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Deutsche Mgeuieiuc Zeitung «Lahrhrit ud Recht, Freiheit «d Resch!» In 1 Bde. )eb.42-M llS4I «negt haben mag. (»Post».) Bayard Taylor !eipzig. «ipzig s336Sji Tochter des bekannten Astronomen Hansen in Gotha, ins Deutsche übertragen. Seit Mai dieses Jahre» war Bayard Taylor Ge sandter der Vereinigten Staaten in Berlin. N 8 V 21 amlüngen ivmt christliche nn.'-Exp. 159-641 bonutag, SS. Decemder 1878. Inserate . Pa» ,» die «speditiea N „ ^»de». 2nsertt,»,,ebStzk fik dir vy«lie»tetle M M» «U« «üvsaa»« M M. ' a-koot" („Ansichten zu Fuß^'), war dann publicistisch thätig, machte weitere große Reisen, erst nach Cali- 88^ * Washington, 20. Dec. Der Präsident Haye» hat eine Botschaft erlassen, in welcher eine Anfrage über den Post- und Handelsverkehr der Union mit Südamerika beantwortet wird. Die Botschaft weist zunächst auf das außerordentlich große Uebergewicht des allgemeinen Handels zu Gunsten der UnionSstaaten hin, durch welches der Goldfluß verhindert und da» . Staatsinteresse geschützt werde zu einer Zeit, ^oo die Sicherheit des Handels unerläßlich sei. Sodann wird eine Stärkung der Mittel, durch welche dieses Ueber- gewicht erreicht worden sei, befürwortet und empfohlen,' neue Märkte für die Einführung von Unionsproducten aufzusuchen. Weiter wird in der Botschaft ausgeführt, daß angesichts der Wiederherstellung der finanziellen Gleichheit der Union mit andern Nationen die gegen wärtige Lage des Handels zu einer dauernden gemacht werden müsse. Der schnell zunehmende Ausfuhrhandel dürfe nicht durch den Mangel der gewöhnlichen Ver kehrsmittel nach andern Ländern leiden. Alle Maß regeln zur Förderung dieser Zwecke fänden die auf richtige Billigung des Präsidenten. Der Botschaft ist ein Memorandum des Minister» des Auswärtigen, Evarts, beigefügt, in welchem dieser hervorhebt, daß die Union eine Erweiterung der Post- und Handels verbindungen mit Südamerika bedürfe. Anton f Moritz friedlich . Brief- - Hr. rli». — ipzig-- lauchau. Leipzig, ika). — Böhme, vom 20. Dec.: „Soeben geht dem Auswärtigen Amt die Trauerkunde zu, daß der seit dem Monat Mai d. I. am hiesigen allerhöchsten Hof« als außerordent- 25^ d«S WehrgeseHrS emzngehen. Im Laufe der Debatte war der Minister für LandeSvertheidigung, Horst, für Lie Vorlage eingetreten, indem er aüsführte, daß jetzt, rxo die Ereignisse in Fluß gerathe» seien, eine Reform der Armeeorganisation unmöglich sei; die Armee bilde einen einheitlichen Bau und die Wegnahme auch nur eines Steinchens bringe da» Ganze in Gefahr. Die Nothwendigkeit, Ersparungen zu machen, sei eine That- sache, aber in der Frage, wie gespart werden solle, Hingen die Ansichten auseinander. Wien, 20. Dec. Gestern erfolgte die polizeiliche Auflösung des Lesevereins deutscher Stu denten unter der Motivirung, daß der Verein na- tionalpülitische Tendenzen verfolge. Der Verein hat RecurS ergriffen. Ehrenmitglied desselben ist auch der Abg. Schönerer, dessen vorgestrige Aeußerung Anstoß licher Gesandter und bevollmächtiger Minister der Vereinigten Staaten von Amerika beglaubigte Hr. Bayard Taylor im Laufe de» gestrigen Nachmittags mit Tode abgegangen ist. Die kaiserliche Regierung bedauert aufrichtig den frühen und unerwarteten Heim- Hang dieses ausgezeichneten Mannes, welcher in der kurzen Zeit seiner hiesigen Thätigkeit die Beziehungen zwischen dm Vereinigten Staaten und Deutschland in Erwünschtester Weise aufrecht zu halten und zu fördern gewußt und sich durch seine Liebenswürdigkeit und seltene Charaktereigenschaften die an seine Ernennung in ganz Deutschland geknüpften sympathischen Erwar tungen gerechtfertigt und die größte Hochschätzung aller Kreise zu erwerbe« gewußt hat." Wie wir berliner Blättern entnehmen, starb Taylor an einer Lungen- und Leberkrankheit, die sich zur Wassersucht entwickelt hatte. Mehrfache Operationen halfen nichts. Taylor war geboren am 11. Ian. 1825, als Sohn eines Farmer», zu Kennett-Square in Pennsylvanien. Er ward Buchdruckerlehrling, arbeitete aber in seinen Freistunden an seiner geistigen Fortbildung, besonders durch das Studium von Dichtern. Im Jahre 1844 gab er schon eine Sammlung eigener Gedichte heraus, bereiste dann mit Unterstützung neuyorker Verleger «inen Theil von Europa, schrieb darüber die „Viv^s Ar. S99. Leipzig. tS^lch. Preis pt-NiljShrlich 7M. 50W. S«»e M-sum, »V». pari«, 19. Dec. Di« griechische Colonie in Marseille hat eine Subscription eröffnet, nm dem Minister Waddington, als Dank für seine In tervention zu Gunsten Griechenlands, seine eigene Marmorbüste zu Überreichen. — Es gilt für gewiß, daß die Kammer das Antendement des Senats be treffs der Gehaltsaufbesserung der Geistlichen anneh men wird, die republikanischen Blätter mahnen, des wegen keinen Conflict zu erheben. (-Post».) * London, 20- Dec. Die Königin und die Prinzessin Beatric« haben sich heute nach Os borne begeben. Vor dem Wiederznsammentritt des Parlaments dürfte der Hof nicht hierher zurückkehren. * London, 20. Dec. Der Franzose Edward Burn Madden, welcher das Leben der Königin bedrohte, wird vor raS Schwurgericht gestellt werden. — Glad stone theilt in einem Schreiben mit, daß er sich bei den nächsten Wahlen als Candidat für Mid-Lothian vorstellen werde. * London, 20. Dec. Die Times behauptet, Eng lands Protest gegen die Anwesenheit der russischen Mission in Kabul habe Erfolg gehabt. Man habe in Petersburg die sofortige Abberufung der Mission, angeordnet; die betreffende Ordre gehe noch diese Woche ab und werde in etwa drei Wochen in Kabul eintreffen. * Lahore, 20. Dec. Nachrichten aus dem KHei de rp aß zufolge ist General Maude heute früh mit einer Truppenabtheilung äufgebrochen, nm Lie den Engländern feindlichen Stämme im Thale Bazar zu züchtigen. — Neuerdings geht das Gerücht, Schir- Ali sei entflohen und habe die Regierung in den Händen seines Sohnes Jakub-Khan gelassen. * Kopenhagen, 20. Dec. Der Großfürst Alexis ist heute von Petersburg hier eingetroffen und am Bahnhofe vom Könige und den königlichen Prinzen empfangen worden. * Wien, 20. Dec, Meldung der Politischen Corre- spoydenz aus Belgrad: .„Der Unterricht-Minister AaWzewitsch hat sich grstern Watz Lisch begeben, nm der Skupschssna eine» Gesetzentwurf wegen Errichtung von Lehrstühlen für den Unterricht in der rus sischen Sprache an den Mittelschulen vorzülegen. Der VerfaffungsauSschuß der Skupschtina hat die Vor lage betreffend Gleichberechtigung aller Eonfes- sionen genehmigt." * Konstantinopel, 19. Dec. Die Pforte hat den hiesigen serbischen Gesandten ChristicS in freund schaftlicher Weise davon benachrichtigt, daß infolge eines Streites eine serbische Grenzwache die Grenze überschritten und eine Ortschaft in Brand gesteckt habe. ChristicS hat infolge dessen in Belgrad um Unter suchung und Genugthuung gebeten. * Konstantinopel, 20. Dec. Die Pforte wird, wie e» heißt, Lobanow unverzüglich ihre Antwort bezüg lich deS Entwurfes eines definitiven Friedensvertrages mittheilen. den Werken: „lllctoratlo, or ackventures in tko xstk ok kwpirs", „L journo^ lo Oentral Xkrilca", „Ido lancks ok tko Laraven", „lnckia, Odins anck Ispsn", „blortkorn lrsvol", Oresoo snck Russis", Romo snck skrosck": In den Jahren 1861—63 war er GesandtschaftS- secretär in Petersburg» dann zog er sich zurück und schrieb verschiedene Erzählungen. Seine poetischem Ar beiten erschienen gesammelt al» „kk^mos ok lrsvol", „Poems ok Kous« snck trsvol", „Mio poots journsl", „Iko pioluro ok Saint-ckokn". Mehreres davon ist ins Deutsche übertragen. Ganz vertraut geworden mit der deutschen Sprache und Literatur, erwarb sich Taylor das große Verdienst, Goethe's „Faust" durch eine treffliche Uebertragung in« Englische, im Vers maße des Originals, in seinem Vaterlande einzu bürgern. Seine letzten eigenen Dichtungen waren: der Roman „losopk snck dis knonck", die Novellen sammlung „veauty snck tko dosst" und daö drama tische Gedicht „Iko masquo ok tko gocks". Dann ergriff den rastlosen Mann wieder die Wanderlust; das Jahr 1873 fand ihn in Kaschmir und Tibet, 1874 in Aegypten und auf der Insel Island; auch diese Reisen hat er in Briefsammlungen beschrieben. Eine GesammtauSgabe seiner früher« Reisen erschien 1869 zu Neuyork in zehn Bänden, seine sämmtlichen poetischen Werke ebendort 1873. Die meisten seiner prosaischen Werke sind von seiner Gattin Maria, len. Zohanne« osSwerda «den. — mit Frl. lnn in Gabriele mu« im tky au« in Hai- Jung- Tochter. Zwenkau teffen- hter. — Reudnitz Telegraphische Depeschen. *-raunschweig, 20-Dec. Der Landtag hat in seiner heutigen Sitzung den Veltheim'schen Antrag, worin baS Staatsministerium ersucht wird, Maßregeln in Erwägung zu ziehen, damit im Falle der Thron- «rledigung die in der durch die NeichSverfassung ver bürgten Selbständigkeit de» Landes inbegriffene ord nungsmäßige Verwaltung vor Störungen gesichert werde und die in dieser Beziehung für zweckmäßig er achteten Vorlagen baldthunlichst an die LandeSversamm- lung gelangen zu lassen, einstimmig angenommen. *kraunschwcig, 20. Dec. Zugleich mit dem Veltheim'schen Anträge wurde in der heutigen Sitzung Ler Landesversammlung mit größer Majorität Ler vom Abg. Häusler gestellte Zusatzantrag ange nommen, daß bei der Mittheilung des im Veltheim' schen Anträge ausgesprochenen Ersuchens an die Lan desregierung, zur Erläuterung und Begründung dessel ben, die Uebereinstimmung mit den in der Sitzung vom 18. Dec. durch den Referenten Bode vorgetra genen Erörterungen ausgesprochen werde. Nach der Annahme des Veltheim'schen Antrages und des HäuS- ler'schen ZüsatzantrageS sprach der StaatSminister Schulz . den Wunsch aus, daß noch vor der bevorstehenden Vertagung des Landtages zur Berathung einer etwa schon vor dem Wiederbeginn der Verhandlungen über diese Angelegenheit eingehenden Vorlage eine Com mission gewählt werden möge. Es wurde beschlossen, Lie Wahl vieser Commission, welche auö sieben Mit- gliedern bestehen soll, in der nächsten Sitzung vorzu- «ehmen. * Stuttgart, 20. Dec. Der König hat dem Com- mandirenden in Bosnien, Herzog Wilhelm von Würtemberg, daS Großkreuz de» Militärverdienst- «rdens verliehen. *Mcn, 20. Döc. abends. Das Abgeordneten-, hau» beschloß unter Ablehnung der Anträge auf Brr- llen bauanstalt era. „Graf Bismarck und seine Leute" von Moritz Busch.*) * Leipzig, 21. Dec. Da» Buch von Moritz Busch über Bismarck hat rasch eine zweite Auflage erlebt^unv auch diese ist schon wieder vergriffen und eine dritte und vierte erschienen. Es ist das nicht zu verwundern. Der Lärm, den da- Buch bei seinem Erscheinen ver ursachte, war die beste Reclame dafür, und die An-: fechtungen, die e» erfuhr, haben zu seiner Verbreitung jedenfalls mehr gethan, als die lobendsten Kritiken, zu thun vermocht hätten. >., Es waren zunächst die mancherlei IndiScretionen — oder, wenn wir es glimpflicher ausdrücken sollen, AuS- plaudereien —, welche die allgemeine Aufmerksamkeit auf da» Buch lenkten. E» erfolgten Reclamationen. gegen die Richtigkeit deS Mitgetheilten. Man tadelte den Verfasser, daß er, was im vertrauten Kreise, in: der Intimität einer Tafelrunde, iutoc poovls, gesprochen worden, beinahe unterschiedslos (nur selten kommt ein „muß verschwiegen werden" oder dergleichen vor) der Oeffentlichkeit preisgegeben. Vor allen galt dies von so manchen Aeußerungen deS „Chefs", namentlich sol- *) Der vollständige Titel lautet: „Graf Bismarck und seine Leute während deS Krieges mit Frankreich. Nach TagebnchSblättern von vr. Moritz Busch" (2 Bde., Leipzig» Fr. W. Grunow). Zur Tabacksbrsteuerungsfrage. * Leipzig, 21. Dec. Wir theilten gestern einen Artikel der »Post» mit, worin dieses Blatt darauf hinwieS, daß die Ergebnisse der Tabacksenquetecom- misfion keineswegs das letzte Wort in dieser Sache seien, da vielmehr dem Bundesrathe die Entscheidung zustehe, der möglicherweise auch einen von jenen Er gebnissen abweichenden Beschluß fassen könnte. Auf diesen Artikel exwidert die neueste National-Liberale Correspondenz: „Die «Post» kann sich bei dieser Ausführung un- möglich die Zweckbestimmung der Commission ver- gegenwärtlgt haben, wie dieselbe in der erwähnten Bekanntmachung des Reichskanzlers angegeben ist. Daselbst heißt eS: Die Commission hat die Aufgabe: durch Erhebungen über den Umfang, die territoriale Vertheilung, innere Glie derung und wirthschastliche Bedeutung, der bei der Be schaffung, der Verarbeitung und dem Betriebe de« Taback» betheiligten ErwerbSthätigkeit eine Grundlage zu gewinnen,. auf welcher sie unter Vernehmung von Sachkundigen fest stellt, welche der verschiedenen Formen der TabackSbesteuerung für Deutschland geeignet sind und ein befriedigende- finan zielles Ergebniß in Aussicht stellen, über da« Ergebniß ihrer Erhebungen einen Bericht zu erstatten, und sich über die, Einführung derjenigen Form, welche sie als die zweckent sprechendste erkennt, gutachtlich zu äußern, zugleich mit dem Anheimgeben, fall« sie eS für angemessen erachtet, die Grundzüge der dem empfohlenen System entsprechende» Gesetzgebung zu entwerfen. Die Commission hat also durchaus nicht, wie die «Post» meint, ganz allgemein zu prüfen, welche Er- Der Deutsche Reichs-Anzeiger berichtet au» Berlin formen, dann in den Orient, später in den Norden-En- "" ' - - - " - ropas rc. und schilderte seine Rciseeindrücke in folgen-