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Riesaer Z Tageblatt Sonnabend, 21. August 1897, Abends so Jahrg Im Gasthofe zur „Königslittde in Wülknitz" sollen Mittwoch, de« SS. August von Bormittags l/,9 Uhr ab 134 Ttreuparzellen meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn be kannt gegeben. Die Parzellen befinden sich auf der Schußbahnerweiterung östlich des Artillerie-Schieß platzes, vom ehemaligen Dorfe Gohrisch an bis zum alten Schießplätze, und ist es darauf Reflek- tirenden gestattet, sich dieselben Sonntag, den IS. und 22. August anzusehen. Haidehäuser und Truppenübungsplatz Zeithain, am 11. August 1897. Königliche Forstverwaltung. Königliche Garnisonverwaltung. »a« Riesa« Tageblatt erscheint jede» Lag Abend» mit Ausnahme d« Sonn» und Festtage. iSirrichährUcher Aez»r»prti« bei «dhotm-g m den Expedition,, in Riesa und Strehla ad« d»r» lrSgrr srei in» Hw» 1 Mari öv Psg^ bei Abholung am Schellt« d« kaisrrk. Postaustaltm 1 Marl 2ö Pfg., durch de» Brteftrilger srei iu» Haus 1 Mari w Psg. >Mzrtge»sl««h», fttr d«, R»««,, Ausgabetage» bl» vormittag S Uhr ohne Gewühl. Druck unitzverlag von Langer L Winterlich iu Riesa. — Geschäftsstelle Kaiianienstrob» SS. — Für di, Reda-tiou verantuwrüich; Hermann Schmidt in Riesa. WU n» n» n» 44 lür da- „Riesaer Lageblatt" erbitten uns bis spätesten» JA H S A A» BorDittags V Uhr des jeweiligen Ausgabetage». Die Geschäftsstelle. Im Grundstücke Meistuerftr. No. s hier, sollen Sonnabend, den 28. August 1897, Vorm. 1« Uhr, eine liegende Dampfmaschine mit Speisepumpe, Vorwärmer, dazu gehörigem Vorgelege und ca. 15 Meter kupfernen Röhren, sowie eine Schleifmaschine mit Schmirgelscheibe gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Riesa, 20. August 1897. Der Ger.-Bollz. beim Kgl. Amtsger. Sekr. Eidam. * Rogge«, Hafer, He« ««d Stroh kauft das Königliche Proviantamt Riesa. Die zum Neubau einer Verbindungsbahn vom Bahnhof Röderan nach Truppen übungsplatz Zeithain «forderlichen Hochbauten bestehend in: A. Wartehalle ans Vahuhos Röderan, 8. Warlehalle, Schuppen «nd Werkstatt auf Bahnhof Zeithain, 6. Bedeckte Kopf- «nd Geltenrampe auf Bahnhof Zeithai«, v. Rebe«a«lagen, sollen in öffentlicher Verdingung in einem Loos vergeben werden. Pläne und Berdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer DreSden Albertftadt, Administrationsgebäude, Flügel S. Zimmer 79 zur Einsicht auS und sind daselbst Berdingungs- anschläge gegen Erstattung der Selbstkosten zu entnehmen. Angebote sind versiegelt und mit d« Aufschrift: „Hochbauten für Verbindungsbahn Röderau-Zeithain" bis Mittwoch, de« LS. August, Vormittags 10 Uhr postfrei an die obenbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Woche». Wertz, Garnison-Bauinspektor. ««d Anzeiger Weblav md Ämeiger). Lüezramm-Mress, 4G H A Fmrsprnhst^. „rag.blatt«, Mes,. AAl H, A KD L-AH H, L «r. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa ISS Quittung. Für die Wasserbeschädigten gingen ferner ein: In der Expedition des Riesaer Tageblattes: C. Scherler 3 M., A. M. 1 M., M. M. 1 M., gesammelt im Contor der „Kette" D. E.-G. in Riesa von den Beamten und Schiffern 50 M., X und Y 3 M., Robert Richter in Boritz 2 M. Summa SV M. (Jnsgesammt 34Ä7 Mark 71 Pf.) In der Stadtkasse: Von den Station»- und Fahrdienst-Beamten und Arbeitern der Königl. Bahnhofs - Inspektion Riesa 170 M. (Jnsge sammt bis jetzt SIS M. 13 Pf.) Die Sammlungen werden nächsten Dienstag ge schlossen; etwaige Gaben werden noch bis dahin erbeten. Oertliches «nd Sächsisches. Riesa, 21. August 1897. — Der b?i der K. Bahnhofsiirpcccicn N-esa beschäftigte Herr StationsaWent Fischer ist von der Königl. General- dinclion der Sächsischen Staatseisenbahnen zum Bahnhofs- inspcctor in Cossen ab 1. September dss. Js. ernannt worden. — Der hiesige Hausbefitzermrrin veranstaltet morgen, Sonntag, eine Excursion nach Meißen, anläßlich der eorr stattfindcnden Hauptversammlung des Landes. Vereins der Hausbesitzer im Königreich Sachsen. — Die Ernte kann runmehr in unserer Gegend als beendet angesehen werden. Sie hat in ihrem ersten Theile, in der Roggcmrnte, unfern Landwirthen viel Sorgen, schwere Arbeit gebracht, schließlich gelang es aber doch noch, die wogen den Früchte der Felder befriedigend zu bergen. Nicht überall kann man das im deutschen Vaterlande. Der Landstriche sind nicht wenige, die eine völlige Mißernte zu verzeichnen haben, nicht wenige, denen das Land Heuer sein Gewächs nicht gab. Grausamer Hagelschlag hat es vernichtet, oder die tosenden Wasser fluthen haben e» sammt der furchtbaren Erde htnweggeschwemmt und nur wüste» Steingeröll hinter lassen. Unsere Landwirthe werden im Hinblick auf jene ge waltigen Naturereignisse noch immer Veranlassung haben, da» Erntefest dankbaren Herzen» zu feiern. — Große Mtlitärconcerte werden uns jetzt zahlreich geboten. Nachdem am vorigen Mittwoch ein solche» im Garten des Hotel Münch stattgefunden, ist morgen Nach mittag wieder ein Monstre - Conc°rt im Stadtpark von den Capellen der Infanterie-Regimenter Nr. 104 und 133 in Aussicht genommen. Da- gewählte, feine, reichhaltige Pro gramm ist au» dem Lnzeigentheil vorligender Nr. ersichtlich. — Landgericht. Unter Verschweigung seiner zer- rüttrtrn Vermögen-Verhältnisse lieh sich der Schnittwaarrn- Händler RStzsch in Strehla Ende v. I., und zwar 3 Tage vor Ausbruch seine- Konkurse-, von dem ArresthauSinsprctor a. D. Eidam in Riesa, welchen er aus früherer Zeit kannte, die Summe von 80 Mark. Als Eidam den Ausbruch des Konkurses erfuhr, wurde er naturgemäß ärgerlich über diesen Mißbrauch seines Vertrauens, wollte mit der Sache gar nichts mehr zu thun haben und trat die Forderung an den damaligen Inhaber eine- Inkassogeschäfts, jetzigen Bierhändler Carl Moritz Reinbold Hicksch in Riesa für 27 Mark ab. Nachdem aus der Konkursmasse nur 2 Mk. 11 Pfg. für die mitangemeldete Forderung herausqesprungen und zur Aus zahlung gekommen waren, schrieb H. zunächst einen Brief an Rötzsch, diesen um weitere Zahlungsleistung ersuchend, was erfolglos war. Hierauf ging der nunmehrige Gläubiger selbst in die Wohnung des Schuldners nach Strehla, doch traf er nur die Ehefrau an, und dieser gegenüber sollte er sich der Epressung insofern schuldig gemacht haben, als er mit Strafanzeige wegen Betrugs gedroht haben soll, wenn die verehcl. Rötzsch nicht Zahlung für ihren Ehemann leiste. Die 3. Ferienstrafkammer konnte sich aber nicht von der Schuld des Angeklagten überzeugen und fällt; ein frei- sprechendes Urtheil. — Das im Fahrwasser bei Cotta gelegene Wrak konnte gestern, Freitag, Nachmittag wieder abgeschlepvt uns der Frachten-, so rie Personenverkehr der Sächs.-Löbm. Dampf schifffahrt, letzterer unter Wegfall des UmstergenS, wieder im vollen Umfange au genommen worden. — Wie man von zuständiger Seite mitthült, bewahr heitet sich die (von uns nicht wiedergegebene) Meldung des „Leipziger Tageblattes" nicht, daß die Königl. Staatsregierung mit Rücksicht auf die durch das Hochwasser verursachten Schäden zur Gewährung zinsfreier Darlehen den Landee- meliorationsfonds mit 2»/, Millionen Mark verstärken werde. ( — Auch das andere Gerücht, daß sich in der Verwaltung des Königreichs Sachsen eine wichtige Umgestaltung vorbereite, bestätigt sich nicht. Verschiedene Blätter wußten zu melden, daß der Zwickauer Kreis infolge ungeahnter Entwickelung der erzgebirgischen und vogtländischen Industrie in zwei Kreise getheilt werden sollte, und zwar dergestalt, daß man das gewerbreiche Vogtland, vielleicht unter Hinzufügung der Gegend um Werdau und Crimmitschau, die bereit» zum vogtländischen Handelskammerbezirke gehört, wieder zu einem selbständigen Kreise macht, «a» es bi- 1835 bereit« ge- wesen ist. An zuständiger Stelle besteht eine solche Ab sicht nicht. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt man dem „Schiff" unterm 17. August au» Aussig: Die Kohlenver- ladungen am hiesigen Platze find gegenwärtig nicht so flott al- man erwartet hatte, denn die Werke find theilweise mit Bahnordre- überhäuft, theilweise leiden verschiedene Schächte an Betriebsstörungen infolge so starker Wasserzuflüffe, daß die Förderung nur mit großen Anstrengungen in sehr ge ringem Maße aufrecht erhalten werden kann. Infolge dessen find die Zutheilunaen zur Elbe sehr gering, und vie Beladung der vorliegenden Fahrzeuge geht deshalb sehr langsam, so daß die meisten Schiffe ihre volle Ladezeit damit zubringen. Der Zuzug leeren Raume» ist z. gt. mäßig zu nennen, > weshalb auch bei der langsamen Completirung genügend k Laderaum vorhanden ist und zwar meist große Kähne von s über 50 Waggons Tragfähigkeit, welche nicht beachtet werden, z dagegen Fahrzeuge unter 50 Waggons Tragfähigkeit schlank ; Engagement finden. Der Wasserstand hat bisher immer , noch die volle Ausnützung der Ladefähigkeit gestattet, jedoch j find Aussichten vorhanden, daß dies in den nächsten Tagen L nicht mehr der Fall sein dürfte. — Um die Leistungsfähigkeit der Kavallerie und reiten- s den Artillerie, an die bei den diesjährigen großen Manöver» ? und langen Märschen außergewöhnlich hohe Anforderungen H gestellt werden, auf der Höhe zu erhalten, hat die bayerische (i Heeresverwaltung über das Füttern und Tränken der Pferde E unter solchen besonderen Verhältnissen eine Verfügung erlassen, ß die auch außerhalb der Militärkreise Beachtung verdient, s Bei Anstrengungen der Pferde, welche über die gewöhnliche 8 Arbeitsleistung hinauSgchen, hat sich das Füttern und Tränken r nach den Verhältnissen zu richten, und ist grundsätzlich den H Pferden so oft als irgend angängig Falter zuzuführen und ' volle Gelegenheit, den Durst zu löschen, zu geben; selbst ge- ringe Futter- und Wassermengen sind >ür die Erhaltung und ) Leistungsfähigkeit des Pferdes von hoher Wichtigkeit. Ent- ? gegen den bisherigen G.pflogenhruen, sind die Pferde vor - dem Füllern zu tränken, wobei die Möglichkeit zu schaffen ß ist, daß der Durst vollkommen befriedigt wird. Die Beachtung i dieser Punkte ist genau im Auge zu behalten, da entgegen gesetzten Falles die LeistungSsähigkeit des Pferde- und somit der Reiterei sehr schnell sinkt. — In einer Zuschrift an uns dcmrntirt Herr Professor R. Falb selbst die Nachricht, daß er in Teplitz insulürt und zur vorzeitigen Abreise gezwungen worden sei. Wir nehmen hiervon selbstverständlich gern Notiz und bemerken, daß die erste Nachricht direct von Teplitz hierher gelangt und un unter bestimmtester Zusicherung der Wahrheit und unter An gabe gewisser Einzelheiten mitgetheilt worden ist. Eine bös willige oder absichtliche Täuschung muß al« ausgeschlossen gelten und erwarten wir noch Auskunft, wie der unangenehme Jrrthum entstanden ist. — Vergnügungsfahrten nach dem Rigi, Lugano, den oberitalienischen Seen, Mailand und nach der Internationale« Kunst-Au-stellung in Venedig veranstaltet das Reisebureau Otto Erb in Zürich-Enge (Schweiz) am 6. September und am 27. September. Wer vor Einbruch de- Winter- noch die Herrlichkeiten de- Süden» genießen, auf dem Rigi, in Lugano, an den oberitalienischen Seen, in Mailand und Ve nedig lustwandeln und bei Prima-Verpflegung ungestört und billig reisen will, der lasse sich von genanntem Reisebureau gratis einen Prospekt nebst betgedrucklen Referenzen senden. — Eine unheimliche Erscheinung ist die rasche Zunahme der Geisteskranken in Sachse«. Ihre Zahl wächst viermal rascher, al- die Bevölkerung selbst. Letztere nah« in der ersten Hälfte de- Jahrzehnt» um 8,14 Proz. zu, die Zahl der Geisteskranken stieg um 35 Proz. — Eine sehr bemrrkrn-werthe, löbliche Verfügung hat der Polizripräfidrnt von Berlin soeben erlassen. Amtlich