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Dies«, «laü wird den Leser« von Dresden »»d Umgebung am Tag« vorher deren» al» 87. Jahrgang. IL L57. HbrnüHurgade stellt. wLhrend es di« Post-Sbonnenten am gen tn einer Sejamtausgad« erhallen. Bezugs-Gebühr vl»rlel>ilhr>. sür Di-«. d«n dei ligllch ,m«t- maliger Zulraaung,an Lonn- u»l> LIlontaacn nur einmal» r,di> Li . durch au»»>arlige tio,»- Million»» bi» S.üO M. Bei einmaliger Zu- Ilellung durch die Pop !> M. lohne'Bcsiellgeid». Au»land: Oelier- reich Ungarn d,«b Kn, Schweiz L,«L Art»., 2>aiien 7, >7 Lire. — Djachdruck nur mit drullicher Quellen, angab« <,,Die»dner Mchr.">z»II>il>g. - Un- »erlangle Manultripi« werd.nichlausbewahrt. Mittwoch, 17. September 1913. Tclegramm-Adresse: Nachrichten TreSdei«. Druck und Verlag von Liepsch k Reichardt in Dresden. Sammelnummer für Amtliche Hauptgeschäftsstelle: Marienstraste 38/sO. Tclepbonanschlüsse: 2524 t. Nachtanichluss: 1l. Anzeigen-Tarif. Annahme von Ankün. dtaungen bi; nachm :i Uhr. Lonnlagd nur Marcenstrahe :tö von li di» ' ,1 Uhr. D»e einlpalnge Zeile <elwn V killten) .10 Pf., die zweispaltige Zeile aus 4ertsei1e 70 Pf., die zweispali. Neklamerelle l.l»0 M.. Kamillen Nachrichten au; Dres den die einspalt. Zell? 2l» Ps - In Num mein nach Sonn und Feiertagen erhöhter 2aris. — Au;würtige Aufträge nur gegen VorauLbezahIung IcdesBelcghlalt lOPs. k. li. Kiclilkl' m. d. di. Sr»»- »»n«I «letetB. Lsl6uc4,4r»ngsteÜDzrL»' Sas- ll. slsletn. r.ir4»t- »». Sss- eerrrl Qr»s- eerrrl slslet^is^rs k'lseek»» Sss- llrrrl slsletr-isctrs L» Ssreto -8lL»ud»«r»l4«^ SrsIlonÄve. eikiSo Lefe^. Ter König traf heute früh in Plauen ein und be gab sich darauf ins Manövcrgelünde nach Reinsdorf. Bei den Neuwahlen zur Zweiten Kammer im Jahre 1915 wird es zwischen den beiden liberalen Parteien zu einem gcmeinsa in e n Vorgchc n kommen. Ein unter Kuhrung der Sächsischen Bank stehendes Banken-Kvnsortlum hat 5 Millionen Mark der neuen vier- prozentigen Dresdner S t a d t a n l e i h c übernommen. Das Luftschiff „Z. 1" geriet vergangene Nacht bei Posen in Sturm und wurde »ach Schlesien abgetrie ben: cs landete heute früh in Licgnitz. Ter österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand begeht am 5. Oktober die Feier seiner 25jährigen Zugehörigkeit zur p r c u st i s ch e n Armee. Der Boranschlag des däni s chcn F i n a n z b u d g c t S weist an Gesamtausgaben etwa 195 Millionen Kronen aus. In der gestrigen Sitzung der türkischen und bulgarischen Delegierten ist, einer Meldung zufolge, die Frage der Zu gehörigkeit Ktrkkilisscs zugunsten der Türkei entschieden worden. Japan wird von China noch eine weitere Ge nugtuung verlangen. Neueste Zrahtmeldungen vom 16. September. Dr. Solso Kolouialrcisc. Berlin. Nach einem Telegramm aus Bonabcri vom 15. September fuhr Staatssekretär Dr. Sols am 12. und 13. d. M. mit der M i t t e l l a n d li a h n bis zur Ban- spitze, etwa 59 Kilometer südlich von Edea, besichtigte hierbei die sanitären Einrichtungen für die Bahnarbeiter und be suchte sodann Edea. Am 11. begab sich der Staatssekretär mit der Nordbahn nach Nkugsamba, von wo am 15. d. M. der Abmarsch nach Dschang erfolgte. Erzherzog Franz Ferdinand und die prcustischc Armee. Berlin. sPriv.-Tcl.s Der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich begeht am 5. Ok tober die Feier seiner 2 5 jährigcn Zugehörigkeit zur p r c u st i s ch c n Armee. Tic Glückwünsche des Kaisers wird ihm eine Dcpntaiivn des 19. Ulanenrcgiinciits in Züllichau. dessen Chef der Erzherzog ist, in Salz burg übcrbringcn. Ein neuer Fcrnslng Berlin. sPriv.-Tcl.s Heute früh startete von Frci- burg i. B. der Flieger Stiefvattcr mit Oberleutnant Zimmermann als F l u g g a st auf einer Jeannin- Argus-Stahltaube, um sich um die neuen Fernflugpreisc der Nationalslugsvende >199 999 Mk.) zu bewerben. Nach 8 Uhr traf er in Gotha ein und flog 9 Uhr 29 Min. in der Richtung ans Berlin weiter, wo er ans dem Flugplatz Kunst und Wisteuschast. P* Mitteilungen aus dem Burcan der Königlichen Hos- theater. Im Königlichen Oper »Hause wird Donners tag, den 18. September, Bizcts „Carmen" mit Fräulein Tervani als Carmen. Herrn Soot als Don Joss, Herrn Staegemann als Eskamillo szum ersten Male) und Fräulein Seebe als Mieasla ausgcsührt. Beginn der Vorstellung: 148 Uhr. Als vierte Vorstellung im Zyklus » c u i n s z e n t e r- ter Werke im Königlichen Schauspielhaus geht Donnerstag, den 18. September, allster Abonnement das Drama „Gabriel Schillings Flucht" von Gcrhart Hauplmann in Szene. Die Besetzung ist die folgende: Gabriel Schilling: Herr Wkecke, Evelinc: Frau Bardon- Müller, Professor Mäurcr: Herr Wahlbcrg, Lucie Heil: Fräulein Verden. Hanna Elias: Frau Körner. Fräulein Malaiin: Fräulein Jank, Doktor Rasmnsscn: Herr Mchnert, Klas Olfcrs: Herr Mcuer, Tischlermeister Kühn: Herr Müller. 1* Mitteilung des Albert-Theaters. Die sür Sonntag, de» 21. Scptcmver, angeschte Erstanfsityrung von Bernhard Shaws vtcraktigcm Drama „Frau Warrcns Gewerbe" wird auf Mittwoch, den 21. Scolcuibcr, verlegt. Dafür wird Gcrhart HaiiptinaniiS sünfaktigeo Schauspiel „Die Bieber" zum erste» Male an einem Sonntag l21. Septembers gegeben. s* König!. Schauspielhaus. Der gestrige Abend im König!. Schauspiclhause. mit Lcssings „Minna von Barnhelm", brachte Beruhigung über die akustischen Verhältnisse, wenn aus der Bühne eine geschlossene Deko ration steht. Vom Parkett sowohl wie noin zweite» Rang aus erklang auch das leise Wort in musterhafter Klarheit, soweit der Darsteller diese Klarheit eben selbst besitzt. Die Deutlichkeit des Wortes wird natürlich gefährdet, wenn der Sprecher sich zu sehr gegen den Hintergrund wendet — diese Tonvcrschlncknng durch einen rückwärts gelegene» weiten und hohen Raum hat aber mit der eigentlichen Aku stik deö Hauses nichts zu tun. Da in dem Zuscyancrraum selbst keine Mängel für den Hörer bestehen, so ist zu er warten, dast auch bei offener Szene der störende Widerhall bei sehr lautem Sprechen abzusteNcn ist. —Die Aufführung selbst, Johannisthal um 1U/2 Uhr landete. Die Gesamtstreckc Frei burg—Berlin beträgt ungefähr 649 Kilo meter. Von Johannisthal ging der Flug 1V/2 Uhr weiter nach Schneidcmühl (399 Kilometers. Wenn die Wind verhältnisse günstig sind, jetzt Stiefvattcr seinen Fing nach Königsberg fort. Die Pariser Reise König Konstantins. Paris. lPriv.-Tel.s Wie heute offiziell bekannt- gegeben wird, wird König Konstantin von Griechenland am 29. September in Paris cintrcfsen. Er reist inkognito und sein Besuch soll daher zu keinen offi ziellen Kundgebungen Veranlassung geben. Es steht jedoch scsi, das, der König im Elysöe vom Präsidenten Pvincarü empfangen wird und wahrscheinlich am Sonnabend abend an einem ihm zu Ehren gegebenen Galaöincr teilnehmen wird. Die dänischen Finanzen. Kopenhagen. Finanzministcr Brandes brachte in der heutigen Sitzung des Folkcthings den Voranschlag des Budgets sür l 9 l 4 / l 5 ein. Ter Voranschlag weist an Gesamtausgaben etwa l95 Millionen Kronen auf, was un gefähr demjenigen sür das laufende Finanzjahr entspricht. Die veranschlagten Einnahmen sind 7 Millionen Kronen grösser als im Vorjahre und belaufen sich anf ll9 Millio nen. Es ist somit ein Ucbcrschuss von rund 14 Millionen Kronen vorhanden: aber da sür die Schuldenvcrwaltnng iisw. eine Ausgabe von 19 Millionen Kronen vorgesehen ist. verbleibt nur noch ein tatsächlicher Ucbcrschust von 4 Mil lionen Kronen. Die Erhöhung der Einnahmen setzt sich zu sammen ans 5 Millionen Mehreinnahmen ans Steuern lind Abgaben und 2 Millionen ans den erhöhten Ein nahmen ans den Staatsbahncn. Das Budget des Kricgs- ministcrinms weist an Ausgaben 1811 Millionen Kronen, das Marineministcrinm an solchen 19 Millionen Kronen aus. Die Verzinsung der Staatsschuld nimmt 12b« Mil lionen Kronen in Anspruch. Im übrigen sind die veran schlagten Ausgaben im Vergleich zu dem lausenden Finanzjahr ziemlich die gleichen. Grössere neue Forderun gen irgendwelcher Art weist der Voranschlag nicht aus. Ferner brachte der Finanzminister die Staatsrcchnungs- ablage sür das Finanzjahr 1912/13 ein. das einen Ueber- schuss von 4,5 Millionen Kronen aufwies, während der Voranschlag ein Defizit von über 15 Millionen Kronen vorgesehen hatte. Das günstige Ergebnis ist teils auf grosse Ersparnisse zurückzuführen, die beim K r i c g s m i n i st c r i u m 3,2 Millionen Kronen betragen, teils aus crhöbtc Einnahmen, die bei den Staats bahncn 2,5 Millionen Kronen und bet den Steuern 6,5 Millionen Kronen ausmachten. Kirkkilissc türkisch Konstantinopcl. lMeldung des Wiener K. K. Korr.- Burcaus.s Es verlautet, in der gestrigen Sitzung der türki schen und bulgarischen Delegierten sei die Frage der Zu gehörigkeit von Kirkkilissc zugunsten derTürkei geregelt worden, lieber die Frage von Timotika wird noch verhandelt werden. Berlin. sPriv.-Tcl.s Die städtische Verwaltung hat beschlossen, etwa 299 Milligramm Mesothorium sür 29 999 Mk. anzukaufen und für 699 Milligramm Radium 222 909 Mark zur Verfügung zu stellen. Für die Bc- dic durch die starke Anlehnung an Vorbilder von Chodo- wiecki und den damit verbundenen Einfluss auf die Auf fassung im Stil etwas verbürgerlicht wurde, brachte eine wertvolle Neubesetzung mit Alfred Meyer als Just. Tie Mischung von Verschmitztheit, Gefühlsechthcit und rauhen Packknechtmanieren lieh diesem Bedientcn- Typ des achtzehnten Jahrhunderts die richtige Farbe — die Justszenen kamen durch Meyer weit echter als früher im Sinne des Lustspiels zum Ausdruck — sür die ökonomische Verteilung von Gefühlsüberschwang in Minna und Tell- hcim und herzhaftem Realismus der Bcdicntcnszcncn ist die kräftige Betonung dieses Realismus von nicht geringer Wichtigkeit. Bon einer irgendwie auffallenden Wir kung des neuen Rahmens auf den Gang der Vorstellung war nichts zu spüren. Die neuen Btthncncinrichninaen werden erst bei verivandlungsrcichcn Stücken ihre Seg nungen offenbaren. Das Haus war nicht ausvcrkanst aber gut besucht. st. f* Fllr die Mirakei-Anfführunge«, die unter der Leitung des Herrn Professors Max Reinhardt als Gesaintgaslspicl des Berliner Deutschen Theaters am 19. und 26. September in Sarrasanis Zirkus-Theater stattsindcn, haben sich zahlreiche räumliche Verände rungen als nötig erwiesen. Es muhte ein« ganze Anzahl von Pläpcn geopfert werden, um für den DckorattonS Einbau den not wendigen Raum zu schaffe». Ter speziell für die Dresdner Auf snhrungcn notwendige Rahme» ist von Rudolf Dworskp, dem tech nischen Borstand der Reinhardt-Bühne, entworfen und wird unter seiner Leitung ansgeführt. 's* Oratorium-Anfsllhrnng vor den dcntschcn Bundcs- sUrslc». In Anwesenheit des Königs Friedrich August von Sachsen und der Bundcssürsten wird am 18. Oktober d. I., abends 8 Uhr, die Leipziger Singakademie in der Albertballc des Krystallpalastes bas Oratorium „Ans Deutschlands grosser Zeit" von Lcysfardt zur Ausführung bringe». Dabei wirkt auch der Leipziger Männcrchor ge schlossen mit. Als Solisten sind gewonnen Kammersängerin Marg. Siems-Dresden, Kouzertsängcri» Agnes Leyd- Hcckcr-Berlin, Kammersänger Jac. Nrliis-Lcipzig und Kammersänger Karl P e r r v n - D r c s d e n. f» Ein Vcrussvcrcin ausübender Künstler bat sich in Berlin gebildet. Der Verein beruft zunächst zum 22. Sep tember in das Abgevrdnctenbauö eine Versammlung ein, in der die wirtschaftliche Layc der koiizcrtiercndcil Künstler cr- handlung geeigneter Krebskranker mit radiiiinatlivcn Stoffen sollen jetzt im Rudolf Virchow Krantenhaiiic 29 Betten reserviert weiden. Newyork. Aus Laredo in Tcras wird gemeldet, dass die amerikanischen Flüchtlinge, die aus dem Wege nach Saltillv den Rebellen in die Hände gefallen sein sollten, gesund und wohlbehalten in Laltillo cingetrv s s e n sind. In San Diego in Kalifornien ist ein drahtloses Tele gramm von Bord des Kreuzers „Buffalo" eingetrosscn, demzufolge sich dort Flüchtlinge ans Lüdmcrilv bcsindcn, darunter sieben Deutsche und zwei Engländer. Sie sächsischen Herbstmanäver. Manöver der 23. Division am Montag. Gleich den Manövern der vorigen Woche nahm das Manöver am Montag, vom Wetter begünstigt, einen inter essanten und wohlgeliingenen Verlaus, bei dem Führer, Truppe und auch das wieder zahlreich hcröcigestrvmte Publikum reichlich auf ihre .'Ionen kamen. Folgende Idee lag der Maiiövcrübiing zugrunde: „Eine rote Armee, mit Deckung der Belagerung Berlins beauftragt, war im Vormarsch über die Linie Grossenhaiu—Ruhland gegen biauc Kräfte, die mit Kavallerie über Görlitz, mit drei Armeekorps über die Linie Ostritz—Zittau—Gross- Schönau—St. Georgcntlinl im Anmarsch gemeldet worden. Tie linlc Flügcldivtsion von Rot marschierte am Mo» tag von Vantzen über Lübau aus Bernsiadt. Der Führer der Hinteren Brigade, der verstärkten 49. Infanterie- Brigade, erhielt den Auftrag, in östlicher Richtung von der Bormarichstrassc abzubicgcn und aus Görlitz vvrziislosscn. Dem Führer dieser Brigade war bekannt geworden, dass sämtliche Brücken über das Löbaucr Wasser von Lübau ei» schliesslich bis Lantitz am Sonntag von feindlicher ttaval lerie zerstört worden waren. Anf dem rechten Flügel der b l a u c n A r in c c hatte die verstärkte 45. Jnsanteric Brigade den Auftrag bekommen, am Montag von Ostritz über Bernstadt zu umfassenden Angriff gegen den feind lichen linken Flügel vorzngchen. Die vorgeschobene blaue 23. Kavallerie-Brigade mit einer reitenden Batterie sollte ein Vorgehen feindlicher Kräfte über das Löbauer Wasser nördlich Löbau anfhaltcn und die Bahn Görlitz—Ostritz decken, auf der die letzten Teile der verstärkten 45. Jn- santcric-Brigadc im Antransport gedacht waren. Blau sland vor dem Entschluss, mit den verfügbaren Teilen sofort anzutrcten oder abzuwartcn, bis cs alle seine Kräfte zusammen hatte. Der Führer entschloss sich zu letzterem und ging daher erst 19,39 Uhr vormittags vom Vcrsammlungsplatz am Südcndc Kiesdvrs vor. Die rote Partei setzte sich 8 Uhr vormittags bei Hvchlirch in Marsch, nachdem die rote Kavallerie, 2 Eskadrvns Ul. Rgt. Nr. 17, schon 7,39 Uhr vormittags an das Löbaner Wasser in Gegend nördlich Krappe voranSgcsandt war, um Ans klärung gegen Front und rechte Flanke des Gegners vor zutrciben. Ter Führer von R 0 t hatte, da die frühzeitig cingclcitetc Erkundigung des Lvbaner Wassers durch Kavallerie und Pioniere ergeben batte, dass in Gegend Gcorgewitz die Verhältnisse für einen Ucbcrgang günstig lagen, beschlossen, über Gevrgcivitz—Zoblitz anf Reichen bach vorzu st osten. Unter dein Schutze der Artillerie, die mit einer Abteilung aus Höhe 259 nördlich Kittlitz mit örtert werden soll. Tie Einladung ist von Professor Georg Schumann, Arthur van Emcyk, Tr. Mark Günzburg, dem Rezitator Mathias v. Erdberg, dem Rechtsanwalt Tr. Armin Osteirieth und dem Koiizcrtsüngcr Julius Edgar Schmock unterzeichnet. Von Fnnsbruck nach Nentte. Der richtige Alpinist, der die schroffen Zinnen und die vereisten Gipfel der Bergriescn mit dem Kletterseile und dem Eispickel bezwingt, wird natürlich von seiner stolzen Höhe mit einer gewissen Geringschätzung auf alle die herabblickcn die von den Schönheiten der Alvcnwelt zu reden wagen, ohne selbst eine mehr oder weniger gefährliche Klettcrpartie Nachweisen zu können. Und doch darf man vielleicht in alter geziemenden Bescheidenheit feslsiellcii. dass sich auch den übrigen Erdgeborenen die Wunder der 'Berge in reichem Masse erschliessen können. Raum sür alle bat die Erde, und nach seiner Fassvn wird auch der selig werden, der die Alpen bereist hat, vhnc sc hangend und bangend in schwe bendcr Pein in einem steilen ziamin oder an einer jäh ab stürzenden Wand seslgesesien zu haben. Ja, wir wollen unsere Behauptung sogar dahin erweitern, dass inan schon ans einer Eiscnbahnsahrl einen ganz richtigen Begriff von der märchenhaften Schönheit und der bezaubernden Grösse des Hochgebirges bekommen lann. In dieser Hinsicht sind die O st alpen besonders gute Lehrmeister. Wenn wir uns über München und Rotenhain den bäurischen '.'Upen nähern, erhalten wir, gleichviel vb uns die Fahrt ivciler nach Kni stein oder Salzburg führt, doch bereits einen Voi^geschmack von den Hohen Genüssen, die uns Lcnieii ans dem Tieslaiide ein so vorircssliches Ferienmcnü bereiten. Oder wir haben erst der schönen Kaiscrstadt an der blauen Donau einen Be such abgeslaltet und streben unserem Ziele, den Tiroler Alpen, ans einer raschen Fahrt durch die grüne Lteicrmarl zu: nirgends werden die in der Sonne rvtgläiizendeu Graic der steilen Vorbcrge ibre Wirkung verfehlen. Und wenn erst das riesige Dachsicininassii' ans uns seinen Ei», flust ansgcübt I»U und die Romantik des waldigen Fritz tales »ns tunsängl, dann wird a»cl> der flüchtige V-Zug Reisende in den Bann der Berge gezogen. Oder aber — und das ist nach iinscren Erfahrungen eine der schönsten