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Dresdner Journal : 19.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190207198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-07
- Tag 1902-07-19
-
Monat
1902-07
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Journal : 19.07.1902
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Geschäft» K«n« innertzal» »«»den» ». (^Ichl Zutraguim), durch dt« tz^I » Deulschen Reiche » « (mwichlicßlich veMlqrld) vierteljährlich. Einzelne Nummer, 10 Pf. zu« «ls- Die heit ein -rat »ach »v- ä>en tcgü >en )er Be. ten zu- «lag ä-165. 1902. Sonnabend, de« 1S. Juli nachmittags. Amtlicher Teil. Uchkeit de» neuen Premierministers, die von geistiger Nichtamtlicher Teil. verlautet jetzt, die Regierung wolle jenigen OrdenS-Mutterhäuser auflösen, bestehen schon ausdrücklich erlaubt sogar bie deren Fort- worden ist, Die auswärtige Politik der Woche. Zum ersten Male hat ein König des geeinten Italien persönlich den russischen Kaiserhof be sucht, und ein Empfang wurde ihm zu teil, der an Feierlichkeit und Herzlichkeit nichts zu wünschen übrig ließ. Auch die übrigen Nationen Europa- blickten in diesen Tagen mit Anteil nach St. Peters burg. Die Stellungnahme der öffentlichen Meinung Frankreichs dazu hatten wir schon mehrfach zu be leuchten Gelegenheit genommen. Man hat in Pari-, was wenigstens die Preßäußerungen betrifft, den Faden der Kritik am Dreibunde, und ins besondere der „neuen" Rolle Italiens darin, weiter zuspinnen versucht, jedoch mit so wenig Glück und Geschick, daß die Haltlosigkeit aller der kühnen Vor- Bei der Post-Berwaltung ist ernannt worden: Hager, zeither Poftsekretär, al» Ober-Postsekretür im Bez d. Kaiser!. Ober-PostdireMon Chemnitz. 3« Geschäftsbereiche de» «tuiftertum» de» Kalt»« »«d äffe»tltchen Unterricht». Zu besetzen: die stäub. Lehrerstelle inOberheiasdors b. Reichenbach i B. Koll.: die oberste Schulbehörde. Neben fr. Wohnung im Schulhause m. Garlengenuß 1200 M. Grundgehalt, 1V0M pers Zulage, 110 M f. Fortbildung»-, ük M. f. Turnunterricht, 1b M. f. kirchendienstl Berrichtuoge», 11» M Heizgeld und 72 M. d. Lehrtrifrau, fall» sie den Handarbeitsunterricht erteilt. Besuche sind bi» b Aug .b Brzirk»schulinsp Schulrat l>. Putzgrr, Plauen i. B, einzureichen: — die Lehrerstelle in Klrinvoigtoberg. Koll : die oberste Schulbehörde, i»VVM. Brundgehalt, 110 M. f. d. Fortbildung»- u. bb M. f. d. Turnunterricht u. Amtswohnung. Gesuche bi» b. Aug. au vezirk-schulinsp. Schulrat vr. Winkler, Freiberg. (Behvrdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird, daß Italien fortwährend den Vorzug genieße, ein Gegen stand schmeichelhafter Artigkeiten feilens andrer Mächte zu fein, so liegt darin nicht nur eine unwillkürliche Anerkennung der guten Politik Italiens, sondern auch da- etwa- elegische Zugeständnis, daß gerade England Italien gegenüber in der letzten Zeit eine zu laue Haltung beobachtet habe. Die Opposition im britischen Unterhause gab diesem Empfinden unlängst noch deutlicheren Ausdruck, wobei Sir Charle- Dilke die jetzigen Beziehungen zwischen England und Italien mit einem Arrangement verglich, da- die Auflösung de- Status guo im Mittelmeere zur Unterlage habe. Lord Cranborne unterließ eine Entgegnung hierauf; er hatte allerdings zuvor schon ausgeführt, England stehe augenblicklich mit Italien auf ebenso gutem Fuße wie mit irgend einem anderen europäischen Staate. Se. Majestät der König haben dem Inhaber der Firma Hermann Prestel, Kunst- und HandelSgärtner Paul Clemens Knauer ia Dresden da- Prädikat ' .Hoflieferant Ihrer Majestät der Königin-Witwe von Sachsen* Allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Professor der Chemie an der Berg akademie, Geheimen Rathe vr. xkil. und Ehren- Doktor-Jnaenieur Clemens Alexander Winkler in Freiberg die nachgesuchte Versetzung in den Ruhe stand unter Ernennung zum Ehrenmitgliede bei dem Profesforen-Kollegium der gedachten Hochschule zu bewilligen und das Komthurkreuz 1. Klasse des AlbrechtSordenS zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Bergamtsrath und Lehrer an der Berg akademie vr. xlül. Birkner in Freiberg ohne Aenderung seiner Stellung als Bergamtsrath zum ordentlichen Professor an der Bergakademie zu er nennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Inhaber der Firma E. Herrling u. Co. in Leipzig, die Kaufleute Ernst August Herrling und Otto Emil Zach daselbst, den ihnen von Ihrer Kaiser!, und Königl. Hoheit der Herzogin Marie von Sachsen-Loburg und Gotha, Großfürstin von Rußland, verliehenen Titel „Hof lieferanten" annehmen und fühern. Grnmuuuge«, Versetzungen rc. tm öffentl. Dienste. Da- politische Hauptereigni- der Woche ist der lange schon angekündigte Rücktritt Lord Salis burys von der Leitung de- britischen Kabinetts ge wesen. Mit Einstimmigkeit wurde dem durch per sönliche SchicksalSschläge mitgenommenen und durch die Leiden de- beginnenden Alter- um die rechte Arbeitsfreudigkeit gebrachten Minister die Anerkenn ung gezollt, daß er während seine- dreimaligen Wirken- al- Premier da- Staatsschiff der ver einigten Königreiche mit Besonnenheit zu lenken wußte. Man weiß, daß der Gedanke des Rücktritt- von den Geschäften den Staatsmann schon beim Ableben der Königin Victoria bewegte, und daß nur die lange Dauer deS südafrikanischen Krieges ihu moralisch verpflichtete, auf seinem ihm zur Bürde gewordenen Posten auszuharren. Daß nicht Joseph Chamberlain, sondern A. I. Balfour, der Neffe Lord Salisburys, als fein Nach folger an die Spitze des verbleibenden Kabi netts getreten ist, entspricht nicht nur den formalen Traditionen, die in England für einen solchen Fall gelten, sondern auch der allgemeinen Auffassung in den politischen Kreisen deS Landes. Chamberlain selbst beeilte sich, durch eine Erklärung, die in der Parteiversammlung der Unionisten am Montag zur Verlesung kam, diesen Sachverhalt loyal anzuerkennen. Die Stelle, an der der Minister für die Kolonien zum Ausdrucke brachte, er halte er für ein Privilegium, mit Mr. Balfour zu arbeiten, und für eine Ehre, unter ihm zu wirken, fand den leb haften Beifall, dessen eine solche Handlungsweise allerwegen sicher sein kann. Auch der Schatzkanzler Hicks-Beach gab seine Hochschätzung Balfour- mit offenen Worten kund, erklärte dann aber, der Rück tritt Lord Salisbury- bedeute für ihn, den Redner, immerhin einen Bruch mit den Ueberlieferungen seine- bisherigen Lebens, und so werde er ihm in den Ruhestand folgen. Der neue Ministerpräsident deutete in derselben Versammlung an, daß noch Bedeutung ist, erweckt namentlich in seiner Heimat große Sympathien. Von einem Wechsel in den Grundgedanken der Politik Großbritannien- kann um so weniger die Rede sein, al- Balfour gerade für die versöhnlichen Momente, die die Aera Salis bury bei auswärtigen Fragen im allgemeinen charakterisierten, jederzeit eingetretrn ist. Einen interessanten Gegensatz zu diesen Vor gängen im englischen Kabinett und Parlament bil deten die Tumulte in der französischen Depu tiertenkammer, die mit der Interpellation Aynard wegen Schließung der Kongregationsschulen ihren Anfang naymen und dem Ministerpräsidenten Combes ein paar bewegte Stunden bereiteten. Zweimal durch den Lärm der Gegner verhindert, sich von der Tribüne aus vernehmbar zu machen, gelang eS dem Minister erst nach längerem Zuwarten, sich Gehör zu ver schaffen, worauf er sehr energisch erklärte, die Maß regeln gegen die kongregationistischen Schulanstalten seien vollkommen gerechtfertigt. DaS Kabinett werde dem Gesetze Achtung verschaffen, ohne sich durch Drohungen beirren zu lassen. Wie der rasche Fort gang des scharfen Vorgehens der französischen Re gierung auf diesem Gebiete beweist, hatte die Oppo sition der Kammer allerdings nicht den richtigen Weg eingeschlagen, wenn sie ander- beabsich tigte, Eindruck auf die Minister zu machen. ES müter in Südafrika beherrschte, ist ziemlich rasch der Rückschlag gefolgt. Die Verwüstungen be schweren Kriege- und da- Elend, da- er hinterlassen hat, sind nicht auf dem Wege der Verfügung zu entfernen. Im Gegensatz zu der Geschwindigkeit, mit der da- Unheil seinen Lauf zu nehmen pflegt, will gut Ding Weile haben. Während aber die beiden weißen Völker miteinander rangen, fanden die Eingeborenen, daß ihr eigene- Interesse durch diesen Zwist eigentlich keinen Schaden leide. Wie verlautet, soll eine Bewegung unter ihnen im Ent stehen sein, die die Devise „Afrika für die Afrikander" passend in „Afrika für die Ein geborenen" umgewandelt hat und diesen Gedanken zu sördern sucht. In Wirklichkeit würde ja nicht- andere- dabei herauskommen, al- einige Straf expeditionen, durch die man die unbotmäßigen Schwarzen bald eine- Anderen belehren dürfte. Allein ein solche- Nachspiel zum Burenkriege wäre gewiß höchst unerwünscht, namentlich da die wieder angesiedelten BurgherS, die nun ihre einst behag lichen Existenzen mit Mühe und Entbehrung neu schaffen sollen, über da- Walten der Ansiedelungs kommissionen genau so ungehalten sind, wie da nach menschlicher Erfahrung in jedem Falle zu er warten war. ES wird gewiß noch Jahre dauern, ehe den traurigen oder doch verdrießlichen Nach richten von der Südspitze des schwarzen Erdteil- Her sich wieder bessere zugesellen, al- ein Zeichen, daß die große Katastrophe zum guten Teil ver wunden ist. — Im Mutterlonde hat man den Heerführer Lord Kitchener mit Jubel und großen Ehrenbezeigungen al- Sieger empfangen, während Lord Methuen, ein gebeugter Invalide, still sein HauS aufsuchte, General Buller aber den papierenen Feldzug zu seiner nachträglichen Recht fertigung mit Energie fortführt, unterstützt von politischen Freunden im Unterhause. Soweit die bisher veröffentlichten Urkunden über die Vorgänge in Natal unter Buller- Oberbefehl beurteilen lassen, muß der General, für dessen Darlegungen man auf dem Kontinent kaum Verständnis hat, wohl sehr stark mit dem unmilitärischen Wesen der englischen Bevölkerung rechnen. Der Kriegs Minister Brodrick hat in der Donnerstagsitzung des Unterhauses da gegen ziemlich geschickt den korrekten Standpunkt ein genommen. Die Nachrichten von allerlei kleineren „Zwischen fällen" im Balkangebiet haben nicht auf sich warten lassen, und aus dem Vilajet Monastir scheinen die in Konstantinopel einlaufenden Nachrichten nachgerade fo arg zu klingen, daß die Pforte bereits, auf Mahnung diplomatischer Vertreter, Erhebungen av- stellen wird. Schon in früheren Jahren mußten wir allen diesen regelmäßig im Sommer vor sich gehenden Reibereien und Räubereien gegenüber den Grundsatz aufstellen, daß unser abendländische» RechtSbrfühl al- Faktor zur Beurteilung solcher Vorgänge einfach un verwendbar ist. Unter diesem Gesichtspunkte sind übrigen- auch die Klagen und Wünsche zu würdigen, die soeben auf dem „panarmenischen Kongreß* in Brüssel laut werden. Es ist doch am Ende be merkenswert genug, daß im Hinblick auf die Armenier in den beiden beteiligten Reichen, in Rußland so- wohl wie in der Türkei, nur eine Stimme herrscht, und diese ist recht ungünstig! Die Räumung Tientsins steht, nach einer „Reuter"-Meldung aus Peking, in naher Aussicht. Schon heute beabsichtigen, so heißt es darin, Auan- schikai und da- Auswärtige Amt den Gesandten die Annahme der Räumungsbedingungcn von selten falls die davon ressortierenden nicht ermächtigten Anstalten sich weigern, dem Befehl entsprechend binnen acht Tagen zu schließen. Der hierfür an gezogene Artikel de- Verein-gesetzeS stellt eS freilich in da- Ermessen der Regierung, auch solche Orden aufzulösen, die eine einzelne Anstalt ohne behördliche Genehmigung gründen. Anderseits steht fest, daß die augenblicklich bedrohten Institute keine derartigen Neugründungen, sondern solche Anstalten sind, die schon vor Erlaß deS Gesetzes bestanden; ihre Ein richtungen wiederum sollen aber sowohl mit den alten wie mit den neugeschaffenen Vorschriften in Widerspruch stehen. Bei solcher Lage der Dinge kann eS nicht fehlen, daß die Gegner der Regier ungsmaßregeln über Härte und Bedrückung klagen. Wenn einige Abgeordnete der Rechten in einem offenen Schreiben Einspruch erhoben haben, da der Schluß der Tagung ihnen die Rednertribüne ent zogen hat, so ist dagegen vom Standpunkte der DrSkussionSfreiheit nichts einzuwenden. Aber e- finden sich sogleich Heißsporne, die die Pfarrgeistlichen in die Bewegung hineinziehen möchten. Wie e» scheint, sind die französischen Pfarrer besonnen ge nug, diese Rolle vorläufig stillschweigend abzulehnen, die ihrem Amte nicht sonderlich entspricht. Dem allgemeinen Gefühle der Erleichterung, da bei der Nachricht vom Friedensschluß die Ge- auSsetzungen und Annahmen noch klarer geworden ist. weitere Veränderungen eintteten könnten. BiL jetzt Di« friedliche Natur de- Dreibunde» gestattet mchi ist jedoch nur der Vizekünig von Irland, Lord nur, sie fördert sogar den freundschaftlichen Verkehr Cadogan, dem Beispiele de- Schatzkanzler- gefolgt, zwischen allen Regierungen und Höfen der modernen — Sehr warm, auch auf feiten der liberalen Wort- Kulturstaaten, und dieses gesunde Prinzip ist stark führer, war der Empfang Balfour- im Parlament, zwischen allen Regierungen und Höfen der modernen — Sehr warm, auch auf feiten der liberal Kulturstaaten, und diese» gesunde Prinzip ist stark führer, war der Empfang Balfour» im P genug, um gelegentliche publizistische Mißdeutungen und die Londoner Dresse äußerte ebenfalls so gut glatt überwinden zu können. So geschah e» auch wie übereinstimmend ihre Befriedigung über den diesmal. Binnen kurzer Frist wird König Viktor Wechsel im Kabinett, der ohne Krist- vor sich Emanuel III. auch dem Deutschen Kaiser, seinem ging. Nicht nur die Fähigkeiten Balfour- al- hohen Verbündeten, einen Besuch abstatten, der Politiker-, seine abgeklärt-staatsmännische Auf sicherlich weder an äußerm Glanz noch an Intimität fassung in internationalen Angelegenheiten haben hinter den Festen zu Peterhof zuruckstehen wird, owohl England wie die öffentliche Meinung Und wenn, namentlich in englischen Blättern, die ves Au-lande- für sich, — auch die Persönlich- Lunst und Wissenschaft. Der Vater -er Elektrizität. Ei» Gedenkblatt. Etwa» zu spät, um der 300jährigen Gedächtnisfeier eine besondere Weihe zu verleihen, ist jetzt der seit langem ersehnte Neudruck de« ältesten Werk« über Elektrizität und Magnetismus erschienen. Der Heraus geber, Prof. Silvanu« Thompson, der gleichzeitig da» lateinische Original in di» englische Sprache übersetzt hat, stellt dem Werk folgende» Zitat von Caxton vor auf: „Diese« Buch ist nicht für jeden rohen und kennt- niSloscn Menschen bestimmt, sondern für gebildet« un feine Leute, die «in Drrständni» für Feinheit und Wissenschaft besitzen" Der Verfasser de« Buche«, William Gilbert, kann mit vollem Rechte al« Vater der Elektrizität und de« MagnetiSmu« geschätzt und verehrt werden, denn wie Prof. Thompson von ibm sagt: „er benutzt« da« exp«rim«ntrlle V«rfahren der Beobachtung, bevor noch Bacon darüber geschrieben hatte, und sein« M«1hoden und Entdeckungen erregt«» da« Entzücken von Bacon, die hohe Bewundern»»« von Galilei und Kepler". Im Jahr» 188S wurde in Eng- land «in Gilbert-Klub gegründet, mit de» wesenUichrn „Uteftrn »n v«r Abendsonne" von Manfred Gibson Man möchte annehmen, daß da« Motiv au« der näheren Dre«dner Umgebung stammt; wenigsten» kennen wir am AuSgange deS Lößnitzgrundes in der Richtung nach Buchholz zu Stellen, die dieser geschmackvollen, vielleicht um einen Grad zu blauen Landschaftsstudie um ein Haar gleichen. Die große Waldlandschaft von Oskar Lutteroth in Hamburg ist in ihrer sonnigen Klarheit gleichfalls eine recht ansprechend« Leistung Dagegen fällt die Toil«tte machende Balleteuse von Alb. Höflinger einigermaßen au« dem Rahmen der übrigen Ausstellung heraus, obwohl die Scene nicht gerad« übertrieben pikant gestaltet ist. H. A Lier. am meisten zusagende Element bildet. Betrachtet man die beiden großen Btlder bei Arnold unter diesem Ge sichtspunkte, so wird man sich sowohl an der heiligen Cäcilie, die in dem offenen Kreuzgange eine« Kloster« di« Orqel spielt und dadurch ein Bettlerpaar anlockt, da« ,n dem Frieden dieser Halle Zuflucht sucht, wie an der begeisterten Frauengestalt mit dem Notenbuch«, di« von zwei anderen musizierenden Frauen umgeben ist und etwa al« „Avagio" aufgefaßt werden kann, erfreuen können und g«rn zugestehen, daß die vom Künstler er strebte Wirkung erreicht worden ist Die Ausführung beider Bilder »st die denkbar sauberste und gewiffen- hafteste, die Zeichnung ist tadello« und die Farbe aller- ding« für unseren Geschmack etwa« zu weich, ab«r doch dem Gegenstände angemessen Wie sorgfältig Hoeßlin s«ine Gemälde vorbereitet, kann man au« den zahlreichen, durchgängig bereit« bilda»tig abgerundeten Porträt- und LandschaftSstudun, di« im mittl«ren Kabinett d«» Salon« untergebracht sind, ersehen Einzeln« itali«nischr Land schaften darunter sind sogar von hoher Schönheit; sie geben die Natur d«« Süden« mit einer ungemein an- mutenden Verhaltung und Korrektheit der Empfindung wieder Recht genußreich gestaltet sich auch di« Betrachtung der umfangreichen Sammlung meist kleinerer Land schaften von G Meißner. Sie stellen in der Haupt sache Waldidyllen mit kleinen S«rn und leis« plätschernd«» BLch«n dar, dir manchmal von «ridendem Vieh b«lebt find Di« Originalität ist nicht groß, aber die gut« älter« Münchnrr Landschaftsschul«, die di« Sicherheit der Zeichnung mit ein«r feinen Empfindung für di« Färb« v«rbind«t, verl«ugnrt sich in keinem Stück, so daß man sich nicht wundern würde, wenn di« Li«bhaber di«s«r unaufdringlichen und doch so sympathischen Kunst sich gerade für dies« Kollektion lebhaft begeistern würde» Wesentlich moderner, d. h. vor allem weit kräftiger in der Farbe erscheinen di« gl«ichfall» gut grz«ichnetr« Ernst Arnolds Kunstsalon. In Arnold» Kunstsalon ist zu d«r Kollektion hol ländischer Oelgemälde und Aquarelle, über di« wir hier schon berichtet haben, eine Anzahl beachtenswerter Kunst werke von durchau» verschiedenartigem Charakter ge treten Unter ihnen fallen die eigenartigen Bilder von George v. Hoeßlin in München am meisten in di« Augen Der im Jahre 1851 in Buva-Pest geboren« Künstler ist trotzdem von deutscher Abkunft und erinnert in seinen Arbeiten in nicht« daran, daß Ungarn sein Geburtsland ist. In Amerika erzogen und zum Kauf mann bestimmt, ging er mit zwanzig Jahren in München zur Kunst über. Er wurde an der t artigen Akademie Lindenschmit-Schüler, bildete sich aber durch da» Studium der Cinquecentisten in Italien auf eigene Hand weiter Da» Gebiet, da« er mit Vorliebe pflegt, ist da» der allegorischen Darstellung Idealisierte weiblich« Ge- stalten, di« in d«r Rrgel zu d«r Musik in irgendwelche B«zi«hung -«srtzt find, verkörprrn ein« bestimmt« Em pfindung meist elegischer Natur. Sie erscheincn al» Trösterinnen in Rot und Kumme» oder sollen di« Er innerung an einen traumhaften Zustand der Seel« in un« erwecken Dabei geht «» ohne Sentimentalität nicht ab. Hoeßlin erinnert hier- durch an di« Schul« der englischen Neo-Idealisten vom Schlage de« Burnr-Jone». Da er aber ein geschmack voller Künstler ist, mutet er dem Beschauer kein Ueber- »aß reicher Empfindungen zu Man möchte »war seinen Figuren mehr Lebe« und Gesundheit, seiner Farbe größer» Frisch« und Kraft wünschen, ab»r schließlich girbt »an fich doch zufrieden, wen« man sich überzeugt hat, daß man «» bei ihm mit einem Temperament zu thu« hat, für dessen Kunst der elegisch« Grundton da» ihr Zwecke, die Werk« ve» große» Forscher« weiteren Kreisen zugänglich zu machen und so «in Verständnis» für die ungeheure Bedeutung diese» Mannes zu erwecken. E« muß berücksichtigt werden, daß Gilbert, um einen landläufigen Ausdruck zu brauchen, 200 Jahre zu früh lebte, denn e« vergingen zwei Jahrhunderte, ehe di« Forschung da «insetzte, wo seine Entdeckungen ab geschlossen hatten. Darum ist e« ein Akt der Ge rechtigkeit, daß da» Gedächtnis seine« unter solche» Umständen in seiner hohen Genialität lang« verkannte» Leben»werke» jetzt bei allen aufgefrischt wird, di« «in Gefühl und ein Interesse für di« Entwickelung der Wissenschaft besitzen, und namentlich der Wissen schaft, die nach aller Voraussicht im 20. Jahr hundert die Technik beherrschen wird, der Elektrizität. Fast jede« Kapitel de« im Jahre 1600 untcr dem Titel „de Magnete" erschienenen Buch« bedeutet «ine Ent deckung von grundlegendem Wert Wie sehr mag der außerordentliche Geist de« Verfasser« unter dem Be wußtsein gelitten haben, bei seinen Zeitgenoffen auf Verständnis, Mitarbeit und Nachfolge nicht rechnen zu können, denn er schreibt selbst: „BeweinenSwert ist di« Unwissenheit d«« Menschen in der Naturwissenschaft, und di« modernrn Philosophen müssen gleich denen, di« in völliger Dunkelheit ihr Lebe« vertrauern, neu er weckt und auf di« richtig« Anschauung der Dinge hin gewiesen werden, damit sie lernen, nicht länger die Be lehrung in müßiger Betrachtung allein au« Büchern z» gewinnen und sich auf «neigentliche Beweise und Ver mutungen zu stützen!" Um die erstaunlich« Arb«it, di« Gilbert in seine« Werke mederqeleat hat, einigermaßen nach ihrem Um fang und nach chrer Tragweite zu verstehen, müsse« will un« einige Stellen de« Buche« näher ansrhen Be obachtungen über Magnetismus und a«ch über Elektrizi tät waren, wie jeder ««iß, schon lang« vorher gemacht worden, aber eine eige«tlich wifsenschafilich« Vorarb.it B»,»««üreG Dresdner Journal Hrrausgegeben von der König!. Expedition de» Dresdner Journal», Dresden, Zwingerstraße 20. —- Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Urschet«»»» Werktag» nach« » Uhr. mittag» erschetnead« Rumse«. «»kündig»» »»»»«edützr«»: Di« Zeil, Neirer Schrift dm 7 mal gespalten«» Unkündt« «o ng»-S«ite oder deren Nam» »o Pf. Bet La «eklen. und Ziffern«-» » P, Aufschlag für die Zeile. Unter« Nt- daklion-strtch (Eingesandt) di« Textzeil« mittler Echrist ob« deren Nan» «0 Pf. Gebühren > Ermäßigung bet öfterer Wiederholung
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