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Frankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks 78. Jahrgang Mittwoch, »«»2S. Juli 1V17 Nichts Neves. Der Chef des Generalstaber. Richholzvcrsteigcrung ans Rossauer Staatsforsttevier. Amtohof Hainichen, u«n L. 017 vorm. V.I1 Uhr: 105 h, und 1103 w. Stämme, 215 h. u. 1011 w. Klötzer u. 15 w. Derbstangen vom Kahlschlag in Abt. 49 U. einzeln in Abt. 1, 2, 7, 8, 9, 13, 14, 20, 22, 23, 25 u. 28. Kgl. Forstrevierverwaltnng Rossa« zu Oberrossau «. Kgl. Forstreniamt Augustusburg. in Preussen die Provinzial- und Bezirlsftellen für Gemüse und Obst. Werden Ausnahmen »u- aelassen, so ist den Untemehmern die Verpflichtung aufzuerlegen, dass die Trester uneingeschränkt der Marmeladenindustrie zuzuführen sind. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften des 8 1 werden mit Gefängnis bisM einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10 OM M. oder mit einer dieser Strafen belegt, Diese Bestim mungen treten mit dem Tage ihrer Verkündung in Kraft. . ... .... 7 Berlin, den 20. Jufi 1917. Reichsstell« für Gemüse Und Obst. Der Vorsitzende: von Tilly. Neue U-Booterfolge wtb (Amtlich.) Berlin, 23. Juli. In den nördlichen Sperrgebieten wurden durch unsere U-Boot« wiederum S Dampfler, 4 Segler versenkt, davon wurde ei» Dampfer au» einem stark gesicherten Geleitzug herausgeschosstn. Die La dungen der versenkten Schiffe bestanden, soweit st« fest- gestellt werden könnt«», aus Kohlen, Holz und Lebensmittetn. Der Lh«f des Admiralstab«» -er Marine. O«fterr«ichlfch-ungarijcher Tagesbericht wtb Wien, 23. Juli. Amtlich wird gemeldet: Oestltcher Kriegsschauplatz Heeresgruppe de» Generalfeldmarschall» von Mackensen Stellenweise starker Geschützkampf. Front des Generalobersten Erzherzog Joseph Zwischen dem Sufita-Tal und der Dreiländerecke lebte die Gesechtstätigkeit erheblich auf. Der Feind unternahm an mehreren Stellen Angriffe; er wurde überall zurückgeschlagen. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold o. Bayern Die verbündeten Truppen erreichten in siegreichem Vor dringen bei Tarnopol den Sereth und überschritten die Bahn Kozow—Ostrow beiderseits der Strypa in breiter Frönt. Die Russen brechen auch an der Narajowka ab. Die Rück; Wirkung des Sieges griff auch auf das Südufer des Dnjcstr bis zu den Karpathen hinüber. Ueberall räumte der Feind seine Stellungen. Italienischer und südöstlich«« Kriegsschauplatz machen sollte. Jetzt hat endlich einer der ersten französrschen Historiker Edouard Driault, in seinem Buche „Les Tradition politiques de la France und les Eonditions de la Pak" den Mut und die Ehrlichkeit gesunden, das alles offen einzuge stehen. Driault gibt darin die Ursachen, die Frankreich zu einem Kriege mit Deutschland veranlasst haben, wie folgt, an: „Da Deutschland Elsass-Lothringen nicht herausgeben wollte, traf Delcasss ein Abkommen mit Italien, England und Spanien, nach dem Spanien das nördliche Marokko, Eng land Aegypten und Italien Tripolis behalten sollten. Dieses Abkommen war der Grund zu dem jetzigen Revanchekriege und stimmte mit Eduards VII. Gedanken, das Deutsche Reich zu isolieren, überein. Die panslavistische Politik Russ lands fand vollen Beifall in England und Frankreich, da es galt, dem deutschen und österreichischen Handel im Osten Halt zu gebieten. Unsere Diplomatie arbeitete unausgesetzt daran, das Deutsche Reich zurückzudrängen, das allmählich eine starke Stellung aus dem Weltmärkte einzunehmen begann und sich dadurch England zum Feinde machte. Jede Politik, die dazu diente, Deutschland zu schwache^ wurde von Frank reich mit allen erdenklichen politischen Kunstgriffen unter stützt. Durch ein heimliches Abkommen mit Italien wurde der Battanbund gebildet. England gab den Gedanken, die Dardanellen zu sperren, nach und nach auf und gewöhnte sich an den Gedanken eines russischen Konstantinopels. Schritt für Schritt kam man dem Ziele näher: Deutschland den Hals zuzuschnüren und es ein für all« Mal zu zwingen, von seinen handelspolitischen Erpansionsplänen abzustehen. Nur ein Krieg konnte Deutschland von dem Griff, der es zu erdrosseln drohte, befreien. Darum können die deutschen Staatsmänner mit Recht behaupten, dass die Initiatives Deutschland zu schwächen und zu verkleinern, von Frankreich ausgegangen ist. Wir führen einen Reoanchekrieg!" Klarer, ehrlicher und unumwundener hat noch keiner unserer Feind« den Mut gehabt, «inzugestehen, dass das deutsche Volk «inen ihm aufgezwungenen Verteidigungskrieg führt um Dasein, Ehr« und Freiheit. „Ml Wren eine» stevavcbMieg!" Ein ehrliches französtsches Geständnis. Die Einschätzung Frankreichs als militärische Macht ist bei den Neutralen während des Krieges gewiss gestiegen. Dagegen hat die politische Haltung Frankreichs sehr enttäuscht, zum Mildesten verwundert. Die Neutralen.verstanden einfach nicht, dass die Franzosen voin Ausbruch des Krieges an nicht den Mut und die Ehrlichkeit aufbrachten, offen «inzugestehen, dass dieser Krieg gegen Deutschland 44 Jähre lang ihr innigster Wunsch gewesen war. Statt dessen verleugneten sie unauf hörlich ihre Vergangenheit, beteuerten ihre Unschuld, schworen ab, dass sie je an die Rückeroberung Elsass-Lothringens ge dacht hatten. Und doch wusste man im neutralen Auslande, j mv Man fett 1871 unparteiisch der französisch-deutschen Span- , nung folgt«, dass das französische Volk von vem einzigen Gedanken dieser kommenden grossen Auseinandersetzung be- tvrrscht gewesen war, die den Frankfurter Frieden rückgängig s ttagrr»r6»veM»<l»i;mitve«tlcdl»oa Budapest, 23. Juli. Abgeordnetenhaus. Graf Tisza sagte: Ich glaube der Sache des Friedens einen Dienst zu leisten, wenn ich feststelle, dass zwischen sämtlichen Faktoren des ungarischen öffentlichen Lebens und den Erklärungen der massgebenden Faktoren des deutschen Reiches vollkommene Harmonie besteht, sowohl bezüglich der Aufrechterhaltung des Bündnisses als bezüglich der Kriegsziele und der Friedens- bedrngungen. Die im deutschen Reichstag abgegebenen Er klärungen und die dort gefassten Beschlüsse flehen in voller Harmonre mit der Politik, die wir während der ganzen Kriegszeit befolgen. Ministerpräsident Esterhazy Klarte, er beschränke sich heute auf folgende kurze Erklärung: Wir führen diesen Kriegs als Verteidigungskrieg und auch beim Friedensschluss wird nicht Eroberung unser Ziel sein. Wir haben unsere Friedenskundgebung, unsere Bereitwillig keit für einen ehrlichen Frieden im Einvernehmen mit den Verbündetn zum Ausdruck gebracht. (Allgemeiner Beifall im ganzen Hause.) Der Ministerpräsident verweist auf die Rede des deutschen Kanzlers sowie auf dir vom Reichstag ange nommen« Entschliessung, aus denen erhellt, dass die Monarchie den ihr aufgezwungenen Verteidigungskrieg ohne aggressive Ziele, ohne Eroberungsabsichten führt zur Verteidigung ihrer Verkauf von Dosen-Milch in dir städtischen Niederlage. Baderberg Nr. 6. Donnerstag, den 26. d. M., Vormittag von V,9—12 Ahr an die Bewohner des 2. Brottartenbezlrks, Nachmittag „ 3—6 „ „ „ „ ,, 3. - Fleischausweiskarten sind vorzulegen. — Ein Haushalt bis zu 5 Köpfen erhalt eine, ein solcher von über 5 Köpfen 2 Dosen Milch. 's. Stadtrat Frankenberg, am 24. Juli 1917.- Westen w In.Flandern dauert die Artillerieschlacht a». Sie hat auch während der Nacht au Heftigkeit nicht abgciwmmeu. Angreifende Stosstrnppen in Stärke von mehreren Kom pagnien brachen vor unseren Linien zusammey. Heber ihnen halten in der Höhe 40 feindliche Ballons; sieben von ihnen- wurden durch Flakfeüer von uns zum Niedergchen gezwungen. Ein zweimaliger Massenangriff feindlicher Suftgeschwader auf unsere Ballons bei Ppern wurde durch Kampfflieger ab- Amtsblatt für die Künial AmMandtmaE das Kömgl. Amtsgericht md den Stadttat zu Frankeilberg . ,, ^-nk-nbera i. Sa- - Druck und «erlag von E. ». Roßberg in Frankenberg i. Sa. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Franrenverg Ne Klanärinleln — ei» »euer Gibraltar In Schweden ist man ganz allgemein der Ansicht, dass England die Alandsinseln zu einem zweiten Gibraltar machen will. So lesen wir im „Aftonbladet" vom 8. 7.: '„Eng land hat in der Tat sozusagen die ganze Welt regiert, indem es die ganze Welt Mehr oder weniger von sich abhängig machte. Es hat keine Revolution, keinen Krieg gegeben, ohne dass England dahintergestanden hat. Die Revolution in Ruh land wie auch der Rog«ntemoechsel in Griechenland zeigen deutlich, dass es auch jetzt von seinen Traditionen und seiner Machtstellung nicht abgehen will. Diese Machtstellung ist durch ein« Reihe von Marinestützpunkten, wie Gibraltar, Malta, Suez und Aden, gesichert worden. Jetzt erfahren wir, dass England die Absicht hat, seine Machtsphäre noch zu vev- grössern, und zwar in der Ostsee und unmittelbar vor Schwe dens Der norwegischen Zeitung „Socialdemokraten" wird nämlich aus Stavanger folgendes berichtet: „Ein Mitar beiter im „1. Mai" hat «in Gespräch gehabt mit einem Finnländer, der sich bis vor kurzem -in dem Brennpunkt der russischen Revolution a-ufgehalten hat und der auf Grund seiner Verbindungen und seiner Kenntnisse der vielen ver- verwickelten Verhältnisse wie auch der Vorgeschichte der Re volution als eine interessante Quelle angesehen werden muss, aus welcher Kenntnisse über die jetzigen recht unklaren Ver hältnisse in Russland geschöpft werden können. Die Frage, welche vor allen anderen nach seiner Angabe jetzt dis Russey beschäftigt, in die des Sonderfriedens. „Ich glaube, dass eine Volksabstimmung jetzt in dieser Frage eine grosse Majorität für «inen augenblicklichen Frieden aufweisen würde. Eng land arbeitet mit allen Kräften, um einen Separatfrieden zu verhindern." Dabei bedient sich England besonders zweier Mittel; das «ine ist, dass England- die Alandsinseln gekauft oder in Besitz genommen hat, um auf diesen Inseln,. die WN stark besetzt sind, «in neues Gibraltar zu schaffen. Ferner hat sich England den Besitz von ein paar Häsen an Finn lands Küste gesichert. „W«r Ohren hat, zu hören, der höre! Taucht hier nicht wieder d«r alte Verdacht auf, dass England hinter den Besestigungsplänen auf den Alandsinseln stecke, England, das uns selbst einmal garantiert hat, dass Aland nicht befestigt werden solle? Ein schöner Garant! —" L«S sssssss» Eristenz im Interesse einer Verständigung und dauernden Versöhnung der Völker und sagt«: Die in den letzten Tagen errungenen Siege der verbündeten Waffen und ihre fortwäh rend wachsenden Erfolge sind «in neuerlicher Beweis für unsere mächtige Friedensgeneigtheit und unser unverbrüchliches Aus- Harren in diesem Verteidigungskampfe. Ich bin in der Lage, festzustellen, dass in dieser Beziehung Harmonie zwischen der Monarchie und dem deutschen Reiche vollkommen besteht- — Das Abgeordnetenhaus vertagt« sich dann zu den Som merserien. ver AMries DeXscher «bendbeetchk wtb Berlin, 23. Juli abends. (Amtlich.) Artillerieschlacht in Flandern unvermindert. Starke russische Angriffe südwestlich von Dünaburg sind gescheitert. In Ostgalizien reiht sich in raschem Fortschritt Erfolg an Erfolg. B«orvmmg über -ke Preise kür Fleisch und Relschmaren ausländischer Herkunft. vom W?r°Kttegsmab2 zur Sicherung der Volksernährung vom 22. Mai 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 401) wird verordnet: ... , BÄ der Abgabe von Fleisch und FleMwaren ausländischer Herkunft an die Verbraucher dU^?HFK-inländi ches Fleisch und inländische Fleilchwaren gleicher Art geltenden HöchsGreise nicht übErftten werden. Die Preise gelten auch M Fleisch und Fleischwaren ausländischer Kannst als HöMpreise im.Sinne des Gesetzes, betreffend Höchstpttile vom 4. August M4 M der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1914 (Reichs-Gesetzbl. S. 516) in Verbin düng mft Len Bekanntmachungen vom 21. Januar 1915 (Reichs-Gesetzbl. S. 25), 23. März >916 (Reichs-Gesetzbl. S. 183) und 22. Mürz 1917 (Reichs-Gesetzbl. S. 253). . , ... Die Vorschrift im Abs. 1 gilt für Fleisch von Rindvieh, Kälbern, Schafen und Schweinen, frisch oder zubereitet, einschliesslich Wurstwaren, Speck und Schmalz. . 8 8 Absatz 2 der Verordnung über Schlachtvieh- und Fleischpreise für Schweine und Rin der vom 5. WtÄ 1917 (Reichs-Gesetzbl. S. 319) erhält folgende Fassung: - „Die Vorschriften derD 1 bis 7 finden auf die im Abs. 1 bezeichneten Waren Mne An wendung. Die gewerbsmässige Abgabe dieser Waren ist von den Gemeinden zu überwachen, Ne können Bestimmungen über den Vertrieb dieser Waren erlassen. Die Vorschrift im 8 7 Abs. 3 findet entsprechende Anwendung." Der Präsident des Kriegsernährungsamts kann Ausnahmen von den Vorschriften dieser Verordnung zulassen. Artikel IV. Diese Verordnung trftt mit dem 1. August 1917 in Kraft. , Berlin, dLn 18. Juli 1917. Der Stellvertreter de, Reichskanzlers. Dr. Helfferich. Nachstehende Bekanntmachung wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dre.eden, den 23. Juli 1917. Ministerium des Innern. ..Auf Grund des 8 1 der Verordnung über die Verarbeitung vonObst vom 5.August 1916 (Reichs-Gesetzbl. S. 911) wird in Wiederholung der bereits im Verwaltungswege getroffenen Anordnungen hiermit bestimmt: Die gewerbsmässige Verarbeitung von ^>bst zu Obstwein ist verboten. Ausnahmen find nur für die Herstellung von Heidelbeerwein und von Apfelwein zulässig, von Apfelwein nur dann, wenn die Aepfel in frischem Zustande zum menschlichen Genuss nicht geeignet find. Ueber die Zulassung der Ausnahmen entscheiden die zuständigen Landesstellen, Verbot, unreife Kartoffeln auszunehmen. Nach 8 11 der Verordnung über die Kartoffelversorgung im Wirtschaftsjahre 1917 18 vom 28. Juni, 1917 (Reichsgesetzblatt Seite 569 ff) sind die Kartoffeleyeuger verpflichtet, die Kartoffeln „sachgemäß Verpflichtung umfasst vor allem auch das Verbot, die Kartoffeln in unreifem Zustande auszunehmen, so dass jeder, der nicht völlig ausgereifte Kartoffeln ausnnnmt, nach den Strafhe- WAS"/ Frische Seefische gelangen von heut« ab bei Müll«. Winklerstrasse, Haubold, Chemnitzer Str., Bau«, Kling- Sach, und Hamm«, Lerchenstrasse, zum Verkauf. Staotrat Frankenberg, am 24. Juli 1917.... . :' ---