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Dresdner Nachrichten : 15.08.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188308152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-08
- Tag 1883-08-15
-
Monat
1883-08
-
Jahr
1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.08.1883
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Stelle, Nr.H Mt.) u.»», (Nach., 2»I«r»t- wrrdrn «arli^ch»», ll «1 7!«ch». » Uhr m»«»««»«» ««uit»p dt» «Ut«»»l»N»r. z« »«ustodk nur »n 7»»<de>tt»»e»:«. «loSergaß» dir ddir Nachm. »Ntz^ - Dl« »lnwiltt«, N-ng-tl« SM UP«. »inOeiandl^-ft-lle« V. «iur »arantl« für d»d ullchU- »I,«,« «rschel»«» d«r I«>e«t« «t» »tcht,«,«»««. »orlen odrr <dist«t>>i»blü»a. «w., «ostt» Id «H,-r^e fsr dt« «oul»,I'7ru»»>«r od«r nach «tu«« grill»« dr« vrtü>eil« «Pf. «vtsv »Is: ILvllvr, ktz««e»8»Iro«e, lvnrtecteu» V»cht-I»vii ote. in j,'ru8«vr -Vusivirhl. L»L«r von Ltppal«!'» I'»»««»t-ir«>iri»1»tlviiltot1vr ru Orjffillitlvrsisou. »«rnlisr«! 2 5Vil8clruffvr8tr. 2. »unSckst äom ^Itnurrlct. IÜWvesiit««8 io?»pier-(!«iisech'«g s «Irnant, l>»vd»»,»u,8ri»td«»«» »It0»»r«rt,,vl»«t<l«Lorr«»po»ck«»cr I LiukildrUcd» iUndlrin« vsräan »rali» »dxvxvlisn >u>-i vack »aovdn, kranco v«»lmckl. Lsrirvu 8LI»u«, Dresüeii, Vllsckmitkorstr. 31d. u. Sopdlvnvtr. « »w koutpllltr. <M»r«Hnen, votdl» Ullll kleine, voll ckvll öinürehstvn ljllitl. bist 2U ckoll drill-llltvstleo LalonNträinsn, ompk. ill enormer -Vusivahl ckio KseMenfadt-ilc von Ltl. 0o88 aus Huvi'bLek i. V. Lporial-tieseluitt 2S, im Laus« äo« Vietoria-Salon, kililllo »m 8«»« 4. I» »««vl»»«« I,t » ui««» »»«rti^vu iirl»«1tsu orsvkvinen uiis.U8xv8otrt. s Vttpi88v» Le-Mttnutttvtur LLI288L: Könix-I. llnilivibrilnt, ^ltmarlct. 8tiv8ervt-M»t»ri»U«ii nur In tivi,teii <Lu»ItMtl!u tu tzxrttslltsr ^U»dV»llI. Nk. 227. 28. Jahrgang. Auslage: 38,000 Lrpl. Ceranlwertltcher Rcdnclcui Ilir PttlslsschkS lr- Emil Biere» In Drlkdcn. Die fortwährend wccliselnden Creigilisse der Tligesgeschicktc ertbeilen dem Lesepublikum einen gar seltsamen sprungweiscn Unterricht in der Geographie. Lrtschasten, niltmlier sind eS förmliche Nester, von denen Niemand je zuvor Etwas gehört, werden „etwa- plötzlich" Mittelpunkte wichtiger Ereignisse, kommen wochenlang in aller Leute Mund und verschwinden dann io gründlich aus dem Gedächtnis; der Zeitgenossen, datz sich kaum noch jemand des Namens erinnert. So war es (miss Geradcwolil lierausgcgrisscn!) beim letzten Earlistenaussinnde, dann im Türkciikricge. hieraus bei der russischen Pest, wie setzt bei der egvptiichcn Ehoiera, in neuerer Zeit auch bei dem Erdbeben aus Jschia und dem ungarischen Blutprozeß. Den Namen Nuiregubaza, wochenlang hundertmal wiederkehrend, haben wegen seiner sprachwidrigen Länge viele Leier gleich lieber gar nicht bis zum Schlüsse lautirt und syllabirt: sie hatten beim Anblicke der Buchstabcngruppe Nyi ebenso genug, wie gewisse Leute beim Ausfindcn der wundersamen Dadacr Leiche und sie ersparten sich das Einprägen dieses trübseligen Wortes in der begründeten Voraussicht, dasi bald ein neues Ereignis! einen anderen und wenigeren holperigen Ortsnamen ans Zeitungsuser ausspülen wird. Das ist denn auch geschehen. Die Leser sind ersucht, sich mit dem Doppelnamen Angra-Pcguena vertraut zu machen. Es ist dies die erste deutsche Kolonie in der Tafelbar) an der Siidipitzc Afrikas gelegen. Sie umsatzt zwar nur 10 Quadrat-Meilen, aber Angra-Pcqucna wird im Lause der Jahrzehnte noch oft genannt werden und sie kann. Gott verlätzt keinen Deutschen' sich als der Grundstock und Anfang einer deutschen Kolonialpolitik entwickeln Das Drum und Dran dieses KolonialcrwcrbeS lese man in der „Tagcsgeschichte" nach. Alle Ehre dem Unternehmungsgeist« des Bremenser Handelshauses, das den Anfang gemacht! ES griff frisch hi-klii ins volle Menschenleben, dieweil sick unsere Diplomaten, Politiker und Neunmalweisen darüber stritten, ob sich für Deutschland überhaupt eine Kolonialpolitik eigne und zieme, ob richtige Kolonie» oder nur Handelsniederlassungen (Factoreicn) zweckmäßiger seien, ob sich das Reich als solches engagircn oder nur hinter den Coulissen hervor unterstützen, oder mit seinerMockt den schirmenden Hintergrund bilden solle und was dergleichen Doctorfragen mehr sind. Probiren geht über Studiren — dieser frischen Lebensweisheit huldigte die Firma Lüderitz in Bremen und sie erwarb eine hoffnungsreiche Kolonie auf dem dunkeln Crdtheile. Daß die Vorbesitzer Hottentotten waren, mag den Witzbolden Anlab zum Kalauern geben. Wir haben eS als Ausflub des privaten, des Unternehmungs-Geistes des deutschen HandelsstanbeS zu rühmen, datz er mit kühner Initiative vorging, wo das Reich sich durch tausend diplomatische Bedenken gelähmt fand. Gerade, weil man heutzutage Alles von der Staatshilfe erwartet und dem selbstbewußten Vorgehen des Einzelnen jede Berechtigung abspr» e» möchte, ist diese Leistung des .Handels hauses der alten Hansestadt besonders bemcrkens- und rühmenüwcrth. Allerdings geht der Zug der Zeit dahin, durch Zusammensusfen und Einigen der VolkSkrüste in der mächtigen Hand des Staates große und fruchtbare Aufgaben der Volkswirthschast und Sozialpolitik zu lösen, an die sich nimmermehr der Einzelne getrauen könnte — feindselig braucht sich aber deshalb der Staat nicht zu den Leistungen des privaten Unternehmungsgeistes zu stellen. Dieser ist oft nur derPsadfindcr undBahnbrecher für die spätere Wirksamkeit desStaatcs gewesen. Der Staat mit seinen gröberen Machtmitteln trat ablöjend und ergänzend auf den ihm vom Unternchmungsgeiste des oder der Einzelnen vorbereiteten Boden. So war cs z. B. mit den Eisen bahnen. Für eine hinter uns liegende Stufe der wirthschastlichen Entwickelung, da, wo der Staat sich förmlich ablehnend gegen den Eisenbahnbau verhielt, waren die Privatbahncn eine wahre Woblthat für das Land. Als diese ihren Zweck erfüllt, kam der Staat mit seinen höheren Gesichtspunkten und bewirkte den Uebergang dieses Verkehrsmittel- in seinen ausschließlichen Besitz. Uns gemahnt die Erwerbung und Gründung einer deutschen Kolonie durch ein privates Handelsbaus an die Sammlungen, die Ausgangs der 40er Jahre und in den 60ern bebuss Erbauung eines deutschen Kanonen bootes im Schwange waren. Tellersammlungen und Wohlthätigkeits- Eoncerte wurden dafür adgehalten. Wie muß unsere Zeit, welche di« stolze deutsche Flotte geschaffen, über jene patriotischen Regungen lächeln! So wird hoffentlich auch künftig der mächtige deutsche Adler schirmend über einen ausgedehnten Kolonialbesitz kreisen, zu dem jetzt der kühne Unternehmungsgeist eines deutschen Kaufniannes den bescheidenen Grundstock erwarb. Nach Angra Peguena sind mehrere deutsche Expeditionen unter wegs; Glück aus die Reise! Mit den besten Wünschen begleiten wir auch die Expedition, welche das ReickSgesundheitSamt zur Untersuchung der Cholera nach Egypten gesandt hat. Derartige wissenschaftliche Expeditionen gereichen uns nur zur Ehre. Auf klärungen über dir Natur, da« Auftreten und die Abstammung der bösartigen Krankheit zu gewinnen, welche Egypten seit Wochen de- cimirt, ist die Pflicht der Kulturvölker umsomehr, als der irivole Leichtsinn und der Krämergeist der Engländer vaS Erscheinen dieser Seuche ermöglicht, die von ihnen aber gegängelten egyptischen Be hörden völlig den Kopf verloren haben. Die von den Engländern in Alexandrien ergriffenen Sanitätsmaßreacln sind total unwirksam. Bon der deutschen Eholcraerpedition ist »m so eher ein wissenschaftlicher Erfolg zu gewärtigen, weil ihre Mitglieder völlig unbefangen und ohne alle politischen Hintergedanken den seuchcndurchtränkten Boden deS PharaoncnlandcS betreten. Auch eine französische Expedition ist unterwegs; die Herren Engländer leugnen mit schuldbeladenem Gewissen immer noch den Charakter der Seuche als der asia tischen Cholera. Der wahre Ursprung der spanischen Militärputsche ist franzö sischer Natur. Schon lange baden e« die französischen Republikaner mit Mißmuth bemerkt, wie König Alfonsa daS unverzeihliche Ver- brcchrn beging, denische GcnkralsiabSofsizieie behufS Mobiiisirung und Eoncentrirung des spanischen Heeres in sein Land zu berusen. Aussichten für den l5. August: Auffrischender Südwest wind, zuneli- kmende Bewölkung, nachher Niederschlag, Temp. wenig verändert. Dresden, 188». Mittwoch,IS.AlIgUst. Die Ankündigung gar, daß der König den deutschen Kaisermanövern beiwohnen würde, hat sic ganz auhcrn Häuschen gebracht. Diese Reise mußte partout verhindert werden. DaS haben sie freilich nicht durchgcietzt. denn der König gedenkt »ach völliger Beruhigung des Landes doch noch die Reise nach Deutschland nnzutreten. Nun ist cs auch klar, warum gerade jetzt die Petarden in den einzelnen Garnisonen LpanienS platzten. Nicht vorzeitig, solidem ganz zur vassenden Stunde. Gcdämvtt ist die Unruhe auch keineswegs. Dem König ist jetzt die Warnung erthcilt, daß er auf das Heer, daS ihn aus den Thron erhob, »ich! mehr mit Sicherheit zählen kann. Für Geld sind diese verarmten Edellcute und hungernden Offiziere, welche die spanische Armee koinmandiren. zu Allem zu haben. Die jnhrlnindcrtc alte sprüchwörtliche Armulh der Spanier macht sie den tranzösiichcn Goldstücken jederzeit dienst bar. Es ist traurig genug, daß Dein io ist. Hierzu tritt die Aus laugung -es Landes durch die latbolischc Geistlichkeit. Das Volk ist unter dem knmimslabe in unglaublichem Maße verarmt. Jede politische Veränderung verspricht ihm eine Besserung seiner traurigen Lage. Die Regierungen Spaniens, allezeit die gehor samen Dienerinnen des Klerus, haben sich nur vorübergebcnd dazu ermannt, sich der Psagenwirtlisehast zu widersetzen. Sie besaßen, da die Geistlichkeit den größten Theit deS Volkseinkommens beansprucht, wenig Mittel, an der Hebung des Volrowohlstanbes zu arbeiten. Spanien hat 45 theologische Fakultäten und nur 2 landivirthschast- liche Schulen — damit ist Alles gesagt. Schon aber vernimmt man die Rede, daß nur die Verwendung der unermeßlichen Schätze der Kirche zuStaatSuvecken dein Lande in seiner tiefen Verarmung die zu seinem Aufblühen unerläßlichen Mittel bieten kann. Zu einer Konfiskation der Kirchengüter zu StaatSzwcckcn gehörte frei lich eine kräftigere Hand, als die des gutmüthigen Alfonso. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr."vom l4.August. Berlin. Das gestern unter dem Vorsitz des Kronprinzen constituirtc Ecutra'konutee zur Sammlung für JSckiia erließ «inen Aufruf. Sämmtliche ReichS-Postansialten und ReichSbankstellcn sind ermächtigt, bis zum Monatsende von den Komitees wie von einzelnen Personen Beiträge anzunehiuen und an die ReichShaupt- bank als Haupt-Sammelstclle adzusühren. — Die „Norddeutsche" führt in einem inl'virirten Artikel aus. daß das mit Spanien ge troffene vorläufige Abkommen der Genehmigung des Reichstags nicht bedürfe, da cs sich nicht um einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag handle, sondern um eine bloße BerwaltungSmaßregel, welche die Regierung im materiellen Jutereffe der 'Nation auf ihre eigene Verantwortlichkeit hin anordnctc. Der am 10. August in Kissingcn angekommene Kardinal Howard wurde bereits am 11. d. M. von Bismarck empfangen und zur Tafel gezogen. Auch der Kultusminister Goßlcr wird in kissingcn erwartet. Der russische Marineministcr Schestnkow trifft am 19. d. in Kiel ein, wo er mit Enaubniß der kaiserlichen Admiralität die dortigen Marineanlaaen besichtigen wird. — Die Indienststellung der Schiffe der kaiserlichen Marine soll im nächsten Frühsahre für die Marinestation der Ostsee ganz außerordentliche Dimensionen annehmen und sich auf 23 Schiffe und Fahrzeuge beuffem. Ans der Howaldt'schen Werst in Krei werden für die chinesische Rcgiemng zwei große besonders schnelle Dampf-Korvetten gebaut. Die chinesische Regierung soll einen be kannten höheren deutschen Marine-Offizier außer Diensten mit der Leitung des Baues betraut haben. Berlin. Der Basel-Frankfurter Blitz,zug stieß gestern bei Karlsruhe auf einen mit Granitsleinen beladenen offenen Güter wagen. Letzterer wurde zerstört, während von dem Blitzzuge nur die Puffer der Lokomotive verbogen wurden. Die Insassen des Zuges wurden von Len Sitzen geschleudert. Niemand ist verletzt. Paris. Die Blätter begleiten den Brief Antoines an Man- teuffel mit heftige» Ausfällen gegen Deutschland. Die „Reform«" sagt: Metz ist gestohlen, nicht erobert. Solcher Diebstahl ist ein Verbrechen an der Mcnschheii, unser Haß wird sich mir vergrößern, wenn er überhaupt noch zur Vergrößerung fähig bis zu dem Tage, wo wir das verhaßte Joch nbschtitteln. Rom Die preußische Regierung führte Beschwerde über die beleidigende Sprache des vatikani'chen Blattes „Moniteur de Rome", welches die Bevölkerung Brandenburgs einen „elendigen Mischmasch'' nannte. Die Kurie hat das Blatt, welches aus der päpstlichen Kasse die Mouatslul'vcntion von lOFiM Lire bezieht, deüavouirt. Es heißt der rwrnchmtich aus Elsässern bestehenden Redaktion werde die Subvention entzogen werben. Neapel. Die Ausgrabungsarbeiten in Casamicciola werden jetzt gänzlich eingestellt, da seit silns Lagen Leichen nicht mehr aus gefunden worden sind. Dian nimmt an, daß alle Verunglückten bereits ausgegraben sind. Madrid. Der König hat eine Truppen - Revue über circa 12,000 Mann abgebaiten und wurde dabei mit enthusiastischen Zu rufen begrüßt. Der König und die Königin kehren demnächst nach San Jldefonso zurück, der König wird von da eine Badereise nach Valladolid, Bittoria, Saragossa, Barcelona, Valencia und Eoruna antretcn. Von Coruna ans beabsichtigt der König sich nach Havre einzuschiffen und über Paris nach Deutschland und Oesterreich zu begeben. Serasewo. Am Dienstag früh 4'/, Uhr fand hier eine heftige 5 Sekunden andauernde Erderschütterung anscheinend in der Richtung von Westen nack Osten statt. Alexandrien. Die Zahl der Cboleratodtcn stieg innerhalb der letzten 24 Stunden auf 44. Hingegen sank sie in den übrige» Orlen Egyptens aus 270. Die Berliner Börse eröffnete fest» aber still; später wurden die Kourse durch die Geschäftsstille gedrückt. Der Schluß war fest auf Paris. Die Nachbörse ruhig. Die fortgesetzte baujsi- rende Bewegung in Wien, die durchdas schöne Wetter gestiegenen ErnteauSsichkcn und die günstigen Meldungen über den Aufstand in Spanien vcranlaßtcn die Spekulation, nicht aus der Reserve hcrau«- zulrcten. Spekulativ« Banke» beharrten bei belanglosem Geschäft ungefähr auf dem gestrigen Standvunlte. Kaffabankcn fest, Leip ziger Diskonto etwas besser. Von deutschen Bahnen waren nur Mecklenburg brachtet. Kaffenwertke ziemlich belebt Berlin-Dresdner höher. Bon österreichischen Bahnen waren Fianioken gedrückt. Böhmische Nord. Gra^ - Cöflacher gefragt. Oesterreichische Pnori- täten vernachlässigt. Bergwerke leblos nachgebend. Sonstige In- dustnepapicre erzielten bei regem Verkehr vielfach ansehnliche Avancen. Deutsche Fonds still. Fremde Renten leolos. Egstptcr schwächer. ««»»Nur« l«. «»„„st. «»«»»,. «r«»tt »5»'/.. Et»«t«d»»i> 27»",. «°m. »ar»«n N,2>,.. «Oer Lool« -. O«N. Lildernnt« -. P->«>-rr«M- »«11«,« 2bS>,,. 0-N-rr. c«»Nrn„e —. «»/, Iw?, woldrnne-. 77« iüiistri,—. «<>« NuII-i-—. p.cri«Nk!i-Icil,- —. Rencsl« ,wc,»r. a>.'N,a,„«br . ;!. crlciilani-il,« u,!»»r. > Piipterrcm«D«?co»N>-. Lovvttr 72. S-mb-rdr»!,!, IN.SH. L.'.nl-nd. Bari». >r. Anjiusl. Nein« 80.»0. SinleUi« l0!'.l». Italiener so,75. StaairSatzu e.7».75. Lombarden M.SS. bo. PriortMe» 2Sii. Egy-ler »bl. Oeilerr. Saldrenle 8«. »Intpg. Lolalcs unv Sächsisches. — Ihre K. H. der Prinz und die Frau Prinzessin Georg nebst Familie trafen am Montag Vormittag von Hoster« witz in Pir-.ia -in und benutzten sodann den salnplaniiiäßig um 10 Uhr verkehrenden Personcnzug zur Fahrt nach Königstein, von wo aus die hohen Herrschaften eine Sckmeizvarthie unternahmen, als deren Ziel der Winterbcrg in Aussicht genommen wurde. Die Rückkehr erfolgte Abeno wieder per Bahn. — Sc K. H. Prinz Georg beehrte gestern die Bierling'sche Erzgicßerei hier mit seinem Besuche, besichtigte die mit einer Anzahl anderer Gußstücke ausgestellte Gruppe „Rhein und Mosel" des Niederwalddcnkmals, sowie die Einrichtungen des gesammten Etablissements und sprach sich in der ancrkcnncnsmcrihesten Weise über dieselben aus. — Der Leutnant des Leibgrenndierregimenis, Herr v. Ders dorfs, der beim letzten Korso im Großen Garten in voller Uni- torm in den Teich sprang, um mit eigener Lebensgefahr die in den selben gefahrene Dame vom Tode des Ertrinkens z» retten, hat die silberne L e b e nS re ttung smed aille, am weißen Bande zu tragen, erhalten. — Der Ehef unserer Wohlfabrtspolizei, Herr Stadtrath Hendel, tritt demnächst einen mehrwöchentlichen Erholungs urlaub an. — Der erste Rath der König!. Polizeidirektion zu Dresden und Stellvertreter des Herrn Polizei-Präsidenten, Herr Regierungs rath 1>r. Stübei, ist vom 1. September an als Rath in die König!. Kreiöhauptmannschaft Dresden berufen worden. — Herr Stadtbezirksarzt Mcdicinalrath vr. Niedncr hat nach Ablauf seines Urlaubs seine amtlichen Geschäfte am heutigen Tage wieder übernommen. — In diesem Herbste sott von sächsischen Offizieren eine General st absrerse vorgcnommen werden. Die Leitung der Uebnng hat der »euernannteGeneralslabschef Oberst v. d. Planitz übernommen. Außer den Generaistabsossizieren sind zu dieser hoch interessanten Reise, wie sie in jedem deutschen Armeekorps aller zwei Jahre stattffndct, noch etwa 18 bis 2ü besonders talentirte Offiziere kommandirt worden, darunter die Hauvtleule Spaltcbolz, v. Schleinitz, v. Wagner und v. KoSpoth von der Infanterie, Major v. Hammer- slcin und Rittmeister v. Strahicnhciin von der kavaleric, die Pre mierleutnants v. Zeschwitz und Schubert von der Artillerie. Nach weichen, Landestbcile die Reise stattfindet, ist »och nickt bestimmt; wahrscheinlich wi d sie aber die sächsische Grenze nicht überschreiten und voraussichtlich sich nach der Gegend von Leipzig erstrecken. — DaS Jinanziiiinisterium hat beschlossen, den Betrieb auf der Strecke S ch in ied c b e r g - K i p s dorf der Hainsberg-Dippoldis» walde-KivSdorser Secundäreisenbahn am 3. September zunächst für den Personenverkehr eröffnen zu lassen. An dieser Strecke befindet sich die Haltestelle Buschmühlc. — Die im Bau begriffene Eisenbabnstrccke Schmiedeberg- Kipsdorf wird bereits mit Launigen befahren. Am 13. ds. Akts, bat ans der genannten Strecke eine Probefabrt stattgesunden, welche zum Zwecke hatte, die Leistungen sest- zustellen, welche man den kleinen Schmalspur-Lokomotiven aus dieser mit starken Steigungen versehenen Linie wird zumuthen können. Während nämlich die Linie Hainsberg - Schmiedeberg die Steigung von 1-.58 als höchste answeist, kommt auf der Stucke Schmiedeberg-Kipsdorf die Maximalsteigung von 1:33 vor. Doch soll die Leistung der kleinen Lokomotiven auch bei einer solchen Steigung noch vollkommen befriedigend gewesen sein, wie denn überhaupt Liese Maschinen sich in jeder Beziehung leistungsfähig erwiesen haben. — Bei der Vielseitigkeit unseres Gerichtsverfahrens in Strai- und Civilsachen. sowie der freiwilligen Gerichtsbarkeit ist es leicht erklärlich, daß von vielen Iust izveamten der Wunsch gehegt wird, successive in den sännntlickcn Zweigen der Justiz Beschcff- tignng zu finden. Auch an kompetenter Stelle thcilt man diese Anschauungen, wie die öfteren Versetzungen insbesondere der Herren Referendare bekunden und vernimmt man, daß nach Beendigung der Ferien nmsaffende Dislokationen nach der gedachten Richtung in Aussicht stehen. — Nachdem vom 13. Juli bis vorgestern Abend durch ganz Mitteleuropa das für Erntearbeitcn und Erholungsreisen denkbar ungemülblichste Wetter mit stetem Wechsel von Sonnenschein. Regen. Sturm, Schwüle, Frost und Schnee geherrscht hat, kann seit gestern der längst ersehnte Witterung«-Umschwung zum Besseren konstatrrt werden. Während die Thermometer inner halb der letzten Wochen selten über 15" R. hinauskamen, hatten wir gestern bis 23° im Schatten und bis 36° in der Sonne, auch steht ein länger andauerndes gutes Wetter trotz der Prognose von Overzrer, welche für heute immer wieder Kühle. Regen rc. ver kündigt, in fast sicherer Aussicht. Die Geucke'schen Alpensahrer werden darob nickt wenig jubeln; ihren Vorgängern vom 15. und 20. Juli ist es nicht so wolü geworden. — Der gestern Vormittag 10 Uhr auf dem Böhmischen Balm» Hof fällige Courierzug hatte in Hof ohne den Münchner und Lindauer Anschluß abfahren muffen, wodurch die Heimkehr vieler Dresdner, welche den ersten Geucke'schen Extrazug benutzt haben, bis Nachmittag verspätigt wurde. — Der Eintrittspreis in daS Schlachtenpanorama wird so normirt, wie in anderen Städten, nämlich auf 1 Mark. Außerdem wird ein Tag in der Woche ein 2 Mark-Tag sein. — Am 1. Sept. hält die sächsische Hauptbihelgesell- schaft in der Frauenkirche hier ihre Jahresfeier mit Fcstpredigt und Berichterstattung ad. Die erster«: hält Lbcrpfarrer Tr. Bicnen- qräber-Meerane. Am Abend ist eine öffentliche Versammlung in Braun'S Hotel in Aussicht genommen, während bei der am 5. Sept. früh folgenden Pastorai-Konferenz Pastor Otto-Großschirma einen Vortrag über „den Kamps Luther'S und der lutherischen Kirche gegen Libertinismus und RomaniSmuS" kalten wird. Nachmittags folgt sodann daS Jahrcssest deS sächsischen HaupImissionSvereiirs. hei welcher Herr Pastor Pank aus Leipzig die Fcstpredigt halten und Herr Dialonus Wedemann als Vcreinksckretär den Bericht er statten wird. — Gestern Nachmittag nach '/«4 Uhr ist beim Kutscher Schneider auf dem Stistsplah 3 ein Faß Tbeer in Brand ae- ratbcn, aber von Arbeitern obne Hilfe der Feuerwehr gelöscht worden. Ilm 4 Ukr jc-ocl, erscholl Fcuerlürm aus dem Koblen- babiihos, so-aß unsere tzrave Feuerwehr anörücktc; glücklicherweise war sic aber unnöthig in Action versetzt worden, da der Lärm blind war. — Im Hanse KönigSbrückerstraße 37 fand gestern gegen Abend ein Küchcnbrand statt, weichen brennende L'oizNuae, die einer Feuerung unbemerkt entfallen waren, verursacht hatten«
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