Volltext Seite (XML)
«ME«? 76. Jahrgang Sonntag, ven 16. Dezember 1-17 J-Kn -3 vkr. isst WHI! Frankenberg, am 14. Dezember 1917. Ler Stadtrat. krg er dieser Ansichten und Aeußerungen wegen unter der Anklagd kaiiiaux schließen gegen Rußland und England, die die wirklichen Feinde B LSI anä er-; st»r av, ws »8 an rr, in ns »- SN ro )v, tt, 'N, 'M düng der Rede des Fmauzministers Bonar Law bei Einbrin gung des jüngsten Kriegskredits in Höhe von 13 Milliarden, daß England ganze Arbeit machen und auch nach dem Fric- densschluß einen dauernden wirtschaftlichen Druck aus Deutsch land ausüben würde, selbst wenn es den Krieg ganz allein mit Amerika fortsetzen und zu Ende führen sollte. Und in Eng land selbst mehren sich die Stimmen gegen das Blutregiment des Ministerpräsidenten. Es siiL nicht nur die Arbeiter und Sozialisten, sondern auch weite bürgerliche Kreise, die endlich ein Einlenken fordern, da sie erkennen, daß England aüs dem jetzt verfolgten Wege seinem sicheren Verderben entgegengeht. Von seinen eigenen Freunden wird Lloyd George, der im Par lament nür noch über eine ganz dürftige und unzuverlässige Mehrheit verfügt, gewarnt, de» Bogen zu überspannen. Daß nach dem Kriege die Ententestaaten mit England Abrechnung halten werden, unterliegt keinem Zweifel. 8k, imkorm, Arbeitsnachweis völlig kostenlos für Arbeitgeber nnv Arbeitnehmer aller Berufe durch den Bezirksarbeitsnachweis bei der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha und dessen bei sämtlichen Gemeinde behörden des Bezirks bestehenden Nebenstellen. Außerdem Franeymelviestelle bei der Königlichen Amtshaupt- mannschäft Flöha zur Beratung für arbeitsuchende Frauen und Mädchen (Sprechstunde Mittwochs V,3—V»5 Uhr). »n /0Q Am 13. ds. Mts. verschied Herr Musiker Heinrich Emil Daßler in Frankenberg. Ueber ein Jahr lang hat der Verblichene als Hilfsarbeiter in der städtischen LebeuS« mittclkartenauSgabe seine Kräfte in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und dabei seine Pflichten umsichtig und gewissenhaft erfüllt. Wir verlieren in dem Heimgegangenen einen treuen Helfer in schwerer Zeit und werden dankbar seiner immer gedenken. seien. Kon den eigenen Bundesgenossen, insonderheit von England, Met Herr Eaillaur danach weni- freundlich. Wenn vsr lcblaae Japan Um Japan zur militärischen Betätigung auf dem euro päischen Kriegsschauplatz zu bestimmen, wenM di« Entente l Paris, Der Untersuchungsausschuß für die Angelegen- ' Helt Caillaur und Loustelet hörte heute die Aussagen de» Mi- . nisterpräsidenten Clemenceau und Ignacas. Der Staätssekretär des Kriegsernährunasamts hat angeordnet, daß auch Gewürze und deren' Ersatzmittel, die in Packungen oder Behältnissen an den Verbraucher abgegeben werden, mit der Angabe.des Hersteller», der Herstellung»,««, des Inhalts und des Preise» versehen sein müßen. ' Die hierauf bezügliche Verordnung wird nachstehend abgedruckt. Dresden, am 13. Dezember 1917. Ministerium de» Innern. vokamttmachung über -le äußere Kennzeichnung von Waren. Vom 5. Dezember 1917. Auf Grund des 8 1 der Verordnung über die äußere Kennzeichnung von Waren vom 18. Mat 1916 tReichs-Gesetzbl. S. 380) wird bestimmt: Die Bestimmungen der 88 2 bi» 4, 8 E Abs. 1 Satz 2 und 3, Abs. 2, 8 6 der Bekannt machung über die äußere Kennzeichnung von Waren vom 26. Mai 1916 (Neichs-Gesetzbl. S. 422) finden auf Gewürze in jeder Form und deren Ersatzmittel Anwendung. Soweit die genannten Erzeugnisse vor dem 1. Januar 1918 in Packungen oder Behält nissen in den Verkehr gebracht-werden, die den Bestimmungen der Bekanntmachung vom 26. Mai 1916 nicht entsprechen, dürfen sie bis zum 1ö. Februar 1918 einschließlich seilgehalten und verkauft werden. 82. , Diese Bekanntmachung tritt mit dem 1. Januar 1918 in Kraft. Berlin, den s. Dezember 1917. Der Staatssekretär -es Krlegsernahrungsamt». . von Waldow. Die in der Bekanntmachung des Stadtrats vom 5. Dezember 1917 erwähnten Bekannt machungen über Mitteilung de» Stellen- und Wohnungswechsels, zu deren Aushang nach 8 12 der Bekanntmachung des Bundesrats vom 13. November 1917 zeder Arbeitgeber, der in seinem Betrieb Hilssdienstpflichtige beschäftigt, verpflichtet ist, sind im hiesigen Meldeamt, Kirch gasse 7, gegen Zahlung von 10 Pfg. für das Stück erhältlich. Frankenberg, am 15. Dezember 1917. Der Sta-trat. die gewagtesten Lockmittel an. Es wurden ihm neuerdings sogar die französischen Kolonialbesitzungen Kochinchma und Tonkin angeboten. Das war schmerzlich nicht bloß für Frank reich, sondern auch für England, dem es schwül bei dem Ge danken wird, Japan so- nahe an Malakka und Indien heran- nicken zu sehen. Aber man biß in den sauren Apfel. Nun scheint es aber, als wolle sich Japan trotz des außerordent lichen Versprechens nicht zu einer Entsendung von Truppen nach Europa verstehen, nachdem es die militärische Hilfe- leistung drei Jahre lang sehr geschickt zu umgehen verstanden hat. Japan hat wohl immer seine Bundestreue betont, auch zu billigen Handstreichen ausgeholt und sich in den Besitz leichter Beute gesetzt; aber es blieb sich immer bewußt, daß Risiko, Beschwernisse und Kosten eines Krieges im Quadrock der Entfernung, auf die er geführt wird, wachsen, und hat sich gehütet, in solches Untcrnehnien hineinzusteigen. Im übri gen hat kein Staat mit dem Kriege ein so gutes Geschäft ge macht wie Japan. Darin hat es sogar die schlauen Pank«» übertrumpft. Es hat eben begriffen, daß das rentabelst« Geschäft in der Munitionsbeschasfung für ander« Leut« b»° steht, die in dringendste Not geraten sind und höchst« Preise bezahlen. Im Gegensatz zur nordamerikanischen Union, die zunächst den gleichen schwunghaften Handel trieb, sich dann aber doch zum Krieg und zu Rüstungen auf eigene Kosten verleiten ließ; blieb Japan bei seinem Verfahren.' Ls hat unter der Hand seine gesamte alte Heercsrüstung abgestoßen und aus fremder Leute Unkosten erneuert und dazu noch unheimliche Gewinne eingestrichen. Gerade jetzt ist es laut „Tägl. Rundschau" im dicksten Verdienen; die Gewinne des lausenden Jahres über steigen noch um Hn Mehrfaches den Zuwachs seines National vermögens in den beiden voraufgegangenen Jahren, obwohl diese bereits nach Hunderten von Millionen zählten. Wird Japan, das alles bis auf Geld besaß, diese einzigartige Stel lung aufgehen? Es wird das voraussichtlich um so weniger tun, als es angesichts der furchtbaren Schwächung Frankreich» und der Abgelegenheit seiner Kolonialgebiete letztere früher oder später als seinem Machtbereich verfallen betrachtet. Dann aber ist es billiger, Deutschland die Beute heraushauen zu las sen und sic dann im Verhandlungswege einfach emzustreichen. Starke Strömungen in Japan reden der umgehenden An bahnung eines güten Verhältnisse» mit Deutschland heut« schon das Wort. ost-,, und «Swahl in tunge«, >0» vom Zrankenberger Tageblatt Bezirks- AM Anzeiger Kohlcnabgabe an Inhaber von Kleinwohnungen Mittwoch, den 19. Dezbr. 1917, Bormittag 8—12 Ahr, Nachmittag >/,2-6 Ahr werden in der Gasanstalt die Bewohner de» 1. Brottartenbezirks Nr. 1-640 mit 1 Zentner Stein kohlen (der Zentner 2.68 M.) beliefert. Kohlengrundkarte und Kohlenbezugsauswei» ist zur Abstempelung und Bezahlung im Nathan». Zimmer Nr. 4, vorzulegen. Frankenberg, den 15. Dezember 1917. ' Die Ottskohlenstell« Der Schuß der Frau Caillaur auf den Figarodirektor Calmette ist schon vor , Jahr und Tag als die Ursache , des Krieges bezeichnet worden. Cs standen sich in Frankreich zwei Richtungen gegenüber, von denen der Präsident Poincare die kriegsschürerische und Caillaur die versöhnliche, aus eine Ver ständigung mit Deutschland abzielende vertrat. Hätte Frau Caillaur nicht den genannten Direktor des Figaro zur Züchti gung für Zettelungen gegen ihren Gatten durch einen Re- volverschuß niedergestreK, dann wäre Caillaur Ministerpräsi dent geblieben und hätte wahrscheinlich erfolgreich auf die Ver hütung des Krieges eingewirkt. Jetzt steht der Genannte unter der Anklage des Landesverrats, woraus die Todesstrafe gesetzt ist. Von allen Beschuldigungen, die man gegen ihn er hebt, dreht man dem einstigen Minister aus seiner Haltung gegen England den dicksten Sttick. Er soll als Flaumacher ge wirkt, unvorsichtig ja staatsgefährlich mit Leuten wie Alme- Illusionen mehr zu machen, sondern bereits die Möglichkeit veyda und Bolo verkehrt haben, von denen behauptet wird, Abfalls aller europäischen Kontinentalstaaten in Nech- datz sie M Deutschkmd rn Bezrehung gestanden und gegen Fran« , ^ung zu stellen. Diesen Eindruck gewann man'aus einer Wen- reich agitiert Hütten; aber da» Maß seiner Schuld soll er - ' - - - - - - - --- - doch erst bi» zum Ueberlaufen angefüllt haben durch sein Verhalten gegenüber England. Caillaur hielt von Rußland wenig, in England erblickte er den natürlichen Feind Frank reichs. Äus dieser Auffassung hat er nach dem Inhalt der Anklage vor dem Kriege schon kein Hehl gemacht und während des Krieges erst recht nicht. Seine deutschfreundlichen Gefühle habe der Minister dagegen stets zur Schau getragen und auch während des Krieges nicht verleugnet. Eine verbrecherische Propaganda legt die Anklage den« ein stigen Minister zur Lüft. Er soll sie sogar in Gegenwart bedeu tender Persönlichkeiten betrieben und u. a. dargelegt haben, das Ministerium Briand steh^ unmittelbar vor dem Sturz und würde durch ein Ministerium Clemenceau ersetzt werden, das nur durch Verschärfung des Krieges bestehen könnte. Das er schöpfte Frankreich würde aber den Kampf nicht mehr lange fortsetzen können, dann würde er, Caillaur, die Ministerpräsi- dentschaft übernehmen und den Frieden unterzeichnen. Ita lien müßte einen Sonderfrieden abschließen, und Rußland und der Balkan müßten die Kriegskosten tragen, wobei Serbien gänzlich zu verschwinden hätte. Das gleiche Schicksckl er warte Rumänien. Nach dem Frjedensschluß aber würde Frank reich ein Bündnis mit Deutschland, Italien und Spanien ab- Amtsblatt für die Königs. AmtshMptmmuschast Flöha, das Kömgl. Amtsgericht Md den Stadtrat zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur; Ernst Roßberg ftu. in Frankenberg i. Ga. — Druck und Verlag von T. B. Roßberg in Frankenberg l. Ga, - des Hochverrats steht, so bleibt aber doch zu berücksichtigen, , daß die größte Partei des Landes, die sozialistische, den s Standpunkt des Angeklagten vollkommen teilt und öffentlich i erklärt, daß, wenn Caillaur vor seinen Richtern festbliebe, cs in ! Zukunft eine ganze Partei Caillaur geben werde, falls eine solche in Frankreich zur Stunde noch nicht bestehen sollte. Diese Acußerungen lassen sich nur erklären durch das steigende , Friedensverlangen Frankreichs und die daraus erwachsene Ab lehnung der englischen Kriegshetze. i Das starke Echo, das die Darlegungen des ehemaligen französischen Ministerpräsidenten gerade bezüglich Englands erweckt haben, ist ein nicht zu übersehendes Anzeichen dafür, daß die wahnwitzige Kriegspolitik des englischen Premier ministers Lloyd George von immer weiteren Kreisen auch inner halb der Entente nicht gebilligt, sondern entschieden verurteilt wird. England selbst scheint sich darüber auch gar keine Weihnachtsliebesgaben für das Vereinslazarett. Zu einem dritten Weihnachten für unser, Anfang 1915 im Stadtkrankenhaüs errichtetes, Nereinslazarett wollen wir rüsten. Ununterbrochen bis fetzt hat das Lazarett der ärztlichen Be handlung und der Pflege bedürftige, der Genesung entgegengehende Kampfer aus allen Gauen unseres Vaterlandes bv verbergt und bereits zwei Mal hat es in opferfreudigen! Wohltunssinn ein Weihnachtsfest veranstc iten können, das sicher den Insassen ein freundliches Ereignis in ihrer Kriegszeit fürs Leben bleiben wird. Nicht zurückstehen wollen wir dies Jahr zu dem, gebe es der Herrgott, letzten Kriegsweihnachten. Je härter die wirtschaftlichen Verhältnisse, um so heißer soll unser Bemühen um eine eindringliche, freudespendende Feier sein. Unsre Absicht kann aber nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn wir, wie früher, in reichem Maße aus den Kreisen der Bewohnerschaft von hier un- -er Umgebung Unterstützung finden. Wir bitten deshalb, auch in diesem Jahre uns bereitwillig Geld oder geeignete Gegen stände (Lebensmittel, Gebrauchsgegenstände) für das Lazarettweihnachten zuzuwenden. Ein be scheidner Dank an die Streiter, die auch für uns ihr Leben eingesetzt haben, mags sein! Solch Gedanke macht das Geben leicht! 'Die Gaben werden an Frau Oberin -es Sta-ttrankenhauses oder an die Stadthaupt lasse, hierher, soweit Geld in Betracht kommt, erbeten. Frankenberg, den 1. Dezember 1917. Der Sta-trat. Breanholz-Berkimf im städtischen Bauhof an der Margaretenstraße Mittwoch, -en IS. Dezember 1917, Vormittag 8 -12 Uhr, Nachmittag '/«2—4 Ahr. Karten sind zum Preise von 3.56 M. für 1 Zentner an allen Werktagen Vorm, von 8 -1 Uhr im Rathaus, Zimmer Nr. 4, gegen Bezahlung zu entnehmen. Infolge der Kohlenknappheit ist der Ankauf zu empfehlen. > Frankenberg, den 15. Dezember 1917. Die Ortslohienstette. GemklMverballdssparkasie Niederwiesa A'/» P rozent Täglich« Verzinsung 01» Lttlätleedo Ssamtsureduls ra Mrelmu nimmt kür Ostern «oben zstrt entgegen. Lebuldoriobt mit ^nmelävror- äruclc vsrssuäst »ut ^unsob ä«r Uesmtvnnrttulälrstttar. Aeredaa, äsn 15. September 1917.