Volltext Seite (XML)
UelM-EmWMMeWm-LWM Nr. 153 Mittwoch, den 4. Luti 1934 1. Beilaae Me ^aeö Äse/ jahrelang gelähmten, an einen Lehnstuhl gefes- 7. Da Karl Akay in seinem Buche „Ich" als ein zigen Tag aus seiner Jugend nur seinen Ge burtstag angibt und ich von vielen seiner Ver ehrer und Gegner nach genauen Zeitangaben ge fragt wurde, vertiefte ich mich in Urkunden, um Genaueres über seine Jugendjahre zu finden Die Aufgabe war nicht leicht, bei Familienmit gliedern und Ortseinwohnern fand ich nicht einen Beleg aus den frühen Jahren, und in den in Betracht kommenden Kirchen-, Studt-, Grund- nnd Schulbüchern steht nicht sehr viel, aber doch immerhin so viel, daß die alten Urkunden aller hand von Mays Ahnen und seiner Heimat er zählen können. Auch an anderer Stelle habe ich dieses Zahlenmaterial "bereits veröffentlicht („Ich", öl.—öö. Tausend, vor allein in der Stammtafel auf Seite 242), doch wird die Be tonung einzelner Hinweise durch folgende Auf zeichnungen Wesentliches und Interessantes bie ten. Alle Nachforschungen und Funde beweisen die Richtigkeit des Ausspruchs Karl Mays aus „Ich", Seite 240: „Ich bin im niedrigsten, tief sten Ardiitan geboren, ein Lieblingskind der Not, der Sorge, des Kummers". Dann erzählt er von seinen Großvätern: „Meine Groß väter waren beide tödlich verunglückt, der Vater meiner Mutter daheim, der Vater meines Vaters aber im Wald." Und auf Seiten 222/226 schreibt er: „Kurz nach der Geburt des zweiten Kindes ldas ist Karl Mays Vater Heinrich August May), trat über dies jenes unglückliche Weihnachtsereignis ein, das ich schon erzählte: mein Großvater stürzt.! nachts mit den Broten in die tiefe Echneeschlucht und erfror . - . Hieraus folgten Jahre der Trauer, und dann kam die schwere Zeit der Napoleonischen Kriege und der Hungersnot." Diese knappe Darstellung erschüttert infolge der Fülle des Glends. Die Wahrheit aber, die wir die Urkunden der Pfarrämter St. Christo- phori und St. Trinitatis erzählten, ist noch schlim- wer. Aus ihnen geht hervor, daß Karl Mays Kenntnis mindestens vom väterlichen Großvater nicht richtig war. Der oben zuletzt oenannte Großvater war der Weder Christian Friedrich May, er war am 2. Dezember 177!) in Hohenstein geboren und verheiratete sich am 11. Akai 1803 in Ernstthal m.it Johanne Christiane Kretzschmar. Ihnen wurden zwei Kinder geboren, am 1. Oktober 1803 Chri stiane Wilhelmine, die „einen schweren Fall" tat und später verkrüppelte und am 18. September 1>40 Heinrich August Akay (Karl Mays Vater). Die Urkunde erzählt weiter, daß er nicht kurz danach starb, auch nicht, wie die Großmutter dem kleinen Karl erzählt haben wird, beim Brot holen, sondern erst am 4. Februar 1818 in Hohen stein und zwar „an unordentlichen Lebens wandel". Da das bei May erwähnte „Krähen holz" (Ich, S. 241) zu Oberlungwitz gehört, als Todcsort aber Hohenstein angegeben ist, muß die Darstellung in „Ich" unrichtig sein. Der mütter liche Großvater war der Weber C h r i st i " n Friedrich Weise, der nm 4. Januar 1788 geboren wurde und sich mit Christiane Friederike, geborene Günther ver heiratete. Diesmal hat May recht, er verun glückte tödlich". Das Kirchenbuch sagt von sei nem Tode: „Gr ist am 20. Juni 1832 in seines Nachbars Keller erhängt aufgesunden worden. Ursache: Trunkenheit und Verzweiflung". Diese Tatsachen müssen erschüttern und vielmehr noch als es bisher geschah, Mays Eltern als Kinder solcher Väter tief bedauern und bemitleiden wegen der Basis ihres Lebens, die in „Elend und Verzweiflung" bestand. Und nun zu ihr, die in seelischer Beziehung den größten und nachhaltigsten Einfluß auf Karl Akay ausübte. Es ist die Mutter sei nes Vaters, Johanne Christiane May, geborene Kretzschmar, nach dein Tod« ihres ersten Gatten May wieder verehelichte Vogel. Akay gibt ihrem Andenken in „Ich" breitesten Raum. Darum muß ich mich bei ihr etwas länger verweilen, zumal die Kenntnis von ihrem Leben viele Ausschlüsse über Karl Mays Persönlichkeit und Schaffen geben kann. Cie ist nm 1ö. September 1780 in Ernstthal ge boren, „in der tiefsten Not und im tiefsten Leid ausgewachsen." Aber dies alles drückte sie nicht tzieder zur Hoffnungslosigkeit, sondern eine sel tene, starke Seele ließ sie nach Erlösung aus schauen. Schlimmer als es war. konnte cs nie mals werden, darum lag vor ihr nur „Sonnen schein und Eottesfriede". Die Eltern bitter arm, die Mutter früh gestovben, und die Pflege des selten Vaters rieb das junge Mädchen fast auf. Sie muß auf der Hohen Straße gewohnt haben, in einer Stube mit nur einem Fenster, das ihr den Gottesacker zeigte. Vater und Tochter konn ten lesen, und abends beim Schein des „Reif röckchens" las man sich gegenseitig vor, vor allem aus einem Buche, das Ler Enkel Karl noch ken nen gelernt hat, aus Lem durch ihn berühmt ge wordenen „Hakawati", einer Sammlung orien- lalischer Erzählungen. Als der Vater infolge einer Reih« von Blutstürzen endlich starb, hei ratete Johanne Christiane am 11. Mai 1803 den Weber Christian Friedrich May, der am 2. Dezember 1779 in Hohenstein geboren war. Zwei Kinder wurden ihnen geboren (wie ich be reits oben erwähnte), eins von ihnen war der Vater Karl Mays, über seiner Geburt schwebt ein Geheimnis. Das Kirchenbuch sagt: „Der Vater soll ein Unbekannter gewesen sein." Da nach leugnet also Christian Friedrich Akay seine Vaterschaft. Man muß daraufhin annehmen, daß Karl Mays Vater ein uneheliches Kind war, das den Namen May erhielt, weil seine Mutter eine verehelichte May war. Auf Grund dieser Tatsache scheidet nun der bisher als Großvater bezeichnete Christian Friedrich May als Blutsverwandter aus. Wer der wirkliche Vater Heinrich August Mays war, läßt weiteres Studium des Kirchenbuchs nur vermuten. Denn noch bei zwei weiteren Geburten im Jahre 1810 steht die obige Bemerkung, bei einem dritten mit dem Zusatz „Der Vater ist ein bayrischer Sol dat". Also ist der Phantasie Spielraum gelas sen, ob Karl Akays Großvater ein Ernstthaler oder gar ein Bayer war. Infolge der Napoleo nischen Kriege war Ernstthal gleich vielen ande ren sächsischen Städten von Len Napoleon ver bündeten Rheinbundtruppen besetzt. Dies Dun kel wird sich niemals lüften lassen. Alle meine Nachforschungen nach dem stillen, einsamen Forsthause blieben bisher erfolglos. Auf Seite 236/227 er,zählt May, daß seine Groß mutter und deren Kinder darin „gesundeten und bei der besseren Ernährung erstarkten." Nach dem bereits ermähnten Tode ihres Gatten (1818) verheiratete sich Karl Mays Lieblingsgroßmutter am 3. Februar 1822 mit Christian Traugott Vogel, der aber bereits 1826 starb. Nun lebte sie fast noch 40 Jahre als Witwe, ihr Lebens inhalt bestand in der Pflege und Erziehung der 14 Kinder ihres Sohnes. (Die Tochter war kin derlos.) Di eser ihr S o h n Heinrich A u g u st M a y hatte sich am 1. Mai 1836 mit Chri - stiane Wilhelmine Weise aus Hohen stein verheiratet, und diese trug durch ihre Tätig keit als Hebamme wesentlich zum Erhalte der großen Familie bei. Als fünftes Kind wurde am 22. Februar 1842 unser Karl May geboren. Da er kurz nach der Geburt erblindete, nahm sich die Großmutter seiner ganz besonders an. Tagelang saß er auf ihrem Schoße, die Ärmchen um ihren Hals und hörte Len Märchen der Großmutter zu. Frau Selbmann, die kürzlich ihren 82. Geburtstag feierte, erinnert sich noch genau des Bildes: Kark auf Lem Schoße der Großmutter,- sie umarmend. In „Ich", auf Seite 297 ff., gibt Karl Akay eine Schilderung van der Tiefe und Eindringlichkeit dieser „Schwarzweißerzählungen". Denn immer kamen in ihnen zwei Gedanken vor, einmal: der Sieg des Guten über das Böse, dann: alles auf Erden ist nur ein Gleichnis! — Ich kenne hier in unse rer Stadt eine 93jährige Frau, die mit Karl May zur Schule ging und sich heute noch des starken Eindrucks der Erzählungen der Groß mutter erinnert (Frau Laura Neidhardt, Logen straße). Am Ausgange ihres Lebens standen des über alles geliebten Karls bösen Zwickauer Jahre. Ihre lehren Gedanken galten dem Fer nen, dem Unglücklichen. Froh und zuversichtlich erzählte sic, daß Karl „wohl stürzen könne wie jeder andere, nicht aber liegen bleibe. Es werde ihm zwar schwer gemacht, dock erreiche er sicher das Ziel.." Sie starb vier Tage nach ihrem 82. Geburtstage, am 19. September 1262 und wurde nach der Urkunde „in der Stille" auf dem Ernst thaler Friedhöfe beerdigt. Ass Nicht widerspruchslos sind in „Ich" die Be merkungen Mays über sein Geburtshaus. Man kann es in der früheren Bahnstraßc (jetzt Karl- May-Straßc) annehmen, aber auch auf dem Neumarkte (jetzt Gemeindehaus). Nach den Seiten 246/248 wird man die Bahnstraße ver muten, dagegen »ach der „Frojchgeschichte" den Neumarkt, denn er schreibt: „das geschah in der Zeit, als ich nicht mehr blind war", und da war er doch volle vier Jahre. Meine Nachforschungen im Grundbuche des Amtsgerichtes Hohenstein- Ernstthal ergaben die Feststellungen, daß Frau May (Mutter Karl Mays), geb. Weise, i.as Haus, das jetzt auf der Karl-May-Straße 14 steht, 1840 erbte und im April 1842 an Stietzel wieder verkaufte. I. 9ee l/söee Arek Als Karl May von seinem Vater erzählt, streift er eins der wenigen humoristischen Ereig nisse seiner Jugend: den Auszug der „Garde" (die in wenigen Tagen ihr lOOjährjges Jubi läum feiert) im Mai 1849 nach Dresden, um Lem König von Sachsen im Kampfe gegen >>ie Revolutionäre beizustehen. Diese Aufzeichnun gen gehören zu dem Ergötzlichsten, was May je schrieb. Und zugleich sind sie ein Stück Heimat geschichte. Und wenn die „Garde" in der Neu stadt sich eben anschickt, das Jubelfest zu feiern, so müßte von allen Schützen die köstliche Stelle („Ich", Seiten 271/278) nachgelesen werden. Nach der Chronik von Sebastian, Seite 164, war der Auszug der Garde im Mai, er fand sein Ende bereits am nächsten Tage in Öderan, da preu ßische Truppen den Schutz der Dresdner Regie rung übernommen hatten. Dem Vater Karl Mays ist oft nachgcsagt worden, er sei liederlich, faul usw. gewesen. Um diese Märchen zu zerstören, lasse ich eine Ur kunde folgen, die anläßlich des kommenden Gardesestes zeitgemäß sein wird. Es ist Lie „Lonfirmationsurkunde eines Bürgcrgarde- Corps der Stadt Ernstthal" vom 27. August 1834, unterzeichnet: Schloß Hinterglauchau, den 12. Oktober 1834 von Gottlob Carl Ludwig Christian Ernst Graf und Herr zu Schönburg. In dieser Urkunde sind unter 8 17 die Mit glieder des Corps aufgesührt, und da steht u. a.: Heinrich August May. Und da 8 5 vorschreibt „Ein Jeder, welcher bei Lem Corps ausgenommen zu werden wünscht, muß von gutem Rufe, Bürger und so bemittelt sein, daß ein solcher Zutritt seinen häuslichen und bürgerlichen Verhältnissen keinen Nachteil her beiführt." So muß wohl mit Recht angenommen werden, daß Heinrich May durchaus nüchtern und anständig gewesen ist. Seine Begeisterung für den Zug nach Dresden erklärt sich aus 8 8 C, da ist bestimmt, daß das Corps „Eskorten aller Art in Kriegs- und Friedenszelten, Patrouillen bei Tag und Nacht, Assistens bei Hinrichtungen, Ausstand, Tumult, Feuersbrünsten, öffentlichen Volksfesten usw. zu leisten hat . . . sobald durch Trommelschlag, Signalhörner oder geheime Be stellung gerufen wird." Wahrscheinlich infolge seiner Armut ist May aber später wieder aus der Bürgergarde ausgetreten; denn in späteren Stammrollen fehlt sein Name. ries -Kret Seminaroberlehrer Fritz Prüfer beweist durch seinen Aufsatz „Die Zensuren des Echulkandi- daten Karl May" (Jahrbuch 1922, Seiten 26 ff.) des Dichters gute Seminarbildung und sein zu friedenstellendes sittliches Betragen. Es gelan; mir, eine Urkunde zu finden, die Zeugnis von Mays Volksschulbesuch ablegt. In dem Haupt buche der damaligen „Schule Ernstthal" (jetzt Neustädter Schule zu Hohenstein-Ernstthal) beißt cs unter Nr. 63: „Carl Friedrich May besuchte von 1848—1826 die Schule. Abgangszensuren Wissenschaften 2, Sittliches Verhalten 1". Mit diesen Feststellungen vergleiche man den „Nekro log" von Kloinberg, der in Schmid „Eine Lange für Karl May", Seite 11 steht. „Allerlei Aus wüchse des Ernstthaler Lebens wie Alkoholismus, Falschspielerei und Lügenhaftigkeit taten noch ein übriges, so daß Akay als ein in seiner mora lischen Widerstandskraft Gebrochener 1826 das Lehrerseminar in Waldenburg bezog." Wenn man dies leichtfertige, durch keinen Beweis ge stützte Urteil Kleinbergs und daneben obige Schulurkunde liest, muß man sich über diese Lüg« entrüsten und heute noch den Knaben May be wundern, der trotz der „Auswüchse des Ernsttha ler Lebens" nicht moralisch zusammenbrach, son dern sich so glänzend behauptete, daß er eine 1 in Sitten, das heißt: völlig einwandfrei, erhalten konnte. Dasselbe Verbrechen unbegründeter Ver dächtigungen beging die liebe Mitwelt in der Folgezeit so oft, daß Karl May schließlich ver einsamt, gemieden und geächtet wurde. Hans Zesewitz. BskL AK-sMee «Ä Mit dem heutigen Tag vollendet Frau Klara May in Radebeul Lei Dresden, die Witwe Les Volksschriststellers Karl Atay, ihr siebzigstes Lebensjahr. Ein gütiges Geschick läßt sie diesen Höhepunkt des Daseins in voller körperlicher und geistiger Frische erreichen. Glückwünsche von nah und fern, von persönlichen Freunden und Bekannten, vor allem aber auch von Len vielen Verehrern Karl Mays werden sie grüßen. Sie selber aber wird dankbar Rückschau halten über siebzig Jahre eines Ledens, Las, ganz im biblischen Sinne, köstlich war, weil es erfüllt war von ringendem Streben nach einem hohen Ziel. Und dieses Ziel, Las auch wirklich gewon nen wurde, hieß: dem Lebcnswerk Karl Mays Geltung, seinem Wollen Gerechtigkeit, seinem Andenken Achtung und Ehre schassen. Klara Akay ist am 4. Juli 1864 in Dessau als Tochter des Kastellans Heinrich Beibler ge boren. Erst in zweiter Ehe, als Witwe Les Fabrikbesitzers Richard Plöhn in Radebeul, wurde sie die zweite Frau des Schriftstellers Karl May, mit dem sie — ebenso wie ihr rer- jtorbencr Gatte — schon längere Zeit das gei stige Band einer schönen Freundschaft ver- knüpfie. Karl May hatte damals, im Jahr 1903, be reits seine großen Erfolge, aber auch bereits Len furchtbaren Umschwung, den Beginn der Karl- May-Hetze erlebt. Nickst als Teilhaberin nm äußern Gewinn seines Schaffens trat sic an seine Seite, sondern als Kampfgefährtin Les Mannes, der in bitterer Abwehr stand, als Trösterin trübster Stunden, als Pflegerin des seelisch Wunden und als bewußte Spenderin neuer Kraft zum Werk, Las nicht zerbrechen sollte in sich. Und sie hat das schwere Amt, das sie über nahm, redlich erfüllt mit Liebe zu dem Menschen Karl May und zu seinem Werk. Sie hat 'Karl Akay neue Wege gewiesen, da Lie alten verbaut waren. Sie hat ihm Len lästigen Kleinkram des Alltags beiseite geräumt, auf daß er wieder Muße fand zu innerlicher Versenkung. Sie ist eingetreten siir die Lauterkeit seines dichterischen Strebens. Und sie hat Brücken geschlagen zu Männern wie Professor Sascha Schneider, Pro fessor Selmar Werner, Professor Wilhelm Kreis u. a. m„ deren Name galt, wenn sie sich für Leit Geschmähten bekannten und deren Geistigkeit be fruchtend auf die erlahmende Schaffenskraft Les Gehetzten wirkte. Nach Karl Mays Tod wurde sie die Hüterin seines Erbes, des materiellen wie vor allem des geistigen. Um den Anforderungen dieser Auf gabe gerecht zu werden, mußte Klara Akay sel ber über den Blick von höherer Warte verfügen, den sich der Mensch erwirbt, indem er sein Welt bild weitet. Den Künder der bunten Ferns Karl May ganz zu verstehen, sein« literarische Hinterlassenschaft recht zu pflegen, vermag am besten Ler, der selber die bunte Ferne liebt, der sie mit eigenen Augen geschaut und den Stim men Ler Völker in ihrer Heimat im Urlaut ge lauscht hat. Und gerade das trifft zu auf Klara May. Schon in früheren Jahren weilte sie vielfach im Ausländ, besonders in Rußland. Noch als Frau Plöhn traf sie in Begleitung ihres Gatten im Orient mit Karl Akay zusammen, der da mals nach einer längeren Reise durch Palästina, Mesopotamien, Indien, Ceylon und Sumatra in Ägypten weilte. Das war um die Mende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Im Sommer 190s unternahm sie als Frau Klara May mit Karl May eine Fahrt nach Nordamerika, die sich vom Osten der Vereinigten Staaten bis in die Jn- dianer-Reservatioucn, nach Colorado, New- Mexiko und Arizona ausdehnte. Der dichterische Niederschlag dieser Fahrt sindet sich in „Win netous Erben" (geschrieben 1909), der letzten Reijeerzählung Karl Mays. Dann kam der 30. Mürz 1912. Der Erzählet von Radebeul schloß seine Augen für immer. Seine Witwe aber flüchtete sich, als die Wirren und Wehen des Weltkrieges und seiner Folge erscheinungen nur einigermaßen überwunden waren, in den Garten der Erinnerung. Si« folgte dem Ruf der Sehnsucht, die sie lockt«, noch