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Dresdner Neuefte Nachrichten « VII 26 Wl il . c d b M t . «——-—"--ss·«p«sk is. Wss »JF:-»z.gess,«s-Z«M.:;k unabhängige Tageszeit-ins swssugspsssss a.:»..:3»»5:5.:»;g»»,2gk.:» —1 0W 0.50 Goltkmotb Die Rellamezelle, 81 ma- dreli, kostet Ho Gude postbez für Monat November 2.00 Gold-nack- lüt die Tichechoselowakei Q.;::»gxx:««sss.k-M.s.xsz»- »si- ssW »Hei-W mit Landen-« nnd Industrie-Zeitung »Is- --« M II · · - « s C - I Tag-a und may-a km sin- øequkkquschMssZmW M i suec-mo- uo womqkr. M Rede-Wu- Berlag und hauptqefchcksiestene Dresden-st- Ferdiaapdsir. 4. - Fernmfk 20 024- 22 Sei, »Soz, 22 gos. · Tetegkamme: Reuesie Dresden. · posifchecks vie-den 2000 Most-erlangte Elnfendungen sehne Rückportod werden weder zmäckaefandt two aufbewahrt - Im Falle hohem- chlb Websstskuna edu- SMI haben unka Beziehu- binm Anspruch M RCOUIMUS IN Ematmna des Msspnchmdm Camm Jkr 224 IM. Zahm Opnnavend, U. November 1924 Das Schandurteil von Lille General v. Nathusius zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt Vedenkliche politische Folgen zu erwarten Verschärfung des englisch-ägyptischen Konfliktes England gewährt Meistbegiinftigung Telegramm unsres Korrespondenten w. L o n d o n, 21. November Lord Widernon ttnttete gestern dem Präsidenten des Handelönmtes, Lord Crewe, einen Besuch nd, wobei der deutsche Handelsnertrag besprochen wurde. Die deutschen Delegierten werden Sonntag hier er wartet. Eine Konserenz ans dem Handel-sinnt wiirde dann Montag morgen stattfinden. Von englischer Seite wird mit Nachdruck erkliirt, dasz die Regie rung bezüglich der Hauptpunkte unnach giebig sein würde. Gemeint ist nntiirlich die 26orozentige Abgabe. Man glaubt nicht, dnsz die deut schen Delegierten die Reduktion der stiprozentigen Abs ; gabe, sondern nnr die Abänderung des Er hebnugsntodns verlangen werden. M Die Absicht Englands. die Meistbegiinitignng zu verweigern, sei ausgegeben. Es sind nnr noch einige Fragen .zu erledigen. Den »Ttines« zusolqe werden die Deutschen im wesentlichen solnende drei Punkte besprechen wollen die Grössnnnn deutscher Banksilinlen in England, die Einsteiinng einer bestimmten Unzahl Stauan und Mntrosen in der kritischen Händelsilotte und eine Modisiziernun der Unrozeutinen Stille Man nlqnbn so sont der parlamentarische Mitar eiter der -»Tinied««« daß in einigen von diesen Punkten Konses sionen gemacht werden könnten. Eine Modisikntiou der Ziiile wtirde jedoch bei der britischeu Regierung energisch ab gelehnt werden, obwohl sie bereit wäre, eine Verein barung iiber die Erbebnnnsart zn tressen. Die »Times« sowohl wie »Datln Telenravb« schreiben. dass man das Gesuch nach Eröffnung deutscher Banksilinlen tiir gerecht ansehe. Den »Titnesj znsolne würde antb gegen die Verwendung von Stewards nnd Mntrolen kein ernster Einwand erhoben werden können. Der »Dann Teleqraph« ist andrer Ansicht til-er den letzteren Punkt. Er würde ans fchwercsss qaWest-stand stoßen. Man befürchten diese Matrosen seien entlassene See- Ilente der früheren deutschen Krieasflotte l!). Diese könnten Spionaqe treiben M. Anth läge die Möglich keit von fortwährenden Konflikten mit den eigenen Lenten nahe. Dann sei nnch die Stellnnqslosinkeit der englischen Seeoifiztere nnd Manns-haften zn bedenken. , Entspannung in den deutschssranzbsisehen Wirtschaftsverhandlungen Telegramm unsres Korrespondenten oh. Paris, 21. November. Nach dem gestrigen Be such des deutschen Botschafters v. Hvesch beim Leiter der Wirtschaftssrgsaem Sei-donn, im Außenamt ist eine sichtliche Entspannunq festzustellen Dass Zu geständnis von deutscher Seite, die Frage der 26pro zentigen Ausfahrthce -von den sandelscvertrwnsveri handlungen zu trennen- Hast dte -Situatton einigermaßen geklärt Man nimmt hier an- Tdaß die deutsche Regierung die Absicht habe, vie Frage der Jmportabgabe einem Schiedsgericht zuzuweisen, so daß ietzt die Handelsvertrwgsverband langen einen glatten Verlauf nehmen wenden. In erster Linie wird die Regelung der Frage der freien Aus-fuhr für eslsaß-lothrinaische Produkte ngrb Deutsch land angestrebt. Man alaubt. daß von deutscher Seite praktische Vorschläge gemacht werden. Zllfllmsllkllllclllll Ilkk Allllllllk MII IMMIII kallcchlllllll Telcgramm unsres Korrespondenten eh. Lille, 21. November Lille hatte gestern seinen großen Tag. Jn den ersten Morgenstunden hatten sich bereits vor dem Ge bäude, wo der Kriegsrat tagen sollte, Tausende von Menschen eingefunden, um Einlaß zu begehren. In dem kleinen Raum, in dem sich höchstens 60 Personen aufhalten können, befanden sich 150. Die Milliar richter hatten kaum Platz, ihres Amtes zu walten. Der Vorsitzende, ein Oberst der Gendarmerie, machte einen äußerst gutmütigen Eindruck und zeigte sich auch zu Beginn der Verhandlung sehr freundlich gegen alle Bemerkungen des Verteidigers. Als sich aber gegen Ende die Situation zugunsten des Generals o. Natha iiniz wandte nud es gleichzeitig notwendig war, die erhabenen Anklagen irgendwie zu rechtlertigen,’ benahm sich der Gerichtöpräsideut iehri neu-ds. Die Beisiher unterbrachen sehr häufig die Zeugen durch Zwischenrufe, offenbar, um festzustellen, daß die Beschuldigungen, die gegen den General er hoben worden sind, irgendwie aus einer foliden Grundlage beruhen. l Während der Verhandlung gewann man den Eindruck. daß sich das Kriegsgcritht in einer nn gewöhnlichen Bett-gescheit befand Das ging schon daraus hervor, daß bei der Ver nehmung der Hanghälterin des Industriellen Motte, in dessen Hause General v. Naibusius während der Kriegszeit wohnte, einige Fragen in der Form so gestellt wurden, daß die Haushalterin die Möglichkeit besaß, den General Nathusius wenigstens indirekt des Diebstahl-s zu beschuldigen. Die Aussage dieser Haud hälterin, die im Mittelpunkt des Prozesse-S stand, war aber schliesslich doch stir den General so entlastend. daß man tatsächlich mit dem vollkommenen Zusam menbruch der ganzen Anklage rechnen konnte. Das war der Eindruck sowohl im Zu fchauerraum als auch bei einem Teil der Beisiser. Großes Aussehen erregte die Aussage des Ebens kwrs Bart. der erklärte. dal- er die ibin vom amerika nische-r Kommendanteu tiberaebene Erklärung tiber die ctaebniölose can-strömen bei General Ratbnsins in Cdblenz verloren dabe. Der angebliche Verlust des Schreiben-is das siir dengangen Prozeszron größter Wichtigkeit ist, beweist jedenfalls die Nachlässig keit, mit der die Anschuldignng gegen den General erhoben worden ist. Die Tatsache, daß der Cdausscur diese Erklärungen des zamerikanischen Kommandanten nicht mebr besass- bewog selbswerständlieb den-Ber- Mbiger dazu, die schärfsten Vorwürfe gegen den Zeugen zu richtet-. Im weiteren Verlauf des Prozesse ckgub sich lediglich, dass einige Soldaten etwas Geschirr mid einige Flaschen eingenackddattem als der be schleunigte« Abzug - von Lille vorbereitet wurde- Tsihuting war aber sn dieser Zeit anderweitig beschäftigt. Die Zeugcnauöfagen des Geistlichen Hepke sind cjn Beweis dafür, daß sich General Nathusius in Lille eines großen Ansehens unter den Bewohnern erfreute. Die Verurteilung zu einem Jahre Gefängnis bat großes Aufsehen unter den Zuschaueru hervorgerufen. Man war baran gefaßt. dass Natbnfins freigesprochen werde. Es wird jetzt gesagt, das Kriegsaericht habe diesen Freispruch nicht fällen können, um sich nicht nach dem bereits früher ausgesprochenen Urteil selbst bloß zustellen General Nathusins wird Berufung einlegen und nach einer andern heute vormittag verbreiteten Nachricht scheint es, baß Ministerpräsident Herriot ihn begnadigen U) will. Beventtiche Suspiytmg ver Ktife in Aegypten Der Sirdar gestorben I Telegramm unsres Korrespondenten w. London, 21. November. Der Sirdar starb nnt Mitternacht. Die diplomatische Krite hat durch den Tod Stackö an Schärfe zugenommen Nach Waldungen ans Kairo wurden von den Mdrdern Dnindnmge s ch o s s c verwendet. Die englische Regierung hatte bereits am Mittag Kunde tiber den botsnnngöloien Zustand erhalten. Baldwin hielt am» Nachmittag eine eiiig zusammenbernsene Konserenz Init seinen Ministerkollegen ad, die einein-bald Stunden dauerte. Man erwartet nnverziiglich eine e u e r g is ch e Aktionder kritischen Regierung. Sie wird. wie verlantet« einen Protest bei der ägyntischen Regie rnng einlegen, deren Tätigkeit siir das Verbrechen oers antwortlich gemacht wird. Garantien zur Beseitigung der Propaganda werden verlangt werden. Empöruug gegen Abv el Kräm? II Paris, 21. Novembec Gin. MMD Laut einer Davids-Meldung aus Zange- verlautet SWIH sah in der Umgebung von Nbd el Keim ein Aufruhr aussehen-bin ist. Der Futen-Musiker und det. Minister des tin-träumen M et Iris-s sollen auf freien Felde durch Revolvetithiitke qetstet worden sei-. Nähere Welt-citat Jpr noth· Eine Bestätimma dieser NM bleibt sitz-wartete , - . « NR W »ve- d- « « ZWUMYMVRM si- oeuk. 21. Nov-www Ei Draht-) . fchweherdfche Nationalrat wird Hi dsn näåÆ )T Deci den««oeut«b-schwenertfch tr« icon-denks vkxtxaa rattfiiterew . Jm Schatten , Der bureaukratischenPlumvheiteinis ger untergeordneier Grenzorgane verdankt Europa den gestrigen Prozeß in Lille, der Engstirnigs keit und Borniertbeit der französischen Militärkaste aber d a s U r t e il in diesem Prozeß. War die Verhastnng des Generals v. Nathusius und die Durchführung des Untersuchungsoersahrens gegen ihn schon politisch außerordentlich bedenklich, so kann seine Verurteilung politisch für ganz Europa die allerschwersten Folgen haben. Denn sie vergiftet erneut die seit der Londoner Kon ferenz langsam wieder gesunder und klarer werdende Atmosphäre in Europa. Sie peitscht diesseits wie jen seits des·Rheines die Leidenschaften erneut aus. Sie droht selbst, die-zarten Ansätze zu wirtschaftlicher Ver- ständiaung auf dem Boden des gegenseitig-en Jnte r esiesin Frage zustellen. Wiefchonoft.veri brüdern sich Dummheit und Bosheit dazu, die Wiedergeucsung Europas zu verhindern. Eigentjich ijk es ja yerwurkderlich, daß es in IDeutschland, nachdem die Freilassung des General-s aus diplomatischem Wege nicht szu erlangen gewesen war und. das Verfahren gegen ihn durchgeführt wurde, noch Opttmisten gab, die aus eine Freisptechung hofften. Dazu hätten wir eigentlich aus der Okla -pationszeit die Mentalitiit französischer Kriegsgerichte zur Genüge kennen sollen. Man mußte also von Evornherein mit einem politischen Tendenzurteil allerschlimmster Art rechnen. Es ist denn auch zu einem solchen Urteil gekommen. Obwohl die Beweisausnahme nichts er geben hat, was irgendwie auch nur indirekt helastend war. Obwohl alle Zeugenaussagen im Laufe des Prozesses immer unsicherer nnd unklarer wurden, ob wohl sich angebliche »Tatsachen« als leere Gerüchte herausstellten, angeblich «Selbstgesehenes« zu lediglich »Gehörtem« oder von dritter Seite »Vernommenem« wurde und selbst das französischer Kriegsgericht 7.5 Prozent der Anklag: einfach Ifallen lassen mußte. se Was blieb, war folgendes: ein Nachbar des Fabri kanten Mot t e , bei dem der General wohnte, will gesehen haben, daß in der Küche des Hauses ein paar Soldaten in der Nacht, da der General die Stadt ver ließ, Kisten einvackten. We m di e Ki st e n ge - hörten, ist unbekannt. Was eingepackt wurde, weiß kein Mensch. Dem Gericht ge nügte es. Sein logischer Schluß ist so: ein Tafel serviee im Hause fehlte. Die Deutschen haben irgend etwas in Kisten gepackt. Als o hat der General v. Na thusius das Tafelservice gestohlen und wird in so la e dessen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Das ist das Ergebnis des Prozesses Der öffentliche Ankläger hat sich selbst einen Augenblick verraten, als er mit schneidender Stimme verlangte, daß der General des Diebstahls für schuldig erklärt werde, denn die deutsche Armee habe geglaubt, in Feindesland dürfe man sich alles erlauben: Mord, Vergewaltis gung und Plü nderuug. Man hört förmlich den französischen Propagandaapparat schnurren, mit dem man seit 1914 in der ganzen Welt die deutsche Armee und vor allem den deutschen Offizier verleumdet und begeifert hat. Der Glaube an diese Kriegspropaganda war in den lebten Jahren bedenklich wankend ge worden. Der französische öffentliche Anlläger lonntes sich also die günstige Gelegenheit nicht entgehen lassenJ urbi et orbi sozusagen gerichtsnotorisch fest stellen zu lassen, daß das deutsche Heer aus Mördern und Plünderern bestand. Nicht den General v. Nathusius wollte man gestern in Lille verurteilete Auf der Inklagebank saß die deutsche Armee, saß der deutsche Sol d at. In der Person des Generals wollte man die ge samte deutsch- Armee und jeden einzelnen deutschen Soldaten vor der ganzen Welt bestrafen-, blos-stellen und als Besitz braut-matten Aber mit dieser Feststellung ist die Annlyie der Menialiiiii des Lillet Kriegsgerichtsdofes nv ed n i tdt erichd n i i. Denn Verhandlung nnd Urteil sollten nicht nnr an Benp o l i tiich einen Schlag gegen Deutschland darstellen, sondern auch innen no li lisch einen Schlag gegen Derr i o t. Die seen-« sdsifche Parteipoliiik dürfte bei der Urteiissindnng einen großen Anteil gehabt haben. Schw e r Hi ll t » der Schatten von Dteyfus auf den Ge rich«tdbpf. Aus dein Schatten jeneanstip vjerdejeebenssei neö ieansdfiltpeu kriegs geritdis wuchs das gestigeltrieil ergri. Es wars symbolisch. das der Botsiyende des Oe ritdtddofed ein den Kreisen ded Bl oo n stlo aal nahestehender Mann, der Verteidiger aber politisch sum Ka « ell de e— L dir-i en« gehörte. Die beiden ,gtvden Machthcke im pglltilcheu Leben Frankreichs- I mal offer nah-.Loosk-u. Mosis-. Dank Most-schen ln seit. Anton-. Isvkiiærssr. di. incl. sum-it sk. Thomas achtstka « « Isnsmtrt o u II 111- l- ·jss T « VIII-; März-M -ens n Erst- I ä- HERR-THE Istsktiv ) I winket Ists- II- UCU lIW 111-ex Ijtislathtenk « NOT-VIII Hy- E aisoi mu rast 42. « usUngetht Mu- Stoffe e Fabrikgtr. m CAN-mich bis aller Art. luöwahl Mit. Itö 18 M· ge auf alle War· koz. Ravcltltt Ltsssisstk t Ersp-« Infteritij lä, n. Praschtn W IM- must Itsnsktlttsn lIMS THE-is fis-Es Umsonka lle W Eigan Illlsll css flsssls Mk s von Dreyfus fochten über der Person des geschändeteu deutschen Offiziers vor dem Liller Tribunal einen Zweikampf aus« Hinter dem Verteidiger-parte stand das Frankreich Herriotö, das entschieden und klar, wenn auch noch vielfach gehemmt unsd gehindert auf eine allmähliche Abschieifuna und Milderung der Gegensätze zwischen Deutschland unid Frankreich be dacht ist. Auf Richterftühlen aber saß das alte am 11. Mai gefchlagene Frankreich- das Frankreich des liationalisniirs, das Frankreich des Militarismms, das Frankreich der Generalität nnd der Militärkafte, das Frankreich des Drei-fus-Verbrechens, das Frankreich der Rnhrokkiwation und des nen-napoleonifchen Impr - rialisnms. Dieer Frankreich fällte den Richterspruch Die Politik beschmutzte die Justiz, wie io oft in Nachkrieas - Europa. Nicht Recht wurde in Lille gesprochen. sondern Propaganda gemacht- Provaasanda gegen Deutschland nach außen und geaen Herriot nach innen. So ist das Urteil weiter nich-is als ein Borftoß Raymond Poincares gegen seinen verhaßten Nachfolger, iit cine Revanche des »großen Lothrinaerg« für die Niederlage am 11. Mai, für die Milderung der ijiuhrokkupatiom für die Anmcstieruna Eaillaur und Mann-T für. die Veröffentlichung der ihn belaftmden Akten des Botschafterizkt Geor-ae»Loui;-4. « se Man-spricht davon, Faß H e»r r·i ot vp n se i n» e m Begnadigungsrechte Gebrauch machen w o l l e. Das ehrt den französischen Ministerpräsidenten alsMenfchen. Aber das deutsche-Bolde man inLille an den Pranger zu stelle-. versuchte, will keine Be gnadigting. Wir wollen nicht Gnade, wir wollen Recht. Wir wollen nicht als pardonierte arme Sünder denGerichtss saal verlassen, sondern als aufrechie, von der Schuld freigesprochene Männer. 4 Der Generax will Berufung einlegen, nnd es ist zu hoffen, daß die Berufungsinstanz weniger von politi scher Parteilichkcit beberrfcht sein wird, als gestern die erste Instanz in Lille. Vorläufig aber ist das U n h cil d a und dksr Chauvinismusz diesseits wie jen seits des Rheins wird die günstige Gelegenheit, sein Spiel zu fördern, ganz sicher nicht vorübergeht-It lassen. Wird es noch gelingen, die dunklen Mächte, die man gefternin Lille wieder freiließ und gegen die europäischen Völker vor-schickte, zu beschwören und zu bändigen? Th.soh. ;- Der Verlauf des Prozesses X Lille, 20. November Pünktlich 562 Uhr eröffnet der Vorsitzende die Sitzung und fordert das Publikum auf, Kundgebungen zu unterlassen. Darauf wird Gene r al v. Nat h u - siu s vorgef it b r t , der den Raum durchschreitet, der für das Publikum reserviert ist. An feiner Seite nimmt ein Genüarmeriehauptmann Platz. Der Anklagevertrcter gibt bekannt, daß General v. Nathusius am 12. Mai 1921 in Abwesenheit vom Kriegsgericht in Lille zu fünf Jahren Gefäng nis verurteilt worden sei. General v. Nathusius habe bis zum 12. Mai 1926 Zeit zum Einspruch gehabt. Der Einspruch sei infolge der Verhaftung des Angefchul digten in Forbach rechtzeitig erfolgt. Der Anklage vertreter beantragt, sofort in die Verhandlung einzu treten. General v. Nathusius erklärt, daß er un sch u ld i g fei. Hieran wird « » » » die Anklaqefchrift ,verlesen. Danach beruht die Anklage aus Feststellungen »der Dienstboten des Fabrikanten Moiie aus Roubaix, in dessen Haus der General ein quariiert war. Moite war abwesend und hat nach dem Wassenstillstande, als er nach Roubaix zurückkehrte, ein Verzeichnis aller derjenigen Gegenstände ausgenom-. men, die in seinem hause fehlten. Die Sachen seien nachts wegiranöportieri worden, und General von Naihusins sei auch nachts abgereisi. Eine Daussuchung in seiner Wohnung in Coblenz, die 1920 erfolgte, ver lies ergebniglos. Wu- erklärte, daß er unschuldig sei und die meisten Gegen stände, die ask-banden gekommen sein sollen, nicht einmal gesehen habe. Das Tafelferviee des Hauses Motte sei von der Kommandantnr requiriert worden. Der Nemäsittonsschein sei non der Konk mandantnr ausgestellt worden. Dem Backen des Oe päcks feiner Tknpne habe Natbnsius nicht beiquan It erklärt, daß ee keine Ahnung von all den anf qefnhrten Gegenständen habe, die abbanden gekommen fein tollen. Er habe and Frankreich nhchv nach daan get-W In einer Winde habe ·- M use s- II s- CI