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Dresdner Nachrichten : 12.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-12
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.08.1881
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vrosäoa 1881. »rick«t«, irlld , Mr «, »er «rpedttion: Martknllrak« II. «b.»nkmr»I»»rk>« »l-rlrlttilnltck» »Muk llvipt»»., dura, dlc Po» ll «»r» 7» «I» »lumm. 10 VI,^ e37000 »usla««» Sk-mpl. Pllr dl» Rück,ad« «tnaeiaiidttr vkll- imtcrtkle wackit sich dl» Rkdaclt»» nicht »crbindltch. »«unken für uns uklimc» a»; Di» Ann>>„c,n-Rurcaur o-««I«n- v!a,dkdurg: — A. ««rck » So, tu Hall«: — Tirl»«« in Hamluil^ Tageösatt für Politik, illnterhaltung, Geschäftsverkehr. Lür/ciihericht, Fremden liste. Kriiiikciifiiljrkülile (auoti loilnvviso) <1vr Kliuivr ivaxvn-l^vrtk ^ >0» ^ A. n. Ilöltz VN, Xi)lliF8brüeIivr8tr. 75. Illiyitraticuivn gratis uuck traneu. 2- O . ' Li«» ILIr«vI»1t!«I >» !'»»>»<- I>li>I,»l. Orssäsri 3 ktruvsstr. 2 I>i->U»»un« »»»!«»>. tteltunterrlvkt ttir vamen, ttorrsn ui»I ttincler xu Mor 4'agosxoit. ttrossu ^usrvatit blvknntsr I^tdretv num ^usrslrvn. llvithalin, (larelorohon uiul 8taliu»gon comlörtahel und uolml ,, , «ingeriolitvt. ß, Voikaut vo» koe.dvlogantvn Koitiitt-i-tleu mit tlarautio. gj !l! 26. »In^irxrmx. Anikralr t»»rd»n »»»»««llrad» >ü b>« Nachm. » UM a»akn»>»m»u, Sounwgi >„a Mittag» tHUM. In Neuliadi mir a» Wochrnkagkni ar. 1Uoi>k>,aiie Nr. d div Nachm. ,-INnr. — Ti» rini>>alti,e Priilzrilr toilrt I> Pi,e. tri.igriandt 00 Ptg». viiie Garaiitik INr da» nachit- tagigc Erschrinrn drr Jm'krat« wird nicht ,cgrd»». SliiöwäitiM Anna»»»«»Auilr仫 uoiiiiiidclaniiiriichriiancii tinrnren wt» nur ,r,cn Pra»»m«ran»a» Aatittt»,durch Siririmartc» oder >t-our„>za>,>i,,i,. Acht Ltibett to»«n I - Vig. Jnirralr tür die Montag». Ritimncr oder »ach riucm Ifcitta,« die PrtitMe 2» Pf. Hsrlmann L 8ssm « I rip i 8 81; I i i;-AI ri II u t 1Ii; tu r 8l'Ill088-8tl'il88v 17, vill-ü-vid cle-Nt liciniklivtivu Laklm-s. Hillig»«!«- L'rvin»-. «r. 224. Mlttlerung vom N. An,. Baroiiietcr nach OStar Nöloio, WaNstra,. U> «Nbd». 7 U.> "Ul Mi»., ictt gksicr» 2 MM. gritirgc». TliriiiwiNklrogr. II. Rcaum.: Tcmp. IN o W„ nicdr. rcmv. II »W.. tiSchsi»Tc»>V.2n° W. Äcn-Wtiid. -Nrdcdl. Aussichten für den 12. August: Veränderlich, ziemlich küht, zunächst noch etwas Regen. „Fn 'Anbetracht, dasi das Papsltlnuu und die italienische Einheit ein politisch-historischer Widerspruch sind, daß die Päpste 35 Rial Fremdlinge nach Italien riefen, das« das Pnpsttlmm die Nntional- Souvcränetüt beeinträchtigt, dnsj das göttliche Recht, woraus das Papfltlu»» sustt, mit dem italienischen 'Bollsrecht unverträglich ist, das« das Papslttuu» als religiöse Institution im <'-leist, im Prinzip und im Zweck die Selbstständigkeit der Verminst und des Gewissens verneint, jedem modernen Rechtsbegrisf widerspricht und sich im , . Dunkel des Mittelalters verliert, daß das Garantiegesck als Stich- Gebäude punkt der souveränen Autorität des Papstes jenes Dunkel mit allen folgen neu belebt, in Anbetracht alles dessen verlangt das römische Voll die Abschaffung der Garanticgesetze und die Besitznahme aller apostolischen Paläste." Ter letzte Passus schlug dem Hast den Boden aus, die Polizei sprengte die Menge — an 4000 Bürger — auseinander, die sich mit den Rusen „Rieder mit den Päpsten, cs lebe der König" lang sam zurückzogcn. Neueste Telearlnnme ver „Dresdner Naftir." vom 11. Aug. Berlin. Professor Ilr. v. Schulte stellte in einem Schreiben an die „Rordd. Allg. Ztg." entschieden in Abrede, dasi er den Canossa-Artikel in der „Augsb. Allg. Ztg." geschrieben habe. Die „Nat.-Ztg." hielt nach einer Andeutung der „Bad. ltzandes-Ztg." den früheren Strasiburgcr Rcgierungsrath von Subcl für den Verfasser. — Die Besetzung des szuldaer Bisthnms durch Vereinbarung zwischen Regierung und Papst wird als nahe bevorstehend bezeichnet. — Fürst Bismarck ist gestern nicht zurück- gekehrt, bloS Maubach. Berliner Börse. Die Abschwüchung machte heute weitere Fortschritte. Rur österreichische Bahnen schienen anfangs Wider stand leisten zu wollen-, sie crlwbcn sich über das gestrige Niveau etwas, dichten aber die Avance später wieder ein. Die Besorgnis! wegen einer Discont-Erhöhung der englischen Bank scheint noch immer ausschlaggebend zu sein. Eigentlich flau war die Börse nicht, gegen Schlich machte sich sogar aus Grund Pariser Notirungcn eine feste Tendenz bemerkbar. Destcrrcichische Dahnen belebt. Franzosen 021—ist—20'/r, unverändert, Lom barden W—6—5M-, 1 Mk. besser, Elbethal 2 Mk. schlechter. Deutsche Bahnen etwas schwächer. Banken ziemlich matt. Crcdit- actien 039—7—5, 2 M. schlechter. Dresdner Bank, neue, gaben 1'/», Leipziger Credit 1, Leipz. Diskonto '/e Proc. niedriger. Bergwerke abgcschwächt, ebenso Fndustricn. Schönhcrr und Frisier je 1 Proc. niedriger. Delhcimer Petrolcum Acticn zu 115 Proc. gefragt. Fonds vollständig still. Ocsterr. Prioritäten belebter. Geld knapp. Politisches. Die „Magdcb. Ztg." schreibt über den Rückgang der Sparkassen einlagen im Königreich Sachsen, das früher mit dem Procentsntz der Einlagen in Deutschland mit obenan stand, cS sei dies sehr uner freulich. So wären im Funi 1881 gegen eine Million mehr zurück- als eingczahlt worden und für das ganze Halbjahr, I. Fanuar bis 30. Funi 1881, stelle sich das Verhältnis! ungefähr ebensogegen oaS Vorjahr ergebe sich ein Weniger der Einzahlungen von 3,.386,655 Mark, dagegen ein Mehr der Rückforderungen von 5,639,845 Mark. Es sei dies ein erschreckendes Sumptom von den wenig günstigen Erwcrbsvcrhältnisscn der Arbcitcrbcvölkerung in Sachsen, da in diesem gewerbrcichen und die verschiedenartigsten Industrien in sich zusammensassendcn Lande die Arbeiter jed.nfalls das Hauptcontingcnt der Sparer bilden. ES werfe das aber auch kein günstiges Licht auf die wirtbschaftlichen und sozialen Folgen ocr vom Reichskanzler protegirten Schutzzollpolitik, welche einerseits oic nöthigsten Lebensmittel verthcuert, andererseits aber, wie eben hier zu ersehen, einen Aufschwung des industriellen Absatzes und oer dadurch bedingten Besserstellung der Arbeiter nicht zu Wege gebracht habe. Gegen die auffällige und betrübende Wahrnehmung, die sich in dieser Statistik kundgicbt, ist nichts Milderndes zu sagen. Die Gründe der Erscheinung auf die Schutzzollpolitik zurücksührcn zu wollen, widerspricht aber durchaus den thatsüchlichcn wirthschast- lichen Verhältnissen in Sachsen. Gerade unsere Fndustrie hatte den Schutzzoll nöthiger als irgend eine und wir haben erst kürzlich der Anfänge einer wirthschäftlichcn Besserung gedacht, die sich direkt auf die Schutzzollpolitik zurücksührcn lassen. Nur ist unvcrlangbar, daß die Schäden einer laugen Reihe von Fahren plötzlich und mit einem Schlage verschwinden sollen. Wir leiden nicht vom Schutzzoll, sondern von den Nachwirkungen der Freihandclsvolitik. Und speziell unsere Sparkassen anlangend, kommen andere Dinge direkter ins Gewicht, als Konsumsteuer oder Zollschutz, das sind die seit 1866, wo Sachsen keine Schulden sondern Ucbcrschüsse gehabt hat, sich unerbittlich schraubenden Mcbrstcucrn, die das neue deutsche Militär- sustem erfordei-te. Dann blieben in Folge der allgcincineu Handels- stockungcn die wesentlichsten Staatscinnahmegucllen, die Einnahmen der vorzüglich verwalteten König!. Süchs. Stantsciscnbnhncn, hinter den Vorjahren zurück, ein Umstand, der sich bekanntlich jetzt erfreu lich ändert. Damit wurden die Stcuerzuschläge empfindlicher und permanent. Endlich Ihabcn einige lokale Vorkommnisse kommunaler Sparinstitnte, Defraudationen und grosic Verluste, die Neigung für die Sparkassen in vielen Einzclfüllen hcrabgeiuindert und vielfach ist die Form der 3proc. Staatsrente durch die Sparcinleger den kommunlichcn oder gewerblichen Sparkassenbüchern vorgezogcn worden. So betrachtet, ist das Bild doch nicht so oüstcr und jeden falls ist die Zollschutzpolitik nicht sein düsterer Hintergrund. Die Früchte der Kaiserreisc Franz Föscs's von Oesterreich zu seinen deutschen fürstlichen Vettern in sein getreues deutsches Land Tirol taffen auf sich warten. Fn denselben Blättern, welche die Reden und Aeusiernngcn Franz Fosef's, die er in seiner deutschen Muttersprache vorbringt, besprochen werden, liest man die haarsträu bendsten Wnthausbrüchc der böhmischen Czechen gegen ihre deutschen Mitbürger. Der Prager Mob ist von den Angriffen ans die deut schen Studenten kaum kalt geworden, so bat eine Deutschenhetze in Tabor begonnen, die so frech und lächerlich ist, wie nur möglich. Deutsche Guinnasiasten haben dort eine barmlosc Verbindung (Cou leur) „Olympia" begründet. Fst der Name deutsch? Fst er politisch deutbar? Wollen die Tertianer den WcnzcISftant stürzen? Nichts von alledem, die Fungens sind deutsch, und deshalb verkündet das Taborcr Lokalblatt nl>i ot orbi. dass der königlichen Stadt Tabor „noch niemals eine solche Schmach bereitet worden sei," wie sic ibr jetzt durch die Thatsache widerfahre, das; in Tabors Mauern durch einige „entartete Fünglinge" eine deutsche Burschenschaft 'Namens „Olympia" gegründet wnrdx. „Auf die Olympin-Rencgatcn", säbrt der „Tabor" fort, „sehen mir mit der grössten Verachtung herab, und ihnen zulicb würden wir gewiss kein Wort schreiben das aber kann uns nicht glcichgiltig sein, dasi ihre Väter, ansässige Bürger, Geschäfts- und Gewerbslcute, nicht den Mutb oder den Willen haben, sich dem zu widcrsrtzen, dass ihre Söhne durch ein derartiges Auftreten sich selbst und ihrem Geburtsorte Schande maclnm." „Fn einer unserer nächsten Nummern," schliefst das ezcchische Blatt, das, wie man sieht, seine Prager Vorbilder mit 'Nutzen studirt bat, „wer den wir die Namen jener Väter veröffentlichen, deren Söhne noch Mitglieder der „Olympia" sind. Die biestige Bürgerschaft wird ge wiß wissen, wie sie sich gegenüber solchen unsere Stadt beschimpfen den Geschäfts- und GcwcrbSlenten zu verhalten haben wird." Das gehört denn doch vor den Staatsanwalt: die Eltern bedrohen, daß ste im Gewerbe brodlos gemacht werden sollen, weil ihre Kinder in der Schule sich als Deutsche bekennen. Schwere Arbeit Kat die römische Polizei. Eine große Volks versammlung ist in Rom, wie kurz erwähnt, ausgelöst worden, doch aber erst dann, als der Inhalt der zu fassenden Resolutionen all gemein bekannt geworden war. Dieser richtet sich ausschließlich, aber scharf und gemessen, gegen das Papstthum. Für die italienische Re gierung mag daS recht unbeguem sein, sie möchte gar gern Frieden mit dem Papstthum. Nun kann inan gewiß den Anlaß der Bewe gung der Römer gegen die Papstgarantic nicht billigen — ein Leichenbrgängniß eines tobten Greises, Pius IX., gab den Anlaß,. ^ .Herrn aber begreifen läßt sich die Mneigung der Römer gegen die Curio „,it her bekannten Aufschrift „Hier sitzt Geuckc" und ein Plakat recht wohl, und wenn die Polizei nicht war, konnte Leo XIII. in ^ „Letzte Ertrafahrt nach der Schweiz, Turol re. am nächsten Montag demselben Augenblick, wo er gegen die deutsche Reichsregierung! den 15. AugusG bilden die originelle Staffage, der Photographie, Lokales und Sächsisches. — Der Aufenthalt Sr. Maj. des Königs in Schanda u hat sich auf 3 Tage verlängert. Gestern fand die dritte Hirschjagd in der Gegend vom Zeughausc statt. Die Resultate der ersten beiden Fagdcu, Schramiustein und Kuhstallgcgend, waren insofern sehr günstig, als eine respektable Anzahl stärker Hirsche in den ver schiedenen Treiben vorkamen, von denen allerdings nur 3 bis 4 Stück schußrecht waren. S. K. H. Prinz Friedrich August nahm an der ersten und dritten Fagd Tbcil. Der König sprach sich höchst anerkennend und lobend über Lage, Einrichtung und Baust»! von Villa O.uisisaua aus und ist cs sehr möglich, daß die allerhöchsten Herrschaften in Ouisisana einmal längere Zeit verweilen werden, da die Einrichtungen dieses italienischen Sommerhauses die König lichen Gäste ganz vorzüglich angesprochen haben. Der König ver ließ gestern Abend 9 llbr Schandau. — Der König!. Sächs. 'Major Lautcrbach, Mitglied der Artlllerie 'lNüsungS-Kommission, bat sich zur Bciwohnung der See- Schießübungen nach Kuxhnve» begeben. — Herr Otto Köhl, seit 1863 hier als Lehrer nngcstcllt, ist zum Oberlehrer der 8. Äezirksschule ernannt worden. onnabend den 13. August werden die Kinder aus, den Ferienkolonien zu folgenden Zetten zurückerivnrtet: 4,2!» Uhr, Leipziger Balmhoi, die Mädcben aus Graupug: 5,3", Pirnaer Dampfschiff, die Mädchen aus Großsedlitz -, 0, Schloßplatz, die Kna ben ans Stenz -, 7, Leipziger Bahnhof, die Knaben aus Saultitz und die Mädcben aus Auerbaus 7,25, Böhmischer Bahnhof, die Mädchen aus Mulda und Ruppendorf-. 7,3", Schlesischer Batmhof, die Mädchen aus Crostnu: 8, Postplatz «Ende der Marienstraßc), die Knabe» aus Schönfeld und Riederpöbel: 8,50, Böhinischcr Bahnhof, die Knaben ans Gottleuba und Hellendorf. - Fm Car 0 lahause wird laut heutiger Bekanntmachung des Albertvereins Herr l>>. most. Engelhardt, vom 15. d. ab Mon tags, Dienstags, Donnerstags, Freitags und Sonnabends von 2—3 Uhr Nachmittags eine Poliklinik für Augenkranke abgehalten. — Auf dem III. Vcrbandstag der Schncidercorporationen Sachsens und Thüringens, der am Sonntag und Montag in Chemnitz stattfand, wurde vom Anschluß an den Deutichen Schneiderbund in Berlin abgesehen und die Herausgabe einer eige nen Verbandszeituug in Dresden beschlossen, da man sich zu den uötlngcn Veröffentlichungen nicht mebr der Modezeitiing der Euro päischen Modennkadeniie bedienen will. Der Fond zur Gründung eines Heims für invalide Schneidergesellen ist noch sehr gering. — Sehr früh am Morgen ist jetzt mit bloßen Augen — un bewölkten Himmel vorausgesetzt — der neueste K 01» ct zu sehen. Er gebt nordwestlich nach dem großen Bären zu, in dessen Bild cr dicser Tage cintritt. Den größten Glanz wird er vom 20.-27. ds. haben und dann unter dem Himmelswagen stehen. — Eine soeben erlassene kricgsministcricllc Verordnung bringt eine nbgcänderte Fnstruktion für die Wachen in Bezug auf etwa vorzunelmicnde Verhaftungen und vorläufige Festnahme von Civil- und Militärpcrsonen. — Vor einigen Tagen sollen die Pionniere bei ihren Erdarbeitcn auf dem Heller einen im Sand vergrabenen, mit vollständiger Kleidung versehenen Lcichna »1 eines Menschen aufgefundcn haben. — Ein bekanntes Gesicht lächelt uns freundlich aus dcni Schau fenster der Arnold'schen Kunsthandlung am Altmarkl an, eine vor züglich feine Photographie, zwar keines Künstlers, aber doch eines durch Energie und Unternehmungsgeist hervorragenden Mitbürgers: des Herrn Eduard Grucke. Ein Stantübahnwaggon I. Klaffe Freitag, 12 August. er e witt e r st u r in vom Dienstag Nachmittag ist " """ Ge einen Schachzug gewonnen hat, in Rom die ärgsten persönlichen Insulte erfahren. Di« Resolutton lautet nach den telegraphischen Versionen» HM und aus dem Waggonfenster schaut Herrn Gcucke's Bild — gewiß Hunderten interessant, die „gut mit ihm Im Thielc'schen Atelier (O. Meyer, Pragerstraße) ist cknaefertigt worden» cnes ren". Bild auch in mehreren Thcilen des nordöstlichen Böhmens mit großer Gewalt ausgetreten und hat vorzugsweise von den Acpsel- und Pflaumcn- bäumen unzählige unreife Früchte abgerissen. Fn den Plantagen um Babutin, Niedcrwellhotien, Mühlörsen, Reichen, Blantendorf. Schcras, Hostitz u. a. O. lagen vorgestern die Pflaumen wie geiäet. — Der bisherige militärische Sichcrhcitspostcn im Kaiserlichen Hauptpostamt Postplatz hier ist eingezogcn und wird sowohl dieses Gebäude als auch das neue Kaiserliche Oberpostdircctionsacbäudc Am See nur durch je einen von der Altstädtcr Hauptwache auS gegebenen N n ch tp i g u c t p 0 st e n bewacht. — Der hiesige Fortbildungs Verein für Arbeiter jeden Berufs wird nächsten Sonntag im Westend - Schlößchen in Plauen sein 2 0 in in ersc st abhalten (s. Fnserat). — Die k. k. Kapclle des österreichischen 47. Regiments auS Theresienstadt conecrtirt heute nochmals, und zwar im schönen Schillergnrten zu Blasewitz. — HerrMilitärcffekten-Fabriknnt Hast, Freibergerstraße, giebt nächsten Sonnabend seinen Leuten aus Anlaß des guten Geschäfts ganges ein S 0 in m crfc st in den Räumen der Eintracht. — Trotzdem die Vogelwiese vorüber, gab es doch noch eine gewisse Sorte von Leuten, welche sich in der Montagsnacht immer noch nicht von diesem Platze trennen konnten, infolge dessen unter nahm die Landgcndarineric am Dienstag früh eine nochmalige Razzia, wobei auf den Elbwicsen bei Blascwitz wieder eine ziem liche Anzahl obdachloses Gesindel angctrossen und verhaftet worden ist. — Vom 10. bis 12. nächsten Monats veranstalten im Hotel zum Adler in Pirna die Lbstbauvcrcinc von Pirna und Schandau eine F r ü h 0 b st - A u S stell u n g; vom 0. bis 9. Octobcr folgt eine solche von Spätobst. — Fm Restaurant Rampcschcstraße 1 (Ecke an der Frauenkirche) ist gegenwärtig ein Pilz — sog. „Gälchen" — der über 7 Psd. wiegt, ausgestellt. Ein Bewohner Striesens hat denselben in der Loschmitzcr Haide gefunden. — Viele unserer Leser werden sich entsinnen können, daß das romantisch gelegene Dorf Saalhauscn bei Potschappcl noch vor 15—20 Fahren ein beliebter Ausflugsort nicht nur für die Bewoh ner des Plaucnschen Grundes, sondern auch für Dresdner Spazier gänger war, und daß die große 500jäl>rige Linde am dasigcn Schank- gute, in deren mächtigen Zweigen Tafeln und Bänke angebracht waren, welche einen gemüthlichen Platz zum Ruhen und Zechen boten, einen Hauptanziehungspunkt bildete. Von einem späteren Besitzer wurde das Schänkgebäude aber abgetragen und der Schank in ein anderes Grundstück verlegt. Seit dieser Zeit ist Snalhausen als Ausflugsort wenig mehr besucht. Fn diesem Fahre ist nun das frühere Schänkgut, auf welchem das Realrecht zum Betriebe der Gastmirthfchcist noch jetzt haftet, in anderen Besitz übcrgegangen und der zum Gute gehörige, der Linde gegenüber gelegene sogenannte Schänkgarten soll, wie wir hören, mit der Gasthofsgerecktigkeit als Bauplatz an einen soliden und intelligenten 'Mann zur Errichtung eines Gnsthofcs verkauft werden. Wenn eine gute Gastwirthschaft daselbst entsteht — für einen Fleischer würde sich das Unternehmen wohl am besten eignen —, dann dürste auch die alte interessante Linde, obschon die Tafeln und Bänke und die zu ihr führende Treppe verschwunden sind, ihre Anziehungskraft wieder ausüben und Saalhauscn wieder als Ziel der Spaziergänger in Aufnahme kommen. Kaussosfertcn nimmt dem Vernehmen nach Herr Orts« lichter Lippert in Saalhausen entgegen. — Der klimatische Kurort „Gasthaus Bärenbur g", an der rothcn Weißeritz, erfreut sich in diesen Monaten einer sehr regen Frequenz. Ganze Familien und einzelne Personen aus verschiedenen Tlieilen Sachsens, ja sogar ein griechischer Graf, haben sich auf Zeit in demselben oder in den benachbarten Privathäuscrnnicocrgelaffen. Dian durchstreift nach Herzenslust, zerstreut oder gemeinsam, den herrlichen Wald, läßt fröhliche Fodler erschallen, sammelt Blumen, Moos und Beeren und vereinigt sich je Mittags und Abends zur Tafel aus der wohlgevstegten Küche der Frau Kempc. Säinnitliche Gäste umschlingt ein Freundscbastsband, man feiert zusammen Ge burtstage, macht gesellige Ausflüge u. s. w., so daß ocr ungezwun genste gegenseitige Verkehr zu ersehen ist. Wem die Zeit des Auf enthaltes bemessen, der scheidet mit dem Vorsatz und Versprechen, nächstes Fahr wicderzukehrcn, was seit Fahren bereits von Vielen geschieht. Die Gegend und die vortreffliche Verpflegung verdienen es. Noch immer gehen Anmeldungen zur Aufnahme ein und die vorhandenen verfügbaren Wohnungen find stets besetzt. Die nn- wolmenden Dörfler preisen diese Belebung ihrer Einsamkeit und meinen: „Ach, wenn cs doch immer so blieb'!" Fa, wenn doch die Monate August und September noch viele Erholungsbedürftige hierher führten. Hier gebt das Herz auf. — Fn Hartenstein bei Zwickau lebt der am 1. Ort. 1788 dort geborene Veteran Höselbarlli, welcher beim vormaligen Bataillon „Leib-Grenadiere" die Feldzüge in Oesterreich, Schlcjien und den Niederlanden einst initgemacht hat, bei Wagram durch Flintenschuß ins Bein verwundet wurde re., jetzt aber aus öffentliche Almosen angewiesen ist, ja oft, da er zum Betteln zu stolz ist, bittere Roth leiden muß. Aus der Armenkasse werden iln» wöchentlich 3 Mark gewährt; zudem ist ihm freie Wohnung im Hospital angcbotcn worden, die er aber deshalb ablehnt, weil er feit längeren Fahren mit einer älteren Frauensperson gemeinsamen Hausstand führt, die ihm bei seinen körperlichen Leiden unentbehrlich sei. V. Höselbarth ist ein ungewöhnlich schöner Greis mit hoher, stattlicher Figur und weißem langem Bart und Kopfhaar, und gestand neulich ganz offenherzig: „Feh habe alle Tage mehr Appetit zum Essen, habe aber Nichts". Gewiß ein trauriges Geständnis! eines 93jäkr. Greisest — P f e rd c b a hn - A b c n teu e r. Ein „gemütblichcr" Hu morist schreibt unS: Vor ceniger Zeit brachten Sie in Fbr'n Blatte en Artikel ieber den Verkehr auf der Pferdebalm, bei welcher Ge« legenhcct Sic uns Mnnnsen ganz gelierig abriffelten, weil mir den Damen gegcniebcr »ich die geherige Benälmiidnt besäßen und daher uns die rotlibärtgen Engländer als Muster hinschtellten. Nu Hcrnse ich habe schtetS ennc besondre Vorliebe vor'n weiblichen Geschlcchl ^ chi gehabt und bin ooch »ich vom 'Boome gehackt, aber ich sag Se rcene raus, und wenn c Dutzend Weibsen auf der Pferdebahn schtchn mißten, ich bleibe sitzen. Wie ich Fbr'n Artikel gelesen, nehme ich mir vor, meine angcborne Hcflichkcct erseht recht rauszuschtecken. Den andern Tag erwischt mich nu mit meiner Frau c dichtcher Dreesch in Blascwitz und mir warn froh, daß mcr noch en Platz in Wagen kriegten, 's ging ebisscl enge zu. 's saßen 1 "^Personen auf euer Bank, aber geduldche Schasse gehn viel in en Schtall und so kam mcr ooch gcmiethlicb aus'» Siegcsplatzc an, wo noch zwee Damen einschtigen. Ooacnblicklich subr mir nu Fhr Artikel dorch'n Kop und ich icberlies der erschien Dame, cnncr großen Marken Person, mein'» Platz. Meine Frau hielt mich zwar an'n Rockzipprl und schmiß mir e baar liebenswcrdgc Blicke zu, aber — Fhr Ar tikel hatte gesiegt. An der Vogelwicsenweiche stieg nu enne Person aus und ich bat in hcflichstcr Weise die Dame, welcher ich mein'« Platz eingercimt. etwas nach links zu ricken, damit ich mich wieder
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