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VS. Jahr-ang. VS. Voradevo-Vlsn Donnerstag, 4. April IVlS. Dra-tanschrsst: Stachrtcht«, »«»»«». Fernsprecher-Sammeinummer: LSLLI. -kur für Nachtgespräche: »00U. «tertelithrtich I« Die»d«n un «r I««, t»« «!n»»>Ig», Z,st«!lm^ durch di, imd ««»»»«, »«i psetmallger A>U»»pmg («> Sein,- «ad 1 t t»h>>» Sch^etd> e.j» i «.« M. ««mdich ,.4« «i. «njet^u-Vraik» Li, °«m»aINg, Z«I« («a« l»»«» « Vs-, «°rp>g,M»^ a. ««»»,,„ m U»«mev, nach Soa«< u. it. L«s. -»». — »»,. «aftr. «««. V»r«v^i>«»>hi.—>o v» SchristleSung and HauptgeschLstspell«-. vlarienstrahr S8/40. vniL u. Verlag von Lirpsch t «eichardt in Dresden. «atzdrack am »ti drnSicher Quellnxn,»»», <,Dr«dm, A»chr.'> pMlg. — Uaxri-Ngi, Schrgtitgcke werde» nicht «isdewahrt. AuflebendeArtillerietätigkeitvorVerdun Bersebliche leludliche VorftStze -wischen Marcrlcave und de« Luce-Vach. — Rittmeister Freiherr« v. Richthoseus 75. Luststeg. Gras strerni» Sber die gestcherte Sukunft der VlerbundlSader. — Wieder Ist OVO Tonnen versenkt. — Sie seiudliche Spionage. Ser amtliche deutsche Kriegsbericht. Grußes Hauptquartier.». Avril. IvettNcher ZMegsschanplatz. Zeitweilig lebhafter Aeurrkamps Lei und südlich von Leus. «» der Schlachtfront blke» tagsüber die Gefcchtstätigkeit aus Artillerieseuar uud Erkuudnngogescchte beschräukt. Ein ch an. Sr wurde unter schwere« Verluste« surückgeworse». Durch Handstreich setzte« wir uns iu den Besitz der Höh« südwestlich vo« Mor « uil. Di« Zerstdrung »»» Lau» durch französische ArtiLerie dauert« an. Bor Berduu uud tu de« «ittlereu Bug« sau lebte di« ArtiSerletLtigkeit auf. Südwestlich oo« Hirzbach brachte «i« erfolgreicher Vorstoß Gesaugeue et«. » Rittwelfter Frhr. ». Nicht Hofe» «rraug seiueu Ni. Lustsieg. - vo« de« andereu Sriegsschanplätze« nichts Neues. .Der Erste Generalauartiermetfter: /VD.«.; Ladeudorff. Amtlicher deutscher Admiralttabsbericht. Berlin, 2. Avril. sAmttich.j Reu« Unterseeboot- Srkolae im Sperrgebiqt »« England. 1S 0 i» 0 Brutto, «aaister.rauueu. Durch bi« Brritttsunge« wurde ßanptsächlich der KrtaO«aterlaltra«sp»rt des Feindes im üftlichen Teil «K MerwelkaualS betroffe». Vier tiefbelabeue b-wafsuete Dauchfer fielen dort eluem unserer Unterseeboote unter qühmtug -es SapitLnleutnants Wassner zum Opfer. Ar» dj» Llltküste Englands wurde ei« armiertcr Fischdamoftr. «ahrscheiulich Bewachungsfahrzeug, von ciuem Untersee boot i« Artilleriegefccht in Brand geschossen. lW T. B i Der Chef des Admiralftavs der Marine. Die vier versenkten, ticfbeladenen Dampfer enthüllen auch dem Laien den engen .Zusammenhang, der zwi scheu der Arbeit unserer Unterseeboote und dem Vl a ne der Obersten Heeresleitung besteht. Die Unterseeboote unterstützen von der Lee her unseren großen Angriff im Westen, indem sie Englands Schiffsverbindun gen in de» Rücken fallen. Nehmen wir an, die Ladung der vier Dampfer hätte aus 10^ Zentimeter-Granaten be- standen, deren sede etwa 16 Kilogramm wiegt, und jedes Schiff hätte nur 1500 Brutto-Register-Tonnen im Durch schnitt gefaßt, so waren rund 1.7 Millionen Schutz, also Munition für ein ganzes Trommelfeuer, in die Liese ge sunken und von deutschen Soldaten abg noendet. Doch sollten die Dampfer, wie anzunehmen nl. nicht nur Muni tion. sondern auch Geschütze oder Lebensmittel an Bord geführt Halen, so wäre der Schaden für die Heinde nicht geringer. Mit einer solchen Ladung Brotgetreide reicht z. B. esir 'ernSliches Heer von 1 Million Mann Stärke nach deutsche»: Lotzen gut ein Vierteljahr larr. -rutsche Landung auf Haugö. Berlin. kl. Avril. sAmtlick.) Teile unserer See» ftreitkräkte habe» heut« morge« nach beschwerlichem Marsche durch EiS» und Minenfelder die für die Hilfeleistung tu Kiuulaud bestimmte« Truppe» i» Hangü sSüdsiunlaudj Erlaubet. l«. T. B.i l«. T. B.j Der Chef beS «b«iralstabS ber Mari»«. -ie Rede des Grafen Herulu. (Fortsetzung aus dem Morgenblatt.) Die Dretländerccke fällt uns ganz zu. womit die Mög lichkeit gesicherter Verbindung zwischen Ungarn und der Bukowina gegeben ist. Ich will in dem Moment, wo wir mit Erfolg bestrebt sind, neue freundschaftliche Beziehungen mit Rumänien anzuknüpfen, nicht alte Wunden aufrrißen, aber jeder von ihnen wird -»geben, datz eS meine Pflicht war» -ke Völker der Monarchie gegen Ueberfälle ernster Art in Zukunft zu schützen. Trotz des geringen Berständ- «tffes, dem dieser Gedanke vorerst noch begegnet, glaube ich beqnoch, baß er sich durchsetzen wird. Ich glaube nicht, daß irgendein Staat in der Lage sein wird, nach diesem Kriege jährlich mehrere Milliarden für die durch den Krieg so bedeutend erhöhten militärischen Bedürfnisse aufzu. wenden. Ich glaube vielmehr» üatz die finanzielle Vir wüfor die Staaten zu einem internationalen Kompromiß über die Herabsetzung der Rüstungen zwingen wird. Meine Hoffnung ist realpolitisch in des Wortes wahrster Bedeutung. Sowohl bei dem Friedensschlutz mit der Ukraine, als auch bei jenem mit Rumänien tst mtr in erster Linie der Gedanke vorgeschwebt. die Versorgung der Mon archie mit den notwendigen Lebensmitteln und dyi notwendigen Rohstoffen ficherzustellen. Wtr haben mit der ukrainischen Regierung vereinbart, datz die den Bierbunbmächten vertrags mäßig zu liefernden Getretdemengen min destens «ine Million Tonnen betragen werden. O'IO Waggons diverser Lebensmittel stehen tu der Ukraine zum Abtransport sür unser Hinterland bereit, und diese Transporte werde» fortgesetzt werden, bis die Zuschübe organisiert sind und regelmäßig in großem Umfange be ginnen können. Die Möglichkeit zu diesen großen Trans porten ist durch den Abschluß des Friedens mtt Rumänien gegeben, der uns den Donauweg eröffnet und der die See transporte von Odessa aus nach den Danauhäfen ermög- llchl. Aus Numäpten selbst erhalten wir aus der vor jährigen Ernte noch über 7Ü kXX) Tonnen Mais. Die kommende Ernt «Rumäniens, deren Uebcrschüsse zwischen uns und Deutschland zu gleichen Teilen ansgeteilt werden, dürfte der Monarchie Zuschübe vau rund M(M Tonnen Getreide, Hülsensrüch-- ten und Futtermitteln bringen, die gleichfalls ans dem Donauwege auszuführen fein werden. UeberdieS gibt uns Rumänien ein schon jetzt aufznbringendes Kontingent von 8Ü0>M> Schafen and IM siysi Schweinen. Hierbei muß ich ergänzend bemerken, daß uns auch ein sofortiger oder in absehbarer Zeit eintretender allge meiner Friede keine anderen als die eben ge kennzeichneten Vorteile bringen könnte. Ganz Europa leidet heute unter dem Mangel an Lebensmitteln. Der WeltnahrungSmtttelmangel ist die schrecklichste Folge des Krieges. Nach dem allgemeinen Frieden werden die übrigen gegen uns noch tm Kriege befindlichen Staaten selbst sehen müssen, ihre Versorgung zu verbessern. Infolge der verringerten Tonnage werben aber die Zufuhren zur See den Mangel an Lebensmitteln tn Europa nicht ansgleichen können. Go bletben dje europäischen Kornkammern der Ukraine und Rumäniens als wichtigste Bcrsoraungsgebicte übrig und diese hat sich unser« Mächtegruppe für die nächste Zett gesichert. WaS uns ber Friede überhaupt bringen kann, ist somit für uns -urch den Frieden tm Osten bereits er reicht. Wtr wollen alles versuchen, um amBalkan einen Zustaud dauernder Ruhe zu schaffen. Wir dürfen auch nicht vergessen, bah mtt dem Verfall Rußlands jener Faktor zu existieren aufgehSrt hat, der es uns bisher un möglich gemacht hat, eine« deftnitive» friedlichen Zustand am Balkan herzustellen. Nun zu Serbien. Wtr wissen, daß tn Serbien der Wunsch zum Frieden sehr groß ist, jedoch das Land durch die Ententegroßmächte verhindert wird, denselben zu schließen. Bulgarien muH gewisse von Bulgaren bewohnte Gebiete erhalten. Aber wir wollen Serbien nicht vernichten und nicht zer- trttmmern. Wtr wollen ihm die Möglichkeit geben, sich zu entwickeln. Wir würden einen engeren wirtschaftlichen Anschluß Serbien» an «n» nur begrüßen. Seitdem ich im Amte bin» habe ich nur ein Ziel gehabt, dem Reiche einen ehrenvollen Frieden zu bringen und Zustände zu schaffen, die Oesterreich - Ungarn die künftige freie Entwicklung kichern, und ferner alles Menschenmögliche zu machen, damit dieser entsetzliche Krieg für unbenk- ltche Zeit Ser letzte sei. Ich habe niemals etwa» anderes gesagt und niemals etwas anderes versucht, aber ich versuchte nicht, den Frieden mir Bitte» und Klagen herbctzuflihren, sondern ihn durch unser moralisches Recht uud unsere phnsischen Kräfte zu erzwingen. Auch unsere noch übrigen Feinde beginnen zu verstehe», daß wir nichts anderes wollen, alö die gesicherte Zukunft der Monarchie und die der Bundesgenossen, daß wir aber diese Zukunft auch erzwingen wollen, erzwingen können und erzwingen werden. Ich werde auf diesem von mir eingeschlagenen Wege rücksichtslos fortschreiten und den Kampf mit jedem ausnehmcn, der sich mir dabei in den Weg stellt. Wir haben in den letzten Wochen ein gutes Stück bis zum allcgcmcinen Frieden znrückgclegt. Das letzte Kapitel des WcltdramaS bricht an. Wir werden uns durchsetzen, und vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, wo wir auf die letzten Jahre zurückblicke» werde» wie auf einen langen, öden Traum. Tie Hoffnung unserer Feinde aus den endgültigen Sieg gründet sich nicht mehr bloß aus militärische Erwartungen und die Blockade. Die den Krieg verlängernden Hoffnungen unserer Gegner sind vielmehr zum großen Teil unsere innerpolitischen Verhältnisse und gewisse politische Führer, nicht zuletzt im tschechi schen Lager. Bor kurzem waren wir nahe daran, in Verhandlungen mit den Welt mächten zir.trete». Da schlug plötzlich der Wind um und, wie wir genau wissen, beschloß die Entente, es sei besser, noch zu warten, denn die parlamentarische» und politischen Borgänge bei uns berechtigten zur Hoffnung, daß die Monarchie bald wehrlos sein würde. Welch furchtbare Ironie! Unsere Brüder und Söhne kämpfen wie Löwen auf dem Schlachtfelds Millionen vo« Männern und Frauen im Hinterlande tragen heroisch ihr hartes Los. Ich hätte über diese traurigen Fälle viel lieber ln den Delegationen gesprochen: aber die jetzige Einberufung der Ausschüsse hat sich als unmöglich erwiesen, und ich kan» nicht warten, ich muß nächster Tage zurück nach Rumänien, den Frieden beenden, und bei dem langsamen Verlauf, den bisher die Friedensverhandlungen genommen haben, weiß ich nicht, wie lange meine gezwungene Abwesenheit dauern wird. Wtr werbe» auch diese Schwierigkeiten be siegen. bestimmt. Aber die, die nicht so handeln, laden eine furchtbare Verantwortung auf sich. Sie sind der Grund, daß weitere Tausende unserer Söhne fallen, das Elend au- dauert und der Krieg sich fortschlcppt. Graut ihnen nicht vor dieser Verantwortung? Was werden deutsche, was werde» ungarische Mütter dereinst sagen, wenn nach dem Frieden die kricgverlüngernde Tätigkeit dieser Männer vor aller Welt dargelegt werden wird? Das Kricgselcnd verbindet alle Völker; alle wolle», daß der Krieg ein Ende nehme. Aber sie sind irregesührt, sie wer de» irregeleitet, sic sehen nicht, daß einzelne ihrer Vertreter es sino, die den Krieg und ihre Leiden iustematisch ver längern. Ich bedauere, daß die Verhältnisse es mir so selten ermpqlichew zu den gewühlten Volksvertretern zu sprechen. Niemand behauptet, daß die österreichische Ver fassung nicht »erbcsserungSfähig wäre, und die österreichi sche Regierung ist gern bereit, gemeinsam mit den übrigen kompetenten Faktoren dieselbe zu revidieren. <W. T. B.) Frankreichs Flend. Seit der neuen Kriegserklärung von Versailles brach auch neueSElend über Frankreich herein. Täg lich sinken Städte, Dörfer und Ortschaften mit historischen Bauten im Granatfeuer englischer und französischer Ge schütze zusammen. Blühendes» bisher vom Kriege ver schont gebliebenes Land lernt die Schrecken des Krieges kennen. Zu den Tausenden von Menschenleben, die bis her dem Geschützfeuer der Entente znm Opfer fielen, haben sich Hunderte neuer Opfer gesellt. Von den Eng ländern in rücksichtsloser Weise Evakuierte flüchten land einwärts: Frauen, Kinder, Greise, deren Wohnstätten die britischen Bundesgenossen plündern und zerstören. Auf dem Schlachtfelds aber müssen Frankreichs letzte Jahr gänge für englische Zwecke verblute». (W. T. B.) Zn der Festung Pari» herrscht infolge der fortgesetzten Beschießung durch das wetttragende Geschütz heillose Verwirrung, die einer Panik gkeichkommt. Die Bahnhöfe und Transport- anstalten werden von Menschen bestürmt, die die Stadt ver lassen wollen. Die Regierung will und kann fedoch de» Wünschen des Publikums nicht entsprechen, da es a» den nötigen Transportmitteln fehlt. sW. T. B.) (Eigene Drahtmeldung.) Zürich. 8. April. Nach Mailänder ZcitungStelegram- men auS Paris erließ der Militärgouvcrncur von Paris einen Aufruf, wonach eine Gefahr sür Paris nickt besteht. ES wurden Prämien bis 10 (X») Franken ausgesctzt für den jenigen Flieger, ber den G t a n d - c s d e u t sch c ir Fe r n - geschützeS ermittelt und dadurch seine Nicderkümpsung herbeiführt. Warnung der Pariser Presse vor Optimi-mu«. (Ligen« Drahtmeldung.» Genf» 8. April. Der „Matin" meldet zensuriert, man müsse vor einer Auffassung warnen, als ob die beutst Offensive tn Frankreich vorüber sei. Beobachtungen tn der Luft und zu Lande hätte» vielmehr ergeben, daß gewal tige Vorbereitungen der Deutschen hinter der neue» Front getroffen würden und datz jeder Taa «eu«