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Sonnabend —— Nk. ,188. —— 7. Julius 1849 Ltiv»g. D!« Nkliuug in«nasanddurchWilI!»m» trlchrintlihM, . <d Regale i» Milton, UWK Deutsche Mgcmeine Zeitung. -M- «»»>« '' .. 5en^».^k.-:» ...... »>s<rN<,n,ü»büdr für den Dam« Hk ^SLKiKlk; und ^nee^l^ oV^b^il und ^Liesey. » ^taum einer Zeile 2 Ngr. N-ve-blick. sFrankkurt a. M. RcichSministcrium und die Central- gewäst. — Note wegen der ReichSfinanzcn. Dresden. Da« Schiedsge richt MWrst'rt. - Prof. Wigard. »pillnitj. Ankunft des Königs und der könWi Familie. München. König Ludwig; Ernennung. Äug der pkatf Nie Rachwehen des Aufstandes. Stuttgart. Die Wahlen zur- RevifionSkaMmcr. — Ständeversammlung, Interpellationen; die Grund rechte, die Strafgesetzgebung. Stuttgart. Der König, das Peuckcr'sche Corps, Verhaftung. Harlsruhe. Die Besatzung, MieroSlawski, Rastatt. -/Willich^ dir preWsche Landwehr. - Bekanntmachung, Besetzung von Dhl. Hndrl^prg. Der Angriff von Rastatt. — Das Treffen bei Los. Di« Benchte über den badischen Feldzug, Verpflegung und Disciplin. Baden-Kaden. Der Prinz von Preußen, das Ncckarcorps, die Badesai son. — Die Insurgenten in Freiburg. — Steckbrief hinter Brentano. »Frankfurt a. M. Rückzug der Aufständischen, Rastatt. Lasset. Er klärung des Hrn. Schwarzenberg. Aus dem Waldeckschen. Reformen. 2 Gotha. Der Herzog und die Thüringer Eisenbahn, die kirchliche Ei nigung. 0Weimar. Landtag, VolkSwehr, die Stadt- und Landmeister; Prof. Schüler. Schwarzburg-Sondershauscn. Aufhebung der Patri- monialgerichte. Oldenburg. Die Generalsynode. Hamburg. Reichsmi nister JochmuS, vr. Riesscr. Schwerin. Das Verhältniß zur Ccntral- gewalt und zum berliner Entwürfe. Schleswig. Die Requisitionen in Jütland. Zklensburg. Ein dänischer Offizier, die Verpflegung in Jüt land, Aarhuus. Lager vor Fridcricia. Expedition »ach Barde, Gene ral Rye, die Belagerung. Kei Erritsoe. Ausfall. — Die Düppeler Höhen. Kiel. Die russische Flotte. Schleswig. Die Statthalterschaft. — Baron Heintz. — Die Versammlung in Neumünster. Preußen. ^Kcrlin. Hr. Stüve, Hannover und der Zollverein. — De claration über die Kriegsgerichte. — Dessau und der berliner VerfaffungS- entwurf. — Der Dreikönigsvertrag; ein hannoversches Protokoll. Dan zig. Die Wahlen. Münster. Die neue Gerichtsorganisation. Kann, Köln und Äachen. Die Wahlfrage, Sammlung für Raveaux, Geschütz nach Baden. kVeMerreich. Wien. Die Czeremisky'sche Untirsuchung. — Die Brigit- tenkirchweih. Prag. Die Untersuchung in Dresden. Klagenfurt. Der Landesvkrfaffungsentwurf. Men. Der Krieg in Ungarn, Koffuth. Die Rationalgarde in Pefth. — Dir Einschließung der Magyaren. Presburg. Der Marsch auf Pesth, russischer Preis auf Bem. — Komorn. «nd Industrie. De «tsskko«-. <NFrankfurt a. M., Jul. Das Reichsministerium ist jetzt entschlossen, noch fürs erste zu bleiben, und der Reichsverweser denkt im Augenblicke nicht an den Rücktritt. Zwar ist die Central gewalt dadurch, daß Preußen ihr seine Unterstützung und Anerkennung versagt, augenblicklich völlig gelähmt. Als eine über den Staaten be stehende Regierung hat sie indeß eigentlich nie rechte Kraft gehabt. Darin muß man also den Ministern entschieden Recht geben, daß cs auf ein eigentliches Regieren nicht ankomme. Sic fassen ganz richtig ihre Stellung nur so auf, daß daran gelegen sei, den letzten Punkt der Einigung zu be wahren. Will man in Berlin die Idee hes engern und weitern Bundes ver folgen, so muß man auch für , den weitern Bund ein Organ haben. Die Centralgewalt kann dauernd dieses Organ nicht sein, sie kann aber die Kon tinuität retten und die künftige Organisation an die frühere anknüpfen. Um diese künftige Organisation zu gründen, finden gerade in Berlin Ver handlungen statt, an denen sich auch Hr. v. Prokesch betheiligt. Mög lich, daß aus der Sache nichts wird, daß die Centralgewalt schlechthin verschwinde» soll: anerkennen wird man aber müssen, daß die Mini ster Recht haben, und selbst wenn ihre Lage nicht haltbar sein und bleiben sollte, doch das Einzige thaten, wozu sie berufen sein und wo durch sie nützen konnten. Die Anfeindungen und Unwahrheiten aber, die manche Zeitungen gegen die Reichsminister verbreiten, muß man ent schieden misbiüigen. Sind die Finanzen verwirrt, so liegt die Schuld — wenn wir selbst das frühere Ministerium außer dem Spiele lassen — an den Staaten, die ihre Beiträge nicht zahlen, und ist die Centralgewalt in sich ein unmächtigcs, unhaltbares Ding, so liegt die Schuld an den wie Münchhausen auf seiner Luftrcise operirenden Staatskünstlern, die aufS Gcrathewohl doctrinirtcn und neben dem praktischen Beweise der Savigny'schen Behauptung für die Unfähigkeit der Zeit zur Gesetz gebung auch noch den führen, die sclbstgegebenen Gesetze nicht zu beob achten. Man klage also diese StaatSkänstler an, oder die Staaten, die es ebenso halten. Die gothaer Versammlung derselben Leute sührt jetzt nach der Centralgewalt einen neuen Stoß, indem sie ganz entschieden nach Berlin drängt. Möge man sich denn auch dahin wenden, wenn dort ein Uebergang zu finden ist, der an die Stelle der Centralgewalt mit aller Rücksicht und Schonung, die diese verdient, etwas Neues setzt. Das aber möge man beherzigen, daß es der Einheit wenig frommt, wenn man Haß und Misachtung gegen einzelne.Theile von Deutschland anschürt. Die Centralgewalt hat, wenn sie sich nicht selbst yerläugnen will, alle Staaten als ihr gleich nahe stehend zu betrach ten. Geht an manchen Orten der Eifer so weit, nicht blos die Noth wendigkeit der Absonderung Oesterreichs als einen Uebelstand zu accep- tiren, sondern auch Baiern, Württemberg und allenfalls Kurhessen fern halten zu wollen, so ist das ein Standpunkt, den die Centralge walt nicht theilen kann, und der wol dazu verleitet, in der noch immer fortdauernden Epoche der Macht bloßer Redensarten, die nun nach gerade genug verbrauchte Redensart von österreichischen und bairischen Jntriguen immer wiedcrzubringcn, niemals aber den Beweis liefern wird, daß cs eine Jntrigue sei, wenn die Centralgewalt nicht einem exclusiven Interesse huldigt, sondern wo sie kann, alle Interessen redlich zu einigen und zu wahren sucht. — Die Deutsche Zeitung theilt folgende Note mehrer Bevollmäch tigten deutscher Regierungen an das Reichsministcrium als bisher unbeantwortet geblieben mit: Durch die gefälligen Erlasse vom 16. und 19. d. M. hat daß Reichsministerium der Finanzen die Matricu- larbeiträge für die Festungen Mainz und Luxemburg und die von einzelnen Staaten noch nicht berichtigte zweite Rate der zweiten Hälfte der Marinc- umlagen in Anspruch genommen. So wenig c« irgend in der Absicht der unterzeichneten Bevollmächtigten liegen kann, der Erfüllung der BundeS- pflichten der von ihnen vertretenen Staaten hinderlich zu werden, so sehr scheint ihnen eine zulängliche Kcnntniß von der Lage der Reichskasse und der etatßmäßigcn Verwendung der Fonds im Interesse dieser Staaten zu liegen und eine unerläßliche Vorbedingung zur prompten Erfüllung jener Pflichten zu sein. Wenn während dcß Bestehens der Bundesversammlung die einzelnen Staaten eine solche Kenntniß durch öftere, meist monatliche Vorlage von Uebersichtcn erhielten, so scheint jetzt, wo die Anfodcrung so wie die Verwendung der Beiträge in die Reichstasse nicht von den eignen Bevollmächtigten der Staaten ausgeht, eine solche Vorlage noch weit un erläßlicher. Das veröffentlichte Budget der Centralgewalt umfaßt nur den Zeitraum bi« zum Schluß des Jahres 1848, und seit dieser Zeit befinden sich die einzelnen Regierungen ohne Kenntniß von der finanziellen Lage. Die oben erwähnten Erlasse geben den unterzeichneten Bevollmächtigten daher Gelegenheit, um einen Aufschluß in. dieser Beziehung zu bitten. ES würde ihnen erwünscht fein, eine Vorlage über den befolgten Finanzplan, die veranschlagten Ausgaben und Einnahmen, die wirklich erfolgten Aus gaben und Einnahmen mit namentlicher Bezeichnung der an den einzelnen Matricularbeiträgen noch fehlenden Einzahlungen und über den gegenwär tigen Stand der Reichskaffe zu erhalten. Sie erlauben sich, diesen ihren Wunsch dem Reichsministerium zur gefälligen Berücksichtigung vorzutragcn. Frankfurt, 21. Jun. 1849. v. Sternenfels. Jordan. Francke. Liebe. Moßle. Seebeck. Cruciger. Leder. Die Oberpostamts-Zeitung bemerkt hierzu: In dem Abdrucke dieser Nole und der hinzugefüglcn Bemerkung, daß noch keine Ant wort erfolgt sei, liegt gewissermaßen der Vorwurf der Verzögerung, und eine Mahnung zur schleunigen Erledigung. Es bedurfte dessen aber durchaus nicht, denn wir sind ermächtigt, zu erklären, daß das Finanzministerium sich schon seit längerer Zeit mit einer ausführlichen Vorlage beschäftigt, und daß dasselbe auch noch in den nächsten Tagen nicht in der Lage sein würde, den HH. Bevollmächtigten mehr als eine oberflächliche Auskunft zu bieten, wenn die nothwendigen Vorarbeiten und namentlich die Einholung der Specialbudgets der verschiedenen Mi nisterien, welche wegen der plötzlichen Ausscheidung des früher» Mini sters v. Beckerath und der längcrn Abwesenheit des Unterstaatssecrc- tairs Mathy unterblieben war, nicht bereits lange vor Empfang des Schreibens vom 21. Jun. angcordnet und lebhaft betrieben worden wären. Wenn wir recht unterrichtet sind, so wird der demnächst zu erwartende Bericht genaue Aufschlüsse geben, und die HH. Bevollmäch tigten würden den Grund der verzögerten Antwort durch eine direcle Anfrage viel leichter und schneller haben in Erfahrung bringen können als auf dem jetzt in der Deutschen Zeitung eingeschlagcnen Wege. Dresden, 4. Jul. Es bestätigt sich, daß von unserer Regierung der unlängst pcnsionirte geheime Rcgierungßrath Günther und der vor kurzem zum Vorstande des Staatsarchivs ernannte Ministcrialrath v. Weber für das Bundcsschiedsgericht zu Erfurt bestimmt worden sind. (Nr. 183.) Die Thätigkeit dieses Gerichts wird sich jedoch jetzt vorläufig nur auf die Bearbeitung seiner Geschäftsordnung beschrän ken, sodaß die Zurückkehr der Genannten schon nach etwa 14 Tagen zu erwarten steht. — Professor Wigard ist von hier nach Tharand ge gangen, um daselbst zur Wiederherstellung seiner angegriffenen Gesund-