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Ä Veranlworllicher Redakteur: VaulIehne. — Druck und Verlag: Carl Iehne in Dippoldisroalbe Sonntag den 7. September 1919 Nr. 206 wmäliert,« SsksiniiHinaivkun«»» Swilsgs Dee Kommanaloerband. 1643 Br. schavenerlatzpflichtiL zu werden. r. ü W W dtsttl>!üpstlst'ü!ip* Sechsgespaltene Korpuszeile 20 Psg., aubechalb der Amts- hauptmannschast 25 Psg., im amtlichen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Psg. — Eingesandt und Reklamen 70 Psg. Aus der Verlustliste Nr. 62d der sächsischen Armee. Infanterie-Regiment Nr. 431. Estler, Martin, Glashütte, verm. Fischer Kurt, Hermsdorf i. E., inf. Krankh. i. einem Kriegslaz. gestorben. Köhler, Otto, Altenberg, verm. Wolf, Albin, Hartmannsdorf, schm. v. Wappler, Woldemar, Kreischa, i. Gefgsch. Jahn, Karl, Edle Krone, verm. ein bedauerlicher Unfall. Herrn Hermann Zimmermann au» Reichstädt wurde beim Holzsägen durch abrollende Hölzer eine schwere Beinquetschung zusefügt. M»n veranlaßte sein« sofortige Aeberführung in ein Dresdner Krankenhaus. — Zur Kartoffelbewtrtschastung schreibt di« Nachrichten« ableilung des ReichsernährungrMtnisterium«: In einzelnen Gegenden soll die Ansicht verbreitet sein, dass bi« Zsvangs- bewirtschastung der Kartoffeln im kommenden Wirtschafts jahr aufgehoben wird. Dies« Aujfastung ist unzutreffend. Bet der immer noch sehr gespannten Ernährungrlage kann von der Bewirtschaftung der Kartoffeln noch nicht abgesehen »erden. Di« Vorschrift über die Einzrlrrgelung im nächsten Jahr werden in den nächsten Tagen herauskommen. E» wird daher erneut daraus hingewtesen, daß Abschlüsse in KartosfUn der diesjährigen tzrrbsternte nicht getätigt werden dürfen und jedenfalls nicht erfüllt werden können, und daß der Verkäufer sich der Gefahr aussetzt, für dis Nichterfüllung Selhstbcwußtsein zu entwickeln, andrerseits durch lebendigste allgemeine Teilnahme an ihrem Treiben sie gleichsam unter öffentliche Kontrolle zu nehmen. Hinsichtlich des ersten sind mir dabei, die ersten Versuche zu machen, für das zweite ist da« Gefühl in unserm Volke in unserem Volke noch völlig unentwickelt. In Deutschland werden zwei Spiel« herrschen: da» deutsche Fußball- und da» deutsche Schlagballspiel. Dem ersten gegenüber ist das allgemeine Interesse brinahe ge sichert. Um so dringender müssen mir für wachsende Teil nahme gegenüber dem Schlagballspiel werben, das in seiner außerordentlichen Geschmeidigkeit so recht das Spiel der deutschen Jugend ist. Jedermann muß sich befleißigen, den Gang dr« Spiels kennen zu lernen. Die Hauptsache aber bleibt der Wille und die Lust zur Teilnahme an den Inter essen der Jugend überhaupt. Durch nichts aber wird deren Eifer mehr angespornt, al» durch verständnisvolle« Entgegen kommen der Erwachsenen. Hier liegt ein starkes Mittel, unser Naik zutammenzufüh- m und den Gemeinsinn zu stärken, das Sicheinssühlen von alt und jung, das uns »roß oller früheren patriotischen Feiern noch so sehr fehlt. Am 7. Sep tember 1919 findet im Bezirke der Nmtshauptmannschaft DippMisroalde nnchmittkgs von 2 bis >/24 ein Schlaüball' wettspie! zwischen dem Turnverein Dippoldiswalde und der Altenberger Verkehrs- und Beamtenschule auf der Dtppol- dlawaidec Wies« als Erinnerung an die vor 25 Jahren er folgte Einführung des deutschen Schlagdnlk» statt. — Um dm wiederholt geächerten Wünschen einer An zahl Mitglieder gerecht zu werden, beschloß der Vorstand drr hiesigen privil. Schützengesellschaft in der gestern stattgefun- denrn Sitzung, am Sonntag den 14. d. M. nach sechsjähriger Paus« das „Retterschisßen" abzubaUen, wozu das Vorstands mitglied Herr Panl Kothr, w.^er sich 1913 die Könige- würde aus die Reiterscheibe erschoß, die diesjährige Festschetbe stifte». Der früher übliche Aus- und Einzvg der Unifor mierten fällt natürlich für dieses Jahr aus, die Schießhalle bekommt aber für diesen Nachmittag ihre eigen« Bewirtung. Montag den 15. September findet im Saale der „Reichs- kröne" «ine gesellige Vereinigung der Mitglieder mit ihren Frauen statt; «in Konzert und daraussolgendrr Tanz soll für die Unterhaltung sorgen. — Am Freitag in der 10, Vormittagrstund« «eignete sich in der hiesigen Maschinenfabrik Fr. P. Heinrich G m b H. — Wegfall der Bestellungsgebühren. Vom I. Oktober ab kommen di« Bestellgebühren für Postpakete in Wegfall; die Paket« werden also den Empfängern bestellgeldfrei zu gestellt. : — Die durchschnittliche Arbeitrlosrnziffer im Deutschen Reich betrug für Ende Juni d. I. 2,6 o. H. Den Durch schnitt überschritt Ende Juli der Freistaat Sachsrn mit den thüringischen Staaten mit dem Höchstsatz von 5,1 ». H. Hier bei sei bemerkt, daß auch Ende Juni und Ende März Sachsen die höchste Ziffer aufwie». ! — Forstmeister Tränkner in Spechtshausen ist zum Ober- sorstmrister ernannt und nach Bärenfels versetzt worden. Ruppendorf. Am I. September vollendeten sich 25 J chre, daß Herr Kantor Buchardt als Kirchfchullrhrer in hiesiger Gemeinde amtiert. All die Liebe und Wertschätzung, die der Jubilar in seinem Amt« und außerhalb desselben sich erworben, kam an diesem Tags zum erhebenden Ausdrucks. Der hiesige Männergefangoerein, den Herr Kantor vor 33 Jahren selbst gegründet und seitdem ununterdrochen geleitet, bracht« frühzeitig unter Leitung des Herrn Lehrer Naumann mit Choral und Liedgesang einen feierlichen, harmonischen Morgengrub dar und überbrachte später durch seinen Vor steher, Herrn Gutsbesitzer Otto Näck«, ein wundervolle» , farbige» Bild unter Glas und Rahmen: Jesu Gang mit seinen Jüngern durch rin Aehr.nftlü da stellend. Von Herrn Lehrer Naumann mit künstlerischem Geschick arrangiert, prangte das 1. Schulzimmer im herrlichsten, stimmungsvollen Blumen-, Ranken- und Bilderschmuck Früh 7 Uhr fand hier in Anwesenheit de» Schulvorstandes und Gemeinderate» und der Schickkinder drr 1. Klass; «in weihsvoNrr Festakt»» statt, bei dem der OrtsgeisMchs, Herr Pfarrer Mächler, die Verdienst« des Jubilars um Schule, Kirche und Gemeinde mit herzlichen, ehrenden Dankswmtm rühmte. Von dem Katheder grüßten im Schmucke leucht-ndroten Weinlaubes kostdsre, p ächtigs Geschenk der Schulkinder, drr Kirche, drr politischen und der Schulgemeinde, deren hoher Wert die Schätzung de« Jubilars in erhebender Weise zum dmilichen Ausdruck brachte. Vom Herrn Bezirksschulrat und vom Bezirksschulamt waren Glückwunschschreiben eingetrossen, wie auch Kartengrüße und sinnige Geschenk« ehemaliger Schüler, Freunde und Nachbarn, Verwandter, Kameraden und Be kannter Zeugnis ablegten, wie sehr man bemüht »a», den Ehrentag de» Herrn Kantor» zu einem festlichen und un vergeßlichen zu machen. Möchten all die zahlreichen ltrben Wünsche, di« dem Jubilar dargebracht wurdrn, in Zukunft in Erfüllung gehen! Dresden. Da» früh« vom Prinzen Johann Georg bewohnt« Palais auf der Zknzendorf-Straße wird demnächst zur Aufnahme von Verwaltungsbehörden eingerichtet «erden. Es ist beabsichtigt, da« Landr»pr«I»amt, di« Prekprüfung«- stell«, da» «riegswucheramt mit der Bollzugsabteilung unk» noch einige andere verwaltungstechnische Behörden in da» genannt« Palais zu verlegen. Merteliährltch 3 Mark ohne Zu- VkoUtjtMkw. tragen. — Einzelne Nummem 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Girokonlo Nr. 3. — Postscheck konto: Leipzig 12548. 85. Jahrgang Letztlich« und Sächsisches. NipPoldiowalds. Die Einkommen w-rden in Deutsch land bis jetzt zur Steuer iu ganz verschiedener Höhe heran- gezogen. Weichen schon dle EintommenstmerUttlfe drr ein- zelnen Bundesstaaten von einander ab, so noch viel mehr die der Gemeinden. In letzteren ist hierfür nicht alkin der Bedarf, sondern in noch weit höherem Maße der Umstand von Bedeutung, ob unter Sen Gemei--drgliedern solche mit hohen Einkommen sind oder nicht. Sind hshr Einkommen in der Gemeinde, so drücken diese dm Steuersatz im allge meinen herab, oft recht bedeutend. Manchmal genügt hierzu ein einziger „reicher Mann". Gern zogen sich deshalb bis her Besitzer von großen Vermögen, dle vom Geschäft zurück- traten, und Pensionäre, die beide an einen bestimmten Wohn sitz nicht gebunden sind, nach Orten, wo schon Ihresgleichen wohnen und wo deshalb di« Gemeindesteuern vrrhältni«- mäßig niedrig sind, und drückten sie vielleicht noch weiter herunter oder verhinderte» wenigsten« ein Steigen. Das Gegenteil trat in der Gemeinde «in, dir der Begüterte ver ließ. Bei Durchführung drs Reichseinkommensteuerplanes würde das mit einem Schlage anders werden. Die direkte Einkommensteuer wäre im ganzen Reiche gleich; allerdings gleich hoch, muß man sag«», denn gleich niedrig, das wird» leider »licht gebe». Die neue Einrichtung hat aller dings nur solange Bedeutung, als es hohe Einkommen über haupt noch gibt. — „Unser" Theater — man kann wohl jetzt, da das Ensemble sich entschlossen hat, hier dauernd wöchentlich ein Gastspiel zu geben, so sagen — brachte uns am Freitag den Schwank: „Herrschaftlicher Diener gesucht." Aus dem Titel des Stückes kann man schon schließen, daß es Verwechselungen geben wird. Und so ist es auch. Gegen seinen Willen, aber nicht unfreudig, übernimmt der Anbeter der Schwester dec Hausfrau in diesem Hause die Dienerrolle, und daraus er geben sich dann allerlei Verwicklungen, bis sie im 3. Alte glücklich gelöst werden. Diese ousgezwungens Dienerroik spielte in überragender Weis« Herr Fritz Gerst, der immer mehr der erklärte Liebling der Theaterbesucher wird. Seine Partnerin, FU. Krauß, stand ihm an Gewandtheit im Spiel nicht nach. Eine sehr gute Figur stellte auch Herr Freund dar als der alte Papa, der wieder auf Frstersfüßm geh!. Sie fanden lebhafte Unterstützung durch die üdrlgm Dar stellerinnen und Darsteller, sosaß di« Ausführung in künstle rischer Hinsicht wieder ein voller Erfolg war. Und war« der Abend auch in pekuniärer Hinsicht? Man sah leider schon wieder recht viele freie Plötze. Wenn uns aber dau ernde Gastspiele werden soll«n, dann muß auch der Besuch dauernd ein guter sein. Bei den hohen Unkosten zur jetzigen Zeit können sie sonst nicht burchgehalten werden. — Im Vormittags-Gottesdienst morgen Sonntag wird da» „Vater unser" von Krebs von Frau Oßwald gesungkn werden. — Am kommenden Sonntag wird in drn Lichtspielen in der „Reichskrone" wieder ein reichhaltiges Programm vor- geführt werden. Da» Drama führt drn Titel: „Das Ge heimnis d«s Kilometerstein» 13". In dem Lustpiel „Sie weiß was sie will" wird Ally Kolberg die Hauptrolle haben. Endlich wird auch noch eine Humoreske „Listboy und Nacht portier" gezeigt werden. — Größere Teilnahme für Jugendspiele. Wir reden viel vom Segen und drr Notwendigkeit der Bewegungs spiele. Wir dürfen den Gemeindeverwaltungen auch nicht die Anerkennung versagen, daß sie durch Erschließung von Spielplätzen Beträchtliches für diesen Teil der Jtrgend»zkhnng getan haben. England ist uns in drr großen Politik über- legen, es ist «ns auch in einem Zuge seines inneren Volks leben« vorau», in dem starken Sotidarilättgefühl aller Er wachsenen mit dem jungrn Geschlecht, in einem ungemein starken Instinkt für die Bedürfnisse drr Jugend. Dieser Instinkt zeigt sich in der Gewohnhett, einerseits der Jugend Freiheit zu lassen und dadurch Srlbständigleitrgesühl und Ehrentafel U MW TMKii M dne Aus der Verlustliste Nr. 6 l 9 der sächsischen Armee. Infanterie-Regiment Nr. Itzl. Patzig Mar, Kreischa, bish. verw., i. ein. Felülaz. gestorben. Jnfanterie-Regiment Nr. 472. Büttner, Kurt, Gefr., Niederschloitwitz, bish. vrrm„ k. Gefgsch. Lang, Otto, Reichstädt, desgl. Nährmittel (Grieß, Hafernährmittel, Graupen und Kartoffelmehl), zur letzten Nährmittelverteilung gehörig, gelangen Montag de« 8 do. Mt«, in den Verkaufsstellen zur Ausgabe. Stadtrat Dippoldiswalde. Sonderzuweifttug von Tuppcumchl. Den Gemeindtn de« Bezirk» wird zur Weiterorrteilung an die nährmittelbktugs- brrechtigte Bevölkerung Suppsnmehl überwiesen. Auf dle Perfon entfallen 500 g. Der Preis beträgt 38 bez 3l Psg. für dar Pfund. Das Soppenmehl ist aus Abschnitt V 3 der rosaen, X 3 der grünen und 4 der orangefarbenen Rährmittelkart« in drn Verkaufsstellen, in drnrn die Anmeldung zur Kunden- liste erfolgt ist, zu beziehen Die Berkavfstagr werden von den Ortsbehörden bekanntgegeben. Dippoldiswalde, am 3. September 1919. Bedarf an Kinder-Schnhwerk ! ist umgehend und bis spätestens drn S. September do. 2». mittag» im Rathaus Zimmer Nr. 12 unter Gröbenangabe zu melden. Dippoldiswalde, am 5. September 1919. Der Ltadtrat. Aelteye Zeilung -es Bezirks Amtsblatt für die Amlshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Weiheritz-Jeitung Tageszeitung und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg U.A.