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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188604218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860421
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-21
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1886
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'»-v- Grich<i»t tL-ttch früh «'/. Uhr. «eteitie» »et LrPeittlon JatznnneSgaff« 8. Sprech-mche» her Lrüertiee: Varmtttng- 10-12 Uhr. - Uhr. tt - ^ U»«atz«e »er ft» tzls »üchftsalsmrtz« »««me, teftt«»t»» -Fksre»« «» Sachente»«» üi« j ULr Nachmittaa». a» S-»»- «,» F«ftta,e«frütz tzts'/.tz Uhr. So he« Miele« für I»s L»»«tz»n Vit» Ms»». Universität«-«»» 1. L«*teLüsche, Kniharinenm.«, p. ,«» » « >»r. Tllgrblaü Anzeiger. vrgen für Politik, L-cal-eschi-te, tzönöeis» »ui> Geschäftsverkehr. ^111. Auflage LS,»S0. ^boanementsprei« viertel,. 4' , Mk. incl. Brwgerlodu b MI., durch die Post dczagenLMk. ged« etnzelnr Nummer 20 Ps. Betegeremplar 10 Ps. Gebühre« für Extrabrilageu (»a Tageblatt» Format gesalzt) »h«e Paftdrsörderung bv Mk. »tt Poftbesördenrog 60 Mk. Inserate Laejpaüme'Petitzeile 80 Pi. Größere Schriften laut n«s. Prel-verzeichuis! Tabellarischer «. Zfffentsatzaach höher« Toni Urüenu» mtter dn« »»daettonöft^rich die saespali. Zelle KOPs., vor de« Fomidtennachrtchteu dir Sgespattrne heile 40 Pf. g»seratr flud stet« a» die Expesitt,» zu lende». — Rabatt »ird »ich, gegeben gohlnng prnsnamernrnio oder durch Post. Nachnahme. Mittwoch den LI. April 1886. 8V. Jahrgang. die «» Amtlicher Theil. veki»«t«üchnns, » «ad Ad«»ld»ag kra»kra»rrflchera»gs« »sttchttger tpers«»-« drtreff»»d. Nach ff. 1 des Kraukeavm^cheraalÄgesetzes vom 1k. Juni 1883 sind «gen Krankheil zu versichern, Personen, welch« gegen Erhalt oder Lohn (Tantisnien, Naturalbezüge) beschäftigt sind: 1) in Bergwerken, Salinen, Aasbereituugsausialten, Brüche» und Grab»,. in Fabriken »nd Hüttenwerke», beim Eisenbahn- und vinnendampsschiffsahrlsbetriebe, aus Werften und bei Bauten: 81 t« Handwerk n«d in sonstige» strhendrn Gewerbrbetrtevea; 5) in Betriebe», in denen Dampfkessel oder durch elementare Kraft (Wind, Wasser. Dampf, Gas, beiße Lust u. s. v.) bewegte Triebwerke »ur Verwendung kommen, sofern diese Verwendung nicht ausschließlich in vorübergehender Benutzung einer nicht »ur Betriebs» anlaae gehörende» Kraftmaschine besteht. Nach ff. 8, Nr. » desselben Ersetze« in Berbindun« mit dem für ^ . . . . , 18. November 1884 die Stadt Leipzig errichteten vrtsftatut vom ^ unterlirgea frrmr der Berstcherungtpsttcht: 4) Personen, welche gegen Eebalt oder Loh« (Tantiemen, Na» turalbezüge) in anderen Lranstzsrtgew erben, als den oben unter 1 bezeichnten beschäftigt sind. Hafer« der Ti« tz«» Betriebes innerhalb tze« Bezirkes tzer Stadt Leidzi, sich befiadet. >«s»at«e« von der BerficherungSpflicht bestehen für folgende Personen: 1) solche, deren Beschäftigung ihrer Natur »ach eine vorüber gehende, oder durch den Lrbeitsvertrag im voraus auf de» Zettraam von w. niger als einer Woche beschränkt ist; 2) dandlungsgehilfea »nd »Lehrlinge, Eehilfro uud Lehrltuge t» Apotheken: 3) venonen, welche voa Ecwerbetreibeudeo außerhalb der Betriebs- stätten b fchästigt werde»; 4) selbstständige Eewcrbetreibeude, welche ia «igrue» Betriebs» stäilrn im Aufträge u»d für Rechnung auderer Eewerbetreibeuder mit der Herstellung o)»r Bearbeitung gewerblicher Erzeagatffe be» schäsngt werden (Hou«indukrielle); b) ia der Land- und Forstwirthschaft beschäftigte Arbeiter: 6) vetriebsbramtr, deren Arbeitsverdieuft an Loh» oder Erhall 6'/, ^l für den Tag übersteigt, und 7) Beamte, welche m Betriebsverwaltungen des Reichs, eines Bundesstaat« oh« emas lommanalverbaadS »tt sestem Erhall aa- geftellt sind. M. »-lde»st««L Dafür, daß versichervngSpslichtigr Personen gehörig au» uud «b- gemeldet ««de», stad einzig uud allem di» Arbeitgeber verant wortlich, welche« deshalb nachstehend« Borschriften znr Befolgung beziehentlich za» Beachtung rmpsohlea werde»: 1) Di« »nter 1. 1—4 bezeichneten Persoae» find, dafern sie einer der hier errichteten Ortökrankrneoffen angehören. spätestens am dritten Tage «ach Beginn der Beschäftigung an- und spätestens am dritten Tage »ach Beendignng des ArbeittverhältnifseS wieder abzu- mrlden. 2) Jede Meldung ist bei «in« der unten verzeichnet«« Stellen mittelst de- vorgeschriebenen Formular- unter genauer und voll- ständiger Beautwortuag der in letzterem gestellten Fragen, vorzüglich auch : ejeniqen über Geburtstag und -Jahr, sowie Tagesverdienst des Arbeiter« z, bewirke», da« au-gesüllie Formular aber mit dem >B»e» »ud Zu-)Rame» oder der Seschüstsfirma uud mit Angabe der Wohnung oder BetriedSstätte de« Arbeitgebers zu unterzeichnen/, 3) Aus alle Fälle sind auch dt« Personen aazuineldea, sür wrlche nach Ü. 3 Absatz 8 de« Krankenversicherungsgesetzes Befreiung von der Berflcherungspsticht beantragt wird. 4) Anmeldungen letzterwähnter Art» sowie solche, denen rin An- trag auf Befreiung von der Ortskrankencaffeamitgliedschaft deshalb beiacsügt wird, well dir angemeldete Person nachweislich einer den Anlorderungru von b. ?ö de« Gesetzes genügenden Lasse «wgehört, können nur bei der Hantztmelbestelle etnaerricht werde». Der Nachweis der anderwritea Mitgliedschaft ist mit der Meldung zu verbinde». K) Die Mitgliedschaft bei der OrtSkraukencaffe beginnt für ver» sicherungspflichtige Personen ohne deren Zuthnn und Willen «tt »«« Laer, an welchem ste in die vrrfichrrnngspfltchtigt veschästi» gung etutreteu. Nur diejenigen werde» daher vo» der Ortskraakeaeaffeamttglied- schast nicht ergriffe», welch« bereit» Nor diese« Tage einer dem tz. 7ü de« Kraakeaverstchernng-gesetzes genügenden Last» »»gehören. 5) Beschränkt sich auch nach tz. 40 desselben Eesetzes die Ver pflichtung zum An- und Abmeldeu aus Personen, welche einer Ortö- krankeacaffe »»gehören, so gievt man den Arbeitgeber» doch, in ihrem eigene» Interesse, anheim, »>e verstchernagspflichksgeu Personen auzumeidea, »nd dir -utscheidnng darüber, ob und wer Vo» den Angrmelbrtr» ans Grund der Mitgliedschaft bei einer anderen Laste zu befreie, ist, der Verwaltung der Hauptmeldestelle zu überlassen, welch« in de» »eiste» Fällen bester alö der einzelne Srbettgeder ln der Lag« sein wird, de» Befreiuugöantrag z» prüfen. Har der Arbritaeber dies zu thu» Unterlasten, und rrgiebt sich später, daß dle Lost«, welchec die nichtangemeldeie Person angrhört, de» angezogenen tz. 7S nicht genügt, so treffen ibn die volle» Nach» thelle der drrstuM«» Anmeldung (oergl. unter IV). Strafbestimmungen. Diejenige», welch« vorstehenden Bestimmungen, sperlell denen »nter Hl. znwiderdandeln, nuterliegeu nicht nur nach tz. 81 des Krankend,rsicherungSgesetze« einer Grltzftrgfe bi» zu Ltz ^ für jeden rinjelnen Fast, sondern bade« auch: 1) sofern es sich um dir Anmeldepflicht handelt (abgesehen von der Nachzahlung der Lastensteuer), nach tz. KO de« Gesetze« alle Anstveubnngcn zu erstatten, welche eine Ortskrankcncaste aus Ernnd gesetz icher oder statutarischer Vorschrift zur Unterstützung emer vor der «umelduug erkrnnktt» Person gemach: hat. und 8) sofern die Abmeldung versäumt Ist. nach ß. SI Satz S die Lastensteuer so lange sorizuzahlen, bis die meldnus erfolgt. Leipzig, am 16. Avril 1886 Ter «ait brr Ttnbt Leipzig. lKraakriiv »sich eräug «-Amt.) l>r «chmid. Scharlach. Berzcichniß der Meldestelleu Honptmrlbeftrler Bureau d«s Brrbauds der OrtSkranke,icastr», Weststraße 80, l., Zimmer Nr. 3. S»vrlg»>elbrstr>e»r Herr > Niedlich, vurg'trah» 10. - Matz. MefferschWibt, Ritterstraße KO, - O. Bebrrntz. Plaueasche Straße s, - B. K«be»«n». «eichsstraße 11. GenPr, Perrrsstrinwea 10, »». Zeitzrr Straße Lä. INN. Elilenstroße 23, r. Windmühlrastraße 87, ». Dmsdner Straß, 18, ischvi. Schätze »straß« 1. «lächrrstraße «. Vorschriftsmäßige Ab- rMLMLi'i 8kri»»rg 33. »». K«N» Ir. (varsußmühle) An der Pleiße », v. «hn.Plc - - - » Plagwitzer Straß« 83. Gemeindeamt Anger-Lrottrndors. Herr Genu-Aeltefter Nebrl, Bbtzlttz-Gtzrenbere, Ermeindeamt Lonnemitz, - Tülttz. Herr Unb. Weih, Eutritzsch, Gemetudeamt «nntzsch, GrvAzschvcher, Leutzsch. üsni,. kvekan. k-lkan, Prvbsthrt»«, Herr Apotheker wchranch, Plegtvitz. Gemeindeamt Stünz, Gz- .. Gemeindeamt Stötteritz» - Thvnbere. - Wahren, «ohli«, Muttern, Rathhans Nenbnitz. Die vorgeschriebe»«» Mrldesormulare sind bei der Mehrzabl der Meldestellen sowie bei den Herren Buchhändler I. H. Webel, Vrüderstraße 6, Ligarrenhändler Dtttrtch, Weststraße 32, Buch- dcuckereibefltzer vstNNlb Schmidt i» «euduitz, Leipziger Straße 8K. »n habe». brlieintnichmir. Auf sein Ansuche» in Herr 1'ebrer 4tnto« Otto Bergelt, Lrndtstraße Nr. 3. l Treppe, hier, auö dem von ihm vrSher bekleideten Amt« eine» Armenpfleger- im 2K. Distrikte ent lassen worden. Wir sprechen ihm hiermit unseren Dank sür die unserem Armenwesen gewährte Mitwirkung au«. Leipzig, am 17. April 1886. Do» Mr«eodtreet»rt»«. Ludwig-Wolf. >. Vekaiitniicheai. Auf sein Ansuchen ist Herr Kaufmann -Ittdolf BSdecke, Mahlmannstraße Nr. S, hier, au« dem von ihm bisher be kleideten Amte eine» Armenpfleger« im 26. Distrikte entlasse« worden. Wir spreche» ihm hiermit unsere« Dank sür die unserem Armrnwesen gewährte Mitwirkung aus. Leipzig, a« 17. April 1886. Dos Arwrrodtttttort»». Ludwig-Wolf. L. La da Landespofttzeibeböudr überwiesen« Kellner Peru E»n«rb Mvtgk an« Holzweißig, welcher dem hiesigen Üraukenhaule zur Lnr überwiese» worden war, Hai sich am 8. d«. Mt», heimlich ans demselben entfernt und treibt sich vermuthlich arbeitslos umher. Wir richten an alle Polizei - Behsrdra da« Ersuche», den re. Wvigk im Betretung-falle seftzunehmen und uns, dafera dies geschehe», schleunigst kurze Nachricht zugehe» zu lasten. Leipzig, den 17. April 1886. La« Vvltzeiamt Der Etabt Leipzig. . Bretschaetder. H. Persona lbeschreibung: Name: Woigk, Paul Eduard; Stand: Kellner; Heimath: Holz weißig; Alter: geb. am 7. Jull 1868; S'alur: mittel; Haare: kurz g-schnittea, blond; Augen: blauarau; Nase: groß, vorstehend; Mund: gewöhnlich; gähne: gut; Bart: —; Gesicht: voll und blaß; Besondere Kennzeichen: —; Kleidung: grangewürselter Rock, schwarze Hosen und schwarzer Filzhut. MittWvch, be» S1. April 1886, Nachmittag« 3 Uhr, sollen ia der Neftanrativn »um Nathskeller zu «entznitz 84 Glück DampsheizungSrohre, S3 Siück SaSrohre, 1 Partie Schwarzblech und verschiedene Möbel (darunter auch altdeutsche) meistbietend gegen sofortige Baarzahluug öffentlich versteigert werden. Leipzig, den iS. April 1886. Der Gericht«»»»,i,her bet« «üntgl. Amtsgericht bas. vrnmelhnng im SeMlsrSmnrn ln trr nrura Arft. gm Obergeschoß der neuen Börse, «bendselte. sind vom 1. Oktober ab, auf Wunsch auch früher, 6 Zimmer ol« GeichäftSrüume zu ver- miethe». Die vermietdunq soll im Wege der Versteigerung S««»erste,. Pen 22. April. Vvrmittans 11 Uhr i» de« größte» der zn vermiethendea Zimmer erfolgen. Der ver- trag ist auf k Jahre fest, von da ab gegen halbjährige Kündigung ^D?e «ersteigern«« erfolgt sowohl für alle 6 Zimmer zusammen als anch einzeln. Die Entschließung, ob dieselben im Ganzen oder einzeln abgegeben werden sollen, bleibt Vorbehalten, ebenso die AuS» wähl unter den Bietern. Dle Besichtigung der Räume ist schon vor dem obigen Zeilpuucte gestattet. Leipzig, de, 17. April 1886. Sie Hanbelskummer. vr. Wachsmuth. vr. Grusel, S. .Vorsitzender, Städtische Gewer-eschnte. Die Prüfung der Schüler soll rit»Bta,. De» Si». April, und «itttvvch. den ri. «pr«l ». Vvrmtttag» »»« 8—18 Uhr. im Schnlloeale vorgenommen werden. Ls beehrt sich hierdurch ergebenst einzuladen Leipzig, de- 14. April l8Ä. Lee Lehrer-Lvüegium Die Schüierarbriten flud an genannten Tagen vo» 12—1 Uhr Mittag« ausgestellt. Lva»gklisch-rkf-rmirte Gemeinde. Die Kinder, welch« zn Ostern >887 in der resormirtea Kirchr conflrmirt werden sollrn, stnd anrumrlden rntweber Lvmierstng, »en 2». -»er Freitag, br« L«. April. zwnche» 3 « b Uhr Na-Nmiliag-; d>e Knaben de: Herrn l). Drrydorff, Querstraße 28, die Mädchen bei Herrn l,!c. SimonS, Schreberstr. l. LS ist erwünscht, daß die Kinder zur Aiimeldung mitkommen, Selbst anmeldungen der Kinder sind unzuläisig. Leipzig. IS. April 1886. Evangrlisch-resvrmirtrs Psarramt. Israelitische Lelisionsschuie. Dir Anmeldnna neuer Schüler «nd Schülerinnen findet Lvitiirrs» 1«e- br, 88 „p Freitsg, Pr, 88. April. Vvrmtttgg« »v« IG—18 »ßr im Kanzlrilocalr der Synagoge statt. Lee ,r,r Sch,lj,»r »r,t,,1 S«,nt,g. Pr« 8. Met. Vvr» «ittee« 8 Ußr» gletchzeüig mit der Aufnahme der »eurintretendeu Schüler. Lripzig, 18. »prtt IMS. vr. »elPschmtZt. Direktor. GraeralVersammlnns brr Ortskrenkrirreste T sür Ptr Lrrtfttepeftrte », Leivti, »,b »«arernd, Lvenrrsteg, be» 88. April 1886. Abe,b« 8 Uhr — Bureau de» verbände«, Weststraße Nr. 38, l-, Zimmer b. — TageSordanng: . . 1) Beschlußfaffnug über Abänderung de« tz. 1 slg. de« bisherigen Statuts und Aushebung de« Beschlüsse« der Generalversamm lung vom 30. November v. I. 2) Weiter« sich daran anknüpsenve Anträge des Vorstandes. Theilnehmer an del Versammlung sind die Herren Vertreter der Mitglieder und der Arbeitgeber. Leipzig, den 17. April 1886. Der Vvrsitze«be: Dagobert Hosmanu. Vekannlmachllllg. Die mit einer jährlichen Iiei»u»erauo» von 360 .6! und freier Station verbundene Stelle eines zweiten Krankenwärters in der Siechcnstation de« hiesigen städtischen HoSpttals soll sofort besetzt werden. Oualistcirte Bewerber wollen sich unter Einreichung eine- seibstgeschriebenea LebenslauseS nebst Zeugnissen binnen 14 Lagen bei uns melden. Hallt, den 13. April 1886. Der Magistrat. Staude- Nichtamtlicher Theil. Zur Lage in Oesterreich. OcslerreichS Wehrkraft hat durch die am 16. April er folgte endgiltige Annahme des Landsturm gesetzrs im Abge- orvuctenhause eine bedeutende Steigerung erfahren. Wie groß di« Zahl der durch daö Gesetz zum Kriegsdienst herangezogenen Truppen ist, läßt sich schwer seststelien, weil erst noch zu ermitteln ist, wie viele der landsturn,pflichtigen Wchrleute noch am Leben und dienstfähig sin»; daö wird erst geschehen können, wenn das Gesetz zur Ausführung gelangt; aber »atz die Ver mehrung der Truppen eine sehr oedrutenve ist, ergiebt sich au- de» Grundzügen des Gesetze«. Landsturmpflrchtig im ersten Aufgebot sind all« Wehrfähigen vom 10. bis zum 37. Lebensjahre und die Osficiere de» Ruhrstandes bis zum 60. Lebensjahre; daö zweit« Aufgebot de» Landsturm« wird gebildet durch die Wehrfähigen vom 37. bis zum 42. Lebens jahre. Dadurch wird mit einem Schlage eine grotze Menge van Leuirr.. die ihre Dienstpflicht krsüllt hatten, wieder dienst- pflichtig, gewiß eine Veränderung, welche seht tief einschneider in alle bürgerlichen Verhältnisse uud im Falle «ine» Krieges von Denen, welch« davon betroffen werden, schwer empfunden werden wird. Man fragt natürlich nach der Ursache einer so umfassen den Maßregel. Der ReichSkriegSminister beantwortete die Frage mit dem Hinweis aus die Thatsache, daß die 800,000 Mann, über welche Oesterreich bisher im äußersten Falle ver fügte. nicht hinreichen, um allen Gefahren die Spitze bieten zu können. TaS mag richtig sein, aber eS scheint, daß man dieser Unzulänglichkeit etwa- spät inne geworden ist und dag man sich ihrer in sehr radicaier Weise zu entledigen gesucht hat. DaS einfachste Mittel zur Erhöhung der Wehrkraft de« Lande« ist eS ja gewiß, die Dienstpflicht um eine Anzahl Jahre auszudehnen und alle Wehrfähigen zum Militärdienst heran- uziehen; weniger hart empfunden würde aber eine krhöhuna der Präsenz;,fser und wahrscheinlich wäre auch der Zweck dadurch besser erreicht, wenn auch nicht augenblick lich. Die LandeSvertheivigungSminister der beiden Reich». Hälften haben eS al» Haupizweck deS Gesetze- bezeichnet, daß die Abgänge ergänzt werden sollen, die sich beim stehenden Heere oder bei der Landwehr von dem normirten KriegSstand ergeben. Der ungarische Minister fügte hinzu: „Der Land sturm ist da» große Reservoir, auS welchem man dann schöpft, wenn die gesetzlich fixirtr Wehrkraft ungenügend ist. „Die Opposition im Aögeordnetenbause hat die Wirkungen des Gesetze« für die Landsturinpflichtigen zu mildern gesucht, indem sie die Verwendung de- Landstürme« wesentlich aus dir Vertheidigung de« Landes innerhalb seiner Grenzen beschränken wollte und indem sie eine Trennung zwischen Landwehr und Landsturm sestsrtzen wollte bei Ergänzung de« Heeres zur Kriegsstärke. Erst wenn die Landwehr verständig sür diesen Zweck herangezogrn war, sollte die Landwehr selbst durch den Landsturm verstärkt werden können. Beide Anträge wurden abgelehnt, wenn auch mit verhältnißmäßig geringer Mehrheit, nämlich der erste mit 1S4 gegen 138 und der zweite mit 171 gegen 127 Stimmen. Die ganze Vorlage wurde dann mit 178 gegen 88 Stimmen bei 87 abwesenden Abgeordneten angenommen, von welchen letzteren dir meisten mit dem Gesetz nicht einverstanden sind. Man erkennt aus den obigen Andeutungen, daß die Land» sturmvortage in Oesterreich nicht- weniger als populär und daß sie nur mit Widerstreben die Zustimmung de-Parlamenl- erbalten bat. Aus die Einbringung der Vorlage waren nur dir Eingkweihlen vorbereitet, sür die große Mehrzabl de« Voll brachte sie eine Ueberraschung, sür welche man bi-her vergeb lich nach einer genügenden Erklärung gesucht hat. Sicher ist. daß dir Regierung mit möglichst wenig Geräusch und mit den denkbar geringsten Kosten eine starke Erhöhung der Wehrkraft de- Lande« erzielen wollte, und du« ist ihr auch gelungen. Die Berathungcn, welche der Maßregel im Schooße de« Ministerium« dorangegangen sind, entziehen sich der all gemeinen Kenntniß, aber hi» und wieder werfen kurze Aeußerungen vom Ministerlisch, welche in ihrer All gemeinheit den direkten Zusammenhang mit der Ur- lache, welche sie hervorgerufen, vermissen lassen, un- geahnte« Licht aus unklare Partien de« staatlichen LebenS Drr österreichische Finanzminister v. DunaiewSki erklärte bei der Budgetdebatte im Herrenhaus« am Montage, e- sei als sicher anzunehmrn. daß alle maßgebenden europäischen Mächte den Frieden erbalten wollen, eine größere Bnraschast könne allerdings Niemand bieten. A„ der Zahlungsfähigkeit Oester reichs zweifle Niemand, das GftichgewiLt im StaotSbanSbalt für >843 sei durch die NachlragSzahlungen der Zucker- sabrilaiiten hcrgestellk. Damit wollte also der Finanzmii'ister lagen, daß Oesterreich selbst sür den Kriegsfall allen An forderungen zu genügen vermöge. Bekanntlich sind die Finanzen von jeher der schwächste Theil der österreichischen Staatsverwaltung gewesen, und wie es damit bestellt ist, lehrt rin Blick aus die Valuta, aber et»e Besserung ist doch im Lause der letzt« Jahre eingetreten. die Landsturmvorlage ist offenbar ein« Folge dar Ereignisse aus der Balkanhalbinsel. Die österreichisch« Regierung ist durch den SlaatSstreich vom 18. September uud seine Folgen zur Beantwortung der Frage genöthigt worden, wir sich die Sachen stellen würden, wenn sich au« dem serbisch-bulgarischen Streit fall rin größerer Krieg entwickeln sollte. Daß diese Mög lichkeit vorhanden war, lehrt die Sendung des Grasen Kdevenhüller in da» bulgarische Hauptquartier unt» die don von ihm abgegebene Erklärung, daß Fürst Alexander bei weiterem Vordringen aus österreichische Trupp« stoßen könne. Fürst Alerander hat die Wucht dieser Erklärung an erkannt und die Folgen waren die Einstellung der Feind seligkeiten und der Bukarester Friede. Aber die Ausreauna auf der Balkanhalbinsel hat sich noch nicht vollständig beruhigt, wenn auch Hoffnung vorhanden ist. daß die- binnen Kurzem geschehen wird. Gegaiwärtig sind eS die Griechen, welche der WiebeKehr friedlicher Zustände auf der Halbinsel noch Hindernisse bereiten. Wenn wir auch den SensalionSnachrichten der .Lime«', welche vom Bevvrstehen de« Abmärsche« der Garnison von AÜHen an die Grenze säbeln, keinerlei Bedeutung beilegen, so bleibt doch die Thalsache besteben, daß Griechenland de» Bemühungen der Mächte, welche aus Herbeiführung der Abrüstung ge richtet sind, hartnäckigen Widerstand entgegensetzt und die Ziehung der Grenzlinie zwischen Griechenland und der Türkei nach den vom Berliner Bertrage ausgestellten Grund sätzen verlangt. Oesterreich al- Nachbar der Balkanstaaten thut gewiß wohl, sich auf alle Möglichkeiten vorzubereiten, und wenn e- seine W.hrkrast mit Rücksicht auf die Gefahren, welche von dieser Seite drohen könnten, erhöht, so folgt eS nur einem Gebot der Klugheit und dient damit der Aufrechthaltung de- Frieden-, Ein unzulänglich gerüstete- Oesterreich ist eine weit größere Gefahr sür den Frieden im Orient al- ein gut gerüstetes. Wir baden alle Ursache, unseren mächtigen Bundesgenossen in seinem Streben, seine Wehrkraft zu erhöhe» „nd seine Finanzen zu verbessern, zu unterstützen, und wir können dem Finanzminifter v. Dunajewski zu seinem jüngsten Erfolge, der Wiederherstellung de- Gleichgewicht« >m Staats haushalte. nur herzlich beglückwünfchen. Wenn Oesterreich- Ungarn al- Bürge de- Frieden- im Orient sein Gewicht geltend macht, so gereicht un» da- zu lebhafter Genugthuang, und wir hegen den aufrichtigen Wunsch, daß eS ihm stets gelingen möge, diesrr hochwichtigen Ausgabe zu entsprechen. * Leipzig, SI. April 1886. * Lu« dem Eivilcabinet de« Kaisers ist der „Po litischen Eorrespondeuz ' zufolge dem Vorsitzenden der dentsch- ostafrikanischen Gesellschaft, Herrn Or. Karl Peter«, nach stehendes Schreiben zugegangen: „Berlin, 13. April 1886. Se. Majestät der Kaiser und König hat au« dem mit der Immediateingabe vom 3t. v MtS. eingereichten Ausruf mit Interesse von dem Zusammentritt eine- allgemeinen deutschen EvngresscS in Berlin während der Tage vom 13. bis l6. Sep tember v. I. Kenntniß genommen und mich zu beauftragen geruht. Ew. Wohlgeboren sür diese Mitlheilung zu danken und daran Allerböchstseine besten Wünsche sür einen ferneren guten Erfolg dieser Bestrebungen aus dem Colonialgebiete zu knüpfen. Der Geh. CabinetSrath Wirklicher Geheimer Rath, gcz. v. Wilmow-ki." * Ein römische« Telegramm, wonach die preußische Regierung die Vorschläge des Vatikans bezüglich weiterer Revision der Maigesetze bereit« angenommen haben soll, batte Aussehen erregt, erweist sich aber, so schreibt man der ..Nalional-Zeitun^', al» grundlos. B>« jetzt sind weitere Verhandlungen mn der Curie überhaupt nicht an- gcknüpst worden. Ein unterrichteter Gewährsmann will missen, daß sich die Verhandlungen über die weitere Revision der Maigesche nicht so leicht gestatten dürsten, wie cö die Optimisten voraussetzen. ES sei, so wird versichert, beabsich tig«. der Curie sofort die von der preußischen Regierung in Aussicht genommene Grenzlinie zu bezeichnen, bis zu welcher die Regierung mit ihren Concessionen an die Curie zu gehen gedenkt. ES wird sür wahrscheinlich gehalten, daß der Ge sandte beim Vatikan, Herr v. Schlözer, die preußische» Vorschläge der Curie übermitteln dürste. Jedenfalls bezweck: das längere Verbleibe» deS Gesandte» in Berlin wohl auch dessen Mitwirkung bei den Bcrathungen über die fernere Verhcmdiung zwischen der preußischen Regierung und der Curie. * Die bereit« auSzng«weise mitßetbeilte Circularver- sllgung de« preußischen Minister« deS Innern i» Bezug aus da« Verhalten der Behörden bei Arbeit Sein- sleUiingen lautet vollständig wie folgt: Berlin, den 1l. April 1886. ES ist Grund zur Annahme vorhanden, daß in der nächsten Zeit aus dem Gebiete der inländischen Industrie und Gewerbethätigkeit niehr oder weniger unisasseiide Arbeitseinstellungen eintrelrn werben Der gesetzlich bestehenden Eoalition-srciheit gegenüber ist zwar jede- uiiniitteU'aee oder mittelbare Einschreiten der Polizeibehörde» in solche» Fällen ausgeschlossen, und die letztere» müssen sich jeglicher Maßregel sorgfältig enthalten, welche als eine Parteinahme der obrig keitlichen Gewalt sür die Arbeitgeber gegen die Arbeit» hmer. oder umgekehrt, erscheinen könnte. Ist aber hiermit nach der einen Seite die Grenzlinie fest bezeichnet, über welche hinan- die Polizei ihre Thäligkcit bei Arbeit-einstellungen nicht erstrecken bars, so gebietet aus der anderen Seite die Pflicht zur Ausrechtcrhalluna der vsftntlichen Nutze und Ordnung, streng darüber zu wachen, daß der Lolmkamps ausschließlich aus friedlichem Wege und mit gesetzlichen Waffen zum AuStrage gelangt. In dem von der einen oder anderen Seite au« gehenden Versuch», anläßlich der aus dem Gebiete der Lohnbewegung entstehenden Streitigkeiten den legalen Boden zu verlassen, muß daher nach drücklich und Mi» ollrn gesetzlichen Mitteln entgrgengetretrn werden. L- gilt diese- »ich« nur von allen deajenigenFällcn, in welche» e- sich umlluter- iiebmungen bandelt, die sich unmittelbar al- Veriehlungen gegen die ßß. 123—ILö und 240 de- Straigrsetzbnch- barstellen, unb wo da hindernd« Einschreuen de, Poli»e, beziehentlich die dcniuächstige Her» beiiührung der gerichtliche» Bestrafung ohnehin sich von selbst ver steht In der Mitte zwilchen derartigen nach den Strafgesetze» zu ahiibenden Delikten und der erlaubten Au-Ubung de« Loalition-rechke- I,-g, n aber nach den seither gemachten Ersadrungen AuSichreitungen. welche, ohne gerade Mil Nothweobigkeit unter den Begriff von Straf- thaten zu falten, doch den »harakter der widerrechtlichen Gewalt samkeit ln dem Grade au sich tragen, daß dir Polizei vollen Anlaß »nd Berus hat. sich idnen aus Anrufen der durch sie Beschädigten ihaikiäiiig enlgeg.nzusl Nen. Namentlich kommen in dieser Beziehung ,» Betracht die bei ArbritSeiaftelluugea aus der Sette der Arbetter häufig hervoriretrndeu vestrebuaaea, de» Arbrttgebrru die Aufnahme und Durchhaltung de« Kampfe« dadurch unmöglich zu machen, daß durch alle Mittel ver Uebrrredung, Verführung und unter Umständen sogar der Einschüchterung versuch! wird, solche einheimische Arbeiter, welche al« Ersatz für die durch die «rbeitsetnsiellanD «tsiandene» Lew»
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