Volltext Seite (XML)
Momuer W Tageblatt Vas «Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäftsll.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. — UN- Anzeiger Anzeigenpreise: Vie 4b mm breite Millimeterzeil» 7 Pf.; di« YZ mm breit« Miiümeterzeike im Text- leil LS Pf.» NachsaWaffet L: Ziffer- und Nachweisgevühr LS Pf. zuzüglich Porto. Das »Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats m Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlicher» Bekanntmachungen der Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Trzgebrrgisch« Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Eemeindeglrokonto Zschopau Nr. L4>» Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hahndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthai, Wihschdorf N-. ISS 2». 1SSS Schönheit und Freude marschieren! Glanzvoller Aeslzug aus der Relchslagung ..Kraft durch Freude" Generalfeldmarfchall Göring begrüßt jugendliche Festzugsteilnchmerinnen. — Neben ihm Or. Ley. Presse-Hoffmann, Zander-Multiplex-K.) Mit dem großen Festzug „Schönheit und Freude" erreichte am Sonntag die fünfte Reichstagung der NS.-Ge- meinschaft „Kraft durch Freude" in Hamburg ilpren glanz vollen Höhepunkt. Noch vollkommener, noch großartiger und noch schöner als im Vorjahre zogen in verschwenderischer Fülle oie Bilder deutschen Lebenswillens und deutscher Lebensfreude vorbei vor den Hundcrttansenden, die die breiten Straßen der Sanscstadt in ein brausendes Meer der Begeisterung und der Freude verwandelten. Seine Krönung erhielt der Tag durch die Anwesenheit des Generalseldmarschälls Göring, der, nachdem er am Vortage Oldenburg und die Fokke-Wulf-Flugzsugwsrke in Bremen be sichtigt hatte, nach Hamburg gekommen war, um diesem gewal tigen Fssizng beizuwohncn, und der damit sein persönliche-? Interesse an den Aufgaben, der NSG.-„Kraft durch Freude" bekundete. Stürmische Heilruse kündeten die Ankunft des General- frldmarschalls. Geueralfeldmarichall Göring, begleitet von NeichsorganisationS'ritrr Dr. Ley, Nrichsstatthatter Gauleiter Kaufmann und vielen führenden Männern der Bewegung, begibt sich dann unter den herzlichen, jubelnden Grüßck der Zehntausende auf die Ehrentribüne. DeuifchrünSs ZugenS an k-sr Gp'tze Beifall und Marschmusik künden das Nahen des Fest ¬ zuges an, der allen Zuschauern ein einzigartiges Bild Metet. An der Spitze marschiert ein Marsch block der Jugend und verkörpert so den Zukunftswillcn des deutschen Volkes. In farbenfroher Pracht und bunter Vielheit folgen dann die ausländischen Volkstums- und Trachtengruppen, die tan zend, singend und winkend au der jubelnden Menge vorbei- ziehcu. Reitende Fanfarenbläser and Standartenträger leiten den kulturellen Teil des Fcsizuges ein, den Neichsbühncn- bildncr Professor Benno von Arent gestaltet hat. Symbolisch wird den folgenden Gruppen ein riesiges Hakenkreuz vorange führt. Männer und Frauen niit VoltSmusiktnstrumenten er öffnen dann den der Musik gewidmeten Abschnitt des Fest- znges. Der Fefiwagcn in der Abteilung Musik zeigt in kunstvoller Stilisierung Orgel, Harfe und Landskncchtstrommek. Die Oper, das musikalische Schauspiel, das Drama, die Ope rette, das Märchenspicl und das Ballett werden als Erwccke- rin von Freude und Schönheit durch die Darstellung bekannter Werke vertreten. Go wird die Grupp- der Oper durch Richard Wagners „Meistersinger" symbolisiert und mit Haus Sachs, Eva und dem Ritter Stolzing vor dem Hans-SachS- und Bogner-Haus rollt eine lebendige Szene dieses Meister werks vorüber. Mit SimkespsarcS „So m m cr n ach ts- traum" wird daS 'musikalische Schauspiel in würdiger Fotin Keine WMfLiMchM KMWhMgM Wehr Eüglmd zieht sich zuM Das in der Nacht zum Sonntag von Japans Außenminister Arita nnd dem britischen Botschafter Craigie unterzeich nete Memorandttm hat folgenden Wortlaut: „Die britische Regierung erkennt die gegenwärtig vor- herrschenden Bedingungen in China, wo ausgedehnte Kampf handlungen im Gange sind, an und erkennt ebenso die Tat sache an, daß, solange diese Bedingungen die Lage in Chinn beherrschen, die japanischen Truppen in China besondere Rechte hinsichtlich der Gewährleistung ihrer Sicherheit und zur Aufrechterhaltung von Frieden und Ord nung beanspruchen müßen. Gleichzeitig hat die britische Regierung die Notwendigkeit anerkannt, alle Handlungen zu unterlassen, die nachteilig für die japanischen Truppen und geeignet sind, den japanfeind lichen Chinesen zu helfen. Die britische Regierung wird jede Art von Handlungen und Maßnahmen unterlassen, die die Durchführung der oben erwähnten Aufgaben der japanischen Truppen behindern, und wird diese Politik gegenüber den britischen Behörden und Staatsangehörigen in China klar her ausstellen und sie veranlassen, sich danach zu richten." Chamberlain soll den Rückzug begründen Die englische Presse hat alle Mühe, ihren Lesern oen englischen Rückzug vor den japanischen Vorbedingungen zur Beilegung des Tientsin-Zwischenfalles schmackhaft zu machen. Ohne irgendwelche eigene Stellungnahme wurde die Mitteilung des Memorandums gebracht und gesagt, daß Chamberlain im Parlament eine Erklärung über die englisch-japanischen Abmachungen abgcben werde. Die Pariser Presse bezeichnet die Nachrichten aus Tokio im allgemeinen als günstig, warnt aber vor übereilten Schluhfolaernnaen .und empfiehlt, erst genauere Einzelheiten über die grundsäylkche Einigung aus englischer Quelle abzu warten. Im übrigen wird natürlich versucht, das Ergebnis geflissentlich zugunsten Englands ansznlegen. Dabei ist es dann auch verständlich, daß sich die Zeitungen hüten, von der Art und der Tragweite des englischen Nachgebsns in Tokio viel Aufhebens zu machen. So sagt „Ercelsior" salbungsvoll, Lon don habe.in mehreren Punkten nachgeben müssen, „ohne jedoch seine Würde preiszugeben". Die außenpolitische Mitarbeiterin des „Oeuvre" wiederum meint, die Engländer hätten den Ja panern nachgegeben, weil sie der Ansicht seien, daß die Kon zessionen in China aus jeden Fall verloren sind. Die kommu nistische „Humanitä" spricht von einem Verrat Chinas durch England und Frankreich. AniibriiLsche Bewegung bleibt Japanischer Kabinettsrat billigte die Ucbereinkunfi Arita—Craigie. Der außerordentliche Kabinettsrat, der in Anwesenheit sämtlicher Staatsnttnister stattfand, billigte die Uebereinkunft zwischen Außenminister Arita und Botschafter Craigie über die Grundfragen zur Lösung des Tientsin-Zwischenfalls. Der japanische Ministerpräsident Hiranuma wurde im Anschluß an die Kabinettsühung von Innenminister Kido über die Entwicklung der a n t i b r i t i sch e n Bewegung in Japan unterrichtet. Die politischen Kreise bemerken hierzu, daß die im Volk entstandene und vom Volk durchgeführte anti britische Bewegung von dem Ergebnis der Besprechungen in Tokio nicht berührt werde. Ebensowenig seien unmittelbare Auswirkungen auf die Tientsin-Blockade zu erwarten, deren Aufhebung oder Wetterführung vollkommen von den Einzelverhandlungcn abhinge. vertreten. Die wilden Gestalten aus Schillers „Räuber", blis in einer Felsenlandschaft unter uralten Bäumen lagern, ver- sinnbildlichen das Drama, und Paul Linckes launische Ope rette „Frau Luna" stellt mit dem Silbermond-Expreß diese leichtbeschwingte Kunstgattung dar. Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel" zeigt uns die vertrauten Gestalten! dieses alten deutschen Märckenfpiels, und ein Ballett beschließt diese Abteilung der darstellenden Kunst.-Der Jubel der Zu schauer schwillt immer mehr. an. Mit besonderem Beifall wird die Vuntbewegts Darstellung des Kunsttanzes begrüßt, sind doch die leichtbeschwingten Tän zerinnen mit ihren Reigentänzen ein einziger Appell zur Freude. Helles Entzücken ruft die von einer Klingen thaler Kinderkapelle eingelettete Abteilung „Spiel zeug" hervor, die in einer ungeheuren Vielzahl herrlicher. Trachten und Gruppen alles Spielzeug lebendig werden läßt« das für die Kleinsten „Kraft durch Freude" bedeutet. Fahnen träger mit Fahnen des Sports leiten dann zu der Abteilung über, die Sport, Reise und Erholung mit KdF. sym bolisiert. Da sehen wir die riesigen Modelle der KdF.-Schisfs- riesen „Robert Ley" und „Wilhelm Gustkofs" und anschließend noch 12 KdF.-Volkswagen. Der Jubel der Massen ist ein be geisterter Dank sür den Schöpfer des großen Kraft-durch- Freude-Werles. Wo von der Schönheit und der Freude die Rede ist, darf auch der Rhein nicht fehlen, der in dem Festzug durch Modelle bekannter Rhcinburgen, fröhlicher Winzer und Winzerinnen versinnbildlicht wird. Die sreudespendende Kraft bäuerlicher Arbeit zeigt ein bunter ländlicher „Zug der Ernte". Unter dem Schutze des Reichsadlers Der Abschluß dieses einzigartigen FestzugeS wird zu eine« machtvollen Bekenntnis zum deutschen Volkstum. Die Banner sämtlicher deutschen Gaue, mit denen des SudetenlandcS und Memellandes an der Spitze, marschieren auf, und das Ganze wird gekrönt durch die symbolische Darstellung: „Ein Volk ein Reich, ein Führe r". Schützend und schirmend breitet ein riesiger goldener Reichsadler seine mächtigen Schwingen über die relicfartig dargesteilten deutschen Gaue. Dieses Symbol geeinten deutschen Volkstums wird von Schwertträger«- geleitet. Von dieser Darstellung deutschen Lebens- und Vehaup- tungswillcns ergriffen, brechen die Massen noch lange nach Beendigung des Festzugcs in immer wiederholte Hcilrufe aus, die zu einer mächtigen Dankkundgebung werden, als Gcncral- seldmarfchall Göring und Neichsorganisationslcitcr Dr. Ley mit ihrer Begleitung den Platz verlassen. Empfang der ausländi^en Säfte Nefchssiatthalier Kaufmann hatte im Anschluß an dcu Fest zug die ausländische» Gäste der sünsten Neichstagung der RS.-Gcmeinschast „Kraft durch Freude" zu einem Empfang in daS Hamburger Rathaus geladen. Neichsstatthalter Kauf mann hieß die Gäste herzlich willkommen. Daun ergriff der Generaldirektor der italienischen Freizeitorganifation Dopo- lavoro, Puccc! ti, das Wort. Er dankte zugleich im Name» sämtticher ausländische» Delegationen und erklärte, daß die Veranstaltungen einen wirklich mustcrgnttigen Verlauf genom men haben. Puccetti schloß: „Wir gedenken hier des großen Führers des Großdeutschen Reiches, und wir wollen wünschen, daß durch diese FriedenStaien Deutschland seinen große» Ziele» immer näher kommti" Ncichsorganifationsleitcr Dr. Lev dankte besonders den Gästen aus dem Auslands und erklärte: „Durch Kriege, Gewalt nnd Revolutionen sind in früheren Zeiten die Ideen in dis Welt getragen worden, aber auf dem Wege über die Freude ist eS wohl das erstemal. Wie richtig absr dieser Weg ist, be weist die Tatsache, daß auch in diesem Jahre die Gäste auS dem Auslande so zahlreich nach Deutschland gekommen sind." Volksdeutsche aus Pole» im Fcstzug. Presse-Hoffmann, Zander-Multiplex-K.)