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Dresdner Nachrichten : 26.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188811265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-11
- Tag 1888-11-26
-
Monat
1888-11
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.11.1888
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Kür «/ckaabe euraejandiel Ttbritt- Nucke kruie Bcrbmdiichtert. Luküiidisuiiaen »clime» iammm« mmkane PermittelunaiNiellen an. geriiweeäiilelle N> n 33. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. Dresden, 1^88. V.1'i'aitr8«;Ii,vre8äon, j LlLri«N8tr»»80 l6. ILünstllvIi« LKI»«v rwä <S«I»t88« krtt» S»usoii » 8oI»1v«8L»»»« 8. I., Lelm Xülli»,' .1o>>3NU8tr388c>. s Lmpkoklo» von Nr. mcxi. 'I'reuliiig. via»n«Iepn»«r«i», »Sparntur«», LsiLön-ÜIronlsiielitör,! ketroloum-I^ampen. IaliU8 SvdLälioli, ck<» ^n> 8v« 1«. «MiMnIiltzjäei »ljiltei'M«, nur vigonv 80>iäo8tv lloiRtoUinitz-, IVeav^t« am 7X7 " ^Itmapltt «. VoidllLodt8-Lii88teIIlliiK. ««8»I tlKV ^«iikeiten. Hol! SollMLNll'8 vLLLr, 8mtl Ät* ^nieaes' Neueste Drahlberichte. Hofn.rchrichten, Personalveränderiiiigen in der Ärmer, Feuerbestattung, Volksbibliolhekcn, Tculscher ^»8» Schulverein, Gerichtsverhandlungen. „Michel Perrin", „Wiener in Paris". Briefkasten, Plaudertasche. Drahtberichte der „Dresdner Nachrichten". Berlin, 25. Nov. Der Herzog und die Herzogin von Aosta begaben sich beute nach Cbarlvttenburg und Potsdam und legten Lorbeer und Blirinenkiänze mit Bändern in italienischen Farben an den Särgen Kaiser Wilhelms und Kaiser Friedrichs nieder. Paris. Ter Quästor des Senats und ehemalige General- Direktor der Posten. Nanipont, ist gestorben. Bern. Der BundcSpräsidenl Hertenstein mußte sich heule wegen einer Aderverstopiung einer Amputation des linken Beines oberhalb des Knicrö unterziehen. Die Operation ist gelungen, sein Zustand befriedigend. n«n><8or«, rs. November. Waarendertlln Baumwolle In New-Volk o",„ bo. in New-Orleons !,»/>, Nait. Petroleum 7v°<» Nb«! Teli In New.Port ?'/<. bv. in Pbiladcivbia 7.15. robeo Peiroleum in New-Rost — D 6.85 C.. bo. t>, " " . - . - - - — - ?,,» i,a» eorniii-«»» «>/, C.. rubi». Iielia. Sckimai, lWiicor) 9.00. do. Nair b-« f« 9.VÜ do Robe and BrotiierS g.ov. «ucker <»'»» rolinino Uu«oav»r«>> 5>/,. Mm« «8»») so. Roiber itSi'ucrweuen loenios.Lk. Kalte« 0wr Mo» io «9. Medl 3 D ML. weireideirack» s. Kurier »er Dcccmbcr iz.so. Weizen ver November r»L'ver Decemder >02U>. per Mai NO"/». Katice kio 8r. 7 tun <ioi,u»rv ver Leceinber 13.92, ver Februar 13.95 vertliches und LiichsischeS. — Gestern Bormittag wohnte Se. Majestät der König dem Gottesdienste in der katholischen.Hofkirche bei und crtheilte alsdann un Kal. Residcnzschlvssc einige Audienzen und »ahm Meldungen von Offizieren entgegen. Nachmittags fand in Strehlen Familien- tatel ltatt, an weicher außer Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Georg nebst hoher Familie auch der zur Zeit hier anwesende Prinz Albrecht von Preußen, Prinz Regent von Braunschwcig, Kgl. Hoheit, Theil nahm. Am Abend begab sich Ec. Mas. der König mit Sr. K. H. dem Prinzen Georg nach Thallwitz. Am Dienstag Abend reist Se. Majestät nach Wcrmsdors, woselbst bis Freitag Jagden statt finden. — Sc. Hoheit Herzog Ernst von C 0 b u r g-Gotha feierte am 22. November den Jubel- oder Ehrentag seines vor fünfzig Jahren ertoatcn Eintrittes in die Königl. sacht. Armee. Aus Anlaß drelcs Jubiläums hat Sc. Majestät der König Albert den Kom mandeur der 3. Cavaleriebrigade Nr. M, Generalmajor v. Klrch- bach. als besondere» Abgesandten nach Evbura entboten, um dem Jubilar seinen, des Königs, und der Armee Glückwünsche zu über düngen. Ter Herzog empfing in feierlicher Audienz den Herrn Abgesandte» und nahm dessen Botschaft entgegen. Se. Hoheit ist 164! mit 20 Jahren als Rittmeister in das Gardereitcr-Regiment getreten, avancirte das nächste Jahr zum Major und Mit Ueber- wringung der OberstlcutnantS-Charge alsbald auch zum Oberst. 1842 wurde Herzog Ernst zum Generalmajor, am 18. Jan. 1842 zum Generalleutnant befördert. Nachdem jetzt seine Beförderung zum General erfolgt ist, zählt das Königl. fächf. Armeekorps 5 Generäle, nämlich, außer demselben noch ider Aneienuetät nach): Sc. Königl. Hoheit den Großhcrzog von Weimar Earl Alerandcr <seit 1857), Sc. Königl. Hvh. den Prinzen Georg (seit 1871), Se. Hoheit den Herzog Ernst von Altcuburg (seit 1671) und Se. Excellenz den Herrn Kriegsminister Graten von Fabriee (seit 1872). — Se. Majestät der König hat nachstehend ausge'ührle Personal-Veränderungen in der Armee aenehmigt: Icke Vetaroerima bcr SekondelitMeiiniits ver Lniidwehr-Nnvalierte r. 31 ui 'eborv Svies de« L.-V.-Vez. stitia». pnhman» de» L.-P.-Pe,. Stiem»», mid Lreuizna«, bes V.-P.-M,. l. Ire«»«» zu Prcuiicriieut». der L.-it. 1 Nujaeb.: die Vetürvernna Ver «ieelcibwedel ver L.-Int. I. Niitacbolv Haeiiicki des L.-v.» Be,. ilitta», Haaevia»» und «Incke ves S.-B.-Pe,. 2 Leibzi» zu Sekimvelieiitn. ver L.-J»t. I. «lutaebvts , Vie Beiürvei»»,, Ves Bicettlbwevei« »er L.-F»k-Nrt. 1. «uiaed. 2chueivcwi«v des v -V.-Bez. I Lei»»!« zum LekonvcUcni». b. S>. im Fuji-Art.-viea. Nr. >2 : vie Betvrder»»» de« Bieetclvwebeis der Vandivehr- Pionicrr l. ?I»ta. Trevlmv de» L.-B.-P«;. Freiberg zu,» Lekondriieui». d. R. Un Vimi.-Pat. Nr. 12 : die vriiennuun bes ckmrakreriiirtc» Lberiiabearztes 1. Kl. und iNcg.-Argc« des Kren.-Üleg. Nr. INI Tr. Liccher zum elalsmüßine» Oderiiadsarztr I. «I.; vie Veiörveni»« des 2labS- u. «bNi. «rzlcs im geid.- Arl. Re». Nr. 28 Tr. Reichel ,»m LberlwbSnrzte 2. KI. »uv «e»..Rr,re des Jnt.-Re». Nr. >aa. die Bertel,uu» des Liavs >md AbibrU»»»s»r,tes »er S. «btb. de» Feld.«rt..«e». Nr. 28 Tr. Becker zur 2. «l»b. deüeibe» «c«i «enis tGariiilo» Frelder»): vie Beriei,»»» des Stabs, und Bai -Nrzies im Jnt.-Rea. Nr. INck Tr. »laeich als «vibeilu»»sar,l znr 3. Rbib. de» Feld-Rrt.- Re,,. Nr. 28 <(5arn. Pinul): die BeiSrdrru»» bet AIiii!t»,ar,lcS 1. Ni. im Jns.-Neq. Nr. lk>2 Tr. Meper zuin Stabs- und Bataillonsarjie ii» J»i.<>Re». Nr. log; die Belärdcm»» des «Itifteiizarztes 2. Ul. im l. (Seid-) Gren.-Re». Nr. l00 «oesmann zum RIiifte»zar,tt I. Ni.; die BetSrveruua der RMNniz. Srzie 2- UI. d. R. Tr. Seidel und Tr. RSÜcl des U.-B.-Bez. giita». «Malier- manu des V.-B.-Bez. Plaue». Tr. Priiier und Tr. Meier des L.-B.-Bez. Lhemnin, Dr. Mlartchuer und Tr. Tillner de« 2 -V -Bez. l Dresden un» Tr. Buchhrim de« L.-B.-Bez. 1 Leivzi» zu «Iiiiie»,-«er»ie» I. ui. d. «., dir Be- fördenin» der Uuierrrzte d. R. Dr. Uaudlcr des i.'.-B.-Bk». Plaue», Ir. Schmarl und Tr. Naeüger de« v.-V.-Bez. l Leipzig. Tr. Freitag de« L.-B.-Bez. vhemnit,. Tr. Jlberg, Tr. «etzier. Tr. «öuIaSdSrttrr und Tr. «ilder« des L.-V.-Ve,. I Tresde» zu Rilifteuzttrzteu 2. «l. d. »I. — Die Stellung zur TisvoiiNau de« Majors und Bat.-Uommaudeur« im eitren.-Re». Nr. N»t v. Wurmd. in tSeuebminuug leine« «dtchtedsgeiuches mit der »eieigicheu Peuiiau und mit ixr Erlaub»», zimPZarttrageu der Reg.-Unitorm: die Berad- tchicdung des Letoudclieutn. der L.-Fub-Rrt. 2. «utg. Schmidt di» su/-B.-Be». t Dresden: die « d teue Verabschiedung de» charachter. Lverilcn z.^D. v. Leng unter Fortgewiihrnng der «eset,Uchen PenNo» un» mit »er Erlaubnil, zum Kart tragen der Nnikorm de« Jnt.-Reg. Rr. >02. — Tic von der hiesigen Ortsarupve des deutschen SchuI- Vereins, anläßlich der beute statlfindenden Hauvtvcrsammlung des sächl. Landesverbandes, veranstaltete Festknctpe. diesmal mit dem sachenlsprechendrn Namen: „Deutscher Abend" bezeichnet, hatte die weiten freundlichen Räume des Trianon mit Thcilnehmer» vollständig gefüllt. Punkt 8 Uhr «öffnete die Kapelle des Hauses das Programm mit dem EinzngSmarsch aus „Danuhäuscr". Herr Tr. Herrmann, der thütige Vorsitzende der Ortsgruppe Dresden und des Landesverbandes Sachsen, begrüßte die Anwesenden mit herz lichen Worte», ans die Ziele des Schulvereincs hinweisend und be tonend, daß die festlichen Veranstaltungen des Vereins, außer der Werbung iur seine Bestrebungen, auch de» Zweck verfolgen sollen, die Vaterlandsliebe in möglichst weiten Schickten der Bevölkerung zu wecken und zu pflegen. Von der großen Zahl der Festredner des Abends, die mit den Vorträgen der -sänaerschaft des Allgemeinen 'Turnvereins wetleiiericn, die gehobene Stimmung der Versamm lung immer aui'S Neue zu beleben, ist zunächst zu erwähnen: Herr Dr. Lyon, welcher aus Kaiser. König und Vaterland. Herr Baumeister Haltenbof, der auf das dcutiche Volk schwunghafte Trinksprüche ansbrachtcn,Herr Tr. Herrmann, welcher die Deutschen km Auslände, besonders auch die Deutschböhmen, ihr mannhaftes Hochhalten ihrer Nationalität unter den widrigsten Verhältnissen feierte. Mit minutenlangem Beifall empfangen, schilderte hieraus der Hauptredner des Abends. Herr Eduard Strachc aus Warns dorf. der ehemalige österreichische Neichsrathsabgeordnete und un d^DeutschthiimS ln Oesterreich tn letzter Zeit gemacht. Er schloß indem er den Werlh der Unterstützung der Schulvcrcinssache aus dem deulicheu Reiche für die bedrängten Brüder auch in morali scher Hinsicht betonte, mit einem Hoch auf den denksche» Schul derem. Weiter »eierte Herr Oberlehrer Thüme in gebundener Rede das deutsche Lied. Herr Sagner aus Görlitz. Obmann des Landes verbandes Schlesien, den sächsischen Landesverband, als ei» Vor bild an Regsamkeit und Tbalkrast für alle nndcreu Verbände des Reiches, ferner Herr Mirus juu. die deuischen Frauen, Herr Pastor Gamper die deutsche Jugend. Vor 12 Uhr schloß der Vorsitzende das Fest mit der Aufsoderuiig zur terneren Mitarbeit am deutphcn Schulverein, dein Boden, aus welchem sich alle Stände und alle Parteien zu gemeinsamen nationalem Wirken zusammen finden sollen und können. — Seit einer Woche leidet alle Welt am H u st e n. Die an haltende Nässe hat eine wahre Epidemie von katbarrhalischcn Er scheinungen hcrvorgccuseii. Vruslthee. Pimvinellc Essenz und Milch mit Cognac werden in nnglaublichen Quantitäten verbraucht. Aeiigsiltchc Gemüthcr lausen zum Arzt, erfahrenere greisen zur Hausapotheke. Jeder schleppt sich mit seinem Husten herum so gut eö ycht und meidet die Gelegenheiten, bei denen ce Ander» damit lästig sollen könnte. Eine Einladung zu einer Gesellschaft, ja zu einem cugcieii Kreise wird sicherlich von ledem Rücksichtsvollen abgclehnt weiden. Ich habe kein Recht, so sagt er sich, mich störend In jede Unterhaltung zu drängen, durch meine Erstickungs- aufällc die Geselligkeit zu stören, das Vergnügen der Anderen er heblich zu beeinträchtigen. Und diese Erwägung ist richtig und gerade weil sie selbstverständlich ist. bedarf sic eigentlich nicht erst besonderer Erwähnung. Und doch muß sie Hervorgchoben werden, um dafür zu vlaidirc». daß die Rücksicht nicht an der Schwelle des bctrcundeten Hauses Halt macht, wo die Freunde Zusammenkommen, sondern daß man sic auch übt, wo man dem Fremden gegenüber- stcht. Unsere Theater sind tneliach jetzt durchaus leine Ställen der Erholung. Zwischen den Sprechenden aut der Bühne und den Hustenden im Parguet entspinnt sich ein Wettkampf, wer von ihnen sich vernehmlicher machen kann und leider, die Hnslcr behalten fast immer Recht, den» ihrer sind Viele gegen Einen. Es ist eine Be obachtung, die der fleißige Theaterbenicber mit absoluter Sicherheit behaupten kann: das Husten wirkt ansteckend. Eine Weile ist'S ganz ruhig. Tic Sciitimcntale des Stückes haucht eben elegisch ihren Schmerz aus. Diesen Moment, der die gespannteste Auf merksamkeit erheischt, hat sich ein Störenfried ausgesucht, um sich zu räuspern. Und damit hat er dnS Signal gegeben. In einem Dutzend Kehlen sängt es an zu jucken, zu Unheil, zu zwicken. Bon der achtzehnten Bank antwortet das Echo dem Signalgeber ans der zweiten. Ein Dritter stillt ein. „Hall ", denkt drr Vierte, „jetzt kannst du cS auch riskiren", in dem allgemeinen Geiäufch stört cs weniger und er hustet aus. Nickt piepsig, bescheiden und per schämt, sondern laut und energisch. Die Sentimentale ist jetzt wirklich sentimental, weil sic um die Wirkung ibrcr Scene gekom men, Diejenigen aber, welche nicht erkältet sind, sangen an, die Nachbarn mit Blicken zu vergüten und im l eisten Innern zu ver wünsche». Ist's gleich nicht christlich, so hat cs doch mildernde Gttinde geling auizuweisen. Denn viel mehr als die Halste des Stückes versteht man an solchem Unglücksabend doch nicht. Es wäre in der Thal wünschenSwerth. wenn ein Thcit der Rücksicdl. die man Bekannten zu bezeigen pflegt, auch auf dir Allgemeinheit übertragen würde. An Männer und Frauen wendet sich dieser Appell gleichzeitig, denn zu dem Krächzen in des Busses Grinid- gewalt gesellt sich oft ein solches in den höheren Oktnven, das un verkennbar weiblichen Urivilings ist. Vielleicht entschließen sich die Direktoren dazu, in den Zwischenpausen statt Bier und Limonade Eibischllice und Selter mit Milch, statt der belegten Butterbrode Zuckertant und Eniscr Pastillen bernimcichen zu lassen. In Ame rika, so berichtete jünczst eine Zeitung von jenseits des OczecmS, ist ein findiger Jmprcsaiiv der Oper ans den Einmll gekommen, den Domen zu Liebe die Theaterzettel aus dünnacwalitem Enkctcig mit Chokolade drucken zu lassen und daß die Damen des Peiionciivcr- zeichniß nktweise herabcsscn, weil es dort keine Foyers nicht und der Mangel an Erfrischungen stets als unangenehm empfunden wurde. Vielleicht lehnen sich „Niere Direktare 1 an dies 'Muster an. Irgend ein hnslcnstillendcs Mittel, das sich in dieser Weise verwen de» lassen würde, wird eS sicherlich geben. <N. Z.) — Am Fceitag Hot das Reichsgericht die Vernrtheilung des Kammeidiener Malchus und eines gewissen Martini in Frank furt. wegen Uebertretung des Sozialistengesetzes ansgehobcn. und beide Angeschuidigte sreigesproche». — Dem Lrgclbancrgebilten Gotthold Müller, hier, wurde die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit verliehen. — Herr Eonrektor Pros. Tr. Kümmel hält beute Abend im Verein Gew erb treibe »der im Kaisechos über die sozialen Verhältnisse in St. Petersburg einen gewiß Viele interessirendcn Vortrag, zu welchem auch Gäste zugclassrn werden. — Jin Monat Oktober wurden in den 0 städtischen Volks bibliotheken, welche Dienstag und Freitag von '/L6—8 Uhr an Jede»ng>in gegen einmalige Vorlegung des EinwohnericheincS uncntgelilich Schriften entleihen, 8522 Bücher entnommen. Unter dieser S.ummc sind 0404 Uiilerkaltungsichriite», während 2118 Bü cher belehrenden bcz. wissenichaitlichcn Inhalts waren. Es scheint noch viel zu wenig bekannt zu sein, daß seiner Zeit die General- direktion der Königl. Sanniilungen aus Anstichen des Vorstandes des Gemeinnützigen Vereins den VolkSöiliothckcn die Kataloge zu jenen Sammlungen, welche einen io reichen Bildungöstosf bieten, m ireundlichstcr Welle in doppelten Ezemvlaren nbrilassc» hat. Junge Akademiker, Lehrer und Künstcr, Schüler Iliöherer Lehr anstaltcn u. s. w. haben nun meist nicht die Mittel, neben den nothivendiaen Büchern tür ihre Fachbildung sich noch derartige Schriften anzuicdafsen, und doch bieten gerade ihnen unlere Museen die schönste Gcleaenheit, ihr Wisse» zu vermehren, Geist und Ge schmack zu bilden. In den VolkSbibliothckcn werden ihnen die betreffenden Kataloge gegen Legitimation ganz gern eingcbäiidiat — Obwohl die vor Jabressrist bei», Landtage ringereichte Pe tition um Freigcbuiig der Bcstatllliigsart dnrch Feuer im Bereiche des Königreichs Sachsen abschlägig beschicken worden ist. erhält der hiesige Verein „Urne" für fakultative Feuerbestattung das Jnte>csse für diese Frage stelS wach, indem er von der An sicht ausgeht, daß die Einführung derselben nur eine Frage der Zeit ist. welche nottiwendig erfolgen muß. Er glaubt, daß, sobald einmal das Leich«nschnuqesetz von Ncichswegen erlassen wird, auch die letzte Schranke beseitlgt ist. die dieser Bestrebung im Augen blicke »och entgegenitebt. Die Bestaltnngsart mittelst Feuer ist jetzt deshalb noch so tbeuer. weil stets eine Ueberstihriurg des Kör pers nach Gotha zur Vornahme der Verbrennung erst'lgen muß. Wenn erst in jeder größeren Stadt ein Verbrennungsofen eericlnct sein wird, so werden die Gcsaminlkostcn sich bednilcnd billiger stelle», als eine Beerdigung »nter gleichen Verhältnisse». Es haben im Laufe der letzten Jahre bedeutende Verbesserungen in der Con- struclion der FencrbcstattnngSöfen stattgcstindcn. wvdnrck eine Ver- Montag, 2tz. Novbr. vollkommnung des Verfahrens und eine Verkürzung der Zeitdauer erzielt ist. lieber diese Neuerungen wird Herr Civrlingenieur R Schneider, welcher de» Verbrennungsofen in Gotha gebaut Hai und zualeick Vorsitzender des hiesige» Vereins „Urne" ist, in der am Mitlwoch de» 28. November Abe»dS»Urir i» Kneist's Restau rant slatlsindendcii Hanpiverlammlung des Vereins einen Vortrag halten, zu welchem alle Freunde der Feuerbestattung, Damen und Herren, eingcladen sind. — An, 23. d. M. wurde ein aus Westfalen stammender Trans port Rovnril (bekanntlich eines der stärksten und furchtbarsten Sprengstoffes unter Sichcrheitsmaßregeln durch Meißen geleitet. — Heute früh fand die Eröffnung des Fernsprcchanschlusses zwischen L i m b a ch - O b ersr 0 h n a - C h e m n i tz statt. — N e 11 heit. Bei der »n Wimec häufig eintcetenoen naß- t ilten Witterung ist ein Jedes besorgt, sich mit warmer, schützender Kleidung zu berschen; besonders wichtig, um sich vor Erkältung zu schützen, ist, für warme und trockene Füße zu sorgen. Gutes Lcoer- ichnhwerk erfüllt zwar reine» Zweck, aber auch nur, so lange die Schuhe oder Stiesel trocken und »och nicht von Nässe durchzogen sind. Filzschuhe sind nur im Zimmer zu gebrauchen, Gummischuhe schützen gegen Nässe, nicht aber gegen die Kälte, und so winden wir rines geeigneten Schntzmiticls cnibehren, wenn sich nicht seil einigen Jahren Leders ch u h e mit Holzsohlen als vorzüg liche Mittel, die Füße gegen Kälte und zugleich gegen Nässe zu schütze», crwieicn hätten. Zn verwundern ist cS, wie dieses Schuh- werk sich nicht viel eher bei uns einsührcn konnte. Während m anderen Ländern, wie Belgien, Holland, Dänemark, vor Allen aber in Frankreich, diese Schuhe längst cingetührl waren, waren bei uns in Deutschland bis in die 00er Jahre Holzschuhe io gut wie unbe kannt. Thallacbe ist, daß,der 70er Krieg rS war. welcher bei unS das Interesse für dieses Schuhwerk wach rief. Die 1870—71 in dcnischer Getangem'chast milergcbrachten Franzosen Hallen in Folge des damaligen strengen Winters, zumal bei ihrem abgenutzten Schuhwerk, besonders nnier großer Kalte zu leiden, und sie äußerten stetes Verlangen nach Holzichuhen. Auch unsere Soldaten in Frankreich halten vielfach Gelegenheit, sich von den guten Eigen schaften dieses SchuhwerkS zu überzeugen, wenigstens ist nicht zu verkennen, daß nach dem Kriege die Nachrrage nach Holzschuhe» bedeutend größer wurde. Seit jener Zeit hat sich das Holzschuhge- schäkt zu einer früher ungeahnten Blnthe entwickelt, giebt es doch heute schon Fabriken, welche tür diesen Artikel allein mehr wie 100 Arbeiter beschäftige». Während in den ersten Jahren diese Schuhe nur von Arbeitern getragen wurden, werden seit einiger Zeit, und zwar, seitdem die Waare selbst eleganter und gefälliger hergestellt wird, diese auch von aus Aeußeres bedachtes Publikum mit Vorliebe benutzt. In dem Schaufenster des Herrn Ernst Zlcheile, Seeslraße hier, kann man Holzlchuhc sehen von feinem Oberfilz mit Rllidlaäbesatz, von Glac/celeder oder anderen feinen Lederarteii. mit dünnen, sehr sauber gearbeiteten Holzsohlen, ander unteren Seite wieder, um das Kluppen zu verhüte», mit Leder be sohlt, im Ans'ehen von gewöhnlichem Lederschnhwcrk kaum zu nntericheiden und nach elegantem Schnitt gearbeitet. Daß sich Holzsohlen nicht biegen, ist zwar ein tlciiicr Ncbelstand, welcher sich entweder gar nicht oder nur aus Kosten der Haltbarkeit abbringen läßt, beim (sichen gewohnt man sich jedoch bald daran; ist ja bei Scknhwcrk mit starkem Ledcrbodcn auch nur wenig oder keine Biegung vorhanden. Ein weiterer Vorzug dieses SchuhwerkeS ist seine Wohlfeilheit. — Begründet der Verlust eines Beines die volle Ar-. beitSrlniäbrgtcit? In dieser Frage hat das Reichsversichcrnngsamt eine wichtige Entscheidung getroffen. Einem Wagenschieber mußte iii Folqe eines EllcnbahnbctriebSnnfallcö das rechte Bein im oberen Drittel des Unterschenkels ampntirt werden. Nach Beendigung des Heilverfahrens und nachdem der Verunglückte ein künstliches Bein erhallen, wurde ihm von der Eisenbahndircktion eine Rente bewilligt, welche unter Anarundelegung einer Erwerbsverminderung von "/» berechnet war. Ans eingelegte Beschlverdc entschied das Schiedsgericht, daß dcnr Invaliden das volle Jahreslohn als Rente zu gewähre» sei, da Ersierer beim Gehen und Stehen Schmerzen empfinde, also total arbeitsunfähig lei. Zudem müsse die große Konkurrenz beim Arbeitssuchen berücksichtigt werden, in welcher ein Einbeiniger keine Aussicht habe. Ans den Recurs der Eiscnbahn- dircktio» entschied das Reichsversichcrnngsamt, daß die Annahme von nur -Zs Invalidität der Sachlage vollkommen entspreche, da der Einbeinige zweifellos zum mindesten noch alle Sitzarbeiten auszuführen vermöge. — Aul dem Ecntralgütcrb ahnh 0 s wurde am Sonn abend während des Ranairens von Güterzügcn ein Todter zwischen den Gleisen hei dem Bahnübergang der Nossencr Straße aufge fnndcn. Es ist ein ehemaliger Bahnarbeiter, welcher bei seiner Mutter in Potschappcl wohnte. Er ist, wie nian vermuthet, nach dem Bahnhorc gegangen, wahrscheinlich in Folge der herrschenden Dunkelheit und des heftigen Windes aut fatsche» Weg gekommen und an eine Lokomotive angerannt. Der Todte hatte mehrere Schädelbrüche und wurde nach deni Anncnfriedhof in Löbtau ge bracht. — Von bcslrmtcrrichtclcr Seite wird mitgetheilt, daß das Ge rücht von der Schließung eines hiesige» großen Restaurants, in welchem im Lame des Winters zahlreiche Festlichkeiten von Ge sellichasten abgehaltcn zu werde» pflegen, durchaus unbe gründet ist. Jedenfalls liegt es auch nur im Interesse aller velhelligten Kreise, wie des vom besten «trcben erfüllten Besitzers, daß der Betrieb seinen uiigestörten Fortgang nimmt. — A mlsgcr 1 ch t. „ES gehört sich, daß den Arrestanten die Messer :c. abgcnvmmcn werde», damit kein Unglück geschehe» kann!" Dieic Ausrede, welche ans eine ziemliche Pmz'iS des polizeilichen Verfahrens schließen läßt, branchlc der Gärtnergehilie Johann Ernst Schubert, 181!» zu Frohnau bei Auerberg geboren, in seiner letzten Hniiptvcrhandlniig vor dem Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn Amtsrichters Brückner. Schubert will sich ani 2. November, Arbeit suchend, in Pieschen aiifgebalten haben, er wurde gelcacnllich des AlmofeiiansprechenS von einem Schutzmann angchalten und nach dem Gemeindeamt geführt. Der Gemeindcvorstand ertheiitc nun mehr dem SicherheitSorgan den Auftrag, den Fellgcnomnicncn nach der König!. Gefangenenanstalt in Dresden, Lnndhausstraße. zu befördern. Tie Promenade verband sich für den Polizisten mit große» Schwierigkeiten und sah er sich veranlaßt, dem Arrestanten eine Schlinge um die reckte Hand zu legen. Aus der Augustus straße angelangt» würgte Schubert so hestig, daß das Polizeiorgan irgie win iicy e>riech vcn Genuß mehrerer Fusels in eurem uniu- recynnngsfähigen Zustand befunden haben und vermag sich aus die Vorgänge gar nickt mehr zu entsinnen Unter Berücksichtignng seines !?
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