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Dresdner Nachrichten : 05.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187008053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-08
- Tag 1870-08-05
-
Monat
1870-08
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.08.1870
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Inseriüe »Een angenommen: bis Abendv «, Sonntag«r gtz Mittag« 12 Ulw MarienstratzelLi in Ncri-avt: knchdruckerri rcn steh. PL hl er, ,k. Klostergasse S. leigen in dies. Blaer« inst» eine erfolgreiche Perbreitnng. ««Nager io,o«« Exemplare. iit> Tageblatt für Uaterhaltaag und Geschästsvettchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Eitpsch ch Neichardt. — Verautwortllcher Redacteur. Julius Neichardt. FSvnnellrrnt: Bieneljührlich 20 Agi. bei anentgeldlicherbie- serung in s Hau- Durch die KSiiigl Post »ieneljährl. 2L> -/Ngr. Tinjeln« Numnicn» 1 Ngr Anseratenpreise: Für dev Ran» einer gespalleuen Zeile: I N^. Unier „EingesaidG die Zeile 2 Ngr. Rr. 217. Fünfzehnter Jahrgang. Dresden, 5. August. - I. k. H. die Prinzessln Amalle bat dem Krlcgömlnistc- num zur Unterstützung bedürftiger Familien der einbcrusencn Wertsten und La»dwebrmä»ner die Summe von 1000 Tba- lern znr Verfügung gestellt. Zu gleichem Zwecke bat auch Ec. l H. Prinz Georg die Summe von 200 Tblr. an daö Kricgs- »nnislcrium cinzablen lasten. — Oessentliche Sitzung der Stadtverord neten am 3. August. Aus der Ncgistrande befindet sich ein Dankschreiben dcö kaiserlich russischen Gestautsten. Wirkl. bieb. Rath von Kotzcbuc, sür die der diesigen griechisch katho- ästhen Gemeinde geivährtc 'Befreiung ihres Gvtteodicnstlocalo ron der städtischen Micthzinöabgade. — Eine an der südlichen Seite der Wiener Straße gelegene Baustelle liegt zum grössten rdcilc in Strcblcner und nur zu einem geringen Tbeilc in dresdner Flur. Die Interessenten wünschen, das, der in Dresd ner Flur gelegene rbeil ausbezirkt werde, und der Stadtrath, eer icinerseitö nichts dagegen clnzuwcndcn bat, erbittet dazu cie Zustimmung des Collegiums. — Der Stadtratb imt den l'chuis der Reorganisation der Deputation für irerigiblc Ab „idcurcstc gemachten Vorschlägen zugcstimmt und legt »un ciiicn Regulativcntwurs vor über tic Wabl der aus der Bürger in,,st zu nehmende» Riitglietcr. — Ferner crviltct der Stadt- ralb die Zustimmung dcS Kollegiums zur Befreiung dcSTurn- oalienarundstücks am Turncrwegc von den städtischen 'Abgaben inst zur Aushcwahrung der S tammpapicrc der nntcr Verwalt ung bcüKrcuzkirck;cnvorslandS stcbcndcn kircblicben Fonds. — ?cr Lladtrath ist den vom Collegium bezüglich der Nevision des LocalstatutS zur IX. Abtbcilung der Ctädtcordiiung gc- sicülcn Anträgen in der Hauptsackie bcigclrctcn; einige gering ingigc Differcnzcn werten obnc DcNrttc nack, de» Vorschlägen kcr Deputation erledigt. — Hieraus berichtet Stadtv. Rebmann -.der den Entwurf cincö Euiguarticrimgsrcgulativo. Schon fest I'n Jahren arbeiten die städtischen Evllegicn an diesem sticgulativ, um an die Stelle des jcptigcn Provisoriums ein Definitiv»»! zu setze». In Anbetracht tcr jetzigen Zcilverbält- aisic glaubt die Vcriassungsdepnlatio», ihrerseits das Möglichste za tbun, um die Fertigstellung des Regulativs zu deschlennigen, ßc rälb tcmgcmäsl bei den uicisten Diisercnzpunctcn, dem Ctaist- ustl' nastrzugeben. Dagegen baden sieb bczüglieb der Bcsrciung ee> Gewcibsiocaiitätcn von der lSinguarticrungoiast argc Ucdcl- i.ände berauogestcllt, namentlich vci den Inhabern von votelo u.t Gastb.iusern, welche den Begriff „Gewerdslocalitätm" zu weil ausdcbnten. Die Deputation schlägt temgemasj vor, zu crklären, taff in Höbet«, Schaut- uuL Lpetsewutbschasten nur ic eigentlichen Schank- und Speisezimmer als Gcwerbö- g'cale angcseben werden sollen. Im Sinne dieses An trags sprechen sich auö die Stadtverordneten Schulze, Dcbanz, 'Anger und Or. Schaffratb. Stadtverordneter Fricdriel, leantragb bei der Naturalclnguarticrimg die Gcwcrbölocalitätcn üoerbaupt zu V» ihres MictbwertbS bcranznzicb'n, und wie- n'vbl der stellvertretende Vorsitzende l)r. Sebassratb diesen 'An nag anfänglich bekämpft, weil er einen Punct betreffe, ve nulich dessen bereits eine Vereinbarung zwischen Naw und - ladtvrrordnetcn zu Stande gekommen sei, und weil sieb die b'nisegucnzcn des 'Antrags im Augenblicke gar »leist überleben aien, so gicbt er dost' im Interesse der Lache seinen Widerspruch auf, naebdem tcr Referent ihn bezüglich des letzteren Ein- , .indes beruhigt bat. Vci der Abstimmung werde» die 'Au st.ige tcr Deputation und dcö Stativ. Friedrich einstimmig nigcnoiiimcn: ebenso wird aus Grund eines vom Stadtv. "cnbner gestellten, vom Referenten erweiterten Antrags bc- s blossen, taff soioobl der beute angenommene Grundsatz über ne Belastung der Gcwerdolocalitätcn als auch alle Grund- >itzc, bezüglich deren beide städtischen Eollcgim einig sind, un c wirtet der definitiven Fertigstellung dcö Regulativs sofort in -strait trete» sollen. — Im vorige» Iabre bar daö Collegium a»l Antrag dcö Stadtv. vr. Schulze bcselstosscn, den Stadt- law zu ersuchen, tabi» zu wirken, das, die ausierbalb der Häuser auömüi'.dcndcn Aborte sorort beseitigt werden. Dico trifft na mentlich die am Weiszeritzmühlgrabcn gelegen Häuser. Der Dtadtrath bat hieraus ein sebr unnänglistws Aclcnstück bcriibcr- aeientet, auo de», sich crgicbt, daff er sebon lange bestrebt ge wocn ist. den gerügten Uebclstand zu beseitigen, dah es aber immer noch nicht gelungen ist, weil die Interessenten sich beharrlich dagegen gesträubt haben. Die sachverständigen Beamten deö Stadtrathö baden sich dabin ausgesprochen, dah tcr Ncbelstand bei allen betbciligtcn Häusern durch Anlcgung von Katrinen beseitigt werten könne. In Folge dessen bat der Stadtratb den Hauöbcsitzern ausgebcbcn. die Acnderung zu treffen; diese icdoch haben. gestützt ans daö durch unvordenkliche Verjährung begründete Recht, recurrirt »nd gefordert, taff die Eominun nicht nur die verlang c» An lagen am ihre ädostcn bcrstcllcn lasse, sondern Ihnen auch ein Capital zahle, um von den Zinsen die Anlage» zu unterhalte». Die Unterhandlungen schweben noch. Daö Collegium sagt aus Rath der Verfassungs-Deputation bei diesen Miltbcilnngcn Bc rubigung und stellt den Antrag aus oberbcbördlichc Entschei dung. - Stadtv. Protokollant Zwicker berichtet nun über die Fortführung der Kassen- und RechnungSgcscbäste sür die Kreuz kirchen-Parochie bei der Stadthauptkasse und Busttbaltcrei. Bereits nn Dcccmbcr v. I. hatte daö Collegium aus 'Antrag dcö Stadtratbö die Fortführung der Rcchnungögeschästc für die Kreuz, Annen- und Neustädter Parochie genehmigt unter ge wissen Bedingungen, welche die Errichtung eines sclbstständigcn dirccten Geichästsverkchrö zwischen den Kirchcnvorständcn und der Kasscnverwaltung, die Aufbewahrung der Dokumente, die Kafsenrevision und die Gewährung einer Extra - Rcmuiicration betrafen, außerdem aber unter dem Vorbehalte, daß die Stadt- gcmcinde von jeder Verantwortlichkeit, Ersatz- und RcgrcßpfUcht den Kirchenvorständen gegenüber frei sei. Die Kirchcnvorständc der Neustädter und Annenparochie haben seitdem die Verwal tung deö Vermögens selbst übernommen; der Krcnzklrchcnvor- stand dagegen hat ln einem ziemlich anlnioscn Schreiben die iriedingunaen abgclehnt, die Fortführung der Kassen- und Rcchnungögeschäfte durch die Stadt aber verlangt, weil er weder ein Local, noch Personal dazu besitze, auch wisse er niclst. ob er mit Beginn nächsten IahrcS in der Lage sein Mitrcdacteur: Thrsdor Drobisch. Freitag, de» 5. Ä»g»st 187«. werde, die Geschäfte selbst zu übernehmen. Der Stadtratb empfiehlt. die Bcdkngungen fallen zu lassen, den Vorbehalt wegen der Nichtverantwortlichkeit dagegen aufrecht zu er halten. übrigens die Geschärte aus keinen Fall länger alö biö zum Schluß dieses Iahreö durch die städtischen Rechnungöbe- hördcn wrtiübccn zu lassen. Die Majorität der Verfassungs- Deputation clnpfieblt den Beitritt zu dwsem Vorschlag. Die Mi norität Auircchterbaltung dcö früher gefaßten Beschlusses. Nach dem Stadtv. Sst'anz gegen den vom Kreuzkirchenvorftant« in seinem Schreibe» angeschlagenen Ton entschieden Verwahrung eingelegt und stellvertretender Vors. Pros. vr. Wigard daö Gut achten der Minorität empfohlen bat, wird der Majoritätsbe schluß niit 33 gegen l> Stimmen gcnehmickt. — Der Krcuz- tirchenvorstand hat icrncr den Stadtratb gebeten, den Ende v. I. beschlossenen Schnldgeldzuschlag von 25 Prozent sür die hier nicht bcimischcu Kreuzschüler aus die Alumnen nicht ammven- dcn, mW der Stadtratb ist geneigt, dem znzustimmen. Dic Ver- sassungödcputation dagegen bat sich mit diesem Vorschläge nicht befreunden können, weil er eine Belastung der Stadtkaffc zu Gunsten einer einzelnen Parochie involvire» würde; denn die 'Alumnen dienten lediglich de» Zwecken dcrKreuzparochic. Die Deputation würde cs pielmebr iur angezeigt erachten, daß nicht mcbr zeitgemäße nnd viel zu kostspielige Institut deö Mum- ncumo - jeder Alumne verursacht nach den Ermittelungen der Deputation einen jährlichen Kostenaufwand von 200 dttz 207 Tbalcr - überhaupt auszuhcben; vor tcr Hand schlägt sie durch ihre» Referenten. Stadtv. Zwicker, vor. den Vorschlag des Stadt- raths ab.znlebnc». was auch, nachdem Stadtv. Anger der Ver- fassungodcputation im Interesse der Dresdner Burger, deren Söhne dic Krcuzschulc besuchen, seinen Dank ausgesprochen bat, einstimmig geschieht. - Der Vorsitzende erklärt hieraus, daß der letzte Gegenstand der Tagesordnung, Vortrag der Finanzdcpu- tation über die Beschaffung der DeckinigSmittel für die Erwei terung beim Stadtkrankcnbause, nur aus Versehen aus die Ta gesordnung der öffentlichen Sitzung gekommen sei; der Gegen stand sei bietnicbr in geheimer Sitzung z» bcratben. Erschließt demgemäß die öffentliche Sitzung, bittet aber die Mitglieder des EollegiuniS, noch zu einer geheimen Sitzung beisammen zu blcihcn. - Die Erncnnnng des Kriegoniinlstcrö von Fabricc znin Gencralgouvcrncnr des Königreichs Sachsen ist eine scbr be deutsame, folgenreiche Maßregel. Rach der demselben ertheil- te» Instruction dco BundcSiclthcrni liegt ihm die Erhaltung der militärischen Sicherheit im Königreiche ob. Wir übergeben daö rein militärische Verhältnis; dcS Gcncratgouverncurs zu den stellvertretenden cominaiidirendcli Generellen, den Militär behörden und militärischen 'Angelegenheiten und erwähnen nur seine Stellung zu den bürcicrtictien Behörden und Angelegen heiten. Nach seiner Instruction hat sich der Gcncralgouverneur mit den königlich sächsische» Ministcricn in fortdauernder Ver- biildung und in förderlichem Einverstäudiiiß zu crltziltcii. Dies wird offenbar dadurch erleichtert, daß Herr von Fabrice als sächsischer KricgSministcr Mitglied dcü sächsischen Ministeriums ist. Wenn jedoch, waö Gott verhüten wolle, in Sachsen tcr Kriegszustand erklärt werden würde lwas zu tbun dem Bun- tcoicldbern die Bundesverfassung gestattet!, so gebt an den Gc- neralgouvcriicur die vollziehende Gewalt überhaupt über. Alle bürgerlichen Staats- und Cominunalbcbörtcn habe» dann sei nen Anordnungen und Aufträgen unbedingt Folge zu leisten. Derselbe ist auch bringt, die Gesetzesbestimmungen oder einzelne derselben über Preßircibcit, Vereins- und Vcrsaininlungörccht, »der das Gesetz, daS Verfahren bei Störungen der öffentlichen Rübe und Sicherheit betreffend und einzelne Thcilc dco Straf gesetzbuchs außer Krast zu setzen. Möge es nlc dahin kommen! Geistige Elemente in unser wirkliches Leben herüber zu zirbcn, die Leistungen im Gebiete der Kunst und das klingende Erträgnis; davon einem gute» Zweck zu opiern, dieser schönen Aufgabe buldigtc man vorgestern in der Frauenkirche bicrsclbst, indem man zimi Besten der Familien tcr cinberusenen Kricgcr eine große Musikanstübrung veranstaltet liattc. „Der M c > - siaS , Oratorium von Händel. Dirigent: Hoskapcllmcistcr Krebs. Mitwirkendc: die königl. musikalische Kapelle, der Hostbcatcrchor, Drcißig'sebe Lingakadcmic, Dresdner Singaka- dcinir, mit gütiger Unterstützung der königl. Hosopcrniängcrin »cn Frau Otto AlpS > cbcn und Fräulein N anitz , des Hofopcrniängcrö Herrn Dcgcie und dco königl. prcnsi. Hoi- opcriisängcrs Herrn l»r. (ff u n z aus Hannover. Die Aufführ ung des Oratoriums begann Nachmittags um 5 Ubr, eine Zeit, wo noch die helle Sonne durch die hohen Kirchcnfcnstcr bcrab- stbicn, So Etwas versetzt niclst in die rechte Stimmung, denn jede Tagesstunde bat gleichsam ihren Genius, ibrc besondere Stimmung. Eine Kirchcnmnsik, ein Oratorium will Abendö im Dunkeln, bei Kerzenlicht ausgcstibrt sein, da ist der Gesang, da ist die Musik ergreifend. Die Stille der Nacht gicbt hier einen besonderen Reiz, sic erbebt uns mit ibrcin gcbcimnißvollcn Wesen wie in ein unbekanntes Land, die Tonirclt ist verän dert, anfstcigcnde warme Luit dämpft nickst den Schall. Bei Auf stibrnngen, die einem guten Zwecke gewidmet sind, muß die Krit,k nicht selten so zu sagen ein Auge zudrücken, wenn das Vollbringen nicht ganz dem guten Willen entspricht. WaS gc- sck-ab und nicht geschah, lei den Rcrcrentcn musikalischer Zeit schriften überlasten, denn wer da Kenntniß hat, wie bei solchen Masienwirkungcn ort Dinge instnircn, die außer aller Berech nung liegen, der läßt Milde walten und vergißt nebenbei nickst dco Trefflichen, und i» dieicm Puncte verlangt außer de» Chö ren namentlich Fräulein Nanitz, baß ihrer besonders gedacht werde. Wenn der berühmte Gesangiebrcr Garcia sagt: „daß alle Gcsangvcffccte in letzter Analbse ein Product dcö Stimm organv sind", so fand sieb dieser Ausspruch bei Fräulein N a n i tz vollkommen bestätigt. Daö imposante Hcrvortrctcn ihrer schö nem, kräftigen Altstimme blieb durchaus nicht obne Eindruck, wie sich dieses schon in tcr ersten Arie: „O du, der Wonne ver kündet in Zion," kmidgab. Nickst minder wurde Frau Ottv- AlvSlcbcn ihrer Gesangöpartble gerecht, obgleich die so voll kommene Künstlerin nickst recht diöponirt schien. Kein Wunder auch in so ausgcrcgtcr Zeit, wo daö menschliche Gemütb der Ruhe entbehrt, welche die Kunst in lbrcr Ausübung ganz be sonders nötbig hat. Dankbar verpflichtet sind die Unternehmer Hrrrn Dr. Gnn.z. der. auf der Durchreise begriffen, der Auö- fchrnng eines Werkes seine Tlxltigkeit lieb, dem Herr Hoskapcll mcistcr Krebtz mit bekannter Energie Vorstand. Die Einnahm - war eine erfreuliche, und wenn dereinst nach dem Auöspruche mehrerer Propheten unter „Messias" ein Held verstanden wurde, der mit einem Flammenschn'crle und aus donnerndem Slcgcswagen daherkam, alö ein Ijeberwinder deö Auslandes und Erhdbcr des Nationalrubmcö. io gedc die göttliche Fügung dem deutschen Lande recht bald einen solche» glückbringenden Herrscher. — Zum Krlegfühmi gehört bekanntlich vor allem 'Andern bettenmäßig viel Geld. Bei der Zeichnung zur Kriegökostrn- Anlclhe hat sich der rickstige Sinn eines großen Theilcö unserer Mitbürger diesmal gezeigt, denn trotz des lxrrschendcn Geld mangels war der Andrang zu den Zcichnungöstcllcn ein last noch nie dagewesener. So wird uns z. B. berichtet, daß von der hiesigen Banguicr-Firma E. A. WcLlerstein allein über 400 ZcichnungSnummern bis gestern Mittag bei der Hauptcasse angeincldct wurden. — Um das Publikum über die Ereignisse aus dem Kriegs schauplätze durch wahrheitsgetreue Nachrichten fortdauernd in Kenntniß zu setzen, sollen, einer Verfügung des Herrn Bimdeö- kanzlcrö cntsprcck)c«d. von jetzt ab die o'ffciellc Kricgsnachricksten enthaltenden Telegramme am hiesigen Tclcgrapbcngebäude un- nuttclbar nach deren Eingang aistchirt werden; auch ist wegen deren Anhektung an anderen geeignete» Stellen der Altstadt. Neustadt, Fricdrichstadt und Antonstatt taS Erforderliche mit der zuständigen Behörde vereinbatt worden. — Noch immer versuchen, wie man uns mitgetbeiit, bald hier bald dort einzelne Schulknaben und andere, der Schule eben erst entwachsene Burschen, ihren Eltern zu entlausen, un« an den Mein, an den Ort der bevorstehenden, KricstScreignisse zu entkommen. Hin und wieder sind cs Soldaten, die den Knaben in ibrcm Vorhaben Vorschub leiste» und sic wohl gar in die sic transporkircndcn Pttlitär-t^iscnbahnzüge mit lstiiciniichmcii. 'Aus diese Weise wenigstens sind vorgestern zwei junge Burschen ans Görlitz viö Dresden gekommen. Hier waren sic aus dem Militärzüge auSgcsticgcn; und che sie ibn wicdergciunden, war derselbe bereits von hier abgekämpft, andernfalls wäre cS id neu wob! gelungen, bis an den der betreffenden Milltärtruppc bestimmten Ort am Rhein zu kommen, während sic jetzt das Loov erwartet, nach Görlitz zurückgcbrackst zu werten. — Die zum Besten dcS Albertvcrcius im oberen Saale dco Königlichen Belvederes am Mittwoch cröffnetc Manzen- und Blnmcn-AuöstcUuiig. die leider heute Freitag 'Abend um 9 Ubr schon wieder geschloffen wird, erweist sich eines zahlreichen Bc suchö von Seite» des gewählteren Publikums. Daö Arrangc ment, getroffen von den bekannten Fachmännern, den Herren Seminclrcsth, PoicharSkh, Pctzold und Melchior, ist ein höchst gelungenes und ist daö Eomilee aus besonders schöne Eollitio ncn bedacht gewesen. Der billige Eintrittspreio von 5 Star., die Gewißheit, dafür auch noch eine mit der Nummer des Bitz letö ausgestellte Pflanze alö Eigeiitbum, gereicht von lieblicher Damenhcnid, mit sich nehmen zu können und der mit der Ans stcliung verbundene patriotische Zweck muß zu einer regen Theiinabme dcö Publikums schon von vornherein ansporncn, abgesclxm davon, daß die Exposition selbst einen reizenden, schö nen Genuß bietet. — Gestern Vormittag besuchte die Frau Kron- prinzcssion Kgl. Hobelt sowie Ihre Majestät die vcrwittwete Königin die Ausstellung. — Stn Pflanzen nnd Bouauctö lie ferten: die Kunstgärtncr W. Poseh.wökb, Earl Melchior, Carl Pctzold, L. Scmmclratb, H. Lüdicke, Ein. Licbig, H. Lange, E. Ncubcrt, Hagedorn, Nitzi'che. Engelhardt, Fintciscn, Dolze, Laglcr, G. A. PoscbarSkv, L. Voigt, Ed. Wagner. Papenberg, Finna Drcissc u. Papcndcrg. O Schreiber, Tcricbeck, I. Lep- mann. AIw. Pctzold, W. Simmgen. O Lcssiing. Assessor Klibn, Rülkcr, I. B. Ledmann, Petri, E. Wagner, Iulmö Schulze, P. Rcischplcr, Tube, Pietsch, Malcschnitz, Licbmann. I. Schäme, Conrad Schulze, Herr von Blandowskv, Fräulein cL-chncuzchcn. Herr Klempnerineistcr Bov Bluinenlpritzc und Kanne. Herr Glascrmeistcr Lcuschke eine Goldstschgiocke mit Fischen. — Der hiesige „Eomitt- tür Begrüßung der hier adrückcntcn und hier durchziehenden Krieger" bat eine große Rührigkeit ent wickelt, indem seine Mitglieder Tag und Nacht bemüht ivaren. an den beiten Bahnhöfen den beschwerlichen Dienst mit Ein Gang und schneller Erlrischung der nach dem Süden ziehenden Truppe» zu besorgen. Namentlich ani dein schlesischen Bahn- Hose gab cö nicht wenig zu schaffen, wenn Stunde sür Stunde ein neuer Miltärzug hcrangcbraust kam, der nur kurze Zeit hielt, und eö galt, doch die verschiedenen Bedürfnisse der durch lange Eiscnbahnfahrt erschöpften Insassen zu besricdigen. Dem Einen war mit einem Trunk frische» Bieres oder häufiger auch Wasser gedient, dem 'Andern gereichte eine Cigarre zur Stärk ung, oder man langte nach einem Butterschnitt, einem GlaS Wein, einem Fläschchen Sodawasser u. dcrgl. Die Soldaten waren sichtlich erfreut über diesen srcnndlichcn Einpfaißz und mackste» ihre Dankbarkeit mit lautem Hoch' oder Hurrah! bc- mcrklich. Gewiß werde» die Mitglieder dieses Eoinitöo, die Herren Bürger, v. Brantcnstcin, Kimmcl, Schneider. Pctzold, Fcilgcnliauer und wie sie 'Alle beißen mögcn, in jenen Kund- gcbuiigcn der Dankbarkeit clniacn Lob» iür ib»c mühevolle Tbätigrcit gefunden haben; wenigstcnS können sic sich dcö that- sächlichcu EnolgcS ibrcr '.'lufgabe crsrcucn. Nicht vloö hier, londern icisi an allen durch die Truppentransporte berührten Otten lxibcn sich derartige BegrüßungScomitöS gebildet, und cd liege» bereits Briefe von Soldaten vor, die glücklich am Rhein ankaincn und gar nicht genug rühmen können: wie man Alles auigebcsten lkibe. um Ihnen Auimerksainkcitcn zu erweisen. Na mentlich wurden Drcöden, Leipzig und Hanau von den Be- thciligten mit Auszeichnung erwähnt. Dem Krlhgsmaiine, der so eben Abschied von den Scinigen genommen, ist solch' eine Tbcilnahinc in der Fremde ungemein wohltbuend und es liegt offenbar ein tlcscrcr Sinn in solcher Begrüßung, wen» der gegen den Vatcrlandöseind ziehende Krieger durch den Zuruf der Bevölkerung also angescucrt wird. Darum Achtung und Anerkennung den, Dresdner Kricgerbcgrüßungövercine! — ät. Unter dem blauen HimmelSdomc, geschmückt mit der „ewigen Lampe" der hellstrahlenden Sonne, auf herrlicher, un serem Windberge benachbarter Bergesböbe wurde in den Mor genstunden des vormen Dienstag ein Gottesdienst abgeimltcN. NiederrotterSdaeh Donnerstag 4 Nachm, r» N. fftt« M. «Klan,enger aber blutiger Sieg der KronprinjUchen norddeutschen Armee unter dco Kronprinzen Augen bei Erstür- muffg von Meißenburg und deö dahinter liegenden Geisbergeö durch Regimenter vom 5. und I I. preußischen nnd zweiten bairischen Armcecorpo Französische Division Donat) vom Corps Mac Mabon unter Zurücklassung ihre« Zeltlagers t» Auslösung zurückaeworten. General Donav tvdt. lieber 500 unverwundetc Gc'anacne, darunter viele Turkov und ein Geschütz in unfern Händen, Unsererseits General Kirchbach leichten Streifschuß. KönigS-Grenadicrc und 50. Regiment starke Verluste.
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