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Erscheint wöchentlich drei Mali und zwar Lienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich i Mark 20 Pf. pr»numers»äo. Anzeiger für Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden Tages des Erscheinens erbeten und die CorpuSspaltenzeile mit lv Pf., unter „Eingesandt" mit 2» Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgcmcinderath zn Zwönitz. 46. Soonaben-, den 2l. April 1877. 2. Jahrg. Bekanntmachung. Die Ausführung des von der BezirkSversammlung der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft beschlossenen Baues eines Nebengebäudes in der Bezirksarmenanstall zu Grünhain ingleichen der Einbau eines Kuhstalleö soll im Wege öffentlicher Licitalion an den Mindestfordernden in Accorb gegeben werden und ist zu diesem Behufe Dienstag, der 8» Mai 1877 al» BielungStermin anberaumt worden. Qualificirle Baulechniker, welche die Ausführung dieser Bauten zu übernehmen gesonnen sind, werden daher eingeladen, an diesem Tage 10 Uhr Bormitlags im Anstallsgebäude zu Grünhain sich einznfinden und ihre Gebote zu eröffnen. Die Auswahl unter den Bietern bleibt des Mindeslgeboles ungeachtet Vorbehalten und können der Bauriß nebst Kostenanschlägen sowie di« Baubedingungen schon vor dem Termine an Eanzleistelle der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft eingesehen werden. Schwarzenberg, am 18. April 1877. Königliche Mltshmiptmannschaft. In Interimsvcrwaltung: Frh. von Wirsing, Regierungsassessor. Holz-Auction auf Elterleiner Staats-Forst-Revier. Im Gasthause „zur Sonne" in Elterlein sollen Donnerstag, den 2«. April 1877, von Vormittags 3 Uhr an, folgende, auf Elterleiner Staatsforstrevier in den Bezirken: „Schindelwald, Schatzeustein, Wolfsgarten, Schachsgehau, Ausspanne, Winter- leilhe, obere Kutten, Heuschuppen, PeterSknochen, Brand, großer Fuchsslein und Stockholz" aufbereitete frisch geschlagene Hölzer, als: 25 Stück weiche Stämme von 16—31 Eentim. Mittenstärke, 1287 „ „ Klötzer „ 14—43 „ Oberstärke, 154 „ „ Slangenklötzer von 10—13 Eentim. 10 „ „ Derbstangen von 10 Eentim. Unterslärke, 146 Naummeter weiche Breunscheite, 1 „ birkene Nollen, 55 „ weiche „ 16 „ „ Stöcke, 37,» Hundert weiche Reisstangen von 3—7 Eentim. Unterstärk«-, 137,g „ weiches Schlagreißig, rm. 30 Naumm. Fichtenrinde einzeln und partienweise, gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auctiou bekaunt zu machenden Bedingungen, ver steigert werden. Wer diese Hölzer vorher besehen will, hat sich am 24. oder 25. April u. o. an jedem Tage bi« 3 Uhr früh, au den mitunter zeichneten Forsti'hspector zu wenden, oder ohne Weiteres in die betreffenden Waldorte zu begeben. Forstrentamt Schwarzenberg und Forst-Nevierverwaltung Elterlein, am 16. April 1877. Bruckner.Maunsfeld. Zur Orientalischen Frage. Die orientalische Frage ist zu einer neuen entscheidenden Wendung gelangt. Die Türkei hat die in dem londoner Protokoll vom 31. März nievergelegten Forderungen der europäischen Mächte iu schroffer Weise abgelehnt. In einem Rundschreiben des türkischen Ministers der aus wärtigen Angelegenheiten vom 9. April ist das Borgeken der Mächte als durchaus unberechtigt und als ein Angriff auf die Würde und die Rechte der Pforte bezeichnet. Keine Erwägung könne die türkische Negierung dazu bestimmen,von dem Widersprnchegegen kieZnmuthungeu de« Protokolls Abstand zu nehmen und dasselbe als im höchsten Grade ungerecht und daher jedes verpflichtenden CharaclerS bar zu erklären. Im Widerstande gegen feindliche Zumulhungen, gegen ungerechtfertigte Verdächtigungen und gegen offenkundige Verletzungen ihrer Rechte, die gleichzeitig Verletzungen des Völkerrechts seien, fühle die Türkei, daß sw vor einem Kampfe um ihr Dasein stehe. Angesichts dieser Er- kläruug ist jede Hoffnung auf den Erfolg weiterer Verhandlungen ge schwunden. Gleichzeitig sind aus Petersburg und aus Constantinopel Nachrichten eingegangen, nach welchen mau sich von Seilen Rußland«, wie seitens der Türkei, auf den unverweilteu Ausbruch der Feindselig keiten vorbereitet. Aus Petersburg wird gemeldet, daß sich Rußland durch die gegenwärtige Lage zum Handeln gezwungen sehe: Die Türkei wolle den Konflikt und dränge zum Kriege. Indem dieselbe den europäische» Mächten daS Recht und die Möglichkeit abspreche, irgendwie innere Reformen zu Gunsten der Christen in der Türkei zu fordern und zn gewährleisten, sei eine völlig neue Lage geschaffen. Rußland habe fünf Monate lang Beweise seiner friedlichen Absichten gegeben. Die Türkei dagegen habe alle gebotene Gelegenheit, den Dingen eine friedliche Wendung zu geben, zurückgewiesen, sie dränge auf Wassen- enlschcivung; das unter den Waffe« stehende Rußland könne nicht mehr zurückweichen. Die Abreise des Kaisers Alexander von Rußland zu feiner Armee ist zum 19. in Nu«sichl genommen. Wenn somit der