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alle anderen Stande des Wilsdruffer Bezirks Anzeigenpreise laut ausliegendem Taris Nr. S. — Nachweisungs-Gebühr: 20 Rpfg. — Dorgeschriebcne Erscheinungslage und Platzporschristen werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeigen - Annahme bis vormittags 10 Uhr. .„ Für die Richtigkeit der durch Fernrus Lbermit. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 teilen Anzeigen übcrnch. men wir keine Gewähr. — " — Jeder Radattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Austraggebcr in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadt- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 114 — 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt' Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 18. Mai 1934 Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Da, .Wilsdruffer Tageblatt- erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— NM. siei Haus, bei Postbestellung 1,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstalten und Post- si°»zest Bchc^ungen°em^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend ?egä°^Im Falle^höherer Gewalt,Krieg od. sonstiger Betriebsstörungen besteht «m Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. Bodenständige Arbeit. Es war schon seit Monaten viel geklagt worden, — über die Landflucht von Knechten, Mägden, Dienst boten nämlich; es war aber auch sehr eindringlich von den Behörden, der Partei, den Wirtschaftsorganisationen vor bieser Landflucht gewarnt worden, — leider anscheinend erhofften Erfolg! In manchen Gebieten hat.e sich der Reichsnährstand mit den Arbeitsämtern der x^veren Städte in Verbindung gesetzt und sie gebeten, irisch vom Lande her Zugezogenen keine Arbeit zu ver mitteln, — auch das scheint nicht viel geholfen zu haben, bcnn vielfach wird in der Landwirtschaft über Mangel an Selernten Kräften geklagt. , r. adt Übt jetzt wieder eine stärkere Anziehungs kraft auf die nicht fest an den Boden gewachsenen Menschen dem Lande aus. Es schien dort nicht mehr hoffnungs- tos, Arbeit zu finden, wie in früheren Jahren. Und da bar ein durch und durch unerfreulicher Zuzug vom " dejn dte Stadt eingesetzt, wo an sich noch immer Urbeitslosenmassen zusammendrängen. Sie aber °^de zu vermindern — nicht zuletzt durch den Abzug St h-hinaus — ist Hauptsorge und Haupttätigkeit der ^dorden. Die Industrie, vor allem aber auch Handel und 7?d>erbe, beleben sich nun nicht so schnell, daß sie gleich Amze Massen von Erwerbslosen hereinnehmen können. ^"Missen Zweigen freilich ist die Mehrbeschäftigung so ""gewachsen, daß sich hier und da schon ein Mangel ^ gelernten Arbeitskräften bemerkbar macht. Davon las "uch °uf dem Lande und zog hoffnnngsfroh in die rind > Dieser oder jener fand wirklich Beschäftigung — Varn iE" weitere vom Lande herbei. Mahnungen und , gen hiergegen scheinen aber keine großen Wirkt,n- gehabt zu haben. Die Klagen in der Landwirtschaft Myrten sich. s> ° r?- nun das Gesetz zur Regelung des Ar- N^?""f°tzes eingegriffen. Der Präsident der in-? für Arbeitsvermittlung darf anordnen, daß h dn Landwirtschaft Tätige nicht in an- oeren als landwirtschaftlichen Betrieben, Berufen oder beschäftigt werden dürfen. Also z. B. Knechte, ri» - Gesinde, Melker, aber auch Familienangehö- Bauern selbst wie Brüder oder jüngere Söhne, oder Töchter. Denn dieser Personenkreis sind gelernten Arbeitskräfte, die die Land- schon schmerzlich vermißt, weil sie in die gingen und dort doch nur im allgemeinen die Zahl Abettslosen vermehrten. Und werden sie wirklich uMtE, dann mutz das Arbeitsamt seine Zustimmung mur geben: außerdem darf die Einstellung nur in ganz vesümmten Berufen erfolgen. stlln- muß aber Zwang angewendet werden, wenn in völligem Unverständnis nun der nationalsozialistischen o»? "er Bevölkerungsumschichtung von der Stadt auf das " entgegengewirkt wird. Wenn heute Arbeitsstellen „. gegeben werden, um in eine ungewisse Zukunft oder st^ die fast sichere Arbeitslosigkeit hineinzuwan- Wenn die Wurzeln fast leichtfertig zerschnitten -v^den, die bisher diese Menschen mit dem Boden ver- oanven! Schon ist wenigstens dieser und feder andere ^"3 nach dem größten Magneten, der Stadt Berlin, N , Morden, wo auch heute noch das Heer der Arbeitslosen sehr grotz ist, die Zahl der Arbeitsstellen sich langsam vermehren kann. Dort darf — ohne Auchicht auf die frühere Beschäftigung — überhaupt kein »Er oder Angestellter Arbeit erhalten, der in Berlin A Mai nicht seinen festen Wohnsitz hatte. Es hat Mio schon deswegen gar keinen Zweck nach Berlin zu ommen und nach Arbeit suchen zu wollen: die Zuzugs- verhindert ein derartiges Bemühen von vorn- ^rem. Und wie dies für Berlin bereits bestimmt wor- auch für alle Bezirke geschehen, die heute wch unter einer besonders großen Arbeitslosigkeit leiden. Ein allzu groß gewordener, bevölkerungspolitisch geradezu gefährlicher Unverstand erzwang diesen staat- n, - '^"Orifs in die bisherige Freiheit des Unterneh- Arbeitskräfte einzustellen, und der Arbeiter und tngestcllten, Arbeit anzunehmen', wie hier gesagt wurde, staats- und Volksnotwendigkeiten stehen höher als das sehr wenig vernünftige und sehr kurzsichtige Wünschen "es einzelnen! Zur Arbeitsschlacht in Berlin. Aufruf an die Bevölkerung der Stadt Berlin und der Provinzen «uraudenburg, Grenzmark, Posen-Westpreußen, Pommern, Sachsen und Hannover. l. zielbewußte, tatkräftige Führung unseres nationalsozialistischen Reiches hat — von dem Vertrauen ./I, ft""?en, Bölkes getragen — während des ersten Eettskampffahres bereits die Hälfte aller arbeitslosen Volksgenossen der Arbeits- oiigkeit entrissen, überall im ganzen Reich nrd, getreu dem Befehl des Führers, mir zähem Mut >mo unerschütterlichem Vertrauen gegen die Arbeitslosig- leit weiter aekämvft. Es entspricht aber nicht dem r-nolu- MW NM der 6MWMW. Coßmann über aktuelle Saarfragen. Vor führenden Mitgliedern derDeutschenFront des Saargebiets, die sich zur Zeit in Genf befin den, gab das saarländische Mitglied der Regierungs- kommission, Coßmann, eine Erklärung über seine Stellung zu den wichtigsten Fragen des Saargebiets ab. Er wies darauf hin, daß drei Fragen im Vorder grund der Erörterung stehen. Die erste Frage sei die Sicherstellung der Ruhe und Ordnung für die Zeit der Abstimmung. Er erkenne durchaus an, daß die besonderen Verhältnisse, die mit der Abstimmung zusammenhängen, auch besondere Maßnahmen bedingen. Er sei jedoch nicht der Ansicht, daß die Zuhilfenahme fremder Poltzeikräfte das geeignete Mittel sei. Das bisherige Verhalten der Bevölkerung des Saar- gebicts gebe ihm das unbedingte Vertrauen, daß auch in der schwierigsten Periode saarländischer Geschichte gesun des Verständnis und Verantwortungsgefühl in genügen dem Maße aufgebracht werden. Er halte eine angemessene Vermehrung der Polizei- und Landjägerkräste für erforderlich. Zur Rekrutierung desselben sei im Saargebiet reichlich Gelegenheit vor handen. Die schwerwiegendsten Bedenken habe er gegen die in der Presse mehrfach erörterte Hereinholung nichtdentscher Truppen, da sie zu den schlimmsten Auswirkungen führen müßte. * Vizekanzler von Papen ws -er Sasr- WMevW der Nein». Arbeitsdienstes Bilstein (Vogelsberg), 18. Mai. In Birstein, der Hauptstadt des preußischen Vogelsbergsbereiches, fand am Donnerstag abend eine große Saarkundgebung des Freiwilli gen Arbeitsdienstes statt. Rund 1000 Arbeitsdienstwillige wa ren im Hof des sürstlien Schloßes ausmarschiert. Nach dem Eintreffen des Vizekanzlers von Papen, der von Fürst Franz Joseph zu Isenburg-Birstein begrüßt wurde, leitete ein Facksl- zug zu der eigentlichen Kundgebung über, der Tausende von Volksgenoffen der Umgebung beiwohnten. — Nach der Mel dung durch Oberstseldmeister Sander-Büdingen und einer Be grüßungsansprache des Gauführers des Arbeitsdienstes Neuer burg nahm Vizekanzler von Papen das Wort. Der Vizekanz ler wies einleitend darauf hin, daß diese Kundgebung dem Führer und Schöpfer des neuen Vaterlandes gelte. Dem Füh rer werde er sagen, wie die Herzen hier im Lande schlügen und was er erlebt habe. Für ihn, als alten Soldaten, sei es ein großes Erlebnis, die Lager des Freiwilligen Arbeitsdien stes zu besichtigen. Im Arbeitsdienst seien Gehorsam, Treue, Disziplin, Eottessurcht und Glaube verkörpert. Der Redner kam dann auf die Saar zu sprechen und erklärte, daß das Saarland unabänderlich gebunden sei an das Deutsche Reich. Die Volksabstimmung sei eine rein aktenmäßige Angelegenheit. Mil ihr werde bewiesen, daß der Versailler Vertrag ein Un recht sondersgleichen war. Nicht umsonst sei das neue Deutsch land ausgestanden und habe der Welt gesagt, daß es seine Ehre wiedergefunden habe und daß es sich niemals wieder knechten werden lasse. Wir wüßten, daß die Saar am Abstimmungs tage ihre Pflicht tun werde, deshalb sei es gut, daß Kinder der Saar im neuen Deutschland weilten und jein Leben und seinen Rhythmus kennen lernten. Der Führer der Deutschen habe gestern betont, daß das große Ziel der Volkwerdung nur dann erreicht werden könne, wenn wir alle den Sinn der wirklichen Arbeit begriffen hätten. Danach müßten wir alle streben. Der Sinn des Freiwilligen Arbeitsdienstes sei die Er- ziehung zur Arbeit und zur Kameradschaft, die alle zusammen schweißen, damit aber ein Vorbild geben solle, wie es mit dem deutschen Volk sein solle. Auf der deutschen Jugend ruhe un sere Zukunft, daher sei ihr eiserne Pflichttreue und Disziplin von Nölen. Nicht das eigene Ich, sondern Deutschland müsse immer die Hauptsache sein. Hinter Deutschland und der Pflicht, es zu fördern, müsse alles zurücktreten. In jeder Lage, in jeder Not hätten wir immer den Führer zu folgen. Der Vizekanzler schloß mit einem dreifachen „Sieg Heil" auf Deutschland, den Reichspräsidenten und den Führer. Nach der Hymne „Deutsch ist die Saar" und dem Großen Zapfenstreich sang die Menge das Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied. * Hm; Wer die VeraMW des Sm- MWsses. Paris, 17. Mai. Der Genfer Sonderberichterstatter der Agentur 'Havas hält es jür sehr wahrscheinlich, daß der Völkerbundsrat bis zum Sonnabend die großen Richtlinien für die Abstimmung im Saargebiet ausgestellt haben wird. Von den drei Fragen: Internationale Polizei, Garantien und Zeit punkt der Abstimmung habe sich die erstere als die schwierigste herausgestellt. Es sei sehr zweifelhaft, daß der Völkerbunds ausschuh, der sich unter der Leitung von Aloisi mit dieser Frage beschästigt, die Schaffung einer solchen internationalen Polizei Vorschlägen werde, dagegen dürfe man mit Sicherheit annehmen, daß der Ausschuß in der Frage der Festsetzung des Zeitpunktes der Abstimmung in seinem bevorstehenden Be richt an den Völkerbundsrat genaue Vorschläge unterbreiten werde. tionären Geist des Nationalsozialismus den Feind nur an seinen schwächsten Stellen zu bekämpfen und zu warten, bis seine Macht allmählich dahinschwindet. In dem Mut, mit dem er sich der Hauptmacht des Feindes kampfesfroh entgegenwirft, liegt der Glaube an den Sieg und damit ein Teil des zu erkämpfenden Erfolges be schlossen. Der nationalsozialistische Staat wartet nicht, bis in den Dörfern und kleineren Städten die Arbeitslosigkeit ganz niedergerungen ist, um dann auch die Hochburg der Arbeitslosigkeit — die Großstädte und Jndustriebezirke — langsam von dieser Volksnot zu befreien, nein, er nimmt diesen Kampf gegen die stärkste Festung möglichst frühzeitig auf, um in geschloffener Front vorgehen zu können. Be reits vor der Eröffnung der diesjährigen Arbeitsschlacht durch den Führer hat der preußische Ministerpräsident die notwendigen Anweisungen für die Aufnahme des Kamp fes zur Freimachung der Reichshauptstadt von Arbeitslosen durch den Staatskommissar der Hauptstadt Berlin gegeben. Die Vorarbeiten sind nun abgeschloffen; der Angriff wird vorgetragen. Bei der großen Zahl der Erwerbslosen kann die Stadt Berlin diesen Kampf nicht allein durch führen. Die benachbarten Provinzen sind mit der Wirtschaft der Reichshauptstadt auf Gedeih und Verderb verbunden. Sie sind naturgemäß in den Berliner Arbeitskampf eingeschlossen. Sie werden selbst den größten wirtschaftlichen Erfolg davon haben, wenn die Abnehmer, insbesondere ihrer landwirtschaftlichen Er zeugnisse, nicht Arbeitslose sind, die notdürftig von Unter stützungen leben, sondern kaufkräftig a-wordene erwerbs tätige Volksgenossen. U. Der „Berliner Plan", der die Bezeichnung „Göring-Pla n" trägt, umfaßt folgende Maßnahmen: 1. Verhinderung des Zuzugs Arbeitsuchender nach Perlin. 2. Die Inangriffnahme großer Werte schassender Arvetten, die Zehntausenden neue Arbeitsplätze geben. 3. Unterbindung jeder Schwarzarbeit. 4. Besetzung von Frauenarbeitsplätzen, die für Frauen ungeeignet sind, durch verheiratete Männer. 5. Rückführung Jugendlicher in Land- und Hauswirtschaft. Notwendig für den Erfolg der Maßnahmen des Ber liner Arbeitskampses ist das verständnisvolle sreudige Mit gehen aller. Jeder muß sich dessen bewußt sein, daß diese Maßnahmen getroffen werden, um unseren arbeitslosen Volksgenossen zu helfen und sie durch Arbeit wieder zum vollwertigen Menschen zu machen. Die angeordneten Maßnahmen sind geboten aus der Notwendigkeit heraus, die in den Jahren der Mißwirtschaft durch falsch eingesetzte Arbeitskraft und fehlgeleitetes Volksvermögen bervor- gerufene Unordnung organisch und planvoll zu einer gesunden Volkswirtschaft umzugestalten. Der Berliner Arbeitskampf, der „Göring-Kampf", wird durch Schaffung neuer Arbeitsmöglichkeiten auch eine Bereinigung der vielfach noch fehlbesetzten Arbeitsplätze bringen. Er wird zur Hebung der Kaufkraft, zur Stärkung des Binnen marktes führen hin zu dem Ziel einer organisch auf- gebauten festgefügten Volkswirtschaft: zunächst jedem einen Arbeitsplatz, dann jedem seinen Arbeitsplatz. IN. Berlin als Hauptstadt Hitler-Deutschlands und die mit ihm eng verbundenen umgebenden Provinzen haben jetzt zu zeigen, welche Kraft in ihnen steckt. Durch den nationalsozialistischen Motor ständig vorwärtsgetrieben, will gerade auch die Reichshauptstadt, auf die die ganze Welt blickt, beweisen, daß bei einheitlichem Wollen und ein heitlichem Wirken jeder Arbeitsfähige und Arbeitswillige die Möglichkeit erhalten kann, seine Kraft für die Volks gemeinschaft einzusetzen. An diesem Ziel mitzuarbeiten ist Pflicht und Schul digkeit jedes einzelnen. Wir rufen alle hierzu auf. Wer an diesem großen Werk mithilft, bekämpft am wirksamsten nach dem Willen des Führers die Kleingläubigen und