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Warandt, Nossen, Sieömtehn und die Amgegenden ^scheint wöchentlich dreimal unv S7. Jahrg Sonnabend, den 18. Februar 18SS ire 1856 von neuerrichtete, imposante >200 DtterankN angkMtldkt. Maa -rw-rtet, daß deren Zahl Stadt zu einer großen! bi« auf 400 steigen wird, «m 12. April, Nachmittag« 4llhr, liehen Schullehrerseminars. Das neuerricht Bürgerschulgebäude gereicht der Stadt zu -S" Eintteffen der Staare und Lerchen als berichtet man aus allen Orten der Um — Neber das erste Frühlingsboten gegen». Hoffentlich haben die Herolde des LcnzeS nicht noch harte Kämpfe gegen den Wintersmann zu bestehen. — Einziehung nicht mehr umlaufsfähiger Zehn- und Fünspfennigstücke. Da sich eine ständig wachlcndc Anzahl von Zehn- und Fünfpfennigstücken im Umlauf befindet, deren Gewicht oder Erkennbarkeit infolge des längeren Gebrauchs er heblich abgenommen hat, und derartige Stücke nach Maßgabe der hierüber bestehenden Bestimmungen einzuzuhcn find, «eisen die Königl. Sächs. Staat-ministerim die Staatskassen an, ab genutzte Nickelmünzcn der bezeichneten Art, soweit fie nicht bei oen Oberpostkaffen umgewechselt werden können, an dir Finanz, bauptkasse auf lUberschußgelder mit einzuliefern oder bei dieser oder bei einer Ucberschüffe einliefernden Finanzkasse gegen um« riiu wöchentlich dreimal unv zwar Dienstags, Donnerstags unv Sonnavenvs. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1Mk. 55Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. laufsfähige Münzen umzutauschen. — «esselsdorf. Die GemeindeOberpefterwitz h,t „„ dem hiesigen Guttbefitzer Herrn Johann Schönberg ein kräftiges Quellengebiet mit gesundem keimfreien Wasser zu gutem Preise käuflich erworben, um ihren Bewohnern das erforderliche Waffer zuzuführen. Der Bau der neuen Wasserleitung wird bereit« in der Nähe de« Brückner,chen Gasthofes hin Angriff ge nommen. Bekanntlich bezieht die Gemeinde Cotta ebenfalls ihr rrinkwaffer seit mehreren Jahren aus sehr «afferreichen hie sigen Quellen. - Der verdiente Präsident von Sachsen- Militäroerem-- bund, Herr Tann er« Dresden, wir» in nächster Zeit von seinem viele iahre innegehabten Ehrenposten zurücktreten. Durch die Huld de« König- wurden ihm in seiner Eigenschaft al« Bundespräsident viele Ehrungen zu Theil. An sein- Stelle wird wahrscheinlich Herr Rechtsanwalt Mielisch, Hauptmann der Landwehr gewählt «erden. — Dresden. Eine große Paradeaufftrllung vor Seiner Majestät dem König wird am Donnerstag, den 13- April, Vor mittags im Hof, de- Refidenzschlofses anläßlich der 50jährigen Gedenkfeier de- Kampfe« bei Düppel, an welchem bekanntlich König Albert als jugendlicher Prinz Theil nahm, von der König- lich Sächsischen Bereinigung SchleSwig-Holsteiner Veteranen von 1849 geplant. Die Huldigung wir» von keiner Beterancn nicht nur au- Sachsen, sondern au« ganz Deutschland »»«geführt werden. Bis jetzt liegen bereits 748 Anmeldungen vor. Auch haben sich von den Soldaten, welche 1849 die Revolution in Dresden unterdrücken halfen, über Amtsblatt die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Milsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. I Zierde. Das Rathhaus dagegen hebt sich in baulicher Beziehung von den Wohngebäuden nicht ab. Die Stadt 'zählt gegenwärtig etwa 4800 Einwohner, die größten- theils durch die Industrie ihr Brot verdienen. Es bestehen an industriellen Etablissements: 1 Papierfabrik (220 Ar beiter), l Pappen-Cartonagenfabrik (120 Arbeiter), 1 Kidlederfabrik, 1 Leimsiederei, 1 Mühlenbauanstalt, 2 Waagfabriken, 1 Blechpuppenkopffabrik (sehr interessant), 1 Maschinenfabrik, 1 Sämischlederfabrik. Die Straßen beleuchtung ist elektrisch. Das Elektrizitätswerk gehört der Stadtgemeinde. Die Umgegend Nossens ist eine schöne und ladet zu mannigfachen Parthien in die schönen Fluß- thäler ein. Nur ein Biertelstündchen von der Stadt liegen in einem prächtigen Parke die Ruinen desCistercienserklosters Altzella mit der Grabkapelle der hier bestatteten Ahnen un seres Königshauses. Ein Besuch dieser althistorischen Stätte ist nur zur Sommerszeit möglich, dann aber auch sehr empfehlenswerth. So wären wir denn am Schluffe unserer Mittheilungen anaekommen und wünschen, daß dieselben manchen Leser dazu angeregt haben möchten, Geist und Körper durch frohe Fahrt in Gottes schöne Natur zu stärken und die landschaftliche Schönheit auch dieses Theiles unseres lieben Sachsenlandes immer mehr zu erkennen und zu würdigen. Schweifen durch der Fremde Lande Hast Du wahrlich nicht vonnöthenl Vaterländisches. — Der diesjährige erste sächsische Bußtag fällt auf Mittwch, 1. März. Damit war die Tagesordnung erledigt. Schließlich wurde noch an Stelle des im Eingänge erwähnten verstorbenen Herrn Claußnitzer-Hohentanne als stellvertretendes Mitglied der Pferdevormusterungs-Com- Mission im 5. Musterungsbezirke (Neukirchen) Herr Guts besitzer Wackwitz in Dittmannsdorf durch Zuruf gewählt. Ein Ausflug nach Nossen. (Schluß.) Die Stadt Nossen ist-mit zwei Verkehrsanstalten bedacht worden. Am Uebergang über die Dresdener Straße befindet sich die Haltestelle. Von hier aus geht die Bahn, wechselnde Ausblicke auf die Stadt und das hohe Schloß bietend, im Bogen um die Stadt herum und läuft endlich in die Endstation, den Bahnhof Nossen, ein. Nossen ist slawischen Ursprungs, wie schon der Name (Nuzzin, Nozzin) erkennen läßt. Auf welches slawische Wort derselbe frei lich zurückzuführen ist, ob er von „nozin" (das Wasser), „nosny" (fruchtbar) oder von „nozny" (dürftig) abgeleitet ist, wird sich wohl kaum seststellen lassen. Jedenfalls ist er nicht mit einem früher hier befindlich gewesenen Nuß- baumhaine in Verbindung zu bringen, wenngleich das Stadtwappen als Hinweis auf denselben durch drei Nuß bäume dargestellt wird. Der Stadt gegenüber liegt der letzte Ausläufer des Erzgebirges, der Rodigberg, den ein Aussichtsthurm krönt. Hier oben ist der Uranfang Nossens in Gestalt eines heidnischen Rundwalles zu suchen. Später entstand hier die als Besitz der Mtter von Nossen 1185 zuerst erwähnte Burg. Dieselbe wurde 1315 von dem Bisthum Meißen übernommen, abgetragen und auf der jenseitigen Höhe wieder aufgebaut. Unterm Schutze der Burg entstand die 1264 zuerst erwähnte Stadt. Von Krieg und Brand und vom Wüthen der Pest weiß auch ihre Chronik so Manches zu erzählen. Das eine Zierde des Muldenthales bildende Schloß wurde nach mehrmaligem Wechsel seiner Besitzer 1545 Eigenthum des Landesherrn. Churfürst August erbaute 1557 den Theil mit den drei dicken runden Thürmen, weitere Baulichkeiten errichteten 1618 Johann Georg l. und 1667—70 Johann Georg ll. Unter letzterem entstand auch der Thurm über dem Thore und die Steinbrücke auf fünf gewölbten Bogen. Jnfrühcrer Zeit war das Schloß churfürstliches Jagdhaus und Wittwen- fitz; diesem Zwecke dient eS jedoch schon lange nicht mehr. Gegenwärtig haben eine Anstalt für schwachsinnige Mäd chen und das Königliche Amtsgericht darin ihren Sitz. Nächst dem Schlosse zieht die nahebei gelegene Stadt kirche die Aufmerksamkeit auf sich. Sie brannte 1540 ab und wurde unter Verwendung von Gebäudetheilen, Glocken, Altar u. s. w. aus dem Kloster Altzella 1563 bis 1566 wieder aufgebaut. 1680 brannte der Kirchthurm aus, wodurch die uralten Glocken leider schmolzen. 1719 legte ein Brand die Stadt und das Innere der Kirche in Asche, wobei viele interessante Alterthümer, darunter der schöne Altar von Altzella, verloren gingen. Die in die südliche und westliche Front eingefügten romanischen Portale sind die einzigen Ueberbleibsel der aus der prachtvollen Kloster kirche von Altzella (1198 eingeweiht) stammenden Bau theile. Namentlich das südliche Portal, nach der im Bogenfeld befindlichen Rose das Rosenportal genannt, ist für Kunstkenner von großem Werthe. Es verfehlt aber auch nicht, durch seine kunstvolle Ausführung auf den Laien Eindruck zu machen. In seinem Bogen hängt seit undenklichen Zeiten schon das alte Wahrzeichen von Nossen, die Rissenrippe. Es ist die Rippe irgend eines urweltlichen Ungeheuers und hat schon in Altzella am Portale gehangen. Sie mag beim Klosterbau in dem dortigen einstigen Fluß bette ausgegraben worden sein. In den Promenaden anlagen vor der Kirche ragt das zur Erinnerung an den ruhmreichen Feldzug 1870/1871 in Gestalt emes Obelisken errichtete Denkmal empor. An der Dresdener Straße, unweit des Haltepunktes, befinden sich die Gebäude des R * über > . Bericht > "t" Bezirkstag der königlichen Arnts- , hanptmanns^aft Mcifzen am 11. Februar 1899. Bezirkstage, welchen auch Herr Kreishauptmann uar dem s. ""t seiner Gegenwart beehrte, wohnten unter Herrn Kammerherrn Amtshauptmann v. battm n! Mitglieder der Bezirksversammlung bei, 5 beariikl- ^Ekiben entschuldigt. Der Herr Vorsitzende »k, sch Herr» Kreishauptmann, ingleichen die er- und bez. neugewählten Herren Abgeordneten, iirA mte hieM in ehrender Weise des am 1. d. M. sD Erbgerichtshesitzers Claußnitzer in Hohen- dem Jahre 1890 der Bezirksversammlung worauf die Anwesenden ihrer Teilnahme an I Me," Todesfälle durch Erheben von den Sitzen Ausdruck ,2 Eintritt in die Tagesordnung machte zu Punkt der Herr Vorsitzende der Versammlung Mit- M über das Ergebniß der von zwei Mitgliedern des , 'vft^/^usschuffes vorgenommenen Prüfung der Bezirks- auf 1897. Da gegen die Rechnung nichts I MeinMn,^ .zu erinnern gewesen war, so wurde dieselbe ilpv -wsnmmig richtig gesprochen. 2 der Tagesordnung trug der Herr Vor- « Breits auf 1899 — welcher be- Bezirksausschüsse in der Sitzung am 21-Dezem- wahres vorgelegen hat — unter entsprechenden ' stÄUungen vor. Die Versammlung sprach ihr Einver- ustag uunoniß mit diesem Haushaltplane einstimmig aus. ,! san,n,l 3 der Tagesordnung. Gegen die der Ver- PreHummlunA mit der Einladung zu dem Bezirkstage zuge- Bezirks-Jahresrechnung auf 1898 wurden Ein- Seiten der erschienenen Herren Abgeordneten nicht ae M den Dieselbe wird jedoch zunächst noch von der durch 11 > werden Es°us^ M wählenden Deputation geprüft Bunkt 3 der Tagesordnung nahm die Versamm- l Jad»« Ergänzungswahlen für die mit Schluß des vorigen IsM zwar ^"Mchiedenen 4 Bezirksausschußmitglieder, und Ritteraws?^" Oekonomicralh Schröber-Staucha und ich,steuertem s.?kr Steiger-Löthain (Vertreter der Höchstbe- nft Vertreters > m Kommerzienrath Kurtz-Meißen (städtischer vor Wii Dwains Gerlach-Niederwartha (freie Wahl) erste Ausloaü^ durch die im Jahre 1877 stattgefundene r worden war Ungleichheit insofern herbeigeführt des da^ nicht je ein Mitglied der 4 Klassen -on^dcn V rt»t^M Ausscheidung gelangte, vielmehr von Iprss der Höchstbesteuerten zwei, von denjenigen ^die Vertreter aber keiner ausschieden, so beschloß beseit diese Ungleichheit dadurch zu W daß das Loos zu entscheiden habe, welcher von Kuerten? beutt zu wählenden Vertretern der Höchstbe- dei d-r bereits in drei Jayren auszuscheiden habe, während re» nach Verlauf dieser Zeit vorzunehmenden s,? Erganzungswahl durch Loosziehung zu be- vvick .welcher von den 2 zu dieser Zeit zu wählenden . tzr" Vertretern zunächst ausscheide. -,c Herren Ulerauf vorgenommenen Wahl wurden die . Kuerten ^?ber und Steiger als Vertreter der Höchstbe- Sw' Ssinnnen^u? Herr Kurtz als städtischer Vertreter mit großer -2? untgliedez Neit gewählt. Die Wahl des 4. Ausschuß- wv Herrn G beim ersten Wahlgange 13 Stimmen für zde^ Stimmen s.-.'"vvorstand Thienemann in Coswig, 1l ff, Neukirchen - Lerrn Rittergutsbesitzer Wunderling auf derwartha „nn o Herrn Privatus Gerlach-Nie- in Höfgen, sn ? Stimmen für Herrn Gutsbesitzer Wolf l ü Herren eine enn-^L> zwischen den erstgenannten zwei erlangte Herr erforderlich machte. Bei derselben Stimmen. Dienemann 19 und Herr Wunderling 15 lichcn Gewähltes war Ersterer gewählt. Die sämmt- ^Menannten Herren"Ä!"A ^e Wahl an. Betreffs der oben- S^iehung, daß Mchröber »"d Steiger entschied die Loos- uNabe. " ^"trer bereits in 3 Jahren auszuscheiden