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84. Jahrgang Freitag den 31. Mai 1818 abends Nr. 124 <l«M« Felde und ist nur jetzt mit seinen Künstlern beurlaubt. Er hatte die hohe Ehre, nor den allerhöchsten Herrschaften aufzutreten und erntete stets, groben Beifall. Er ist ohne jede Konkurrenz in seinem Schwerbalanceakt, wo er bi» zu 3 Zentnern auf seinen Zähnen balanciert und in seiner Schlangenproduktion wird er der Mensch ohne Knochen Saserate werd«« M 20 Pf., solche aus Amtshauptmanns«« mit 15 Pf. die Spache» oder deren Raum berech- Brenuftoffvedarf für Backereien, Molkereien Md Schmieden! auf die Zeit bis Ende September d. I. ist umgehend und spätestens bis 3. Junk d. I. erneut zu melden. Ort-behördliche Bescheinigung des Bedarfs ist mit vorzulegen. Ortskohlenstelle Dippoldiswalde, am 30. Mai 1918. net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile VS bez. 50 Pf. - Tabellarische und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teil«, die Spaltenzeile SO Pf. Die ' „Weiheritz-Zeitung" «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Fejertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis vierteljähr» MDlMWriW: Mcnfchr StMWrM. j Gasthaus „zur Post" in Schmiedeberg 10. Juni 1918 vor«. 9 Ahr: 1986 w Stämm? 450 w. Klötze 10/15 cm, 326 sh. U. 2048 w. «Klötze 16/50 «. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckers! Carl Jeh« Weißeritz-Mung 80 Pf. Linzel-Nummern s UM gU 10 Pf. Alle Postanstatten, l « S < L Ob ÄMwq M A-V K HM«», WM«, i. II. Amtsblatt Mr die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat za Dippoldiswald« Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt' und Unterhaltungsbeilage. Mi« bt« Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen« Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde« Die Erstürmung des Chemin-des-Danfes bei Fort Maimaison. In der Nacht vom 26. zum 27. Mai stand die Divi sion in dem ihr angewiesenen Versammlungsraum östlich Pargny hinter dem Bileltebach und dem großen Stau° wasserbassin südlich Bilaine bereit. Bis 4 Uhr 30 vor mittags mußte sie auf Befehlsbrücken den Ailettebach über schritten und sich in diesem schmalen Nersammlungsraum zum Sturm aufgestellt Hanen. Das nach dem Feinde hin abfallende Gelände war einzusehen. Es mußte, sollte der Angriff überraschend erfolgen, der llebergai g in der Dunkelheit stattfinden. FeindlichesMörungsseuer lag auf oben erwähntem Abschnitt. Die wackeren Pioniere ließen sich hierdurch nicht in ihrer Arbeit stören. Dreimal wurden die drei Brücken zerschossen, dennoch gelang der Ueber- gang. Um Uhr 30 vormittags stand die Division im Befehlsraum bereit. In frischem Draufgehen wurde die erste feindlich? Linie um 4>/2 Uhr überrannt. Begleit batterien folgten der Infanterie dicht aus dem Fuße. Feindliche Maschinengewehre hielten stellenweise unsere Sturmtruvpen auf. Der rechte F'ügel konnte nicht recht zeitig vorwärts. Da grisf das Unterstützungsregiment, welches al» Reserve folgte, selbständig ein. Die Trümmer de» Dorfes Pargr.y wurden genommen, die Steilhänge östlich des berühmten Fort Malmaison erstürmt, das Fort selbst von beiden Seiten umgangen. Die nachfolgenden Truppen kämpften im Nahkampf die sich tapfer wehrende Besatzung nieder. Hiermit war dieser Teil des Höhen- rückens des Chemin-des-Dame» in deutscher Hand. Die Verbände wurden neu geordnet. Das Reserve-Regiment wurde zurückgenommen. Dem tapferen Kommandeur des dort kämpfenden Regiments wurde die Hand zerschmettert; dennoch erledigte er persönlich die Uebergabe des Kom mandos an seinen Nachfolger. Leutnant Vogt hatte mit feiner Kompanie eine feuernde Batterie erbeutet. Die Geschütze sielen unversehrt in unsere Hand, die überleben den Bedienungsmannschaften wurden gefangen. Um 7 Uhr 30 war der rechte Flügel über den Damenweg gelangt. Nun konnte der Angriff einheitlich in einem Eturmlaufen weitergetragen werden. Die Hameretferme wurde erstürmt, Jouy genommen. An der Straße Jouy —Vaurainrs-Fe. wurde eine eingebaute schwere Batterie mit allem Zubehör und reicher Munition erbeutet. Zahl reiche Geschütze und Gefangene sielen an diesem Tage in die Hand der siegreichen Division. Eine feindliche Kraft- Wagenkolonne log zusammengrschossen im Hohlweg südlich Jouy. Die eigenen Verluste waren gering. Der überrumpelte Oberbefehlshaber. Amsterdam, 31. Mai. Der Nieuwe van den Dag schreibt Über die deutsche Osfensiv«: Die Anzahl der Ge fangenen ist bis aus 35 000 Mann gestiegen. Die von den Deutschen erorberte Beute ist ungeheuer. Die» be stärke den Eindruck, daß der Oberbefehlshaber Foch auch durch diesen Bngriss vollständig überrumpelt worden ist. Er lenke seine ganze Aufmerksamkeit auf die Linie östlich von Amten,—Ypern, nach der südlichen Front schicke er Truppen, die in den letzten Gefechten sich vollständig er- schöpst hatten. Die Deutschen müssen ihre Vorbereitungen also wohl mit der größten Umsicht getroffen haben. „Der Entscheidungskampf". Das Machest der „Engltch Review" enthält einen äußerst beachtenswerten Aufsatz von Austin Harrison, betitelt: „Der Entscheidungrkamps". Dieser Aufsatz steht in schreiendem Gegensatz zu den Versuchen der Entente, die deutschen Erfolge zu verkleinern, und schildert freimütig den ganzen Ernst der frankobrittschen strategischen Lage. Harrison schreibt u. a: „Da» Wesen der entstandenen Krise kann jeder begreifen, der «lne^Karte ansieht. Die Linie Pari»—Amiens ist zer schnitten Unser nördliche« Lisenbahnsystem ist teilweise verloren und in seinen Havptlinten bedroht. Unter großem Verlust von Material aller Art ist unsere Front auf un vorbereitete Stellungen zurückgedrängt. Wir sind lediglich auf unsere Reserven angewiesen. Unsere Verluste sind außerordentlich schwer. Das ernsteste Symptom aber ist der Verlust der strategischen Initiative. In dem Ver teidigungskrieg, den wir in diesem Jahre führen wollten, hätten wir diese behalten müssen, wie sie unbestreitbar beim Feinde während des ganzen Jahres 1917 verblieb. Die bewegliche Defensivtaktik der Deutschen befähige sie, mit geringen Einbußen von Kanonen und Mannschaften unseren fürchterlichen Angriffen standzuhalten. Der große Kampf ist in vollem Gange. Lloyd George verlangte vor mehr als einem Jahre nach dem Knock out-Echlag. Jetzt hat er seinen Willen. Wir haben kein Recht, uns zu beklagen. „Tu l'as voulu" (Du hast es gewollt!) können wir mit den historischen Worten des Premierministers rufen. Als Lord Lansdowne seine Stimme erhob, um die Regierung zur Vernunft zu mahnen, gab die Nation keine Antwort. Alle Versuche, einen Friedensweg zu suchen, wurden schroff angegriffen und durchkreuzt. Jetzt müssen wir den Kampf auskämpfen. Leider schon unter Bedingungen der Un tüchtigkeit, die vorauszusehrn Lloyd George sicher der letzte Mann war". OerLliches And Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Ortskohlenstelle hier fordert sofortige erneut« Meldungen über den Brennstossbrdarf für Bäckereien, Molkereien und Schmiedebetriebe für die nächsten 4 Monate. Verpflichtet zu den Meldungen sind alle hier in Frage kommenden Betriebsunternehmer aus sämtlichen zur Ortskohlenstelle Dippoldiswalde gehörigen Gemeinden einschließlich der Stadt Dippoldiswalde. — Telegraphist Kurt Kalenda wurde vor längerer Zeit zum Gefreiten befördert und erhielt jetzt die Friedrich- August-Medaille. Er war seinerzeit im Hause H. H. Reichel tätig. — Mahnung. Beim Rauchen von Ersatzstoffen ist nach ärztlicher Meinung große Vorsicht geboten. Jede Sorte soll zuerst vom Raucher in kleinen Mengen erprobt werden, bevor er sie dauernd verwendet, da die meisten Arten von Ersatztabak auf die Herztätigkeit noch viel stärker wirken als der echte Tabak. — Am 15. dieses Monats hat eine abermalige Aus losung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher dis auf 31/2 v. H herabgesetzten, vormals 4zinsige Staatsschulden-Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66/und/68 und die durch Abstempelung in 31/2 zinkige und 4 zlnsige Staatspapiere umgewandelten Löbau-Zittauer Eisenbahnaktten Buchstaben und 6 betroffen worden sind. '— Sächsisches Staatsschuldbuch. Eingetragen waren Ende Mai 1918: 3237 Konten im Gesamtbetrag« von 220 056 000 Mark. Schmiedeberg Die hiesige Volksschule hielt am Mittwoch eine Nachsekr de» Geburtstags Sr. Maj. des Königs, wie seit Jahren, wieder im Freien ab. Früh 8 Uhr marschierten sämtliche Schulkinder unter Führung ihrer Lehrer vom Schulhause aus nach verschiedenen Richtungen hin ab. Al» Treffpunkt war die Kreuzung der Straßen Nieder- pöbel—Ammeladors und Hennersdorf- Wahls Mühle aus- ersehen. Daselbst fanden-sich denn auch sämtliche Lehrer und Kinder um 10 Uhr «in und es wurde nun eine kurze Waldandacht gehalten, wobei Herr Schuldirektor Kadner dte Ansprache hielt. Di« Rückwanderung in geschlossenem Zuge über den PWeg durch Niederpöbel bot ein sehr bewegte», eindrucksvolles Bild. Die Kinder kehrten sicher begeisterter und freudiger zurück, al» von manchem Aktus in der Aula oder Turnhalle. Seifersdorf. Nächsten Sonntag findet im hiesigen Gasthose ein bunter Konzertabend statt. Ls sind nur Künstler, di- sich auf größeren Bühnen produziert haben. Direktor A. Schisfel steht seit Anfang des Krieges im genannt. Possendorf. Bet dem hiesigen Standesamte w«de im Monat April angemeldet: 1 wribl. Geburt, 5 Ehe schließungen, 5 Sterbefälle und zwar 3 männl, und zwei weibl. erwachsene Personen. — Der Baumeister Herr Arthur Schöne in Possendorf, zurzeit im Westen im Felde, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Zwickau. In unserer Flur hat die Heuernte begonnen. Sie ist oollbefriedigend und viel früher als sonst einge treten. Das Getreide hat hier bereits begonnen zu blühen. Plauen i. V. Ueber die Knorrsche Millionenrrbschaft hat der Kaiser neuerdings dahin Bestimmung getroffen, daß die dazu gehörigen Grundstücke im Stadtgebiet und in deren Nähe im ganzen oder einzelnen verkauft werden sollen und der Ertrag zum Zwecke der Begründung von Genesungsheimen für Soldaten-Frauen und -Kinder vo- wendet werden sollen. Bad Elster. Im „Anzeiger von Bad Elster" kün digte der Gasthof „Grüner Baum" in Grün (Böhmen) für Sonntag den 26. Mai Tanzkränzchen (Streichmusik), Kaffee mit Gebäck, Milch und verschiedene Speisen und Getränke an. Also: einerseits Not und Jammer um die notwendigsten Lebensbedürfnisse, anderersrts geht'» hoch her! Bautzen. Vom Blitz erschlagen wurde im nahen Keula die Wirtschafterin Schimm elka, während sie im Stalle melkte. Ihre 15 jährige Tochter wurde betäubt. Do» Haus geriet in Brand. — Die ersten reisen Kirschen in diesem Jahre sind in Guttau aus Bäumen der Staatsstraße beobachtet worden. Das Erträgnis dieser Baume ist geradezu fabelhaft. Die Früchte hängen buchstäblich in Trauben an den Besten. Ls konnten bis zu 20 Kirschen in einer solchen Traube gezählt werden. Da auch der Behang an den übrigen Bäumen außergewöhnlich reich ist, kann mit Recht auf eine ganz vorzügliche Kirschenernte in der Bautzener Gegend gerechnet werden. Kirchen-Mchrtchten. 1. Sonntag nach Trinitatis, den 2. Juni 1918. Dippoldiswalde. Tert: 1. Joh. 4, Vers 16—21. Lied Nr. 421. — Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Pastor Mosen. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pastor Mosen. Nachmittags 2 Uhr kirchlich« Unterredung mit den Jüng lingen. In Pretzschendorf findet an diesem Tage Kirchen- visitation durch Herrn Sup. Michael statt. Barenburg. Nachmittags 5 Uhr Predigtgottesdiecht. Hennersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdiecht. Abends 8 Uhr Jugendabend bei Kempe. Filialkirche Schönfeld. Nachmittags 2 Uhr Predigt- gottesdienst. Nachmittags 3 Uhr Konfirmanden-Unter redung. Johnsbach. Vormittags 1/2 9 Uhr Beichte und Abendmahl: Pfarrer Lindner-Glashütte. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst: derselbe. Nachmittags 1 Uhr Unter redung mit den Jünglingen. Kipsdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgotterdiecht: Hilstgeisttichtr Vetter. Vormittag» 11 Uhr Kindergottss-- dienst. Nachmittag» 2 Uhr Unterredung mit der loustv- mierten Jugend. Kreischa. Vormittag» 8 Uhr Beicht« und Feier de» heiligen Abendmahl». Vormittag« 9 Uhr Predtgtgotte». dienst. Nachmittags 3 Uhr Taufgoltesdienst.