Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt« und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erschein, täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 45 Rpj-, bei Lieferung frei HauS 50 Rpi. Postbezug monatlich 2.80 RM. Im Falle höherer Gewalt oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung d«S Bezugspreise«. - Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bet Wieder« Holungen »ach Preisliste Nr. 8 sin unseren Geschäftsstellen erhältlich). Bei Konkur« und Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster'« Erben. Verantwortlich für Oertliche« u. Sächsisches, Unterhaltungsteil. Sport u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. lll.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr.2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u 550. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamenz des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt 88. Jahrgang Nr. 100 Mittwoch, den 29. April 1936 Erhöhung der Lebenshaltung Dritte Tagung der Neichsarbeitskammer In Gegenwart des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley sand im Berliner Rathaus die dritte Tagung der Reichs arbeitskammer statt, aus deren Tagung allein das Thema „Erhöhung des Lebensstandards" stand. Nach den Ausführungen des Leiters des Amtes Soziale Selbstverantwortung, Dr, H u p f a u e r, kann die Frage des gerechten Lohnes nur gelöst werden im Sinne und aus dem Gedankengut der nationalsozialistischen Weltanschauung her aus. Der völkische Mensch ist an einen bestimmten Raum und an eine bestimmte völkische Art gebunden. Lie gesamte Lei stung des deutschen Menschen muß zur Erhaltung der Le benskraft und des Lebensraumes des Bölkes dienen. Dem einzelnen Menschen muß als Lohn ein Anteil werden an dem Gesamtleben des Bölkes, an allen Mühen und Seg nungen. Eine Erhöhung des Lebensstandard» liegt darin, den Wachstumswillen des Volkes dadurch anzuregen. daß man ihm artgemäße Wege weist. Beispiele dafür sind die Schaf fung der Reichsautobahnen, die immer neue Pulsschläge der Arbeit nach sich ziehen, die Schule des Reichsarbeitsdienstes, die die seelischen und körperlichen Kräfte der jungen Men schen wachsen läßt, Erhaltung der Arbeitskraft durch Urlaub, Erholung und Feierabendgestaltung, wirtschaftliche Lenkung des Verbrauchs, Weckung und Erweiterung aller Aufbau kräfte überhaupt. Jedem muh die Möglichkeit gegeben wer den, an den Vorzügen unserer gesamten Volkskultur teilzu- nehmen. Zu der gleichen Frage sprachen dann je ein Be triebsführer und ein Betriebswalter. Dr. Wotschke, Betriebsführer derBayerischenStickstosf- werke AG., Piesteritz, konnte von vertrauensvoller Zu sammenarbeit zwischen Betriebsführung und Gefolgschaft berichten.. Seine Ausführungen waren von der Sorge um oen deutschen Arbeiter getragen. Er führte zahlreiche Bei- piele sozialer Werksaufgaben an: Sicherung des Arbeits- üatzes, Berufserziehung, Unfallverhütung, Entschuldung chuldlos in Not geratener Werkskameraden usw. Für einen Rationalsozialisten, erklärte er, sei es das größte Glück, Menschen im Betriebe betreuen zu dürfen. Parteigenosse König, Betriebswalter des Eisen- und Stahlwerks Hoesch, Köln-Neuessen AG., Dortmund, führte aus seinen Erfahrungen und seinem Wirken in die sem großen Werk viele Beispiele an. Er befürwortete den Uebergang vom Wochen- und Tagelohn des Arbeiters zur m o n ak l ichen Entlohnung. In drei Abteilungen des Werkes sei dieser Uebergang zur vollsten Zufriedenheit der Arbeiterschaft vollzogen worden. Dieses Verfahren sei geeig net zur Beseitigung wirtschaftlicher und sozialer Härten. Zum Schluß drückte Reichsorganisationsleiter Dr. Ley seine Freude über die zahlreichen Anregungen dieser Tagung aus. Der deutsche Arbeiter wisse echte Betriebsführer von unechten sehr gut zu unterscheiden. In der nationalsozia listischen Gemeinschaft werde von jedem eine Höchstleistung verlangt. Aber jeder könne sich in dieser Gemeinschaft nach seinen Fähigkeiten entfalten. Durch die Betriebsgemeinschaf ten sei eine saubere und vernünftige Ordnung der Gemein schaft geschaffen worden. Man müsse den Menschen in fei nem Beruf stark machen durch gute Berufsausbildung, müsse ihn gesund erhalten, einen vernünftigenLeistungs« lohn aufbauen, Len Menschen in seiner Freizeit kräftigen für neue Arbeit, ihn an den Kulturgütern teilnehmen lasten und ihn für Notzeiten sicherstellen. Dr. Ley teilte u. a. mit, daß für ein großzügiges Siedlungswerk die Pläne bereits fertig seien, und daß sie in wenigen Jahren in Angriff genommen würden. Mehr Arbeit, mehr Lohn Arbeit der niedrigen Lohnklassen von 40,2 auf 29,3 Prozent zurückgegangen Eine Aufgliederung der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung, die von der Reichsanstalt durchgeführt wurde, hat die erfreuliche Tatsache ergeben, daß der Anteil der niedrigen Lohnklassen mit Besserung der Wirtschaftslage erheblich zurückgegangen ist, daß also die deutschen Arbeiter mehr Lohn einnehmen. Von Mitte Juli 1930 bis Mitte Januar 1933 war der Anteil der vier unteren Lohnklassen der neu in die versicherungsmäßige Arbeitslosen unterstützung Gekommenen von 18 auf 40,2 v. H. gestiegen, also auf mehr als das Doppelte, ein deutliches Zeichen der schweren Verschlechterung der Wirtschaftslage auch auf der Lohnseite. Diese Bewegung ist nunmehr in das Gegenteil umgeschlagen. Der Anteil der unteren Lohnklassen lag im Sommer 1935 unter dem Anteil im Sommer 1934, im Winter 1935 unter dem Anteil im Winter 1934; und ganz besonders deut lich ist die Verminderung des Anteils der vor ihrer Ar beitslosigkeit gering bezahlten hauptunterstühungsempfän- ger beim neuesten Stande (29. Februar 1936), wo nur noch 29^ vH. der hauptunterftühungsempfänger den Lohnklas sen l bis IV zugehören gegen 37,8 v. h. Ende Februar 1935. Umgekehrt ist etwa ab Mitte 1934 die Besetzung der mittleren und oberen Klassen anteilsmäßig gestiegen, und zwar aus zwei Ursachen; einmal trägt die Verringerung des Anteils der Jugendlichen mit ihrem im allgemeinen geringe ren Arbeitsentgelt zu dem Ergebnis bei, dann aber liegt zweifellos auch eine Erhöhung des durchschnittlichen Arbeits- entaelts vor. Wenn auch, so sagt die Reichsanstalt, die Tariflöhne sich m den letzten Jahren nur unwesentlich geändert haben, so bleiben doch genügend Möglichkeiten für tatsächliche Ein kommenssteigerungen, wie Erhöhung des Arbeitseinkom mens durch Erhöhung der Arbeitszeit. Mehr als zwei Drit tel der männlichen Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung entfielen am 29. Februar d. I. auf die Lohnklassen V bis VIII; 4,5 v. H. der Männer waren in den Klassen IX bis XI, hatten also ein wöchentliches Arbeits entgelt von über 48 RM. Rossoni -ei -er DAZ Begrüßung durch Dr. Ley. Der italienische Landwirtschaftsminister Rostoni, der sich in seinem Baterlande mit besonderem Eifer der Arbeiter frage widmet, unterrichtete sich über die Berliner Einrich tungen der Deutschen Arbeitsfront. Nachdem er am Bormit tag Berliner Betriebe besucht hatte, besuchte der Minister am Nachmittag das große Gebäude des Reichsschatzamtes der Deutschen Arbeitsfront am Fehrbelliner Ploch. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley begrüßte den italie nischen Gast mit einer kurzen Ansprache, in der er betonte, daß in Deutschland die Arbeitsfront in ähnlicher Weise wie das faschistische Regime in Italien es verstanden habe, die Herzen der Arbeiterschaft zu gewinnen, so daß heute der deutsche Arbeiter begeistert an feinem Führer hänge und mit seinem Volke verbunden sei. Minister Rossoni erklärte in seiner Antwort, er habe schon bei seinem kurzen Aufenthalt in Deutschland, sich von der Gleichheit des Strebens der Regierungen in Deutschland und Italien überzeugen können. In beiden Ländern sei es gelungen, dem Arbeiter wieder Disziplin und Begeiste rung für die Volksgemeinschaft einzuflößen. Die Welt werde einsehen müssen, daß der Kampf gegen den Bolschewismus eine Aufgabe sei, die über die Grenzen von Deutschland und Italien hinaus alle Staaten durchführen müßten, die aus ihre Selbsterhaltung bedacht sind. Oie Arbeitsfront innerlich gefestigt Im Sitzungssaal der Deutschen Bank der Arbeit in Ber lin hielten die führenden DAF.-Walter, Amtsleiter und Gau- walter der Deutschen Arbeitsfront eine Tagung ab, auf der Dr. Ley betonte, daß er jedes Jahr die Woche vor dem 1. Mai dazu benutzen wolle, um einen Rück- und Ausblick auf die Arbeit der DAF. zu geben. Die Leistungen der Deut schen Arbeitsfront im vergangenen Jahre faßte er dahin zu sammen, daß sich die DAF in diesem Zeitraum innerlich ge festigt habe. Scharf wandte er sich gegen diejenigen, die ihr Wollen verwässern möchten. Die DAF. habe den Unterneh mer gelehrt, daß er seine Interessen am besten in der Ge meinschaft vertrete. Unternehmer und Gefolgschaftsmänner müßten begreifen, daß sie zusammengehören. Oer Ausbau -er Sozialversicherung Der Jührergrundsatz bei den Landkrankenkasten. Die im Reichsgesetzblatt erscheinende 14. Verordnung des Reichsarbeitsministers zum Aufbau der Sozialversicherung führt bei den Landkrankenkasten und landwirtschaftlichen Berufsgenofsenschaften den Führergrundsatz durch und trifft Bestimmungen über die Person des Leiters bei diesen Ver sicherungsträgern. Die Verordnung enthält weiter Vorschrif ten über Leiter und Beirat bei allen Trägern der Reichs versicherung mit Ausnahme der Ersatzkosten der Kranken versicherung, für die bereits eine Sonderregelung besteht. Der Leiter hat alljährlich einen Haushaltsplan aufzustellen. Er bedarf nach Schluß jeden Geschäftsjahres der Entlastung. Um die verantwortliche Mitarbeit des Beirats bei den Trägern der Reichsversicherung als Einrichtungen der Selbstverwaltung sicherzustellen, verpflichtet die Verordnung den Leiter, vor der Entscheidung über wichtige Angelegenhei ten den Beirat zu hören. Der Beirat muß gehört werden vor Erlaß und Aenderung der Satzung und bei der Feststel lung des Haushaltsplanes. Der Beirat hat ferner die Jah resrechnung abzunehmen. Soweit er die Abnahme verwei gert, entscheidet die Aufsichtsbehörde. Deutsche Arbeiiskamera-schaft Gemeinsame Flagge für den Seedienst Ostpreußen. Die Besatzungen der drei eigenen Schiffe des Seedienstes Ostpreußen „Tannenberg", „Hansestadt Danzig" und „Preu ßen" haben den Reichs- und preußischen Verkehrsminister gebeten, die Führung einer gemeinsamen Flagge durch die drei Schiffe zu genehmigen. Die erbetene Genehmigung hat der Minister um so lie ber erteilt, als der gemeinsame Antrag der gesamten Be satzungen zeigt, wie das Bewußtsein der schönen Aufgabe der Mitarbeit am Aufbau des deutschen Ostens die Besatzun gen dieser von drei verschiedenen Reedereien, dem Nord deutschen Lloyd, der Firma I. F. Vraeunlich und der Hapag- Bäderdienst G. m. b. H. mit bester deutscher Reederkunst betriebenen schönen Schnellschiffe in dem Gefühl echter deut scher Arbeitskameradschaft fest zusammengeschweißt hat. Die Flagge wird im Großtopp der Schiffe über der Kontorflagge der.betriebführenden Reederei geführt werden und soll bei der Flaggenparade am Nationalen Festtag des Deutschen Volkes, am 1. Mai, zum ersten Male feierlich gesetzt werden. Die Flagge zeigt auf rotem Felde ein Wappenschild in Weiß mit schwarzem Kreuz und gleicher Beschriftung. politische Run-schau Sammlung zugunsten des deutschen Volkstums im Aus land. Durch Erlaß des Reichs- und preußischen Ministers des Innern vom 24. April ist dem Volksbund für das Deutschtum im Ausland am Sonnabend, den 23., und Sonn tag, den 24. Mai, eine Haus- und Straßensammlung bewil ligt worden. Die Ergebnisse der Sammlung dienen der Er haltung deutscher Kultureinrichtungen im Auslande und so zialen Hilfsaufgaben für deutsches Volkstum im Ausland. Die erste BDVl.-Arbeitsschule wird am 15 Mai in Saarbrücken eröffnet. Ihr Wirkungsbereich erstreckt sich auf das ganze Reich. Sie ist die erste Schule dieser Art und ver- emigt in vorbildlicher Weise alle Wissenszweige einer Haus- de" übrigen Schulungsaufgaben des