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Amts- M AiMM für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlmgebung. ISN« Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- serrionspreis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 4». Jahrgang. ------- Dienstag, den 23. Juni Bekanntmachung über den nächsten Aufnahmctcrmin in die Soldatenknaben Erziehungs- Anstalt zu Kleinstruppcn. Die Soldatenknaben-Erziehungsanstalt zu Kleinstruppen niinmt Söhne aut ge dienter Unteroffiziere und Soldaten der Königlich Sächsischen Armee im Anschlüsse an den 8jährigen Kursus der Volksschule bez. nach erfolgter Konfirmation auf. Die Söhne solcher Väter, welche der Armee nicht angehört haben, finden bei der Ausnahme nur ausnahmsweise Berücksichtigung. Die Anmeldung für den nächsten Aufnahmetermin zu Ostern 1897 hat von jetzt ab beim Kriegs-Ministerium bis spätestens im Monat Dezember zu erfolgen und sind hierbei folgende Ausweise beizubringcn: n) die standesamtliche Geburtsurkunde des Knaben; b) das kirchliche Taufzeugniß oder eine Taufbeschcinigung; e) ein ärztliches Zeugnis; über den Gesundheitszustand des Knaben mit An gabe über Körpergröße und Brustumfang; <i) die Impfscheine, einschließlich über Wiederimpfung; «) ein Schulzeuaniß nach dem aus Seite 204 205 des Königlich Sächsischen Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1874 enthaltenen Muster; 1) ein ortsbehördlicher Nachweis über die näheren Familien- und Vermögens verhältnisse der Angehörigen; 8) bei bevormundeten Knaben die schriftliche Einwilligung der Obervormund schafts-Behörde; ü) der Militärpaß und das Führungs-Attest des Vaters, ivenn derselbe nicht mehr aktiv dient; i) die veirathsurkunde der Eltern des Knaben und K) die «lerbeurkunde der Eltern bei Waisen. Bei dem außerordentlichen Andrange haben zunächst nur solche Knaben Aus sicht zur Aufnahme, welche bei guten Schulcensuren folgende Mindestmaße besitzen: bei 13'/« Jahren 140 em Körperlänge und 66 bis 71 em Brustumfang, bei 14 Jahren 142 em Körperlänge und 67 bis 73 em Brustumfang, bei 14' ., Jahren 144 em Körperlänge und 68 bis 74 em Brustumfang. Die Zöglinge der Anstalt zu Kleinstruppen werden in der Regel nach einem Jahre in die Unteroffizier-Vorschule zu Marienberg überführt, aus letzterer nach 2 Jahren in die dortige Unteroffizierschnle versetzt und ans dieser nach weiteren 2 Jahren in die Armee eingestellt. Die Unteroffizierscbüler gehören als solche bereits zu den Militärpersonen des Fricdensstandes und wird die auf der Unteroffizierschulc verbrachte Zeit vom erfüllten 17. Lebensjahre ab als aktive Militärdienstzeit gerechnet. Die Erziehung und Ausbildung in der Anstalt zu Kleinstruppen, in der Unter offizier-Vorschule und in der Unterosfizierschule zu Marienberg ist vollständig kostenfrei. Das Lehrziel in den Unterrichtsfächern bei diesen drei Militärschulen ist neuer dings wesentlich erweitert worden, um den Schülern dieser Anstalten noch mehr als bisher die Möglichkeit zu bieten, in höhere Unteroffiziers- und Bcamten-Stellen auf- zurückcn. Unteroffiziere, welche diese Schulen besucht haben, werden sich in der Regel bereits mit dem 29. bis 30. Lebensjahre im Besitze des Civilvcrsorgungsscheins be finden und hiermit außer einer Dienstprämie von 1000 Mark die Anwartschaft auf Erlangung einer auskömmlich besoldeten Beamtenstclle des Staatsdienstes eriverben. Die vollständigen Aufnahme-Bestimmungen für die Anstalt zu Kleinstruppen können bei jedem Bezirks-Kommando bez. auch vom Kriegs-Ministerium entnommen werden. Dresden, im Juni 1896. K r i e g s - M i n i st c r i u m. von der Planitz. Hundesperre betreffend. Anher gelangter Mittheilung zufolge ist am 13. dss. Mts. in Wernesarü« bei Auerbach ein Hund — klein, langhaarig, graugelber Pinscher, ca. 3 Jakre alt, männ lichen Geschlechts —, nachdem derselbe frei umher gelaufen war, getödtet und durch bezirksthierärztliche Untersuchung die Tollwnth bei demselben festgestellt worden. Es wird deshalb für die Orte vberstützenarün mit Neulehn, Reuheide, sowie den Gutsbezirk Renheide, ferner für das Staatsforstrevier Schönheide vis ;um 22. Seplemver 1898 die Festlegung aller daselbst vorhandenen Hund« angeordnet Die bethciligten Ortsbehörden haben innerhalb ihrer Bezirke sofort das weiter Nöthige vorzurehren. Schwarzenberg, am 18. Juni 1896. Königliche Amtshautztmannschaft. Frhr. v. Wirsing. W Die Herren «.«»wttcker Voell« in Aiederschkema beabsichtigen, das in Akauen- thak in der großen Bockau befindliche Wiescnbewässerunaswehr unter Beibehaltung der jetzigen Fachbaumhühe durch ein neues zu ersetzen, auf dasselbe einen beweglichen Aussatz von 20 cm Höhe anzubringen und einen rechtsseitig abgehenden, 300 m langen und 2 m breiten Betriebsgraben herzustellen. Etwaige Einwendungen hiergegen sind, so weit sie nicht auf besonderen Privat rechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Be kanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 18. Juni 1896. Königliche Amtshnuptmannschast. Fehr, v. Wirsing. »r. Wehrröhrcn betreffend. Die Königliche Amtshauptmannschaft nimmt Veranlassung, unter Hinweis auf den Erlaß vom 31. Juli vor. Js. im Interesse der Fischerei sämmtliche Wehrbesitzer des Bezirks darauf hinzuweisen, für stetes Offenhalten der Wehrröhren zu sorgen und den die Fischerei betreffenden Bestimmungen in den bezüglichen Erlaubnißschcinen genau nachzukommen, damit nicht während der warmen Jahreszeit, in welcher die Flüsse wenig Wasser haben, die unterhalb der Wehre im Flußbette befindlichen Fische sowie die Fischbrut umkommen. Für jeden Zuwiderhandlungsfall ist Geldstrafe bis zu 30 M. — Pf. an gedroht ivorden. Die Herren Bürgermeister, Gemeindevorstände und Gutsvorsteher, soivie die Gendarmerie des hiesigen Verwaltungsbezirks haben darüber zu wachen, daß dieser Anordnung gehörig nachgcgangcn wirb, etwaige Zuwiderhandlungen aber unverzüglich anher zur Anzeige zu bringen. Schwarzenberg, am 20. Juni 1896. Königliche Amlshauptmaiinschaft. Frhr. v. Wirsing. Th. Bekanntmachung. Der zu Buchholz verstorbene Privatier Vr«up;»tt hat den Stadtgemeinden Crottendorf und Eibenstock zusammen ein Legat von 3000 Mark ausgesetzt, dessen jährliche Zinsen an bedürftige Arme zur Vertheilung komnien sollen. Die städtischen Collegien haben die Stiftung angenommen. Hocherfreut über den hierdurch bethätiglen Gemeinsinn bringen wir dies unter dem Ausdrucke unseres herzlichsten Dankes für den edlen Stifter zur öffentlichen Kenntniß. Eibenstock, am 20. Juni 1896. Dcr Rath der Stadt. Dic Stadtverordneten. Hesse. E. Hannebohn. Graupncr. Dcr Abgabenrestant Nr. lOlt des Verzeichnisses der dem Tanz- und Schank- stättcnverbot unterstellten Personen ist zu streichen. Stavtrath Eibenstock, am 22. Juni 1896. Hesse« Graupner. Gras Versteigerung. Die diesjährige Grasnutzung von Kunstwiesen des Staatsforstreviers Schön heide, lit. a. (Herren-Ebene), lit. t. 1. (Günthers Raum) und lit. k. 2. an der Mulde soll Sonnabend, den 27. Juni 1896 an Ort und Stelle gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn dcr Auktion bekannt zu machenden Bedingungen, versteigert werden. Zusammenkunft: früh 8 Uhr am Jorsthaus an dcr Mulde und Vormittags 11 Uhr am Wiesenhaus an der Mulde. Königliche Iorstremerverivaltnng Schönheide und Königliches Zorllrentamt Kikensteck, Iran««. am 22. Juni 1896.Herlach. Die diesjährige Grasnutzung von Kunstwiesen der Staatsforftreviere Auers berg und Sofa soll Montag, den 29. Juni 1896 und zwar: ») vom Forstrevier Auersberg, lit. n. (Großmannswiese), lit. s. (Zimmcr- sacherwiese), lit. k. (Steinbächelwiese), lit. x. (Reichelwiese) und lit. r. (an der großen Bockau), — Zusammenkunft r früh 8 Uhr an der Großmannswiese unterhalb des Bühl bei Eibenstock und '/,9 Uhr an der Wolfsgrüner Straße und am Steinbüchel — d) vom Forstrevier Sofa, lit na., an der kleinen Bockau (Solbrich-Raum) — Beginn Bormittags '/,1L Uhr — an Ort und Stelle gegen sofortig« Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. königliche Aorftrevierverwaltnngen Anersberg in Eibenstock und Sosa, sowie «königliches Forstrentamt Eibenstock, am 18. Juni 1896. Dehmann. Löpkuer. Herlach. Aus Deutschlands großer Zeit. Zur Erinnerung der 2bjähr. Gedenktage de« lkriege« 1870/71. 63. (Nachdruck verboten.) HliLINck auf die grah« Zeit — Kustlick auf unsere Zeit. (Schluß-Artikel.) Aast jede« Dorf im weiten deutschen Vaterlande hat seine im Kriege gefallenen Markgenossen mit einem Denkmal ge ehrt, welche« dem Heranwachsenden Geschlechte Kunde giebt von den wunderbaren Ereignissen der acht Monate der Jahre 1870/71. Und hoch empor über all' diesen Denkmalen ragt auf de« Niederwalder Gipfel Germanien« Heldengestalt, Deutschland« Wacht am Rhein, den Blick gen' Westen ge wendet und gewappnet, um etwaigen erneuten Angriff abzu wehren. Fünfundzwanzig Jahre sind seit jenen großen Tagen, die wir in engem Rahmen dem Leser schildern durften, vergangen und in großartiger Weise sind von einem jüngeren Geschlechte die großen Siege und vor allem die Einheit Deutschland« gefeiert worden. Die Genugthuung über da« glücklich geführte Schwert, sie war diesmal geadelt durch da« Bewußtsein, daß der Feind sich diesem Schwerte sozusagen aufgedrungen hatte, daß der Krieg gar nicht Sache der Wahl, sondern eine ein fache Nothwendigkeit gewesen war. Diese kriegerische Genug-