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reinde- Brand, änckiur. ; unter Beistand )s von onats- auner ' wird ;eben: n der Miam >h,liche Uc Be- ugeben. en. Silit USt' -lsdorh nd Br- ackricht, Uhr chwester Lhercst jährige» » i» der olnunz uzcbiN. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. VmbtMMMerW und Tageblatt. wurden und die egyptischen Heerführer wähnten, trc>tz der Kvrps schon in Adua eingerückt gewesen; da es aber bei englischen Staatssekretär der auswärtigen Angelegenheiten — eine Deputation der „Anti-Sklaverei-Gesellschaft", um eine Intervention Englands wider die egyptischen Annektions- , gelüste gegen Abessynien zu erbitten.. Die Deputation kam , zu spät! Lord Derby konnte guten Gewissens versichern, daß der Khedive keine Annexion beabsichtige, denn Egypten hat sich beim überhastigen Zugreifen nach dem abessynischen , Gericht gewaltig die Finger verbrannt und dankt seinem Schöpfer, wenn es jetzt seine eigenen Grenzen gegen das Vordringen des Königs Johannes von Abessynien schützen kann. Die Niederlage der egyptischen Truppen, von welcher der Telegraph vor einigen Tagen berichtete, war nach neueren und ausführlicheren Berichten eine furchtbare; ein ganzes, 12,000 Mann starkes Korps wurde bis auf 18 Ver wundete, welche dem Gemetzel noch glücklich entrannen, bei Gundet im nordöstlichen Zipfel von Abessynien total ver nichtet. Die Kommandanten des Korps sowie des Vor trabs fielen und fanden ihren Tod. Sie haben keinen An spruch auf das Mitleid der Welt, denn es waren echte Landsknechte, welche in der Fremde nach Abenteuern und Beute umherzuschweisen gedachten, anstatt in ihrer Heimath der ehrlichen Arbeit obzuliegen; Raufbolde, welche trotz des Widerstrebens des Khedive und seines Premiers den Ein marsch in Abessynien durchsetzten und dadurch die Katastrophe englischen Erfahrungen eine Art Promenade vollbringen zu önnen. Gerade aus dem englischen Feldzuge ist bekannt, daß Abessynien für den kleinen Krieg, für Ueberfälle und welche an den bewilligten Mitteln erspart worden sind. — Die zur Erweiterung des Dienstgebäudes des Generalstabes der Armee in Berlin bewilligte Summe von 475,000 Thlr. wird auf 1 Million Thaler oder 3 Millionen Mark erhöht und der Mehrbetrag von l,575,OOO Mark dem Reichs kanzler für das Jahr 1876 zur Verfügung gestellt. - oder es war bei der Niederlage auf dem Rückzüge begriffen. Ein Blick auf die Karte ergiebt, daß dieser Kriegsplan Hinterhalte sich noch besser eignet, als die Herzegowina oder der Kaukasus. Die steilen nicht zu ersteigenden Felsen wände, die hohen, kalten Plateaus, auf welchen die Neger- oldaten erfrieren, die glühend heißen Kessel, in denen die arabischen Soldaten vor Hitze umkommen, die wenigen leicht ungangbar zu machenden Pässe — dies Alles sind Hindernisse, die selbst den vorsichtigen Eindringling mit Verderben be drohen. Landstraßen oder auch nur Wege existiren nicht; die Märsche führen durch schmale ausgetrocknete Flußthäler mit himmelhohen Wänden; ein einziges Gewitter füllt diese Thäler mit furchtbar reißenden Fluthen, welche leicht ganzen Armeen ein nasses Grab bereiten. Nur wer jeden Fußbreit Landes kennt, vermag sich aus solchen Gefahren zu retten. Und dann können die Armeen nur im sogenannten Gänse marsch d. h. Mann hinter Mann vorrücken, also auch, wie es bei Gundet geschehen, leicht überrascht und vernichtet werden. Wahrscheinlich habe» die egyptischen Führer ge wähnt, König Johannes werde sich zum offenen Kampfe stellen und ihnen wenig Widerstand leisten. Die Erfahrung hat gelehrt, daß Johannes gescheidter ist, als er gehalten wurde. Bisher war er in Abessynien fast ohne Anhang; sein Sieg dürfte ihm die Herzen gewinnen uud einen religiösen Enthusiasmus entzünden, der vielleicht den Muhamedanern theuer zu Hetzen kommt. Die 12,000 Mann, welche jetzt von Suez nach Massaua geworfen werden, dürften alle Hände voll mit Abwehr der Abessynier oom egyptischen Territorium zu thun haben. Da kann man dem Khedive recht per» glanben, wenn er versichert, seine Truppen sollen nicht mehr in Abessynien eindringen. Die Annexionsgelüste sind zu arg versalzen worden, als daß unmittelbar nach solchen Schlägen der Appetit wieder erwachen sollte. zösischen Kriegskoste»entschädigung zugegangen. Der Entwurf enthält nachstehende drei Bestimmungen: Die zur Erwerbung und Herrichtung eines Schießplatzes für die Artillerieprüfungskommission zur Verfügung gestellte Wir erinnern an die ungeheuren Vorbereitungen, welche ehemals für den englischen Feldzug in Abessynien getroffen Tagesschau. Freiberg, den 10. Dezember. Dem Reichstage ist ein Gesetzentwurf betr. die weitere Verwendung von Geldmitteln au- der fran- 765,300 Mark dem Reichskanzler mit der Maßgabe für das Jahr 1876 zur Verfügung gestellt, daß zur Deckung desselben diejenigen 35,501 M. mit verwendet werden, der Ansicht, Fürst Bismarck fordere immer das Ueber- mäßige, um seine wirklichen Wünsche desto sicherer durch setzen zu können und im vorliegenden Falle würde er die Preßparagraphen gern fallen lassen, nur um dem Arnim- paragraphen di, Annahme zu sichern. Anders könne man sich's nicht erklären, daß man eine Verschärfung der Preß gesetze fordern sollte, wo doch bisher Jedermann der An sicht gewesen ist, die Vollmachten der Regierung in dieser Beziehung seien schon so wie so etwas übertrieben. Der deutsche Reichskanzler habe eben nur, wie es scheine, nach einer Gelegenheit gesucht, von dem Zerwürfniß mit dem Grafen Arnim nunmehr seine eigene Version zu geben. erzwangen. Dabei war der Fel^zugsplan mit kaum glaublichem Leichtsinn entworfen. Wie die „Wiener Abendpost" darüber meldet, sollten drei egyptische Korps von drei Seiten in Abessynien eindringen. Das eine landete an der Ost- küsts, besetzte Harrar und sollte das Danakil-Land unter werfen, durch welches Tigre — Nord-Abessynien — vom Rothen Meere abgeschnitten wird, um dann beim Aschangi- See, etwa in der Mitte der Ostgrenze Abessyniens, in letzteres einzudringen. DaS zweite Korps sollte den Sobat- fluß aufwärts nach Schoa — Süidost-Abessynien — Vor dringen, dessen Fürst Menilek sich mit den Egyptern ver bunden und mit ihnen gegen König Johannes vorrücken wollte. Das dritte und stärkste Korps endlich ist vom Norden aus in Abessynien eingedrungen und hat dort sein Grab gefunden. Früher» Berichten zufolge wäre dieses wie vom Wahnsinn diktirt erscheint. Die drei Korps i operirten an der Peripherie und konnten nur auf Hunderte von Meilen Entfernung Verbindung mit einander finden, während König Johannes vom Zentrum aus auf de» Radien seine gesammte Macht auf jedes einzelne egyptische Korps werfen konnte. Dabei blieb die ganze Westgrenze Abessyniens unbelästigt, obwohl gerade dort die wichtigsten Städte und das mächtigste Land Abessyniens — Amhara — liegen. Noch leichtsinniger erscheint das Unternehmen, wenn man die Aufgabe betrachtet, die jedem einzelnen Korps zugedacht war. Die Truppen, welche von Harrar aus in's Danakil-Land marschiren sollten, hatten vor sich eine säst ganz wasserlose, glühend heiße Wüste, in welcher räuberische Nomadenstämme sich umhertreibe», die zu erreichen und festzuhalten beinahe unmöglich ist. Die andere Abtheilung sollte den Sobatfluß aufwärts nach Ankober, der Hauptstadt von Schoa, marschiren, obwohl es noch gar nicht feststeht, ob der Sobat in Schoa entspringt. Der Weg durch dieses höchst ungesunde Flußthal, wenn er wirklich nach Süd-Abessynien führte, würde ungefähr 250 Meilen betragen. Wie ein Korps von 50M Mann mit Gepäck, Lebensmitteln und allen sonstige» Bedürfnisse» einen solchen Weg zurücklegen kann, müßte erst entdeckt werden. Versalzene Anneklionsgelüste. Ende voriger Woche erschien vor Lord Derby — dem Deutsches Reich. Aus dem Berichte über die Thätigkeit des Reichs kommissars zur Ueberwachung des AuSwanderungswesms seit Dezember 1874 geht hervor, daß die mit Auswanderern expedirlen Schifft und deren Proviantvorräthe die Segel schiffe ausnahmlos und die Dampfschiffe soweit es zu er möglichen war, durch den Reichskommissar revidirt und kontrolirt worden sind. In ein gen wenigen Fällen mußte er sich auf eine Superrevision der bereits durch die zu diesem Zweck angestcllten Besichtiger revidirten Proviantvorräthe beschränken, in alle» übrigen Fällen ist die Revision im Verein mit den in den resp. Hafenorten bestellten Be sichtigung-Kommissionen vorgenommen worden. In dieser Weise sind durch den Reichskommissar in der Zeit vom 10 Dezember I><74 bis znm 10. November 1875 89 mit Auswanderer» besetzte Schiffe revidirt worde» und zwar: in Hamburg 53 Dampfschiffe und k Segelschiffe, in Bremen 25 Dampfschiffe und in Stettin 5 Dampfschiffe. Die Be förderung der Auswanderer mittelst Segelschiffen hat im letzten Jahre der niedrigen Dampfschiffspreise halber in Bremen und Hamburg, soweit als es Nordamerika betrifft, ebenfalls aufgehört. Von den aus Hamburg expedirlen Segelschiffen ginge» 5 nach Australien und 1 nach Brasilien. Zwei der zwischen Deutschland und Amerika bestehen:en Dampferlinien sind im verflossenen Jahre eingegangen: in Stettin der Baltische Lloyd und in Hamburg die demsche transatlantische Dampfschiffahrtsgesellschaft. Beschwerde» der Auswanderer gegen deutsche Schiffe oder Rhede e en sind keine vorgekommen, dagegen sind im laufenden Jahre zwei Klagen über Dampferlinien, welche zwischen England l und Amerika bestehen, dem Reichskommissar zugegaugen, sie waren jedoch unerheblich. Im Allgemeinen hat sich der gegangenen auch nicht zu erwarten, man fühlt sich daher sehr unbehaglich und sucht Erklärungen dafür zu finden. So erzählt „Patrie" ihren Lesern, Bismarck sammle nur Material für die Zukunft, denn er gehe mit dem Plane um, Deutschland eine große Kriegsflotte zu verschaffen. Zu diesem Zweck wolle er die Insel St. Thomas von den Dänen aguiriren. Die Amerikaner aber könnten auf Grund der sogenannten Monredoktrin diese Annexion der Insel von Seiten Deutschlands nur mit Mißtrauen ansehen und Frankreich sowohl wie England würden dadurch beunruhigt. Es braucht wohl kaum hervorgehoben zu werden, daß dieser Plan lediglich ein Hirngespinst des genannten französischen Blattes ist. Ueber den wichtigen, Englands Interessen so nahe berührenden Ereignissen im Orient hat die englische Presse bisher keine Zeit gefunden, sich mit de» parlamentarischen Vorgängen in Deutschland eingehender zu befassen. Der „Standart" ist heute das erste englische Blatt, welches den Debatten über die Strafgesetznovelle eine Besprechung widmet und wie immer zu schiefen Urtheilen gelangt, welche an der Stelle, an die sie gerichtet sind, nur ein Lächeln Hervorrufen kömien. „Standard" bekennt sich zn Die gemäß Artikel 1 des Gesetzes vom 2. Juli 1873 zur Verfügung gestellten Beträge von 1,500,000 Mark znm Neubau einer Kaserne für ein Infanterieregiment in Leipzig und von 750,000 Mark zum Neubau einer Kaserne für zwei Jnsanteriebataillone in Bautzen werden auf 2,200,000 M. und bezw. 1,258,000 Mark erhöht und der Mehrbetrag von 700,000 Ri. und 500,000 M., in Summe >,2o0,0o0 Mark dein Reichskanzler für das Jahr 1876 zur Verfügung gestellt. Es sind sonach im Ganzen 3,540,300 Mark mehr erforderlich für die genannten drei Zwecke. Die Kommission zur Vorb-rathung der Strafgesetz- novelle hat die unter der Rubrik ' aufgeführten Ab änderungen des Strafgesetzbuchs bis zum tz 176 durchbe- rathen, welcher das Strafmaß für Handlungen, die den Tod der verletzten Person zur Folge halten, auf Zucht hausstrafe nicht unter 10 Jahren oder lebenslänglicher Zuchthausstrafe festgesetzt. Mit unwesentlichen Aenderungen sind sämmtliche Paragraphen nach der Regierungsvorlage genehmigt worden. Im NeichSkanzleramt haben vorgestern die Berathunqen der Eisenbahntarif-Enquöte-Kommission unter dem Vorsitze des Herrn Ritterschaftsdirektor von Wedell-Malchow be gonnen. Man glaubt, daß diese Berathunge» ungefähr acht Tage andauern werden. dem näher an der egyptischen Grenze gelegenen Gundet Summe von I,.175,000 Thaler wird auf 1,630,100 Thaler vernichtet worden, so hat es entweder Adua nicht gesehen,! 4,890,300 Mark erhöht und der Mehrbetrag von Durch kaiserliche Ordre vom 18. November c. ist das Gouvernement der Festung Mainz dem Generalkommando des 11. Armeekorps untergeordnet worden. Der Kriegs minister hat dieserhalb die in Folge der Jmmediat- ' tellung des Gouvernements bisher für Mainz getroffenen ttsonderen Bestimmungen für außer Kraft tretend erklärt. Unter dem 29. November c. ist durch einen Erlaß des allgemeinen Kriegsdepartements die königliche Fortifikation zu Stettin aufgelöst worden. Die französischen Politiker erfahren neuerdingS- nichts als Täuschungen; den unerquicklichen Zuständen im Inner» gegenüber glaubte man einen Trost darin finden zu können, oaß im deutschen Reichstage eine starke Oppo sition gegen die Vorschläge der Regierung entstehen und daraus heftige Streitszenen hervorgehen würden. Nach den Ankündigungen der „Frankfurter Zeitung," der Wiener „Tagespresse," des Münchner „Vaterland" und anderer ähnlicher Blätter, die dort als Gewährsmänner gelten, war nicht daran zu zweifeln, daß das deutsche Parlament einen unheilbaren N>ß mit Bismarck an den Tag legen werde. Das ist aber nicht geschehen und nach allem Vor- ^-288. Sonnabend, den 11. Dezember. 1875.