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agevlat betrugt beute Anzeiger für das Erzgebirge Dienstag, äen 2ö. Juni IS2S Nr. I4S IS. Jahrgang t k>er Stadt. Mm bis 87. Juni: cdrcdulplLtr. meldet auö irräte an Bord id mit Beschlag cogramm. Direktion. Juli: Neues I, Schluß de» 7 Die Sache Der Atgeu- !ater: 6 Der ihc gebeten. :se verboten. >«wi«s« .UL W stiel: chcss- idwlg Traut-1 Reinwald ic. s rgelä, bl'diiuite Er- PreiS für das inende Wasser für 1 Kubik- . gcn"/.,ü!lhr ' > ! Selbmann. m. b. H., Aue. ten meine« Gegenwart lieferten Belgier in das Gefängnis in Sterkrade den furchtbar mißhandelten und geferkelten Kapitän zur See Hans Ryse aus Gissen ein. Ich! Habe einen Arzt und Anwalt bestellt. An dem Aufkommen des Kapitäns wird gezweifelt. Lite neuen belgischen Maßnahmen gefährden aufs äußerste das Leben der in de» belgischen Zone wohnenden Deutschen." Lias.vorstehende Telegramm ist sofort an das inten nationale Rote-KreuKKomitee in Genf weiter gegeben worden mit dem Zusatz r «.Lia« deutsche Rote Kreuz erhebt schärfsten Protest gegen diese unmenschlichen Bru talitäten und erbittet sofortiges Eingreifen." i » MlchM» M M dVd! m« ««v MMmi-piOWMeN« MN MÜH.MME IN. l MWM» L,l»M«W«» «ag»»nm Eßthölwüß str «Mch« Sslaittttmachoogm» -«» «atr» örr «ast«a- Atz» ftmtrgrricht» Hm. p,flch<ck.auu». stau «PA, m. ms Ein üeutjchev U-Sootskommaa-ant schwer mlßhanöelt. Tas deutsch« Rote Kreuz hat von seinem Delegier, nachstehenden telegraphischen Bericht erhalten r .Zn vom Kanal die Gewißheit, daß.trotz aller amtlichen LiementiS der Berich» vollkommen echt ist. In England fühlt man wohl auch endlich einen Teil der Schuld, daß man im altbesetzten Rheinland die Franzosen bin. her ungehemmt ihre polnischen Ziele verfolgen ließ. Tie Massenausweisungen von Regierungsbeamten find doch ganz klare Vorarbeit für die Lorten- und Smeets« leute. Man WM das Rheinland seine» politischen Füh rer berauben. Tamm weist man auch die Abgeordneten aus. Nach! sehr verbürgten Mitteilungen wird im alt besetzten Gebiet Kohle in bestimmten Fällen auch! nur gegen einen Revers geliefert, aus dem der Empfänger sein Einverständnis mit der rheinischen Republik aus drücken mutz. Liekes wohldurchdachte System und diese zielbewutzte Vorarbeit für eine LoSreißung des Rhein landes ist bisher von der Rheinlandkommission geübt worden, bei allen diesen Anlässen hat sich der englische Delegierte lediglich der Stimme enthalten. EÄ wäre in der Tat höchste Zeit, datz England sich bewußt wird, wie kehr es durch keine Duldung zum! Mitschuldigen an der französischen Zerstörung Deutschlands wird. !n«r 1,1,«. <11. eckt. K.ut v«I„ u»ck >b«o In <i.n ap». mck »»<ISm.il«. o Ov. kiacbk I« 6art8imoi l^fi mek? nelnnen '.oüuclü. LU n. Eka» Kohlearaubveror-anag Vegorrttrs. Eine neue Verordnung deS Generals Lsegoutte er» mächtigt die Interalliierte Kontrollkommission, sämt liche Kohlenvorräte auf den Halden des besetzten Gebietes zum Zweck der Sicherstellung de« Reparations lieferungen und der Bezahlung der Kohlensteuer zu be« schlagnahMen. Mit dem Augenblick der Beschlag nahme, die in sedem einzelnen Falle der betreffenden Zeche bekanntgegeben wird, ist jede Entnahm« von Kohle von den Halden, selbst für den eigenen Gebrauch des Werkes, verboten. Zuwiderhandlungen werden Mit Gefängnis bis zu 8 Jahren und Geldbußen bi» M 100 Mill. Mark bestraft. Auf Antrag sollen in Ausnahme fällen kleine Quantitäten durch die Kontrollkommission, freigegeben werden. Weiter«« Raub von uuvollendete« vanknotm. Am Sonnabend vormittag besetzten französische Truppen di« Reichsbank in Mülheim. Den Franzosen sollen keine größeren Summen in die Lände gefallen sein, da di« Thhssenschen Arbeite» bereits entlohnt wa ren. Die Franzosen fanden Banknoten, die mich de» letzten Aufdruck» bedürfe». Sie gaben den Befehl, Vie, sen Aufdruck nachzuholen. Neue Husürhnrmg -es franzSflfihra Laa-raab«. AM Montag.früh erschienen in Leopoldshafen fran zösische Quartiermacher, .um für zwei OMteoe, vier Unteroffiziere und 60 Mann Quartier zu wachen- Ihre Ankunft wurde auf jA12 UH» in AMicht gestellt. De« Trupp traf sm Motorboot, von War», in der Walz kommend, um 2 Uhr ein. Leopoldshafen ist oin Dorf, etwa 80 Kilometer nördlich Karlsruhe, an der Streck« Karlsruhe—Grabenneudorf.gelegen. ES befindet sich dort ein kleiner, für den großen SchiffahrtSperkehr nicht mehr benutzter Hafen. Arvlftherrfälle. Zwei Franzos«» von «in«m französisch«» Post«» «»schoss«». Mm Bahnübergang hei de» Station Börnig wurde in der! Nacht zum Sonnabend ein franMtscher Kapitän und ein Feldwebel erschossen. Lier Offizier, der sicht» Begleitung des Feldwebels und eine» französischen In genieurs befand, Hat auf.Anruf deS Postens keine Ant wort gegeben. Lev Posten gab daraufhin gemäß seiner Instruktion Feuer. Schon durch den ersten Schultz wurde der Offizier aus der Stelle getütet. Der Feldwebel wurde schwer verletzt und ist am Sonnabend seinen Ver letzungen erlegen. Sn Marl, wo von dem belgischen Kommandanten der Fußgänger verkehr in den Ort und aus dem Ort heraus gesperrt ist, hat sich ein neuer Zwischenfall ereignet; bei einer Plän kelet zwischen deutschen Zivilisten und belgischer Be satzung .soll ein belgischer Oberleutnant erschossen bezw- schwer verletzt worden sein. Wiede» zwei Eisenbahnattentat«. In der Pfalz.sind in den letzten Tagen wieder! zwei Bmnbenattentate auf die von der.französischen Eisen bahnregte betriebenen Bahnlinien erfolgt. Sin Bahü- beamter soll Verletzt sein. LUS zweite Attentat gefchah bei Germersheim auf der Nebenlinie, die von Speher den Rhein entlang ins Elsaß führt. Hier wurde ein Güterzug mit Koks betroffen und zum völligen Ent gleisen gebracht- > die Lebensmittelsvarre nach -em mgen. igen des Käuf ers der Firma im'inschuldners ich Vergleichs-; ittags 11 Uhr )ii. Der Ver- iigerauSschusses ichts zur Et». - Kapitän Rose Hat mit seinem U-Boot „U. 68"> während des Krieges eine Hervorragende seemännische und technisch« Leistung vollbracht. Er war im Kriege von Wilhelmshaven aus nach Amerika ausgelaufen und hat die Entfernung von 7560 Seemeilen für den tzin- und Rückweg mit nur einem 2V»stündigen Aufenthalt in New Port News ohne Unfall zurückgelegt.. Liese Leistung legte hervorragendes. Zeugnis für die Ausdauer deS Personals, die Güte des Materials und die außer ordentliche Leistungsfähigkeit des Führers ab. Der bel gische Uebersall zeigt aufS neue, wie die Rach« des Fein des auch über den Krieg hinaus unsere Heldenhaften Führer aus dem Kriege verfolgt. L5 Prozent Einfuhrzoll ins Ruhrgebiet. Li« neue französische Zollbestimmung, die auch di« Einfuhr vom unbesetzten Deutschland in» besetzte Ge biet zollpflichtig macht und 26 Prozent Zoll für die eingesührten waren vorsieht, ist .tu Kraft getreten. In folgedessen entwickelt« sich am Tage zuvor, eh« dies« Bestimmung in Kraft wat, «in außergewöhnlich lebhaf- ter Wagenverkehr von Mannheim über die Rheinbrücke nach Ludwigshafen. Da der Lastkraftwagenversthr über di» RHeinbrücke von den Franzosen seit dem 19. Juni verboten ist, .mutzt« der Warentransport mit Fuhrwer ken durchgeführt werden. In langen Reihen passierten st» den ganz«» Sonntag Mer die RHeinbrücke, Zum größ ten Teil mit Kohlen beladen. Die Folgen der neuen französischen Avllmaßnahmen für das besetzte Gebiet und vor allem für die Wach lass«» sich zurz«tt in thver gastzsn Auswirkung noch nicht överjehen. Brutalitäten. Eku Hrbeltev erjHosfto. Sonnabend Morgen gegen 4 Uhr /ist in der Nähe des GüterbahnhofeS Frintrop der Arbeiter Hugo Schul» von einem französischen kosten erschossen worden. ZrauMfcher Sa-lsmus. Zur Erschießung des Konditors Feldhoff durch einen französischen Soldaten in Recklinghausen wird noch! be kannt: T«r schwerverletzte Feldhoff wurde, ohne daß kW jemand um Mn bemühen durfte, auf der Straße liegen gelassen? Im Todeskampf.unter Stöhnen und Schmerzen wälzte er sich in der Stratzenrtnne. Lev Platz war von französischen Soldaten abgesperrt, die ver hinderten, daß Zivilpersonen dem Sterbenden eine Er leichterung verschafften. Erst nach einer Stunde gelang es Zivilisten, MM Tatort zu kommen. Bei der Besat- Mngsbehörde ist unter eingehender Darlegung P«S Vor falles Protest erhoben worden.. i uer besetzte« Gebiet ausgehobea. Di« Annahmesperre für Lebensmittel (nicht Genuß mittel) und lebend« Tiere aus allen Versandbezirken nach dem besetzten Gebiet der ReichSbahndirektion ist fett 21. Juni aufgehoben. Die Annahme und Beförderung er folgt somit ohne Behinderung. Güler für stillgelegte Bahnhöfe werden den vorgesehenen Hilfsstationen un verzüglich zugefllhrt. Für rechtzeitige Avisierung und Eutladeberettstellung der Wagen sind weitgehendste Maß nahmen getroffen. Enthüllungen über äie PlSne zur Abtrennung äer Rheinlanäe. „Observer" veröffentlichte am Sonntag sensationell« Ent hüllungen über die französischen Pläne für die Lostremnmg der Rheinlande vom Reich. In einem vom 16. April d». I«. datierten Geheimbericht de» französischen Obeetommiffar» im Rheinland an seine Regierung befaßt sich der Obertommtffm mit den Anstrengungen de» französischen OLerkommtssariast» und de» Führer» der rheinischen Separatisten, um ihr ge- metnsame» Atel, die LoStrennung der Rheinland«, zu erreichen. Der al« persönlich und streng vertraulich bezeichnet« Geheim bericht erwähnt, daß der Verfasser de« verttst» tm Acht» 19» mit der Aufgabe Vüraut wurde, mit vr. Dort«» in Fühkorg zu treten. Mit Unterstützung d« Vberiommisstr» hab« vr. Frankreichs NheiulanäplSne. Sn Deutschland WM Man fett dem. famosen Bertcht deS Herrn Tortac, fett der Wühlarbeit de» Hemm Darb in München und nicht zuletzt durch di» Enthüllungen de« jüngsten München« HochverratSprozesse», Hatz Frankreich Mternatisch auf Deutschlands Ruin ouSgeht. DiaS Frankreich Pvtncares will nicht Reparationen, son dern Separationen? Der „olle ehrlich« Seemann" Bar- chau hat zwar noch in diesen Tagen versichert, e» käme Frankreich nur auf Geld und Neutralisierung psS Rhein- landes an, aber jene Reden stehen in klarem Gegensatz zU dm Handlungen der französischen Agenten. Auch Poinarre Hat la offiziell immer bestritten, die Zerstücke lung Deutschlands anMstreben. Die Beweiskette für da» Gegenteil schließt sich freilich von Tag zu Tag mehr, und man mutz schon von de» Weltfremdheit und Naivi tät des französischen Linksrepublikaners Herriot beses. fen sein, um sich mit den Ableugnungen des französischen Premierministers zufrieden zu geben. TftS völlige Ver sagen der französischen Opposition bei der Poincare« tzhen Raub- und Zerstörungspolitik ist überhaupt ein besondere» Kapitel. Tie Schuld, die sich- hier ansam-1 mell, Wird vielleicht einmal im eigenen Land und vom eigenen Volke eingefordert werden- Jedenfalls kann man sich in Deutschland nicht ernst genug mit der Tat sache beschäftigen, daß, wenn eS auf Raub geht, in Frankreich niemand den Mut besitzt, der Regierung in den Arm zu fallen. - In England scheint man jetzt Verständnis für. den Ernst der Lage zu gewinnen. Ter .Observer", das li berale englisch« Organ, hat mit seiner Enthüllung über die engen Beziehungen des französischen Rhein- landSkommissarS Tirard zu dem deutschen Hochverräter Dorten in ein Wespennest gestochen. In Frankreich be. streitet man zwar die Echtheit des Berichtes nicht, aber man bestreitet, daß Tirard fein Verfasser ist. ES wäre möglich, daß Tirard di« Vorsicht geübt hat, einen seiner Untergebenen formell Verantwortlich zeichnen zu lassen, in England Hat man sicher guten Grund zu der An nahme, datz der französische Oberkommissar ohne wei tere» mit dem Bericht zu identifizieren ijst^ Li« fran zösisch« Bresse regt sjch ja schon darüber auf, datz er durch einen Bertrauensbruch in der Rheinlandskom- Mission in englisch» Hände geraten sein könnte.. Nach dem man erst.seine Echtheit bestritten Hat, kommt man jetzt mit dieser Ausrede. Der Verfasse» des Berichtes verfolgt ja auch ganz offenbar den Zweck, sich in Paris zu rechtfertigen. Würde eS sich um eine Erfindung handeln, so müßte dem Bericht diese persönliche Note vollkommen fehlen. Aber in Pari» .Hat offenbar der General Mangin den Oberkommissar beschuldigt, datz er Lorten zu wenig unterstütze, und darum betont der Bertcht, daß die Beziehungen zu Törten aufrechterhalten werden müssen. Das wird damit begründet, datz sich die Lag« im Rheinland zugunsten Frankreich« verändert habe, seitdem Frankreich entschlossen sei, di« Rheinland stage leinen Interessen entsprechend zu regeln. Der Ge->! danke einer rheinischen Republik sei in den Bereich der Wahrscheinlichkeit gerückt. Schließlich wird mitgetellt, datz Törten sich jetzt vollkommen auf Pie Seite Frank reich» gestellt habe? Offenbar Hat sich dieses saubere Subjekt in Paris beschwert, datz er zu wenig unterstützt wird, obwohl man ihn dort schon im Verdacht hat. die französischen Subventionsgelder zU persönlichen Zwek- ken zu verwenden. .Lötz Dorten willkürlich! mit allen möglichen Namen renommiert, ist ohne weitere» zu glau ben; denn er mutz naturgemäß.den Anschein erwecken, datz seine Bewegung Fortschritte macht. AUS dem Be richt erfährt man., datz er in den Gebiete« von Aachen. Düsseldorf und Köln mit ungefähr 10000 „unbedingt! zuverlässigen" Anhängern rechnet. Er WM damit zu nächst Pie für eine Volksabstimmung notwendige Zahl von Unterschriften Msammenbekommen. Töbei weiß man in Frankreich, datz zunächst mit verdeckten Karten gespielt werden mutz. Törten WM den Leuten einreden, daß er ein« rheinische Republik unter Loslösung von Preußen al» deutschen Gliedstaat bilden wolle, aber Pie nächste Entwicklungsstufe soll de» Pufferstaat fein, her sich offen an Frankreich anlehnt. I« Frankreich hat naturgemäß Pis Enthüllung de» .Observer" wie «ine Bombe eingeschlagen. Poineare hat Mit dem englischen Botschafter konferiert, und auch Tirard wurde von ihm empfangen, würde es sich hier um ei« gefälschte» Schriftstück Handeln, fo wär« es ganz ausgeschlossen, da- .de» Ehe» der. französischen Regie rung diese AufgereMeit Mr Schau tröge. Hn Wahrheit liegen die Din« sö, daß Frankreich» infam» Pläne rvckhalklo» aufgledeckl worden fdrd. Sn England WM «an, daß «» um den Miede« der Welt geht, wenn man die Franzosen länger in dem rheini schen Porzellanladen herumwüten läßt Die ganz» eng- Usch« Presst nimmt ebenso wie dla Partstr zu dm Ver- üffentlichvng Stellung. Jeder hat Hüven und drüben