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Sächsischer Landes- «nzeigenprela: «gespalten« in. dein chinefischkü'Hafen Newschwa Volksmenge in bedrohlicher Weise Das Landet» von englischen Ma ilung koste» monatlich 2S Pfg. t» Chemnitz frei ins HauS- Mit dem Eztrabeiblatt LnstlgeS Vtldevbnch kostet der täglich, „Anzeiger" monatlich SS Pfg. (l„ Chemnitz frei i»S HauS); außerhalb Chem- nitz Zntrageu monatlich 1ö Ps. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Extra-Belblatte Lustiges »»reichlich zu beziehen für SS Pfg. monatlich. (Nr. KgM zm Postliste.) Telkgr.-Adresse: «eueralanzeign. Serufprechstelle Ar. >38. fiiV Lhemnitz GeilaV a l ?W An r ergev rggtzd Nmgesend. oder deren Raum IS Pfg. Bevorzugte Stelle («gespalten« Petitzelle ca. IISilbqn fastend) 80 Pfg. Bei wiederholter Ans« «ahme billiger. — Anzeigen können nur bis Bormiltag 10 Uhr angenommen werden» da Druck und Verbreitung der großen Auflage länger« Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentag» Abend» (mit Datum de» nächsten Tag«»). — Die Anzeige» finden ohne PreiSausschlag zugleichBer« breitung durch die Chemnitz« Eisenbahn-Zeitung. Nr. 32. —13. Jahrgang.— I Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. I Mittwoch, 8. Februar 1893. Amtliche Aktzeige,r. l», den «. Februar tSVS, von Nachmittags S Uhr ab, solle» iu der Nellanraiioi, „Zur FutterbSrse" hier, Bergstr. Nr. «0, folgende dort ^«gestellt« Psandstücke, als: 1 Sopha, 1 SLreibselretair, 1 Kommod», 1 Wäsche« und 1 Gcschirrschrank, 3 Spiegel, 4 Rohrilühle, l Kopirpresse, 1 Schirmständer, 2 Bettstelle», 2 Matratze», 2 Deck- u. 2 Unter» betten, 1 Linole,imläufer, Gardine», Bilder u. a. S. gegen sofortige Be zahlung zur Versteigerung gelangen. BSHme, Ger.-Bollz. b. lönigl. AmiSgericht Chemnitz. Was will das werden? Chemnitz, den 7. Februar 1893. Seitdem das Sozialistengesetz abgelaufen ist, hat es im deutschen Reichstage auch keine eigentliche Sozialistcndebalte gegeben. Man hat wohl gelegentlich über die Sozialdemokratie als politische Partei gesprochen, und der Abgeordnete Bebel und seine Freunde haben es auch nicht an Kundgebungen über ihre Zukunftshoffnungen fehlen lassen, aber zu einer genaueren Erörterung des Wesens und der Ideen des Sozialismus war man bisher nicht wieder gekommen. Das Versäumte ist nun nachgcholt; aus einigen zufälligen Bemerk ungen hat sich ein geistiges Turnier über die Sozialdemokratie entwickelt, das zu den interessantesten gehört, die je im Reichstage stattgcfunden haben. Die sozialdemokratischen Führer wurden an ihrer schwächsten Stelle angegriffen, als sie aufgefordert wurden, zu sagen, wie die Entwickelung des sozialdemokratischen Staates, die Ver wirklichung der allbekannten sozialistischen Forderungen denn erfolgen solle. -Man muß zugestchen, daß der erste sozialdemokratische Führer, der einstige Drechslermeister Bebel, zu den besten Reichstags- rcduern gehört, der noch dazu mit großer Gewandtheit operirt. Der Abgeordnete Bebel sprach ruhig und sachlich, mehr zu den Anhängern seiner Partei außerhalb des Reichstages, als zu den Abgeordneten im Reichstage; aber über den eigentlichen Kernpunkt, über die Verwirk lichung Dessen, was er will, konnte er auch keinen Aufschluß geben. Herr Bcbel betonte, es werde nach seiner Uebcrzeugung Alles gut »verden, und daß er diese Uebcrzeugung hat, braucht man bei ihm nicht zu bezweifeln. Doch was wird aus denen, die sich heute schon nicht dem Gesetz fügen? Mörder, Räuber, Diebe rc. wird es in dem sozialistischen Staate ganz genau ebenso geben, wie heute, denn die bösen Leidenschaften, die nun einmal tief drin im Menschenstecken, können durch keine Freiheit» Gleichheit und Brüderlichkeit beseitigt werden, und die Heerschaarm der Unzufriedenen werden auch bei gleichem Besitz nicht schwinden. Sie werden nicht schwinden, weil die Un gleichheit zwischen de» einzelnen Menschen nicht blos durch materiellen Besitz geschaffen wird, sondern auch durch geistige Fähigkeiten. Da giebt cs wunderbare Vorkommnisse: Ein Genie in der Welt der In dustrie kann einem einfachen Arbeiter, der ihm bei seinen Erfindungen praktisch zur Hand geht, viel näher stehen, als einem schwerreichen Manne, dessen Gedanken sich mit ganz anderen Gebieten beschäftigen, wie denn überhaupt nichts schärfer gerade scheinbar auf derselben Stufe Stehende trennt, als geistige Bildung. In einem sozialistischen Zukunftsstaate wird es ebensogut Männer geben, die mit dem Geiste arbeiten, Andere, die nur mit der Hand arbeiten, wieder Andere, die überhaupt nicht selbstständig thätig sein können, sondern geleitet werden müssen. Damit ist die geistige Ungleichheit konstatiert, und dieser inneren Berschiedenartigkeit folgt mit Naturnothwendigkeit die äußere. Und damit ist abermals der Ausgangspunkt geschaffen, von welchem aus sich die Verschärfung der Gegensätze vollzieht. Auch die größte Begeisterung wird einmal alt und kalt, und sie wird dies um so eher, wenn keine Aussicht winkt, eine Aenderung hcrbcizufjihren. Der sozialistische Staat wird ebensowenig der Rechtspflege ent bchren können, wie der heutige. Daß der Strafrichter auch dann seines Amtes walten wird, haben wir oben schon gesagt, und auch der Richter für bürgerliche Rechtsstreitigkeiten wird z» thun haben, denn nicht Jedem wird mit dem gedient sein, was der Andere ihm anthut. Es werden Personen vorhanden sein müssen, die da anordnen und bestimmen, was geschehen soll, also Behörden, und für diese Behörden werden andere Behörden geschaffen werden müssen/- welche deren Thätigkeit kontrollieren. Haben wir aber hohe und niedere Behörden im sozialistischen Staate, so haben wir auch behördliche Verfügungen, und sind diese da, finden sich neben den verschärften Unterschieden zwischen Denen, welche anordnen und Denen, welche nach dem Be fehle thun.s auch die Leute, welche mit dem Abgeordneten nicht zu frieden sind, welche Hüh sagen, wenn es bei den Anderen Hott heißt. Und da der sozialistische Staat allen seinen Brüdern Freiheit und Gleichheit und Brüderlichkeit garantiert, so werden die, welche besser wissen wollen, was gut ist, ihre Ansicht mit verstärktem Eigensinn vertheidigen. Es werden sich Parteien bilden, und die oberste be stimmende Person wird unter Unzufriedenheit und Angriffen genau so zn leiden haben, wie heute ein leitender Staatsmann, dem noch die Autorität des Staatsoberhauptes zur Seite steht. Nun ist jeder Bürger des sozialistischen Staates dem anderen gleich, und es kann sich also wohl begeben, daß der, welcher bisher an der Spitze stand, die freundschaftliche Aufforderung erhält, einem Anderen Platz zu machen, der es besser versteht, den Begriff des Sozialistischen darzu- stellcn. Und dann weiter? Es ist nicht schwer zu sagen. Wo Jeder der Erste sein kann, will Niemand der Letzte sein, und mit dem Frieden und dcr Nuhe wäre es dann bald vorbei. Der Sozialismus kann auch nicht, was Niemand kann, die Menschen einander gleich machen, und weil dem so ist, so ist es besser, wir üben rechtschaffen Verbesserungen, die im Gebiet der Möglichkeit liegen, lasten bei Seite, was die Menschen erst recht entzweien würde. Politische Rundschau Chemnitz, den 7. Februar 1893. Deutsches Reich. Kniseryofe. Der Kaiser empfing gestern, Montag, des Garde-SchützenbataillonS meldete. An der Tafel nahmen Prinz- Friedrich August von Sachsen, Prinzessin Heinrich von Preußen, der Groß Herzog von Hessen und Prinz und Prinzessin Albert von Sachsen- Altenburg Theil. — Trinksprnch veS Kaisers attf den Generaloberst v. Pape. Bei dem am Sonnabend stattgehabten Festdiner des Offizierkorps des 2. Garde - Regiments zu Fuß zu Ehren des 80. Geburtstages des Generalobersten v. Pape brachte der Kaiser folgenden Trinkspruch aus: „Meine Kameraden! Es ist für mich eine Ehre, daß ich Sr. Exzellenz dem Generaloberst v. Pape unsere gemeinsame Huldigung und unsere Wünsche zu Füßen legen darf. Wir haben vor einigen Jahren schon einmal mit Ew. Exzellenz ge feiert und die Freude gehabt, von Ihnen aus alter Zeit zu hören. Unser Leben währet 70 Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind es 80 Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen, sagt der Psalinist. Das Leben, das hinter Ew. Exzellenz liegt, ist dasjenige preußischer Gesinnung, treuester Pflichterfüllung, hin gebenden Dienstes von dem Augenblicke an, wo Sie den Rock der preußischen Armee angezogen haben. Es ist hier nicht der Ort und liegt auch nicht in meiner Macht, den Lebenslauf zu schildern, den Sie durchgemacht haben; derselbe steht verzeichnet in den Geschichts- büchern des Volkes und in den großen Momenten der letzten Kriege. Das kann ich Wohl als Empfindung Meiner, jder Kameraden des Regiments, ebensowohl der ganzen preußischen Armee aussprechen, daß die Figur des Generaloberst v. Pape, so lange die preußische Armee existirt, nicht ans ihren Augen entschwinden wird. Sie ist der Inbegriff der Ritterlichkeit altprcußischer Tradition, hingebenden Gehorsams, der nur kennt jdie Gebote seines Herm und die der Ehre und des Ruhmes der Fahnen, die ihm anvertraut sind. Im Hinblick hierauf hat das Regiment sich eine Gabe ansgedacht, die zu überreichen Mir obliegt; sie soll darstellen einen Grenadier des Regiments, der die des Tuches schon längst entbehrende Fahnenstange in der Hand hält, die von der Geschichte der blutigen Zeit ein beredtes Wort redet, die die Zeit durchgemacht hat, besonders die Zeit, der es vergönnt ist, den blutigen Lorbeer um die Stirn zu schlingen. Ich schließe lmit dem Wunsche, daß Sie noch recht lange mir als ein treuer Diener, als ein Mann, aus den ich unbedingt bauen kann, in jeder Lebenslage und in jeder Zeit, sei sie schwer oder gut, daß Sie dem Regiment und der Armee als Vorbild erhalten bleiben. Meine Herren I Wir erheben die Gläser und trinken das Wohl Se. Exzellenz, des Generaloberst v. Papel Er lebe hoch!" — Prentztsches Abgeordnetenhaus. Montagssttzung. Die zweite Etatsberathung wird beim Etat der Bauverwaltung fortgesetzt. Minister Thielen erwidert auf einen Wunsch des Abg. Knebel nach Vertiefung des Rheinbettes zwischen Köln und der Nordsee, daß die Niederlande wohl kaum die aus ihr Gebiet entfallenden Kosten tragen würden. Weiter erklärt der Minister, daß er in seinem Ressort darauf halte, daß Handwerker und Lieferanten stets schnell befriedigt würden. Abg. Graf Limburg (kons.) hegt Bedenken, daß der Dort- mund-Ems-Kanal die auf seinen Bau gesetzten Erwartungen nicht erfüllen würde. Der Minister kann das nicht glauben, er befürchtet auch keine Schädigung der Kohlcnindustrie durch Konkurrenz der Elektrizität. Bei den Forderungen für Flußregulierungen wird von zahlreichen Rednern aller Parteien Klage darüber geführt, daß die Kosten dieser Anlagen bis auf 24 Millionen gestiegen seien. Das sei bei den ersten Forderungen in keiner Weise vorauszusehen gewesen. Minister Thielen erwidert, die Nothwendigkeit der Erweiterung im Interesse unserer Hochseefischerei habe sich erst später ergeben. Die erste Rate zum Ban einer Kettenbrücke bei Hameln wird bewilligt. Zur Ausschmückung der Langen Brücke in Potsdam, die vor dem dortigen Stadtschloß liegt, werden 73,200 Mark gefordert. Trotz warmer Befürwortung durch den Minister wird diese Summe aus Sparsamkeitsrücksichteil fast einstimmig abgclehnt. Im klebrigen wird der Etat in seinen einzelnen Positionen genehmigt.! Nächste Sitzung: Donnerstag 11 Uhr. (Interpellationen und Berichte.) — Die Budgetkommisfio» deS Reichstags erledigte am Montag das Ordinarium des preußischen Militäretats ohne wesent liche Abstriche. Das Ordinarium des sächsischen Etats wurde bis Kap. 32 der Ausgaben (Rcmontepferde) ebenfalls genehmigt. Ueber die vom Abg. Hammacher in einer früheren Sitzung angeregte Frage der Benutzung von Mannschaften des Garde-Schützenbataillons zu Treiberdiensten bei den Hofjagden erthcilte die Militärverwaltung eingehende Auskunft. Es hat hiernach eine Kommandirung der Sol daten nicht stattgefunden, vielmehr haben die Letzteren sich freiwillig u der Dienstleistung verstanden. In Folge des kalten Wetters haben ich etwa 30 Soldaten Frostbeulen zugezogen; im klebrigen sind körperliche Nachtheile daraus nicht entstanden. Die MiMärkommiffion des Reichstages wird heute, Dienstag, ihre Berathungen wieder aufnehmen, nachdem die Sub kommission die ihr übertragene finanzielle Prüfung der Vorlage er ledigt hat. Reue Pariser Hetzerei«»«. Die Herren Franzosen sind eit der Anwesenheit des russischen Thronfolgers in Berlin sehr- nervös geworden und die Behauptung, daß ein russisch-französisches Bündniß nicht existire, hat ihre schlechte Laune nicht verbessert. Mit aller Macht suchen sie nun aus dem Extrablatlunsug wegen des an gebliche» Attentates auf den Zaren Kapital zu schlagen. So meldet der „Voss. Ztg." ihr Pariser Berichterstatter: „Der „Figaro" läßt ich aus Petersburg über die angebliche Wirkung deS Bwliner litztra- blattschwindels aus den Zaren eine Räubergeschichte melden, die, ab gesehen von ihrem Blödsinn, schon darum nicht witderzugeben 'ist, weil sie von den rohesten, pöbelhaftesten . Beleidigungen Wilhelms strotzt. Sie muß aber verzeichnet werden, weil sie mit welchem Eifer man Deutschland und " — Das „kttveruiShlte Württemberg Paar, Herzog und Herzogin Albrecht» habest iw St, in den beflaggten Straßen Spalier. Abends fanden mehrfache Fest lichkeiten statt. — Major v. Witzmann. Die letzten Nachrichten von Major v. Wißmann datiren aus der englischen Missionsstation Blantyre auf dem Shire-Hochland. Major v. Wißmann war dem DampfertranS- Port vorausgeeilt, um etwaige Schwierigkeiten des Weges fo'rtzu- räumen und gedachte, mit leichter Expedition nach den beiden Seen Nyassa und Tanganyka vorauszumarschiren und dort Stationen anzulegen. - Ä" — Die Handelsvertragsverhandlnnge», mit Rumänien sind, nach der „Post", beendet. Der Legationsrath Papinin, der dm Gesandten Ghika bei den Verhandlungen unterstützte, ist nach Wien gereist, um dort für den Handelsvertrag mit Oesterreich thätig zu sein. , ".'WAD — Ei»» deutsch-sozialer Parteitag hat am Sonntag unter Vorsitz des 0,-. Förster stattgefunden, worin die Gründung eine- Verbandes beschlossen wurde. . - > — DaS Reichs-Teucheugesetz ist dem Bnndesrathe zuge gangen. Es führt den Titel „Entwurf eines Gesetzes betreffend die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten." Das Gesetz zerfällt in 6 Abschnitte und 46 Paragraphen und soll noch in diesem Jahre in Kraft treten. Der I. Abschnitt betrifft die Anzeigepflicht (8811—5); folgt II. Ermittelung der Krankheit (88 6—10); ÜI. Schntzmaß- regeln (88 11—27); IV. Entschädigungen (88 28—33); V. Allge meine Vorschriften (88 34—42): VI. Strafbestimmungen (88 43—46). Dem Gesetzentwurf unterliegt jede Erkrankung und jeder Todesfall an Cholera (asiatischer), Fleckfieber (Flecktyphus), Gelbfieber, Pest (orientalischer Beulcnpest), Pocken (Blattern), ferner jede Erkrankung an Darmtyphus, Diphtherie einschließlich Croup, Rückfallfieber, Ruhr (Dysenterie), Scharlach. Oesttnekch-UitgtMü P — De»: Versuch der österreichische»» Regierung, auf ei« bestimmtes Programm hin sich eine Parlamentsmehrheit zu bilden, ist gescheitert. Die Fraktionen des Abgeordnetenhauses äußern sich nicht gerade ungünstig, wollen sich aber auch nicht binden. DaS Ministerium Taaffe wird also von Fall zu Fall verhandeln müssen. :i — In Pest ist die Cholera von Neuem aufgetaucht. Mehrer« Erkrankungen sind vorgekommen. — Exkönig Milan von Serbien hat sich in Ungarn angekauft. - Italien. — Der Bankskandal iu Rom gewinnt an Ausdehnung. Es sind erneute Verhaftungen vorgenommen worden. Die Regierung ist entschlossen, durchzugrcifen und durch gerichtliche Untersuchung vollste Klarheit Herstellen zu lassen. Frankreich. — In der Panama,,„tersuch,«»«g sind jetzt noch verschieden« Abgeordnete, die der Bestechung angeschuldigt waren, außer Verfolgung gesetzt, darunter der ehemalige Finanzminister Rouvier. Moralisch ist der Mann, der Geld für Wahlbestechungen erpreßte, jedenfalls ge richtet. — Der Abg. Clemenceau, der abermals beschuldigt ist, 3'/, Millionen Panamagclder für sein Blatt erhalten zu hüben, hat sich bereit erklärt, die Bücher des Journals zur Untersuchung vorzu legen. — Die Eiuberufuiig einer europäischen Konferenz zur Entscheidung über die egyptische Frage wird von Paris aus an geregt. Es ist aber nicht recht anzunchmeii, daß man in London darauf eingehen wird. — Die Montagöfitzttttg der Pariser Dcpu- tirtenkammer bot nichts Besonderes. Geosrvpttäimkeit; Nach englischen Zeitungen ist am Oberkongo ein ernster Aufstand der Araber gegen den Kongostaat neu ausgcbrochcn. — In Egypten haben neue Demonstrationen gegen die Engländer statt gefunden. Englische Soldaten können sich nicht mehr allein zeigen, ohne belästigt zu werden. Rutzlaitd. — Der Großfürst-Thronfolger von Rußland hatte gleich nach seiner Rückkehr eine lange Besprechung mit dem Zaren. Als wichtigstes Resultat der Reise des Thronfolgers gelten Kaiser Wil helms Aufklärungen und Besprechungen bezüglich des Verhaltens der deutschen Regierung gegen Polen. Der Zar ist lange gegen den Reichskanzler Grafen Caprivi (mißtrauisch in dieser Beziehung ge wesen und hat befürchtet, Caprivi könne Polen gegen Rußland aus- piclcn. Der Bericht des Großfürsten hat ihn so befriedigt, daß er beschloß, bei seiner nächste» Reise nach Kopenhagen in einer deutschen oder polnischen Stadt mit Kaiser Wilhelm zusammenzutrcffen, wobei der Großfürst-Thronfolger zugegen sein soll. Orient. Zn Ehre», der Bermähl»««»g des rumänischen Thron« ölgerpaares finden zur Zeit in Bukarest glänzende Festlichkeiten tatt. Unter Anderem wurden auch 32 junge Paare, je eines aus jedem Distrikt des Landes, in besonders feierlicher Weise öffentlich getraut. Der nach der Volkssitte veranstaltete Hochzeitszug mit einen blumengeschmückten Wagen bot einen prächtige» Anblick. Nach >em feierlichen Traualte folgte eine Tafel, bei welcher der König Karl, sowie der Kronprinz mit seiner Gemahlin auf das Wohl der Neuvermählten ^Paare tranken und einem jeden ein reiche- Geldgeschenk Asien. ,N einer EhristenVerfolgung ist worden, wo sich die - Missionare wendete. M^Witere Aus- ebletz prachtvollem Wetter hen Besuch des am Sonntag Abend in Berlin, eingetrosfenen Prinzen Kriedrich August von Sachsen, welcher sich dienstlich ü In suitg Bahnhof empfing der Kö Behörden das junge Paatzi