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Dresdner Nachrichten : 16.11.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187311166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-11
- Tag 1873-11-16
-
Monat
1873-11
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.11.1873
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ttch «>/, »gr.. durch die So Ngr. <i!l>tklus Nummer» l v>gr. «luflage: 22300 Wr dir Mllckgabe eluge» saiidler Manulcriple Mack» sich die MedaclioH nicht verbindlich. Jnseralen-Annalmie au»» wärls: lliumou^tviu auch Voglar iu Hamburg. Ber lin. Wien. Leimig. Basel, lvrealau. Nraulsurt a. M. — stuck, dsusus in Berlin, Leipzig. Wien. Hamdura- Nranlsurt a. M.. Miin» «he». — Vaud« L (.0. iO Lranlfurl a. M. — de. Vuixt in t5!)cm»IP. — IIu- vu»,dulltto. liullise L 60, i» Baris. Tageblatt M Uiiterhaltmig and GcschWverlrßr. .Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch Neilhardt in Dresden. Verantwort. Pedacteur: Julius Neichardt. sreuüadt: aroite -lottere VLise ü di» Ldd. vlltz.' Der Raum einer eia« lpaltiaen Pelitzeile koNeA. »ne «arantte silv blitz vckchltlaatae >j.schei den der Inserate Ivtld» nicht gcge»,»/ «niwirllge «itiidNke*» Vuslräge von »nt unte- tannlen ssirmen u. Per» sauen inseriren wir nur »egen Prünumrraudo- »ndlang durch Brtel- inarke» oder Posicingah- lung. » Silben kosteir >>/, Ngr. Auswärtige tönnen die Zaplung auch >us eine DreSdnerJirmch anweisen. Die Erp. Ar: 32V. Achtzehnter Jahrgang. Mitrcdatteur : Für daö Feuilleton: M» Nr IlmN Itters. Dresden, Sonntag, 16: November 1873. Politisches. Obschon Mac Mahon nur ein Präsident der Republik und verpflichtet ist, wie seiner Zeit Thiers, v« der Nationalversamm lung zu erscheinen und ihr Rede zu stehen, hat er doch den Spieß umgedreht und sich auf vieles Bitten bewegen lassen, einer Deputation der Nationalversammlung Audienz zu gewähren. Er spielt den König ohne Krone und Purpur. ThicrS hatte die ganze Audienz- geschichte eingeleitet, in der Hoffnung, den Marschall Präsidenten zu Aeußeruugen zu verlocken, die ihn oder sein Eabiuct blosstellten. Drr Sprecher des Fünszchner Ausschusses, Graf Nemusat, der Bertraute von Thiers, war von diesem mit ganz besonderen In structionen eingepaukt worden. Allein das Unerwartete ist ge schehen. Mac Mahon äußerte sich auf allerlei ihm gestellte verfäng liche Fragen vorsichtig und da er gar seine Bercirwilligkcit zu er kennen gab, die coustitutionellen Gesetze, d. h. die Einweisung einer neuen Verfassungs-Urkunde für Frankreich, alsbald nach Verlänge rung seiner Vollmachten zur Berathuug in der Nationalversamm lung bringen zu lassen, so wird er jetzt von der republikanischen Presse als der loyale Soldat gefeiert. Mac Biahon gewinnt dadurch unerwarteter Weise wieder eine» populären Anstrich. Man muß es den Franzosen lassen: in der Kunst, eine Sache zu drehen und zu wenden, sie von den verschiedensten Gesichtspunkten aus zu beleuch ten, ihr immer neue Seiten abzugeminnen, sind sie unübertroffene Meister. Wir Deutschen hätten längst, ermüdet durch dieses ewige Fangeballspicl mit dem CtaatSgrnndgesetz, das Interesse daran verloren. ^ Der verschiedenartigsten Bcurthcilung unterliegt das Projekt des österreichischen Finanzministcrs, die jetzige Gcschäftsstockung durch Gewährung von Staatshilfe zu beenden. Viele loben die Beschränkung der Staatshikse auf Eisenbahnbautcn und BclehnungS- geschafte und das Absehen der Regierung, von der Unterstützung der Liquidation und Fusion von Ban- und anderen Banicn. Man rühmt, daß die Staatshilfo lediglich der Industrie, dem Handels- und Gewerbebetriebe gewidmet ist und mit gewagten Unternehmun gen Nichts geinein haben soll. Andere sind ganz außer sich über die bureaukratische Natur dieser Staatshilfe. Nicht einmal au die Unter stützung des Hypothekcn-Eredits sei in der Regierungsvorlage ge dacht und ehe alle die Formalitäten erfüllt seien, ehe die Hilfe der leidenden Industrie wirklich zu Theil werde, brächen die Eoncurs« in der Handelüwelt massenhaft aus. Da die Zeitungsberichte hierüber nicht von Unbefangenen herrühren, sonder» Lob und Tadel ausge sprochen wird, je nachdem das Interesse des einen oder anderen Wiener Blattes an einer Eisenbahn, an einem Altien-Unternchmcn und dergleichen, das Urtheil so oder so bestimmt, so ist das Klarsehen in dieser an und für sich heikligcn Frage äußerst schwierig. Spanien erschöpft sich gegenüber Nordamerika an Entschul digungen und Bethenerungen seines Bedauerns an der Hinrichtung der amerikanischen Seeräuber auf Euba. Das Piratenschiff „Virginius" hatte wiederholt Kriegscontrebandc den Insurgenten auf Euba zugcführt und zwar aus amerikanischen Häsen. Als end lich die spanische Fregatte „Tornado" dem „Virginiuü" ziemlich nahe war, warf dieser Waffen, Munition, ja selbst Pferde ober Bord in See, um jede Spur seiner sceräuberischen Ladung zu vernichten. Die Spanier kehrten sich jedoch nicht viel daran, kaperrc» das Schiff und erschossen nach einem summarischen Kriegsgerichte in Euba Eapitän und eine große Anzahl der Mannschaften. Es ist schwer einzuschen, mit welchem Rechte die Amerikaner ein solches Geschrei über Verletzung des Völkerrechtes erheben. Als in der Union der Bürgerkrieg wüthete und England cs geschehen ließ, daß in seinen Häsen sich das Ceeräubcrschiff „Alabama" bemannte, bewaffnete und verproviantirte und nach vollbrachte» Hcldcnthatcn gegen friedliche Kauffahrer wieder in englische Häfen einlicf, da entrüstete sich Amerika über dieses Verhalten des perfiden Albion mit Recht. England zahlte nach einem langwierigen Proccsse die Entschädigung für die Verwüstungen, di« die Alabama angcrichtet hatte. Fetzt thut die große iwrdameritaiiische Republik ungestraft gegen das schwache Spanien dasselbe, was England einst gegen Amerika ver schuldete. Wenn sich aber Spanien seiner Haut wehrt und Sec räuber mit Pulver und Blei hinrichtct, dann droht die große Re publik mit einem Kriege, um Euba zu annectiren und einen Stern inehr in sein Banner zu setzen. Das arme Spanien, obwohl im guten Rechte, bittet um Gnade, Amerika möge nicht nach den: Grund satze handeln: „Denn ich bin groß und Du bist klein." Der Beredtsamkeit des sonst wortkargen Grafen Moltke ist cs bei seiner Anwesenheit in Wilhelmshaven gelungen, den vielgenann tcn See-Eapitän Wcrnikr zu bewegen, seine Kraft der deutschen Marine, als Obcrwerft-Dircctor zu erhalten. Mit der Stellung Werners vor ein Kriegsgericht war es also Nichts, obwohl die Nord deutsche Allg. Ztg. keine einzige Gelegenheit versäumte, den ver dienten Seemann mit Berliner Rinnsteinwasser zu bespritzen, worin sie cs zu bekannter Fertigkeit gebracht hat. Die Ereignisse in Eartagena haben nachträglich noch das Auftreten Werners gerecht fertigt, denn wenn die Insurgenten gewußt hätten, daß ein Werner auf der Rhede kreuze, würden sic nicht gewagt haben, Deutsche zu verhaften. Moritz von Blanlonburg hat cS abgelehnt, landivirthschaftlichcr Minister zu werden. Der BnndcSrath hat in einer Sitzung über die Bcrtheilung einer weiteren Summe von 30 Millionen aiiS der Kriegs-Entschädigung an die Staaten des vormaligen norddeutschen Bundes Beschluß gefaßt. Eine erquickende Oase in der Wüste parlamentarischer Debatte, bot jüngst eine Verhandlung des schwäbischen Landtags über die Hundesteuer dar. Nachdem in Wiirtcmberg seither Gewerbe- und SicherhcitShunde den Luxushunden gegenüber eine Begünstigung genossen, hob der Negierungs-Entwurf alle diese Kategorien auf und machte nur eine Ausnahme mit den Schäferhunden, deren Be steuerung auch ferner billiger angelegt sein sollte. Mit ebensoviel ! Sachkenntniß als Beredtsamkeit, widmete sich die Kammer dieser großen Frage und bei dem vielen Hin- und Herreden über Sicher heit-s, Nagelschmieds-, Gewerbe-, Schäfer-, Schooß- und andere Hunde, ist cS gewiß nicht zu verwundern, wenn der Berichterstatter, Freiherr Will). König, die Kammer mit« „Meine Hunde!" apostrophirte! Besondere Zwischenfälle sind nicht hervorzuhcbcn, außer etwa, daß der nationallibcrale Abgeordnete für Stuttgart' Oscar Wächter, das Institut der „Beißkörbe" wärmstens em pfahl und die rohen schwäbischen Köter auf das glorreiche Beispiel ihrer Berliner Brüder hiinvieü, welche dem Herrn von selbst ihre Schnauze hinstreckcn, um den Beißkorb angelegt zu bekommen, wenn der Herr znm Ausgehen sich anschickt! Die oberschwäbischen Abge ordneten wehrten sich tapfer für die Wächter ihrer einsamen Gehöfte, auch die Schäferhunde fanden Fürsprache, die Kammer übte aber keine Gnade und alle Kategorien wurden verworfen. Vom 1. Juli 1874 an zahlt in Schwaben jedes 0 Wochen alte Hündlein (seither war das steuerpflichtige Alter 3 Monate) 4 Fl. Steuer: von jedem weiteren werden 8 Fl. erhoben. ^ Locales imd Sächsisches. — Im Mittelpalais (am Taschcnberge) empfing gestern Mittag S. M. der König folgende Huldigungs-Deputationen: der Oberlau sitzer Provinzialstände, geführt vom Landcsbcstallten Hcmpel; der 4 crbländischcn Kroisvercine, Namens deren der Präsident des Leip ziger Kreisvcrcinö, Graf Hohcnthal, eine sich durch Schwung vor- thcilhast auSzcichnende Ansprache an den König richtete; vom Lan deskulturrath, an der Spitze den Obermundschcnk von Metzsch, der in schlichten Worten den König ersuchte, den Interessen der Land- ivirthschaftscincHuldzuzuwende»; der 5 landwirthschaftlichcn Krciö- vereine, vertreten durch ihre Vorsitzenden; der sächsischen Genossen schaft des Johannitcrordcns, dessen Convent Herr von Miltitz aus Sicbcneichen führte, die Deputationen der Städte Borna, Sebnitz, Eibenstock, Döbeln, Rochlitz, Mittiveida und Dippoldiswalde bestan den meist aus Bürgermeister und Stadtverordnctenvorstand. Den Schluß der Huldigungsdeputationen bildete die Unitätsdircktiv» zuBerthelsdorfinVcrbindung mit den Brüdergemeinden von Herrn Hut und Klcinwolka. -- Se. Bk. der König Albert wird sämmtlichen Höfen Emo paS das Ableben seines erlauchte» Vaters und seine eigene Thron besteigung durch außerordentliche Gesandte anzeigen. Dies entspricht vollständig dem Herkommen, »j«. es bei derartigen Anlassen üblich A Bo» unterrichteter. Seite erfahre» Mp.Ätzer die besonderen Missionen, di« füpdiq näjchste Zeit in Aussicht genommen find, Fol gendes: An den kaiserlich königlichen Hof nach Berlin geht mit die sem ehrenvollen Aufträge der nach dem Könige höchstgestellte Wür denträger Sachsens: Prinz Georg. Der Kriegsministcr v. Fabrice unterzieht sich dem gleichen Aufträge am kaiserlichen Hofe zu St. Petersburg. Vom Generalmajor Prinzen Schönburg auf Herms dorf wird die gleiche Anzeige ain k. k. Hofe zu Wien erstattet. Prinz Schönburg war während des deutschen Kriegs und während des Krieges gegen Frankreich ein sehr verdienter Adjutant des damaligcv Kronprinzen Albert. Gencrattcuknant Graf zur Lippe geht an den i. italienischen Hof nach Rom. Der wirkliche geh. Rath Graf Hohcn thal, Mitglied der 1. Kammer, übernimmt die Mission an den k. Hof zu London. An die k. Höfe zu Belgien und Holland wird Obersthofmarschall von Koenneritz entsendet, der Hausmarschall Gras Vitzthum an den k. Hof zu Stuttgart und den großhcrzogl. Hof in Karlsruhe. Am k. Hofe von München wird Oberkammcrherr von Gprsdorff sich des gleichen Auftrags entledigen. An den großhcrzogl. Hof in Oldenburg gehl Generalmajor Krug von Nidda, an die klei neren deutschen Höfe Knmmerhcrr von Boxberg; doch wird es uns als nicht unmöglich bezeichnet, daß bezüglich der oder jener der letzte ren Missionen noch eine Veränderung des Programms beliebt wird. Da diese Eourtoisie nicht den betreffenden Staaten, sondern nur de» gekrönten Häuptern gilt, so dürfte nach Paris wohl Niemand ent sendet werden. — Eine vielbesprochene Angelegenheit hat in den jüngsten Tagen ihre gewünschte Erledigung gefunden. Se. Maj. der deutsche Kaiser hat in voriger Woche, wie mau uns berichtet, Se. K. H. den hofft in einigen Monaten die Quantität dieser Münzsorten zu prä gen, welche nothwendig ist, um die Einziehung der süddeutschen Gul den und Kreuzerstücke zu ermöglichen. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsgangcs. Aus den meteorologischen Notizen der letztverg-mgenen vierzig Jahre ist zu ersehen, daß zu Dresden in der Regel der ersteSchnec im Monat November fällt und daß der selbe äußerst selten auch nur wenige Tage liegen bleibt. Diese No tizen enthalten als Zeiten des ersten Schnee'ü: Prinzen Georg zum Evinmaudanteu des IN Armeecorps ernannt. DaS betreffende allerhöchste Ernennungsschreiben soll in sehr aner kennenden Ausdrücken über die Art abgefaßt sein, in der Se. K. H. der Prinz Georg diesen vcrantworlungsreichcn Posten an der Spitze des Armcecorps bereits während des Krieges ausgefüllt hat. — Der Ortsrichter zu Glaubnitz, Erbgerichtsbesitzer Sauer, hat in Anerkennung^ seiner langjährigen treugeleistctcn Dienste die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber erhalten. — Infolge des Antrags des Abg. Schreck auf Verminderung der Zahl der Staatsbeamten hat die 3. Deputation der 2. Kammer durch Abg. Leuschner einen Bericht erstattet, der mit folgendem An trage schließt: ». die Kammer »volle im Verein mit der erste» Kammer beschließen: unbcrweilt eine gemeinsame Commission tzci der Kammern zu wätzlc» und tersclbcn Auftrag zur Erörter ung und Begutachtung der Frage zu crtbcilcn, in wie weit sich, insbesondere bei der bcvorstcbciitcn Umgestaltung der Bc 1831 26. Nov. 181k 15. Rov. 1851 :r,. Ott. 1861 17. Nov, 1832 6. - 1812 2. - 1852 12. Nov. 1"62 21. . - 2«». - 1N13 IN. k - 1853 21. , - 18,,3 11. * - 1831 18. . 1811 2. - 1851 13. - 18,'.4 5. Ott. 1835 2. . 1815 4. Dec. 1855 3. - 1855 14. Dcc. 1836 28. Oct. 181«; 23. Nov. 1856 13. - 18,;,; 1I. Nov 1837 13. Nov. 1817 26. Tee. 1857 27. - 4867 8. Oct 1838 18. . 1818 6.' Nov. 1858 26. Ott. 1868 8. Nvv 1839 28. Ott. 1849 13. Ott. 1859 15. Nov. 1869 27. Oct. 1810 20. Nov. 1850 17. Nov. 1860 6. - 1870 30. No». Nach dem ersten November - Schnee trat gewöhnlich naßkalte Witte rung ein, nur in einigen Jahren blieb der Boden längere Zeit vom Schnee bedeckt, so 1831 cinigeTage, 1835 zwei Wochen, 1838zwei Wochen, 1842 eine Woche, 1853 einige Tage, 1858 von Ende Ok tober fast den ganzen November und 1868 war die zweite Hälfte des November meistens schneeig.— In dieser Woche wird zunächst kältere Temperatur enrtretcn und der Himmel wird zeitivcilig dichter bewölkt sein, dann wird stärkere Luftströmung entstehen und Nieder schläge verursachen. Uaromotrius. — 4 Daß bei dem Krach der Pirnaischen Bank auch noch' Wcchselincasso's, die derselben in den letzten Tagen anvertraut wur den, verloren gingen, ist gewiß sehr zu bedauern, da vielleicht Jeder mann annimmt, daß gerade einer Bank am sichersten ein Jncasso anzuvertrauen sei. Wenn die einzelnen Papiere davon den Werth von 100 Thlr. überstiegen, so stand den Absendern freilich kein an derer Weg offen, als sich arr eine Bank oder einen Bankier zu wen den, um das Jncasso besorgen zu lassen; wären es aber nur Beträge bis zu und mit 100 Thlr. gewesen, so kann "Niemandem der Vor wurf erspart werden, selbst Schuld an seinem Unglück zu sein, den» j bis zu diesem Betrag besorgt jede kaiserliche Postanstalt das Jncasso und cs kann dem Absender nimmermehr ein Schaden dabei erwach se«. Allerdings besagt die Bekanntmachung des General-Postamts, daß nur Beträge mittelst Post-Mandat bis mit 50 Thlr. durch die Postanstatten cingezogcu werden könnten, aber täglich kommt es vor, daß Beträge bis zu 100 Thlr. und vielleicht noch etwas mehr, «inzriziehen sind. Vom I.Januar 1874 an können 300 Mark — IM Thlr. gesetzlich der Post zum Jncasso übergeben werden. Das Verfahrön-ist folgendes: Man holt sich auf der Post einPost- Mandat welches übrigens nichts kostet, füllt dasselbe nach Vor schrift aus, schreibt auf die Rückseite desselben: sofort zun, Protest, oder ohne Protest retour, oder was man sonst für Wünsche damit hat, steckt dasselbe nnt dem Wechsel, der Anweisung, Quittung, Rech nung r«. in cm Couvert und adressirt dasselbe „an die kaiserliche Postansialt in . .." dem Ort, wo das Geld cinaezogen werden soll). Der Brief muß rccommandirt abgehen und mit 3 Ngr. frankirt wer den und bekommt der Absender einen Postschcin darüber. Kommt ein solcher Brief bei einer Postanstalt an, so wird dersttbe geöffnet, nach dein Fälligkeitstermin gesehen und sofort die nöthigcu Notizen in ein besonders dazu vorhandenes Buch gemacht. Ist das Papier gleich fällig, so bekommt der Briefiräocr oder wer sonst damit beauf tragt ist, dasselbe zum Jncasso und präientirt es dein Aussteller. Bezahlt derselbe, so wird das Geld einem damit beauftragten Beam ten abgeliefert, cs wird eine Postanweisung nugefcrtigt und der Be trag sofort, unter Abzug von 2 oder 4 Groschen, franko dom Ab sender zugesendct, so daß derselbe in Zeit von 3—4 Tagen im Be sitz seines Geldes aus dem entferntesten Winkel des deutschen Reiches sein kann. Bezahlt jedoch der Mann nicht, so verfährt die kaiser liche Post nach der auf der Rückseite des Post Mandates gegebenen Vorschrift und läßt entweder den Wechsel sofort von einem Advo katen protestiren, oder sendet dem Absender das Post-Mandat mit der Einlage kostenfrei wieder zu- Außer deu Protestkosteu hat also der Absender keinerlei Spesen, weil die kaiserlichcPostauch keineIncasso gebühren berechnet. Im klebrigen wolle sich Jeder, welcher ein Post-Mandat abscnden will, bei seiner Postanstalt im Orte noch be sonders über ctwaigeZweifel auftlären lassen, hiermit sollte blos da rauf hingemiesen werden, daß es nicht gerade nothwendig ist, daß das Publikum bei jedem Krach mit solchen Sachen mit „hinein- fallen" muß. — Im heutigen volkvwirthschastlichcn Artikel der Sonntags beilage werden einige der Grundirrthüwcr des soeialdemokratischen Programms widerlegt. — Gestern früh gegen 6 Uhr bot sich den Passanten der Augustusbrückc ein trauriger Anblick: ein fein gctleideter Herr stürzte sich plötzlich über das Geländer hinab IN die Elbe. Derselbe war aber nicht ins Wasser gefallen, sondern hatte seinen Tod durch Auf schlagen auf die Grundmauer des Pfeilers gesuiwen. Tie Persön lichkeit des Unbekannten ist später in der eines von hier gebürtigen 23 Jahre alten früheren Commis und jetzigen Expcditionsgehilfc» hörte», durch Vcrmintcrung der vom Staate Angestellten Cr- > ^ Gtaatsbahn, Naiiiciis -od, ermittelt worden, sparnisse ii» Staatöbauohaltc erzielen lasse», b. auch dieser! - Die stattliche Dlckhäutenn aus Ostindien, das werbliche Commission die Ermächtigung zn crtbcilcn, sich unter Zustim-! Rhinozeros, das auf den Namen Begum hört, ist im zoologischen Beamten oder anderen Sacdvcrstaiidiaen zu verstärken. daö' ,! ^ " . " Resultat dieser Erörterungen und Verhandlungen der nächsten üOckasst worden, das bis vor Kurzem der Llcvhant nrne hatte. Stäiikeversammluiig vorzulcgen. s Dieser ansehnliche Raum behagt seinem neuen Bcwohncr ungemein. Die Negierung hat durch den Minister v. Nostitz erklärt, daß Das Rhinozeros präscntrrt sich in demselben in seiner ganzcnGrößc. die Negierung einem solchen von beiden Kammern eingedrückten i Die jungen Löwen und die Jungen der Pumamuttcr zeigen sich Antrag kein Hinderniß cntgegcnstellcn werde. ' ! jetzt recht hänsig dem Publikum. — Die Prägung neuer deutscher Scheidemünze hat sich bis jetzt auf die 50-Pfennigstücke und die kleinen Nickel-und Kupfer münzen beschränkt; indessen soll nunmehr auch nach der „M. Ztg." mit der Prägung von 1 Markstücken vorgcgayqen werden. Man Eine unbekannte, noch junge Frauensperson, deren Wäsche I. B. gezeichnet gewesen, ist vor mehreren Tagen unweit Meißen tvdt aus der Eibe gezogen worden. Ihzs Persönlichkeit ist noch nicht ermittelt.
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