Volltext Seite (XML)
Amtsblatt -<s kavi-l. Vericht-amtes uv- -e- Sta-trath-p z> Mschufswer^Ui E l) . DieftSeltschrist rrschewt »SchenUich pveimal, Mittwoch« und SonuabeudS, und kostet vierteljährlich 12- R-r. I»s«rate «erden die -espattene Zeile »der deren Raum mit 6 Pst, Aaj«i-«n unter vier Zeilen mit 2j Rgr. derechnet. 20. I Sonnabend, d-u 8 März. 11862. Dkr Richtung des euroPälscheü DottSgeisteS. : E» glebt einen Zug m den Völkern Europa'», ter unaufhörlich nach Bereinigung der zerrissenen Theil» strrdt »vd au» diesem, in unseren Tagen zum Bewußl- setn kommenden Streben, entsteht die gegenwärtig« na- UWnaie Bewegung. A>« »a« politiich« Bewußtsein noch tief In «en Völkern schlummerte, al» st« noch nicht» darstellten als willenlos» an ihr« Treiber gebundene Heerdenj da war «» leicht, ste noch den zeitweiligen dynastisch«» Interessen zu »heilen und zu trennen. Di« Folgt» Mieser Versündigung an einer fernen Bergan» geuheit ragen ber«in di« in unsere Zeit und verur sache« die gegenwärtig« Bewegung Unser Jahrhundert scheint zur Sühne jener alten Schul« bestimmt zu sein. Da»'Gefühl der Ausamniengehöngkeit umer einem Po lstisch z«rr,ffenen Volk« ist niemals gänzlich zu unter- drücken, «S erwacht immer wieder. Wa« hat nicht Zmlirn gerungen und ringt noch nach seiner Einigung und Selbstständigkeit Ein gleiche» oder roch ähnliche« Bewaurniß hat e» mit dem Geiste, der jetzt in Griechen land sein Wesen treibt, und rie Bewegung, die in den Donausürstenihümern herrscht, ist ste nicht von derselben Beschaffenheit und Natur? Mögen auch fremde Hände an der« Klammen schüren, die ihr eigne» Interesse da bei verfolgen — ohne »en Geist, der nach nationaler Einigung streb», vrrmöchttn ste nicht«. Und betrachten wir Veutswland, unser herrliche» große« Vaterland, be lebt nicht derselbe Seist alle BolkSstämme seiger weiten Gauen? Tief, obwohl ruhig, gebt der Zug nach einem großen Baterlanr« durch Millionen deutsche Herzen uni ibre Zahl wächst durch da» erwachte Bewußtsein täg lich und doch rhürmen stch Hindernisse auf Hindernisse gegen die Einheit. Wie schmerzlich wehrt stch nicht feit fünfzehn Jahren da» kleine Schleswig - Holstein gegen die Dänifirung, es will deutsch sein und bleiben und wir wissen ihm nicht anoer« zu helfen, al» durch Reden»arten. Betrachten wir da« herrlich große Deutsch land in seiner Zerklüftung und Zerrissenheit, sehen wir, mit weicher Eifersucht die beiden Großmächte Preußen und Oesterreich stch gegenüberstehen und bei allen Ver sprechungen Deutschland« Einheit fördern wollro, die» selbe doch nur verhindern, so wird einem bange um'« Herz und mau gedenkt der Opfer und Thränen -— di« Siebzehnter Jahrgang. diese» unselige Spiel schon gekostet hat. Und «tf die Krage: wann wir» Deutschland einig werden? kliugt die trostlose Antwort: unter solchen Umständen niemals! Oesterreich wie Preußen, jede« will de» ersten Rang und »en größten Einfluß haben, daher sind ste Rivalen — und die kleinen Staaten, die fortwährend fürchten, von den großen verspeist zu werden, schließen sich j« nach Glauben und Vertrauen an di» ein« »der die an der« Großmacht an. Unwillkürlich denkt man bei sol chen Betrachtungen an Heinrich Heyn», der einst sang: ! ; „Wenn ich beseligt von deinen Küssen In deinen Armen mich »kederfiude — , / Dann mußt du mir nie von Deutschland redet», . Ich kann'« nicht vertragen, e« hat seine Gründe?" 8 Sa ch s en. Bischofswerda, 6 März. Heute früh 9 Uhr fand die Probe zum hiesigen Schulvirectorat im gro ßen RathSzimmer allhier statt und war nicht nur vya vielen Bürgern, sondern auch von mehreren Geistlichen und Lehrern der Umgegend besucht. ES hatte sich zu derselben bloS der Herr Rektor Schwabe in Lengen feld i. B eingefunden,'da dir übrigen 2 Probrcandi- daten auS verschiedenen Gründen am .heutigen Tage nicht erschienen waren Der Herr Rector Sch Wabe hielt, nachdem Herr Cup. A. Zschucke die Feierlichkeit mit einigen kurzen Worten «röstet hatte, eine Katachese über die zweite Bitte, worauf er dann mit den Kin- dem eine Unterredung auS der Geschichte der Jahre 1812 und 18l3 vornahm. Rach einer kurzen Pause setzte derselbe seine Probearbeiten dadurch fort, daß er daS Sprüchwort: „ES ist nicht alles Gol», was glänzt", mit den Kindern in sprachlicher Beziehung durchging und zum Schluß den Pflanzenreichthum SachsenS zur weiterey, Besprechung vornahm. In jeder Beziehung bewies stch der Herr Rector Schwabe als ein durchgebildeter und erfahrener Pädagog, der mit Ruhe und Sicherheit die nöthige Beantwortung der an die Kinder gestellten Fragen erlangte und überhaupt auf alle Zuhörer den Einbruch eine» freundlichgrfinnten und sachverständigen Manne» »achte. Die Wahl ist noch nicht erfolgt. i — 6. März. Heute früh jl Uhr verschied allhier einer unserer ältesten und achtbarsten Bürger, der ehe malige Stadtrichter und Senator, sowie auch Stadt-