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23. Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz e. V. in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Chemnitz 23. März 2014, Chemnitz, Neue Synagoge Leipziger Synagogalchor Leitung: Ludwig Böhme Psalm 23 Der Herr ist mein Hirte. Psalm 67 Gott sei uns gnädig und segne uns. Psalm 134 Wohlan, preist den Ewigen. Susanne Langner, Alt Falk Hoffmann, Tenor Clemens Posselt, Orgel/Klavier Programm Solo, Chor, Klavier Louis Lewandowski (1821-1894) Solo, Chor, Klavier Louis Lewandowski (1821-1894) Chor, Klavier Louis Lewandowski (1821-1894) Louis Lewandowski, Chordirigent der Berliner jüdischen Gemeinde, trug entscheidend zur Reform des Gottesdienstes in deutschen Synagogen bei. Er entwickelte eine neue Liturgie mit Orgelbegleitung, arrangierte synagogale Gesänge und schuf neue Kompositionen für Soli, mehrstimmigen Chor und Orgel. Predigten und Gebete wurden zunehmend auch auf Deutsch vorgetragen. Kl Io na'eh aus der Haggada (1644) Soli, Chor a cappella Johann Stephan Rittangel (1606-1652) Bearb.: Ludwig Böhme Die Haggada enthält die Texte, die im Kreis der Familie am Sederabend, dem Vorabend und Auftakt des Pessach-Festes, gelesen und gesungen werden. Kl Io na'eh ist eine alphabetisch angeordnete Litanei in acht Strophen. Jede Strophe nennt zwei Eigenschaften Gottes und eine Gruppierung, die ihn lobpreist (die Gläubigen, die Gerechten, die Engel etc.). Cantata ebraica in dialogo Solo, Chor, Orgel Carlo Gross! (1634-1688) Kantate zum Fest Hoschana rabba (dem letzten Tag des Pilgerfestes Sukkot/Laubhüttenfest), geschrieben von dem christlichen Komponisten Gross! im Auftrag der jüdischen Bruderschaft Schom'rim la-Boqer, den „Wächtern der Morgenröte", in Italien. Ihre Mitglieder versammelten sich in Nachtwachen und beteten für die Ankunft des Messias. Ein Passant fragt nach dem Anlass für die große Fröhlichkeit der Brüder, worauf der Chor den spirituellen Hintergrund der Festlichkeiten erläutert. Enausch Chor, Klavier Louis Lewandowski (1821-1894) Psalm 103, 15-17 Des Menschen Tage sind wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Feld. Geht der Wind darüber, ist sie dahin; der Ort, an dem sie stand, kennt sie nicht mehr. Aber von Ewigkeit zu Ewigkeit ist die Gnade des Herrn mit jenen, die ihn fürchten, seine Gerechtigkeit mit den Kindeskindern. Psalm 16, 9-11 Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele, auch mein Leib wird sicher wohnen. Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen. Du zeigst mir den Pfad zum Leben. Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle, zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit. 4 W'schom'ru Solo, Chor, Klavier Samuel Lampel (1884-1942) Exodus 31, 16-17 Die Kinder Israel sollen den Sabbat halten für alle Zeiten als einen ewigen Bund. Zwischen mir und ihnen ist er das Zeichen für die Ewigkeit, dass Gott in sechs Tagen Himmel und Erde geschaffen und am siebten Tag geruht und gefeiert hat. Segen Soli, Chor, Klavier Samuel Lampel (1884-1942) Samuel Lampel war Kantor an der liberalen Großen Gemeindesynagoge in Leipzig. Am 13. Juli 1942 wurden Lampel und seine Frau Rosa deportiert und kamen vermutlich im KZ Auschwitz ums Leben. Erhalten blieben Lampels 1928 publizierte 57 Synagogengesänge für Kantor, gemischten Chor und Orgel. Wir danken der Stadt Chemnitz und Herrn Frank Blumstein für die Unterstützung.