedeutungslosen Hetzzeltungen. sondern selbst im Regterungsorgan, unver- hüllte kriegerische Drohungen gegen Deutsch land. In Warschau träumt man seit der Errichtung des polnischen Staates von einem Großpolen bis zur Oder: die Professoren der polnischen Universitäten arbeiten seitdem au dem Nachweis, Pommern. West- und Ostpreußen feie» ur- polnische Gebiete, Polen habe ein geschichtliches Recht aus all' dies kerndeutsche Land. Man möchte diese Bestrebungen ins Lächerliche ziehen, stünde nicht hinter ihnen ein ziel- bewußtes System, bas eines Tages von schwerster politischer Bedeutung werden kann nach dem Muster der gefälschten Karten, mit denen nach dem Kriege die Polen Ostober schlesien und den Korridor für sich verlangten und auf dt« Lloyd George und Wilson Hereinsielen. Die Not Ostpreußens ist die Freude der Polen: ein« eindringlichere Rechtfertigung der Ost Hilfe ist nicht möglich als der Hinweis, daß man in Warschau mit Sicherheit dar auf rechnete, die deutsche Insel von Tilsit bis Marienwerder werde, wirtschaftlich und dadurch schließlich auch moralisch zermürbt, eines Tages von selbst die Beute des polnischen Adlers werden. Darin hat man sich freilich getäuscht. Auch In nicht landwirtschaftlichen Gegenden Deutschlands, selbst in großstädtischen Bolkskreisen, beginnt man allmählich etn- zusehen, daß ein Bersinkenlassen des Ostens zum Niedergang unseres gesamten Wirtschaftslebens führen muh. Bet -er Beratung der Osthilfe herrschte im Reichstag im Grundsätz- lichen eine seltene Einmütigkeit aller Parteien, und der Ost- Hilfe-Abschnitt der Brüningschen Notverordnung ist der am wenigsten umstrittene Punkt der Erlasse. Man muß der Reichsregierung wohl zugestehen, daß sie mit ihrer Notverordnung über die Osthtlfe bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen ist. Durch sie ist der von der Landwirtschaft geforderte Vollstreckungsschutz für durch Zwangsversteigerung bedrohte Betriebe in Kraft gesetzt. Damit ist eine der dringendsten Forderungen der ostdeutschen Landwirtschaft erfüllt worden. Gleichzeitig hat sich die Reichsregierung bereit erklärt, eine Rcichsbürgschaft vou hundert Millionen zwecks energischer Einleitung der Um schuldung zu übernehmen und so die erste Jahresrate für die auf fünf Jahre verteilte Umschulbungsaktion sicherzu stellen. Durch dieses Jneinandergretfen von Vollstreckungs schutz und Umschuldungsaktion wirb die Nächstliegende Aufgabe erfüllt, die notwendige Atempause für die bedrohte ostdeutsche Landwirtschaft zur Einleitung einer gründlichen Sanierung zu schaffen. Die Reichsregierung hat außerdem durch Notverordnung eine wettere Garantie über fünfzig Millionen übernommen, die im Osthtlfsgesetz für Siedlungszwecke vorgesehen sind. Ferner hat sie die Mittel, insgesamt 128 Millionen Reichsmark, mobil gemacht, die der HauShaltplan 1988 als Beihilfen für den bedrängten Osten vorsieht. Diese sollen in erster Linie zur Zinsverbilli gung und Betriebssicher»«« dienen, sowie zu einer Senkung der kommunalen Lasten, -er Schiffahrtsabgaben und der Frachten. Doch die Not des Ostens ist nicht die der Landwirtschaft allein. Unter ihr leiden in nicht geringerem Maße dt« Handwerker und die Gewerbetreibenden, die Städte des Ostens mit ihrer ganzen Bevölkerung. Gerade die kleinen Landstädte, die für den Osten charakteristisch sind, haben ihre Bedeutung darin, dab sie der Markt- und Um schlagsplatz ihrer agrarischen Umgebung, der händlerisch« Mittelpunkt ihres Wirtschaftsgebiete» sind. Hier gilt uneinge schränkt der Spruch: .Hat der Bauer Geld, so hat'» die ganz« Welt." Zwiefach ist die Last dieser Städte. Einmal werben sie in härteste Mitleidenschaft gezogen durch dt« Absatzkrtse der Landwirtschaft. Dann aber ist die Zahl der Gewerbe treibenden in ihnen in unerträglichem Maße in die Hdhe ge schnellt, und zwar ist diese im Reiche viel zu wenig gewür digte Tatsache eine unmittelbare Folge de» Frieden» von Versailles. Man vergißt zu leicht, daß sich der Zustrom der Vertriebenen aus den geraubten Gebieten in der Hauptsache über den Osten ergoß und die meisten der Vertriebenen nahe der neuen Grenze eine Heimat suchten» dadurch wider Wille« dt« Sie LaMaMaklivn Mer Alsenberg Der Landesausschuß -er DRBM. Sachsens tagte in Chemnitz Chemnitz, 38. Juli. In Chemnitz tagte am Mittwoch unter dem Vorsitz von Justizrat Beutler der Landesausschuß der Deutschnationalen Volkspartei Sachsens, in dem die drei säch sischen Landesverbände zusammengeschlosscn sind. Man be schäftigte sich mit der Ausstellung der Kandidatenliste und kam zu einem vorläufigen Ergebnis. Der Landesausschuß stellte mit Befriedigung fest, baß inuerhalb der drei Landesverbände der Partei «ennenSwerte Absplitterungen nicht erfolgt find und daß sie geschlossen hinter dem Parteiführer Hugenkxrg stehen. Der Landtagsabgcordnete Fritzsche ist bekanntlich aus der Partei ausgetreten. Die vier übrigen dentschnationalen Landtaasabgeordneten Sachsens erlassen folgende Erklärung: „Die dentschnationalen Abgeordneten Siegelt, Dr. Eckardt, Kaden und Tögel halten es nicht bloß für ihre selbstverständliche Pslicht, ihrer Dentschnationalen Volkspartci di« Treue zu halten, sondern stellen sich aus innerer lieber, »eugung hinter die Persönlichkeit des dentschnationaleu Partci» siihrers Hugenberg. Sie wissen und erwarten, daß die Parteileitung die gerade Linie aufrechter nationaler Opposition gegen baS marxistisch- demokratische System eiühält, mit der gleichwohl positive Arbeit des Aufbaues verbunden sein kann und soll. In der Landespolitik führt die deutschnattonale Fraktion eben falls den Kamps gegen den Marxismus und dessen unheil- volles System und wird, wie bisher, sich ehrlich für die Bil- düng einer sächsischen marxistensreien Regierung, «te sie dem Wahlergebnis allein entspricht, einsetzen." «vllstreikungMnk ist verbanden Die Antwort a« Forstmeister Gieseler Berlin, 88. Juli. Auf den an den Reichspräsidenten ge- richteten Brief des staatlichen Forstmeisters Gieseler, Mit- lied des Landtag», worin dieser einen BollstreckungS- chutz anregte, erwiderte der ReichSlandwIrtschaftSmInister m Aufträge des Reichspräsidenten, daß die Notverordnung des Reichspräsidenten zur Behebung finanzieller, Wirtschaft- sicher und sozialer Notstände Bestimmungen über die Ge lrührung eine» Vollstreckungsschutze» bet ZwangSvollftreckun- gen gegenüber Eigentümern und Pächtern landwirtschaftlicher, forstwirtschaftlicher und gärtnerischer Betriebe in den Ost gebieten enthalte. Damit sei der Anregung des Forstmeisters bereits vor der Absendung seines Briefes in dem erforber- lichen Ausmaß und in dem Rahmen entsprochen worden, der auf Grund des Art. 48 der ReichSverfassung für den Erlaß von Notverordnungen gezogen sei. Die ReichSverfassung biete dem Reichspräsidenten keine Handhabe, in schwebende Strafverfahren cinzugreisen, die vor ordentlichen Gerichten anhängig sind. Der Reichspräsident bedauere mit der ge samten Reichsregierung aufs lebhafteste, baß durch die Auf lösung des Reichstages verhindert worden sei. die im Entwurf zum Osthilfcgesctz vorgesehenen Maßnahmen früher und In dem ursprünglich beabsichtigten größeren Umfange in Kraft zu setzen. Sn -te Konservative Nolkspartet etn-etreten Berlin. 38. Juli. In die Konservative VolkSpartei sind nach Mitteilung ihrer Pressestelle etngetreten der frühere Reichsflnanzmtnister von Schrieben, Staatssekretär Hagedorn, der frühere bayrische Staatsmintster von Brenning und der Vizepräsident des Retchöverbandes der Industrie, Abraham Kr owe in, Elberfeld. „k 1««" nähert sich Amerika London, 88. Juli. Der Kanadaflug de» Luftschiffes „N 186" ist weiter günstig verlaufen. ES befand sich Mitt woch mittag auf 64,48 Grad nördlicher Brette und 39,28 Grad westlicher Länge und hatte eine DurchschntttSgeschwindigkett von 128 Stundenkilometer. Auf dem Flugplätze von Mon- treal haben sich bereits dt« ersten Zuschauer versammelt. Militär wirb für die Aufrechterhaltung der Ordnung bereit- gehalten. Die Wetterberichte aus Montreal lauten günstig, doch wird das Luftschiff vor der Ankunft eine Nebelzone über Neufundland zu durchstiegen haben. Wie Associated Preß aus Montreal meldet, erwartet man tm Luftschisfhafen von St. Hubert das englisch« Luft schiff „st 180" morgen nachmittag oder abend.