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Nr. SO bestellbezirke, wie schon erwähnt, <' ' , Erleichterung: die Herabsetzung der Bestellgebühr für Packele über 5 Pfund von 30 Pf. auf 20 Pf. Seit Jahren war in der Presse, wie im Reichstage für Packele über 2'/» h für kleinere Packete (10 Gebühr ungekürzt zu Gute kam," legte den Klagen der Landbevölkerung einige Beschränkung auf. Indessen je mehr sich von Jahr zu Jahr die Zahl der Post- Einrichtung fahrender Landbriefträger sich ausdehnte, also deren körperliche Anstrengung bei dem Austragen schwerer Packete sich verminderte, um so mehr fühlten .... .'. Ost ¬ anstalt, noch eines fahrenden Landbriesträgers sich er- in vielen Fällen das eigentliche Porto der ersten Zone " „t. Vielfach machte von dem Rechte Gebrauch, derartige Sendungen Verantwortlicher Redacteur: Carl Ikhne in Dippoldiswalde. die Freude über die ersten weitgreifenden Handlungen desselben zum Ausdruck und mit Dank und Vertrauen schauen Deutschlands Stämme auf ihren jungen Kaiser. Und in dem freudigen Willkommengruß des preußischen und deutschen Volkes an Kaiser Wilhelm klingt zu gleich die herzlichste Theilnahme an dem glücklichen Ereignisse hinein, welches in der kaiserlichen Familie noch vor der Heimkehr des Familienoberhauptes ein getreten ist, der Geburt des fünften kaiserlichen Prin zen. Möge der Tag, welcher unserm erhabenen Kaiser hause ein neues Glied hinzufügte, und hiermit dem Kaiserthrone einen neuen Pfeiler gab, von guter und segenbringender Vorbedeutung für die zukünftigen Ge schicke des Vaterlandes sein, möge der neugeborene Prinz selbst an Geist und Körper fröhlich wachsen und gedeihen, nach echter Hohenzollernart! noch häufiger aber entsagte man wohl dem Bezüge der beliebten 10-Pfund-Packeie. Wenn die Postverwaltung in Folge der letzten Verhandlungen des Postetats un Reichstage sich herbeiließ, die Möglichkeit der Herab setzung unter der Vorbedingung eines größeren Land- packetverkehrs in Aussicht zu stellen, so hat die bereits jetzt gewährte Herabsetzung angenehm überrascht, und es läßt sich mit Sicherheit erwarten, daß der etwaige Ausfall, den nicht die Postkasse, sondern die Land briefträger durch die Herabsetzung erleiden, durch eine baldige Steigerung des Landpacketverkehrs Ausgleichung finden wird. — In der ersten Hälfte des August wird wieder eine besonders große Anzahl von Sternschnuppen fällen zu beobachten sein. Der Ausgangspunkt der Meteore liegt im Sternbild des Perseus (daher der Name „Perseidenschwarm"). Am günstigsten zum Beobachten sind die Stunden nach Mitternacht. Glashütte. Vor vollzählig versammelter Mann schaft zeichnete Herr Hauptmann Burkhardt unserer freiw. Feuerwehr am letzten Uebungstage den stell vertretenden Hauptmann und Steigerzugführer, Herrn Göhlert, im Namen des Bezirkes für 20jährige, und den Feuerwehrmann Herrn Rudolph für 10jährige treue Dienste aus. Acht neu eingetretene Mitglieder wurden hierauf mit den Pflichten eines wackeren Feuer wehrmannes bekannt gemacht und vereidigt. Altenberg. Am 28. Juli wurden von einem hiesigen Einwohner, Herrn Rauscher, am Aschergraben bei der Stadt die Federn einer wahrscheinlich von einem Habicht erbeuteten Brieftaube gefunden. Die selbe mochte bei dem seit Wochen herrschenden Sturme sich wohl verflogen gehabt haben. Nach den an den Schwanzfedern aufgestempelten Zeichen ist die Taube sehr weit von ihrer Heimath entfernt gewesen; die eine Feder trägt den Stempel „Courier Barmen 286", die andere wahrscheinlich den Vermerk des Eigen- thümers: „8t 8p 0 Auf einer dritten Feder standen außer einem unleserlichen Worte: „Herrenhaus Barmen". Irgend eine Depesche fand sich nicht vor. Dresden. Die Rückkehr des sächsischen Königs paares nach Dresden aus dem Norden wird, wie jetzt bestimmt mitgetheilt wird, am 15. August erfolgen. — Mittelst Salondampfers begiebt sich die Königs familie im Verein mit dem schwedischen Kronprinzen paare vorher noch nach dem Nordcap. Dieses auf der europäischen Insel Magerö gelegene Vorgebirge gilt als der nördlichste Punkt Europas; es ist 307 Meter hoch und seine Lage beträgt 71« 10" nördl. Breite. — Aus der Neuanordnung für die Herbst übungen der Truppen unseres Armeekorps ergiebt sich nunmehr folgendes Zuverlässige: Die zur ersten Infanteriedivision gehörenden beiden Dresdner Gre nadierregimenter haben in der Zeit vom 17. bis 22. August ihre Schulung im Regimentsverbande, welcher sich für die Tage des 24. bis 27. August das Exer zieren in der Brigade auf dem Heller bei Dresden anschließt. Die nächsten Tage sind Marschtage in der Gegend südlich von Löbau, wo vom 1. bis 3. Sep tember das sogenannte Brigadeexerziren im Terrain, das ist die Verwendung der Brigade als großer Schlachtenkörper, stattfindet; hierzu werden vielfach auch andere Waffen mit herangezogen, in diesem Falle speziell die 2. Batterie des 2. Feldartillerieregiments Nr. 28. Die Zeit vom 4. bis mit 8. September be anspruchen gegenseitige Uebungen innerhalb der Bri gade, zu welchen die ganze 1. Abtheilung des in Pirna garnisonirenden Artillerieregiments, das Gardereiter, regiment, die 1. Kompagnie des PionnierbataillonS Nr. 12 und ein Zug einer für diesen Zweck zusammen zustellenden Krankentransportkolonne eintreffen. Die beiden Regimenter der Lausitzer Brigade vereinigen sich nach beendetep Regiment Übungen bei Bautzen, wo in den Tagen vom 13. zum lö. August im Vrigade- verbande exerzirt wird. Vom I. bi- 3. September Zur Heimkehr des Kaisers. Kaiser Wilhelm ist von seiner Nordlandsfahrt nun mehr glücklich nach der Heimath zurückgekehrt und freudigen Herzens begrübt Alldeutschland den jugend lichen Schirmherr» des Reiches zur Rückkehr von seiner ersten große Auslandsreise. Denn dieselbe hat den vaterländischen Annalen ein neues bedeutungsvolles Blatt hinzugefügt, ja, sie ist vielleicht dazu bestimmt, eine ganz neue Epoche in der europäischen Politik zu eröffnen, während sie zugleich äußerlich eine Reihe glänzender Bilder vor den Augen der Welt entrollte. Geleitet von einer deutschen Flotte, wie sie so groß und prächtig noch niemals das Meer durchfurcht, zog Kaiser Wilhelm zur Begrüßung des Czaren nach den russischen Ostseegestaden, wo sich das friedliche Zu sammentreffen der deutschen und russischen Flotte zu einem noch selten dagewesenen imposanten maritimen Schauspiele gestaltete. Wie dann der deutsche Kaiser während seines fünftägigen Besuches am Czarenhofe geehrt und ausgezeichnet wurde, das wohnt ja noch frisch in Aller Erinnerung und ebenso ist die Welt in den letzten Tagen Zeuge der nicht minder festlichen und farbenprächtigen Aufnahme gewesen, welche unserm Kaiser aus der Heimfahrt bei seinen Besuchen in Stock holm und Kopenhagen bereitet wurde, während der begeisterte, jubelnde Empfang, der ihm bei der Rück kehr nach Kiel daselbst zu Theil wurde, die Nordlands reise des Monarchen in erhebender Weise beschloß. Dieser glanzvollen äußerlichen Umrahmung, innerhalb deren sich die Meeressahrt Kaiser Wilhelms vollzog, entsprach aber nur die innere Bedeutung derselben und selbstverständlich überwiegt da der erste Theil der Kaiserfahrt, die Begegnung Wilhelms II. mit dem Czaren, weitaus den zweiten Abschnitt, den Besuch Kaiser Wilhelms an den Höfen von Stockhülm und Kopenhagen. Schon jetzt läßt sich als eine bemerkens- werthe Frucht der Zusammenkunft beider Kaiser die Wiederanbahnung der früheren guten Beziehungen zwischen ihren Reichen erkennen, offen haben jetzt die leitenden russischen Kreise ihr Vertrauen in die Friedens liebe Deutschlands, in dessen ehrliche und uneigen nützige Politik ausgesprochen und in dieser Anerkennung liegt auch die Möglichkeit, durch Vermittelung Deutsch lands eine allmählige Versöhnung der den Weltfrieden bislang noch bedrohenden schroffen Gegensätze herbei- zusühren. Welche Folgen die Zusammenkunft für die nähere oder fernere Lösung der speziellen schwebenden politischen Tagesfragen haben wird, bleibt allerdings noch abzuwarten, aber jedenfalls ist die Verständigung und Aussöhnung zwischen Deutschland und Rußland ein Gewinn der Petersburger Kaisertage, welcher für die nächste Zukunft unseres Welttheiles das Beste ver heißt. Von so einschneidender Wichtigkeit für die weitere Gestaltung der Weltlage ist der Besuch Kaiser Wilhelms an den nordischen Königshöfen freilich lange nicht, schon in Anbetracht der untergeordneten Nolle, welche Schweden-Norwegen und Dänemark im Rathe der Völker Europas spielen. Die Bedeutung dieses zweiten Abschnittes der Kaiser-Reise liegt weit mehr darin, daß der Besuch des deutschen Herrschers in Stockholm und Kopenhagen wieder die Raffen- und Kulturgemeinschast zwischen dem germanischen Norden und dem Deutschen Reiche, sowie die mannichsachen wirthschaftlichen und handelspolitischen Interessen, welche beide Theile mit einander verknüpfen, stärker hervortreten läßt und sicher steht hier auch ein wärmeres politisches Verhältniß zwischen Deutschland und den skandinavischen Ländern zu erwarten, als dies bislang der Fall war. — Nunmehr ist der Kaiser von seiner Ostseefahrt, von welcher nach verschiedenen Seiten hin so bedeutende Früchte erwartet werden, wieder zu seinem Volke zurückgekehrt und wenn dasselbe seinen heimgekehrten Kaiser mit lautem Jubelrufe begrüßt hat, so kommt hierbei neben der Genugthuung über die glückliche Heimkehr deS geliebten Herrschers auch Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Feuerwehr-Bezirksverband der Amtshauptmannschaft wird seinen diesjährigen Verbandstag am 2. September in Poffendorf ab halten. — 1. August. Ein Uebelstand, der nachgerade Abhilfe erheischt, ist das völlig freie Umherlaufen der Hunde. Jedermann weiß, daß außer etwaiger Hundesperre, bei uns diesen Vierfüßlern irgend eine Beschränkung ihrer Freiheit nicht auferlegt ist, und von der ihnen zutheil gewordenen Begünstigung machen sie denn selbstverständlich auch den weitgehendsten Gebrauch. Während Gänse, Hühner, Ziegen, Schafe und andere Hausthicre auf den Bereich des Hauses und Hofes, wohyl sie gehören, beschränkt sind und frei nicht um herlaufen dürfen, nimmt der Hund eine Ausnahme stellung ein, die ihr Bedenkliches hat und Gefahren nicht ausschließt. Es ist uns von einem Vorkommniß erzählt worden, das sich erst kürzlich hier zugetragen haben soll, nach welchem ein fremder Knabe von hiesigen Hunden angerannt und niedergeworfen worden sei und Krämpfe bekommen habe. Wie dem auch sein möge, vorkommen kann dergleichen bei uns alle Tage, denn die Zahl der sich namentlich früh auf dem Markte und anderen Plätzen einfindenden und umherjagenden Hunde ist keine geringe, so daß nicht blos Kinder, sondern auch Erwachsene gar leicht umgerannt und hingeworfen werden und bleibenden Schaden davon haben können. Wenn man ferner erwägt, daß die Natürlichkeiten der erwähnten Thiere nicht zu den An schauungen gehören, die man besonders Kindern bieten möchte, so ist der Wunsch gewiß vollberechtigt, das freie Umherlaufen der Hunde in angemessener Weise zu beschränken und wollen wir demselben hierdurch Ausdruck gegeben haben. — Der I. August bringt den Bewohnern der Land bestellbezirke, wie schon erwähnt, eine langerwünschte Erleichterung: die Herabsetzung der Bestellgebühr für Packete über 5 Pfund von 30 Pf. auf 20 Pf. Seit Jahren war in der Presse, wie im Reichstage darauf hingewiesen worden, wie unbillig es erscheine, für Packete über 2'/» Ke die dreifache Gebühr, wie für kleinere Packete (10 Pf.) zu erheben und nur das Wohlwollen für die Landbriesträger, denen diese höhere Gebühr ungekürzt zu Gute kam, legte den Klagen der Landbevölkerung einige Beschränkung auf. Indessen je mehr sich von Jahr zu Jahr die Zahl der Post anstalten auf Dörfern vermehrte und je weiter die Einrichtung fahrender Landbriefträger sich ausdehnte, also deren körperliche Anstrengung bei dem Austragen schwerer Packete sich verminderte, um so mehr fühlten sich diejenigen Orte, welche weder einer eigenen Post anstalt, noch eines fahrenden Landbriefträgers sich er freuten, durch die hohe Gebühr von 30 Pf., welche in vielen Fällen das eigentliche Porto der ersten Zone (25 Pf.) überstieg, benachtheiligt. Vielfach machte man von dem Rechte Gebrauch, derartige Sendungen postlagernd zu bestellen und selbst abholen zu lassen, mal: Dienstag, Donners- «W W W MM 'M MM MMMV M 25 Pfg., zweimonatlich W W W W W WWW W W WW W so o die Agenten nehmen Be- Amtsblatt für die Königliche Kmishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Inserat«, welch« bet de» bedeutenden Auflage d«S Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, «erden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, un redaktionellen Theile, di- Spaltenzeile 20Psg.