Volltext Seite (XML)
vleoslsg, üea 6. kedruur 1923 117. /skrgLQg ««»»la» »ardte««ra»«„Ttad,.u.Vott «»Uaq«: p - cniip. .'i mw vr. ww-ZeUe M.i00. - iür auzw. Inierinl. M.180.—. Londerpretsc: Famtlienanz. v.Prw. E M die am, Zrtie M. 20.-. Grlkgrnhetts-Anzemcn <priv. Namr) und M M MM M M MM Jirllenangcvoir, die MW Zeile M. Z0 -. ^lcllcngcluchc die mm Zeile M D D M D M, M M^M M. 40—.am,l. Bekannlmacvung.n, roPpcl-mm-Zkile M. ^ili-.Nn ailSW.M.360.-.Rc1lame72mwvrctt. dicwm-Zetl«M.SOi>—.iürauS- wär lge l. 800 —. AuSlandSanzctpen mit Balu«a-Auilck>lag. Bei Wiederholung Nachkak. Platz, und Daicnvorlchrilten odne Der. vtndltchkeit. Erlüllungsort Leipzi«. — Im gälte höverer (Uewall erlischt jede Verpflichtung aus Srsüllung der Anzeigen- auiirSge und äetliuna von Schadenersatz. — Postscheckkonto Leipzig 3004. Druck und Verlag Leipziger Verlags- dtuckerei «. m. d. H . Leipzig. Berliner LchrtflseituNgr Im Ulltteinhaus. Frrnsprech-Aufchlu«. DSnhosf 3000-30« Bezugspreis: »Vß>I < und Beslellgeinibr. AuSlandSversand; monalllch M. 4iA10.-«tnschl. ' M- FD M M D Dw Dl . D Drucksachen-Porto. - Das Leipziger Dagcvlatt erscheint täglich morgens, autzer nach Sonn-. und Feiertagen, Nichterscheinen einzelner Nummern insolge höherer Aewalt, Liretk, Aus» sperrung, BelriebSitörungen berechiigt den Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Ampruch auf Ltekerung der Zeitung. Dchristteitnng und OieschästSstekle: Leipzig, ^sohanniSgasse 8. Fernsprecher ,7080—17092. «lnzeigen. u. ÄvonnementS-Annahme in der lÄeschältSsteae Leipzig, Iohanntsgassc s. allen Filialen, sowie in Berlin, UMiemhauS. Do« Le»v,i«er raneblatt enthiUt amtliche «ekaantmachan,«« de« Rate» der Stadt L-ivzig, de« ValizeivrLFdi««» Leipsi«. de« «mtSaericht« «eivsla, »ewt« verschiedener anderer «ehSrden. Nr. 31 Frankreich und dasenglisch- amerikanischektbkommen Bo» unserem Pariser Mttardeiter Als die Annahme der bedeutsamen Finanz regelung zwischen den Vereinigten Staaten und England schon gesichert war, hatte ich Gelegen heit, den bekannten englischen Finanzbsvoll- mächtiglen in Paris Barnes über seine An sicht zu befragen. Er gab mir folgende Auf schlüsse, deren Bedeutsamkeit hinsichtlich der pol tischen Krise, in der sich Alteuropa in diesem Augenblick befindet, augenscheinlich ist. .Indem wir," so führte Branes aus, .die ame rikanischen Vorschläge über die Konsolidierung unserer Schulden in den Vereinigten Staaken annahmen, haben wir zunächst eine ungeheure Last, ich kann wohl sagen im Interesse des Friedens, ans uns genommen. Unsere Steuer zahler müssen bis zum Jahre 1933 eine jährliche Rate von 31 >L Millionen Pfund aufbrlngen, dann bis 1984 eine solche von 36 Millionen. Sie kennen die Zahl unserer Arbeitslosen und die schon heute fast unerschwingliche Steuerlast. Herr Stanley Baldwin hatte nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten eine sehr lüare Sprache geführt. Er sagte: Wenn wir Liese Bedingungen nicht annehmen, so werden wir in Zukunft noch härtere auferlegt bekommen. Wir wollten um keinen Preis der Welt Las Schauspiel der englisch-amerikanischen Uneinigkeit geben, das moralisch direkt von vernichtender Wirkung gewesen wäre. In- mitten des Wahnsinns, an dem Europa zu kranken scheint, wollten wir das Beispiel der Vernunft geben.' ' ' .In welcher Hinsicht glauben Sie, daß das Abkommen die Beziehungen zwischen den beiden großen Ländern günstig beeinflussen wird?' ' .Dor allem wird England jetzt in den Ver- einiglen Staaten als dasjenige Land gelten, das ehrlich seine Schulden bezahlt, die es im Kriege auf sich genommen hat. Daran sieht die große Republik, daß wir den Krieg selber liquidieren wollen, daß es nns Ernst ist mit dem Frieden. Zwischen uns und Amerika wird in Zukunft keinerlei Schranke mehr bestehen, kein unge löstes Problem trennt uns mehr. Wir können unsere Anstrengungen tm gegebenen Augenblick auf irgendein gemeinsames Ziel vereinigen, dessen Erreichung uns gerade wünschenswert er scheint. Mehr zu sagen verbietet mir die gegen wärtige kritische Lage, in der die Dinge alte noch im Fluß sind." * In französischen Kreisen erinnert man an das Wort Bonar Laws, daß .England nicht der einzige sein dürfe, der seine Kriegsschulden bezahlt.' Daraus folgert man ein Doppeltes: Daß England zu gegebener Zeit auch Frank reich seine Rechnung präsentieren wird, sei es auch nur als Druckmittel, indem es auf seine eigenen Anstrengungen himveist: dann aber auch, daß Bonar Law ohne Zweifel darüber unterrichtet ist, daß die Vereinigten Staaten eines Tages nicht zögern werden, auchFran st reich an die Bezahlung seiner Schulden in Amerika zu erinnern. Man ist sogar der An sicht, daß nur unter der Bedingung England sich ohne weiteres bereit erklärt habe, die ame rikanische Rechnung zu unterschreiben. In hiesigen Finanzkreisen macht man auch kein Hehl daraus, daß sich die Lage infolge des anglo amerikanischen Abkommens fürFranst reich nicht unwesentlich verschlechtert habe. Bis jetzt hätte man allen amerikanischen Ansprüchen gegenüber einen mächtigen Bundes genossen gechabt, dessen Interessen mit denen Frankreichs identisch waren: England. Nun mehr aber wird dieses Land, getreu dem Aus- spruch Bonar Laws, mit großer Wahrschein lichkeit in Amerika direkt dahin wirken, daß die Republik ihre Forderungen auch in Paris aufstellt. Man glaubt auch, daß dieses ein Grund sei für das beständige Fallen des Fran st e n; in der Tat kann man beobachten, daß im Gegensatz zur deutschen Mark die Devise Parts in New Vork und London stets tiefer liegt als in Paris selber, weshalb denn auch die franzö sischen Blätter von einer .engltsch-amertkani- scheu Verschwörung' gegen den Franken sprechen. Auf jeden Fall ist durch das englisch-ameri kanisch« Schuldenabnommen etwas mehr Klar heit geschaffen worden, und diese Klarheit komm? Pplttinern an der Sein« recht «ndeguem. Sie brauchen wenigstens, noch auf ein paar Wochen soviel Dunkelheit wie nur möglich. Es liegt die Vermutung nahe, und manches, was jetzt in Paris vor sich gchk, bestätigt sie durchaus, daß Poincarä noch einmal versuchen wird, einen schnellen Erfolg zu erringen: entweder auf direktem Wege durch drakonische Maßnahmen an der Ruhr, oder aus indirektem, wofür das allerdings verfehlte und lächerliche Triumph- geschrei der Pariser Morgenblätter über die deutsche Antwort an die R.-K. vielleicht den Auftakt darstellte. Französische Nichtachtung deutscher Einsprüche Oie Scheu vor der Kritik Berlin, S. Februar- Lraptbericht unserer Berliner «chrtfileitong Das französische Ministerium des Auswärü- ge« hat der deutschen Botschaft in Paris die Note vom 31. Januar, in der die deutsch« Regie rung den Donourf von Verletzungen des Ver traget von Versailles zurSckwieS, de« die fran zösische Regierung in ihren Noten vom 20» 22» 26» 27. and 28. Januar an die deutsche Regie rung erhoben hatte, zurückgessandt. In dem Be gleitschreiben erklärt das französische Ministe rium des Auswärtigen, es könne kein Schreibe» annehmeu, das zmische« den Zeile« oder aus gesprochen irgendeine Kritik an den von der ReparatlonSkommission regelrecht vorgenomme nen Versäumnis-Feststellungen oder an den im Verfolg dieser Feststellungen und gemätz den Beftimmnngen -e- Versailler Vertrages ergrif fenen Maßnahmen enthalt«. Die deutsche Note vom 31. Januar hatte folgenden Wortlaut: «Di« französisch« Regie- rung Hal in ihren Roten vom 20» 22» 26» 27. und 28. Januar der deutschen Regierung Der- letzung des Vertrages vo» Versailles vor geworfen and gegen diese Verletzungen prote stiert. Die einzelnen Fälle werden in den hier beigefügten 5 Aufzeichnungen behandelt. Aus den Anlagen ergibt sich, daß in keinem der darin erörterten Fälle der Dorwurf der Ver tragsverletzung begründet ist. Di« von der französischen Regierung erhobenen Proteste müssen um so entschiedener zurückgewiesen wer den, als das von ihr beanstandete Dorgehei» der deutschen Regierung oder deutscher Behörden, soweit eS überhaupt stattgefunden hat, die »»- vermeidliche Folge des Vertragsbruches ist, den Frankreich und Belgien durch die militärische Besetzung des Ruhrgebletes begangen haben. Damil ist alle» Folgerungen, di« die französisch« Regierung etwa an die angeblichen deutsch«« Vertragsverletzungen zu kntkpfen wünscht, von vornherein der Boden entzogen." * Der Inhalt 8er deutschen Note vom 31. Januar ist unseren Lesern bereits bekannt: wir haben ihn am 1. Februar (in der Fernau.Syabe am 2. Februar) mitgeteilt. Die Note war notwendig, weil Schwei gen in diesem Fall« einem SchußdbekenntntS gleich gekommen wäre. Da sie der Oeffentlichkett ver geben worden ist, ist ihr Zweck erreicht, vor der Welt Verwahrung gegen die unberechttzrten fran zösischen Anschuldigungen einzulegen. Ob die fran zösische Negierung die Note Wr Kenntnis nimmt oder ob sie unhöflich genug ist, di« Annahme zu verweigern. Sichert daran nichts. Daß sich Poincarö für das zweite entschieden hak, wird kaum dazu dienen, ihm Sympathien zu gewinnen, und uns wird es nichts schaden. - — . D Der Essener pollzelprSstdent verschleppt 0i»e«er Dr«»t»er1»tde» »elp»i»err«,e»l>l«e» Este«, S. Februar Polizeipräsident Melcher wurde heute vormittag aus feinem Bureau heraus verkostet und im Kraft wagen fortqe-ührt. Lin starkes Iruppenaufgobyt bat den Eingang des PrSstd-ums besetzt. Melcher hatte sich geweigert, da» Grutzverboff für die Sckvvodeam- Sem OUfzubebem» Vas langsame R-L -es Völkerbundes Eigener Draht-«richt de» Leipziger Tagevlatte« Pari«, S. Februar Die Nachricht, der schwedische Ministerpräsident Dranting habe am Sonnabend im Völkerbunds- mk die Nuhrbesehung zur Sprache gebrach!, ist nicht zutreffend. Braniing hat aber, wie vor einigen Tagen angekündigk wurde, in einer geheimen Be ratung vor -em Schluß der Tagung d«S Völker, bundsrates -en Wunsch geäußert, daß die Rrpara- tionSfrage durch den Völkerbundsrat erörtert werde. Die meisten Mitglieder des VölkerbundSrateS, dar. unter Lord Balfour, pflichteten dem schwedischen Delegierten bet. Die Vertreter Frankreichs onh Belgiens begnügten sich mit der Erklärung, daß der gegenwärtige Augenblick nach ihrer Ansicht für eine derartige Erörterung "nicht geeignet fei. Branktng, -er mit den einzelnen Mitgliedern deS Völkerbunds- rakeS zunächst ist eine private Fühlungnahme über di« Frage getreten war, begnügte -sich damit, daß sein« Anregung zur Kenntnis genomn.^.r wurde. . - 'Die Bedeutung des Schrittes BrantkngS liegt darin, -aß das grundsätzliche Interesse des Völker. bundSrales für die Neparationsfrage nunmehr auch in der letzten Tagung, wie schon bei den Herden vor- herigen Sitzungen, betont worden ist. Englische Nundgebung gegen -te Ruhrbesetzung Ei»«»er Drahidertchlde» Leipzigerr«s«dl»tte» Londo«, 5. Februar. Eine Massenversammlung auf d«n Trafalgar Square erhÄ> Einspruch gegen die Erdrosselung der deutschen Industrie durch Frankreich. Eine Ent schließung erklärt, die gefährliche Politik seit dem Waffenstillstand habe zu -er gegenwärtigen ver zweifelten Lag« an der Ruhr geführt. Wenn man auf dieser Bahn weitergehe, müsse Europa unver meidlich in einen neuen Krieg gestürzt werden. Die Entschließung fordert die englische Regierung auf, sich von der Politik Frankreichs, zu trennen. Eie verlangt die Zurückziehung -er englischen Truppen vom Rhein und fordert, -aß die französische Politik im Ruhrgebiet mit -er ganzen Repärationsfrage einer Weltkonferenz vorgelegt werde, an der auch Deutschland teilnehmen müsse. Amerika zurückhaltend Eigener Drahtderlcht de» Leipziger Tagedl«ttes Washington, 5. Februar. Anläßlich des Appells der deutschen Gewerk schaften an die Vereinigten Staaten erklärte -er Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses -es Kon gresses, Porter, der Kongreß sei im allgemeinen der Ansicht, -ah Frankreich tm Recht sei und daß e» Amerika nicht zusteh«, einzugreifew Die Haltung der amerikanischen Regierung zur französischen Jn- vasionspolitik sei durch die Zurückziehung der ameri kanischen Truppen vom Rhein zum Ausdruck ge kommen. Vie internationale Zrauenliga und die Ruhrkrise Eine Abordnung der internationalen Frauenligo für Frieden und Freiheit bemüht sich bei den Re gierungen -er Neutralen und der Alliierten, eine Lösung -er Ruhrkrise herbelzuführen. Die Abord nung, die aus Jane Addams, Eatherlne Marshall und Jeanne Mdlin besteht, ersucht« in Schweden den Minister Branting, die Vermittlung beim Völker- bundsrat anzuregen. Sie wurde ferner in Rolland, tn Norwegen (wo st« auch mit Nansen sprach), in Dänemark und in Belgien von den Regierungen empfangen. Miß Marshall, die Vizepräsidentin der Internationalen Frauenllga für Frieden und Frei- beft. lst zurzeit in Pari», um den Völkerbun-srat, t«r hort seine Sitzung abhälk, die Entschlüsse der Frauen- weltkonfereru zu Übermitteln und als ersten Schritt zu deren praktischer Durchführung vorzuschlagen, La« ganze Reparation», und Wiederaufbauprodlem al» eine internativnale Angelegenheit zu betrachten und in interBUtiomiler Zusammenarbeit -er Nation«» zu löst*. Vie Besetzung Offenburgs Frankreichs „Gründe" Berlin» 5. Februar. Heber -en neuen französischen Rechksbruch, der mit der Ausdehnung des Kehler Brücken kopfs begangen worden ist, liegen zwei Noten vor. Die eine wurde von dem französischer? Ministerium des Aeuhcrn -em deutschen Ge schäftsträger in Paris übermittelt und hat fol genden Wortlaut: «Die deutsche Regierung hat die internatio nalen Züge Paris—Bukarest und Paris— München—Prag ab 30. Januar eingestellt und nicht die notwendigen Anordnungen getroffen, nm den Durchgang der an diese internationalen Züge angehänglen alliierten Wagen durch deutsches Gebiet zu sichern. Diese Tatsache stellt eine Verletzung des Art. 367 des Vertrages von Versailles dar. Ucbrlgens ist die französische Regierung verpflichtet, jeden Tag eine neue Verfehlung Deutschlands und eine neue Ver letzung des Friedensverkrages festzuskellen. So wurde der Präsident der interalliierten Schiff fahrtskommission durch den Reichskommissar offiziell davon in Kenntnis gesetzt, daß alle Lieferungen für Frankreich und Belgien ein gestellt worden sind einschließlich derer, die zur Ausführung des Protokolls von Scapa Flow gehören. Dieser Akt stellt eine formelle Ver letzung des von Deutschland am 10. Januar 1920 gezeichneten Protokolls dar. Die franzö sische Regierung protestiert gegen diese Ver letzungen und Versäumnisse, von denen sie für alse Fälle Kenntnis nimmt und hat beschlossen, die Grenze des Brückenkopfes Kehl als Sank tionen bis zu den Bahnhöfen Appenweier und Offenburg auszpdehnen.': ' < ' . Die zweite Note ist vom Präsidenten der interalliierten Rheinlandkommisiion an den Neichskommlssar in Koblenz gerichtet und hat folgenden Wortlaut: «Die interalliierte Rheinlandkommisiion ist benachrichtigt worden, daß die deutsche Eisen bahndirektion Karlsruhe unter dem Vorwande des Kohlen-manqels die internationalen Züge Paris—Bukarest und Paris—Prag ab 30. Ja nuar eingestellt habe. Sie ist außerdem von der infolgedessen durch die französische Regierung getroffenen Entscheidung benachrichtigt worden, die Gebiete von Appenweier und Offenburg an der Grenze des Kehler Brückenkopfs zu besetzen und die Bahnhöfe zu kontrollieren. Infolge dessen hat die internationale Rheinlandkommif- sion unter Billigung dieser Maßnahmen be schlossen, die zufolge dieser Entscheidung beseh- ten Gebiete unter das Regime des Kehler Brückenkopfes zu stellen und die Befugnisse der Delegierten der interalliierten Kommission in Kehl auf diese Gebiete auszudehnen.' * Hierzu bemerkt -aS W. T. B. halbamtlich: Die auffallende Tatsache, daß für die Ausdehnung des Kepler Brückenkopfs zwei so völlig verschiedene Begründungen gegeben werden, ist ein klarer Beweis dafür, daß die französische Regierung sich nicht ein mal mehr bemüht, ihre RechtSbrüch« und Gewaltakt« auf «ine einheifliche Grundlage zu stellen. Der Rhein landkommission gegenüber wird di« Besetzung der badischen Städte mit der Einstellung von zwei Schnell zügen begründet: dem deutschen Geschäftsträger gegenüber wird eine ganze Reihe angeblicher Ver säumnisse angeführt, für die Frankreich .Sanktio- nen" verhängen müsse. Die französische Regierung erklärt, sie sei verpflichtet (obligäl, zur täglichen Fest stellung neuer deutscher Versäumnisse und Ver letzungen deS Friedensverkrages. Diese Verpflichtung, neue Vorwände für neue Sanktionen zu suchen, ist der französischen Regieruung lediglich durch ihre eigene Politik auserlegt worden. Protest der Sozialdemokratie Ei»ener Draht de richt de«Letpzi«rrraaeblalte» Frankfurt o. M» 5. Februar Dte sozialdemokratische Partei deS Lahntales hat in Siegburg, nahe der Grenz« -et besetzten Gebietes, eine Kundgebung veranstakkek, deren Absicht nicht mißzuverstehen wai-. Minister deS Innern Severing belenchtele scharf den Geist des Unfriedens, von dem die Polikk PoinoareS getrieben ist und die katastrophalen wirt schaftlichen Verhältnisse, die durch diese Politik ge schaffen werden. Mit Genugtuung stellte er fest, -aß Podroard sich verrechnet habe, als er die Hal tung der deutschen Arbeiter und Beamten nach der Gefügigkeit der ohnmächtigen französischen Arbeiter schaft bemaß. Eine Verhondlungsmöglichkeit fleht Severing augenblicklich nicht. Um so nachdrück licher erhob er die Forderung- -aß jede Möglichkeit, d»e sich dafür biete, sobald die Zeit einmal gekommrg sei, «sgemcht werden