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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189103211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910321
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910321
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-03
- Tag 1891-03-21
-
Monat
1891-03
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1891
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—^ —' " - " - Uhr. Neö«ktt<« «ut Lrprtitii» JohanneSgaffe 8. SPrechft»«te« der Uedartioa Vornlittog« 1l>—12 Uhr. Nachmittag« 5— « Uhr. W» 44» ««,,»« «»»»k-nott »ich» sich »i« »lüL«, Mch» »«r»t»»ta». A»m»h»r der f»r dt» vichstislarnd« 4h»««er d»ftt««trn Inserate an Sachentagen dt« 8 Uhr Nachmittag«, an La«», «,d Festtage» frii» di« ' ,r> Uhr. 3n den Filialen str Zns.-Lnnahmr: Vita Me»»'« kartt«. (Alfred Hahn). UniversirLtSstraße 1, La»i» Lösch«. Uathartaenstr. 14, Part. und Köulglplatz 7, n»r bi« '/.» Uhr. nMger.Tageblatt Anzeiger. Organ fir Politik,Localgeschichte,tzandels-«n-GeschWverkehr. Mbonnementvpret- virrtrljährlich 4»/, Mk. in Alt-Leipzig, tncl. Brinaerloh» 5 Mk., dt« Post bezogen 6 Mk. Einzelne Nrn. 20 Belegereniplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» (in Lageblalt-Format geialzi! ohne Postdesörberung SO Mk^ mit Postbefördenmg 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schriften laut uns. PrÄSverzetchniß. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach höherm Taris. Ueclamen unter dem RedactionSstrich die «aespalt. Zeile 50Ps., vor den Famtliennachrlchteu die Kgespallcne Zeile 40 Ps. Iuserate sind stets an die Expeditta« za senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnicouinornixla oder durch Post« Nachnahme. 8«. 85. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den ÄÄ. März, Vormittags nur bis V-v Uhr geöffnet. I«xi>e<1ltlnn des I-eipz-lxer ritten. Amtliche Bekanntmachungen. Vermiethung. Eine im Erdgeschoß de- rechten Seitengebäude« de« der Stadt, gemeind« gehörigen HauSgrundftückS Markt Nr. 14 gelegene kleine Niederlage ist vom 1. April VsS. I«. au gegen ein vierteljährige Kündigung andcrwrit;n vermtethen. Miethgesuche werden ans dem Nachhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 8 entargengeuoinmen. Leipzig, den 20. Mär, l8Sl. I» 1242. Der Math der Stadt Leipzig. .national" al« Bezeichnung für eine bestimmte ^ vr. Georgs Vagaer. Laut erstatteter Anzeige ist die sür den Handlung-reisenden der >rma Sächsische Wollgarnfabrsk, vorm. Tittel L Krüger in Leipzig, ^witz, Mar Hausdorff» hier am 0. Januar d. I. unter Nr. 5468 ausgestellte GewerbelegitimationSkarte verloren gegangen. Zur Verhütung von Mißbrauch wird dieselbe hiermit sür uugittig erklärt. Leipzig, de» 18. März 1891. Da» Paltzeiamt der Stadt Leipzig. II. 992. Bretschneider. Rgr. Ev. reformirte Gemeinde. Die Eltern, deren Kinder zu Ostern 1892 in der reformirte» Kirche confirmirt werden sollen, werden ersucht, dieselben anzumrlden Donnerstags 2.. oder Krettags 8. April, »w. 8—L Uhr Nch«.. die -nahe» bet Herrn I-io. Simon«, die Mädchen bei Herrn v. Dreydorff. Selbstanmeldungen der Kinder sind nicht zulässig; doch ist deren Mitkomnien erwünscht. Leipzig. 20. März 18V1. «». res«r«1rte» Pfarramt. Wort .national' als «ezeic Partei geeignet. Der Gegensatz von national ist entweder antinational oder international. Nationale Gegensätze be- «n in Oesterreich zwischen Deutschen und Czechen, aber nicht in Deutschland, wo die Polen sogar in dem Maße für die gemeinsamen Interessen Deutschland« gewonnen sind, daß sie ihre nationalen Bestrebungen nur im ^ mit den kirchlichen zur Geltung zu bringen suchten giebt noch ein Mittelding zwischen diesen Gegensätzen, und daS ist der ParticulariSmuS. Auch dieser ist glücklicherweise heute in Deutschland als überwundener Standpunkt zu be trachten, denn selbst in Elsaß-Lothringen überwicgt der NeichSgedanke, wie die Absendung der Deputation de» LandeS- auSschuffe» an den Kaiser bewiesen hat» und dir Welfen baden die Aussichtslosigkeit ihrer partikularen Bestrebungen längst erkannt. luf nationaler Grundlage wird sich die Parteigruppirung der Zukunft in Deutschland zweifellos bewegen, aber r- gilt, einen Gegensatz auS der Volksvertretung an» zuschließcn, und das ist der konfessionelle. Wir streben auf religiösem Gebiete den Frieden der Anhänger ver schiedener Bekenntnisse an und auf politischem da» Zu sammenwirkcn aller Parteien zur Erreichung des Staats zwecke-, der allgemeinen Wohlfahrt. An dem Eifer, mit welchem die katholische Kirche bedacht ist, den Tod Windthorst'S im politischen Parteiverhältniffr zu verwerthen und den Mitgliedern der EeutrumSpartei daS Fortwirken im Geiste ihre- verblichenen Führer« anS Herz zu legen, ist zu erkennen, daß die katholische Kirche ihre politische Machtstellung als die Grundlage ihrer Existenz ansichl. Fürstbischof Kopp nahm den Mitgliedern de- EcntrumS bei der Leichenfeier in der St. Hedwigskirche in Berlin da- Gelübde ab, weiter zu streben auf dem von Windthorst be tretenen Wege und die kirchlichen Interessen hochzuhalten; er nahm keinen Anstand, da- Gelübde als getban zu erklären, da natürlich kein Widerspruch gegen seine Worte erfolgte Und in gleichem Sinne hat sich der Bischof von Hilde-Heim an der geschloffenen Gruft in der Marienkirche in Hannover ausgesprochen, in welcher dir Ueberreste Windtyorst'- ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Mitwelt hat den großen Fäbia- krilenWindlhorst«,seiner UeberzeugungStreue, seiner Anhänglich keit an da- angestammte Fürstenhaus, seiner liebenswürdigen und sür Zollwescn überwiesen; Uebereinkommeu mit ..m ZN-» dem m Helgoland, '"2°..-.,d.m-°,1„L'^777.^7Lr.rL Zusammenhänge I für daS HeimathSwesen, Wehm , ;en suchten. E«1die RrichS-Schulcom * Unter der Überschrift^, schwenglichkeiten missionzi. einer Sitzung zusammen. verwirrende Ueber- sckreibt die .Kölnische Zeitung": geschloffen. Bon dem Augenblick seiner schweren Nach einem Ableben und wahrend der Ueberiüyrung un jh,„ volle feterlichkelten hielten auch geistige Eigenart, «ir wolle» nicht verhehlen. daß wird. s'^r.nUebttewuug^ 7tsch.» N°?io"n°^ illenbeweguna in dem Lmpfinbungtieben »nftreS Vol eS eme von der Menschennatur vorgezrichnet« seelisch« Nothwendigkctt. eisi die Einzelnen wir die ««schlechter kaum entziehen können. Jeden .all« wollen wir etwa-, wa« nicht gerade "Jülich ist, nicht mit dem selbstverständlichen Respekt vor einem offenen ^rabe ganz und gar entschuldigt finden, denn zwischen der Milderung der GegsN' latze wie sie un. ein. natürlich. Empfindung an 'inemSerbe- ,aa«r vorschreibt, und »wischen überschwenglichen Huldigung ^ t eS viele Mitglieder. Für die Feinheit ""ö Hs.tcrd 'eine« «eiste« haben gerade di« politischen Gegner WinUhoist « mit Ausdrücken der Anerkennung nicht gekargt, wie 5'- °°» d-ultra- montane Presse nicht wärmer und beredter fand. ES ist gut, die« alles auSzusprechen angesichts der vielen mehr oder weniger ver blümten Versuche, die dem Andenken Windthorst« gewordenen Uhr angenommen. vr. Th. Selbe. Dir. Hch-Äuction «ns Nannhofer StsatSforstrevier. Dien»««,, den 7. April ds». I-., von Vormittags 10 Uhr an solle« folgend« ans dem Schlage der Abiheilung 54 im Schlangen Winkel, sowie in den Abtheiiungen 11 und 40 a»sbereitete Stutz- I Hölzer, al«: 167 Stück eichene Klötzer von 9—22 cm stark, 2—4 w lang, (Iungeiche), persönlichen Eigenschaften volle Gerechtigkeit widerfahren I außerordentlichen Anerkennungen und Ehrenbezeigungen obm sonder- taffen, aber wir dürfen unS dadurch nicht in der Erkrnntniß I lich« Einschränkungen schlankweg al» Beweis für die Trefslichkeil der e beirren lassen, daß Windthorst bi« zum Frieden«-1 von den Ulttamoataneu unter Windthorst veriochtenen l runds tz Mi. R°m .ii.»..»»d.« D,.i!chm «,.»'» m«. LLS.AL > Tobten zu schädigen. Der angrdeutet« Mißbrauch allgemeinen Thellnahm«b«zeigm,g,n. mag er auch der Lakttk enlspringen. für dt» Agitation au« dem großen s^eigniß der letzten Die städtische Äeaischrrle in Leipzig-Reudnitz Auß , ^lt ihr, r. «nstiahmeprüsnnn M-Nta,. Pen «. April, früh daß sich der Geist, welcher diese Feindschaft'd'urchw'ebtH auch I Ungereimi^it ^ol« ^ Werten an j« s^em vermächtniß zeigt, di. Niick,'.ruft.ng de« Iesuiien- 7« Enden 'n l«« alle» Wochentagen von 11—12 Uhr angenommen. I ... ... I der °llge,nemen . 229 eichene Klötzer von 23—111 - 2,5-9 65 Weißbuch. - . 14—46 - 3-4 104 - erlene » » 13—43 - 4-6 6 » ahornene - . 14—32 * 4 19 - rüsterne <> » 16—40 - - 4 8 - alpene . . 16—20 - S-gch 2 - birkene - » 28—31 4 10 n» eichene Nntzscheite, sowie Krrita«, den 10. «prll »s». I»., folgend« t» Brennhölzer, ebensallS demselben al«: 88» 7S 15 184 717 74 33 von VormitlagS Schlag« de nn 1V Uhr an laogenwinkelS anfberrstrte harte Brennschette, - Brennknüppel, - Drrbholzlanghaufen, » Zacken, harte« Brennreisig, harte Stockschcit», » Etockspäne (Zusanonenknnst an beiden Tagen ans dem Schlag« im Schlangen- Winkel; Zahlstelle im Rathskeller zu Naunhof), und im NathSkeler zu Nnnntzvf S««»abend, Pen II. April pss. Is., von Vormittags 10 Uhr an folgend« von Einzelhölzern in den Abtheiiungen 10, II, 14, 16, 22, 23, 24, 28 bi- 36, 40, 43 bi- 50 und Stockrodung in Ab- tbcilung 28, sowie aus dem Schlage in Abiheilung 43 oufbereitet« Brennhölzer, als: 37 rw hart« Brennscheite, 216 » weiche - 5 » harte Brennknüppel, 730 » weich« » 10 - harte Zacken, 21 » horte« Brenurrisig, 307 - weiches » 1,00 Welch, harte« Brennreisig, 115F0 - weiches » 17 rm harte Stockscheit«, 9 - » Stockspäne meistbietend gegen sofortige Vezahlniig und unter den vor Beginn der Aucttou bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Auskunft ertheilt die unterzeichnet« Revierverwaltung. Königlich« Forftrevirrverwaltnng Naunhos «nS Königliches Korftteutamt Wurzen, am 9 März I89l. Neuhof. Geißler. h außen und die Deckung I Verhandlung gekommen. Der EommissionSbericht ho betrifft. Im Uebrigen ist I ist jetzt eZchienen. Man ersteht daraus, daß i die fortdauernde Steigerung der Macht der katholischen Kirche I Commission mehrseitig die Nothwendigkeit der reich« Wandlungen. WaS unS in Deutschland heute in erster Linie interessirt, ist die Frage, wie sich die Parteioerhältniffe in Zukunft ge stalten werden. Diese Frage ist nickt durch den Tod Windthorst'S allein aus die politische Tagesordnung gekommen, sie liegt längst in der Luft. Jetzt ist für die Wahl in Geeste- münde plötzlich eine neue P-rteibczeichnung aufgetaucht. zu I F.'kun'sH aus «usschech?.ng" dHse7 kr7n'kba1,"cn welcher dw Ausstellung deS Fürsten B.Smarck al« Wahl- ^richtet, „nd e« bestebt die Hoffnung, da, candidat Be,anlaffnng geboten bat; die Bezeichnung lautet' - . „national". National sind heute alle Parteien in Deutschland; sogar die Socialdeinokralen legen auf die Gemeinsamkeit der socialistischen Organisation auf der ganzen Erde nicht mehr den Werth wie früher, weil sie erkannt haben, daß die Verhältnisse in den verschiedene» Staaten verschiedene sind und nicht nach i»er für alle passenden Schablone ge regelt werden könne.,, aber um so wenigrr ist da« orden« und die Herrschaft der Kirche über die Schule zu er langen. Wenn der Papst nichts weiter wäre als der böchste katholische Geistliche, dann hätte der Kampf um die Rechte der katholischen Kirche im Deutschen Reiche nur eine nebensächliche Bedeutung, aber da« Papsttbum ist eine politische internationale Macht von höchster Bedeutung, welche es stets verstanden hat, durch Bcr Mischung kirchlicher und politischer Gesichtspunkte auf die Entwickelung derjenigen Staate», in welchen die Bekenner de- katholischen Glaubens in großer Zahl vertreten sind, einen bedeutenden Einfluß zu üben. Von diesem Einfluß Wollte sich daS neu gegründete Deutsche Reich frei mache», das war der Sinn des sogen. Culturkampscs, welcher unter Führung BiSmarck'S unter den, Beistände Falk « gegen die römische Curie geführt worden ist. DaS protestantische Deutsch land atbmete auf beim Beginn dieses Kampfes und bossle, daß die Zeit gekommen wäre, um dem von Rom au« auf die Geister geübten Druck ein für alle Mal ein Ende zu machen. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt; wir haben den Gang nach Canossa angetreten und die durch den Kamps eroberten Rechte Schritt für Schritt wieder prriSgcgeben, nur da- Schulaufsichtsgesetz und die Civrlehe sind die Säulen, die von vergangener Pracht erzählen. Wir haben dafür die Unterordnung teö Episkopat« unter die ReichSregierung cingetauscht und die Mitwirkung de« Centn»»« zur Förderung der ReichSgesetzgcbung, soweit sie die Sicherstellung de« Reiche- nach der Kosten für die Reichsausgabe atholisch in Deutschland als Gegcnlnstung vorausgesetzt. Da« ist ein ungesunder Zustand, der ein Ende nehmen muß und ncbmcn wird, wenn die NeichSrcgiernng und die Regierung in Preußen weiteren Zumuthungen der CentrumSpartci an ihre Opfer bereitschaft unbeugsame» Widerstand entgegensetzen. Minister v. Goßler bat beim Abschied von den Beamten deS CultusministeriuniS erklärt, daß er zurückgetretcn sei, um nicht al« Hinderniß geplanter Maßregel» im Wege zu stehen Diese räthselhaften Worte Kaden noch nicht ihre Losung gc funden, und diese Lösung wird um so inehr auf sich warlen lasten, al« die Lgge durch den Tod Windthorst'S wesentlich verändert erscheint. Nur so viel ist erkennbar, daß eine anderweit« Organisation de- CnltuSministeriumS in Preußen beabsichtigt ist. ES kommen übereinstimmende Meldungen von verschiedenen Seiten, welche besagen, daß eine Theilung in CultuS- und Unterricht- Angelegenheiten eintreten soll, und daß dem Evangelischen Obcrkirchenrath in dem neuen CnltuS- ministerium eine bervorragende Rolle zugedackt ist. Diese Trennung würde den Vorzug haben, daß Kirche und Unter richt nicht in derselben Weise mit einander vermischt werten können, wie Politik und Religion in der CentrumSpartei vermischt sind. Glaube und Politik baden gar keine noth wendigen Berührungspunkte ; ein gläubiges Gemüth betrachtet alle« Bestehende als daS Ergebniß deö Willen- der Vorsehung; selbstständig einzugrcifeii in den Gang der staatlichen Enl Wickelung, liegt ihm fern; eS betrachtet dir Obrigkeit als eine von Golt eingesetzte Einrichtung und bringt ihr denselben Gehorsam entgegen, den da« Kind dem Valer zollt. In diese natürliche und unbefangene Anschauung hat da- kirchc» politische Walten eine» Partei eine Bewegung gebracht, die da« gläubige Gemüth Zweifeln auSsetzt und alle». Anderen eher förderlich ist al- dem Seelensrieden. Die Entwickelung Partei daß dieser Proccß sich allmälig zum Segen de« Deutsche» Reiche- voll ziehen wird. * * Äge möglichst Geivinn zu ziehen, müßt« sich in seinen Folgen ,in- , ,t. ... ... eine Pietätlosigkeit erweisen, wenn er dazu zwang», denjenigen Gegensätzen, welche der Tod verwischt mildert, den Scheidestrich alsbald wieder deutlich Leipzig, 2l. März. * In der Plenarsitzung de-BundeSratbeS vom Donnerstag wurde die Vorlage, betreffend den HankelSver-! trag mit Marokko, dcn Ausschüssen sür Handel und Verkehr! mittelbar als auch zwischen oder zeitweise nachzuziehrn. ^ ' Der CultuSministcr Graf von Zedlitz-Trutzschler ließ sich am Donnerstag Mittag 12 Ubr die Direktoren, Räthe und Bureauvorsteber seines Ministeriums vorstellen Er begrüßte die Anwesenden in einer kurzen herzlichen A» spräche, welche an die Worte: „Den Anfrichtigen läßt eS der err gelingen" anknüpfte. Hierbei unterließ er nicht, der ohen Verdienste seines Herrn AmtSvorgängerS zu gedenken Darauf erwiderte der Wirft. Geh. Nalb Herr Dr. Barck Hausen, welcher zur Zeit noch die Geschäfte de« Unter staatSsecretair« führt. Er hob im Anschluß an die Worte de« Herrn Ministers bervor, daß Herr von Goßler in seinen AbschiedSwortcn ausgesprochen bade, wie die Wabl seines Nachfolger« ihm den Rücktritt von seinem Amte erleichtere Zuletzt begrüßte der Herr Minister jeden Einzelnen in der Versammlung und wußte einem Jeden einige freundliche, au seine AmtSthatigkeit bezügliche Worte zu sagen. Der ganze Act nahm etwa r/« Stunden in Anspruch * Anläßlich einer Reibe von Petitionen ist vor Kurzem die reichsgesetzliche Regelung der Weinsragc in der PetitionScommission des Reichstags wieder einmal zi hieriio . in der mehrseitig die Nothwendigkeit der reicksgesctz lichen Regelung der Weinfrage, sowie die Brauchbarkeit der auf einer Versammlung zu Wiesbaden am ll. Januar 18!« efaßten Beschlüsse als Grundlage hierzu betont wurden. Der Scrtrcter der verbündeten Regierungen, Geh. Reg. Rath Hopf, gab hierbei die folgende Erklärung ab: Bon der Rcicks- verwaliung seien inzwischen erneute Erörterungen über die Angelegenheit eingelritet worden und eS unterliege zur Zeit der Erwägung, ob ein neuer Gesetzentwurf, welcher ncbcn'dcn einschlagenden sanität-polizeilichen Fragen auch die wirst, schastlichcn Momente mit umfasse, ausgestellt werden solle Die Verhandlungen seien indessen noch nicht abgeschlossen. Nach dieser Erklärung war die Eommission der Ansicht, daß in eine materielle DiScussion nicht weiter einzutrete» sei und faßte den Beschluß, zu beantragen: Der Reichstag wolle be schließen: die Petitionen, betreffend die gesetzliche Regelung der Weinsragc. ven, Reichskanzler als Material zu der in Aussicht gestellten Gesetzgebung zu überweisen. * Dem Vernehmen nach haben die Vorgänge am Totalisator bei den deutschen Rennen, vielleicht auch da- neulich ,ii Frankreich »otbwcndig gewordene Einschreiten gegen die bei den Nennen überhand »clnncndc Spiclwutk die preußischeStaatöregieruna veranlaßt, der Frage »aber zu treten, und sollen augenblicklich Erörterungen über die weitere Zulassung de« Totalisator« ans de»' Rennbahnen innerhalb de« preußischen Staatsgebietes stattsinden. ^ 7 Die Provinziallandtage von Ostpreußen und Posen sind am Donnerstag geschlossen worden. * In der Angelcgcnbcit de« Herrn von Bötticher schreibt der „Reich«.,,,zeige,-": .Tic durch einen Tbcil der Pres,c gebenden Gerüchte über den bevorstebenkc» Rück- tritt de« Staat-ministerS von Bötticher entbehren jeder Begründung." — Der .Nalionalzcilung" gebt über diese Angelegenheit die folgende anlbc»tische DarstcUnna zu. wc'chc Herrn von Bötticher ,crcr Beziehung entlaste,- betonnt. war >^r Schwiegervater des Herrn vo» da'U?" °°l c,wa sechs Jahren in finanzielle «ertegenheiten Dttsrtdsn wurden oon inthlkrfii TrrKttntiK,, AS na gestellt. Ter damalige Wunich deS Herrn von Portefeuille zur Verfüg iieichSkanzler hat hiervon aus Bötticher dem Kaiser Wilhelm l. ebenfalls Mtttheilung «macht, der sich, wie auch Fürst UtSmarck, in den ehrendsten .tuSdrücken für Herrn von Bötticher und sein Verbleiben im Amt ausgesprochen bat und nach einiger Zeit die bezügliche Summe zur Rückzahlung an die Darleiher demselben durch einen höheren Beamten behändigen ließ Diese Rückzahlung ist sosort erfolgt. Herr v. Bötticher hat, wie bestimmt verlautet, diele» Vorgang lediglich al» ein großinülhigeS Gescheut eine» kaiserlichen Herrn und al« eine Anerkennung seiner amtlichen Thätigkeit betrachtet, und nin so mehr so betrachten können, als Kaiser Wickel», l- >» ähnlichen Füllen schon vielfach niit eigenen Mitteln eingetreten war. Der Welsen so nds soll Herrn v. Bötticher legenüber in dieser Sache niemals znr Sprache gekommen »nd iberhaupt desjenigen Fonds, nu» welche», das Geschenk entnommen worden, nie mit einen, Wort zwischen dem Reichskanzler und Herrn von Bötticher Erwähnung geschehe» sein. Ter jetzige Kaiser ist von dem Vorgang vollkommen »nlerrichlet und hat Herrn v. Bötticher eines unverminderten Vertrauens versichert." Herr von Bötticher geht somit als Gentleman wir al» StaalSbcamicr vollkommen rein au« diesem Staatsklatsch bervor. „Den Blättern, welche den WclsenfondS mit der Angelcgcnbeit in Verbindung gebracht baden", bemerkt schließ lich die „Nationalzcitung", „müssen wir die Verantwortung hierfür überlassen." * Unter den Auszeichnungen, welche sür dcn Fürsten Bismarck zu seinem Geburtstag am l. April von seinen Verehrern vorbereitet werden, verspricht, wie man un« auS am bürg miltheilt, der Fackclzug, welchen der dortige cichStagswahlvercin veranstalte» wird, eine hervorragende Stelle einzunchmen. Eine große Zabl Hamburgischcr Vereine wird sich daran bctbciligcn; auch von auöwarlS soll eine lebhafte Theilnabmc i» Aussicht stehen. * Deutschfrcisinnige Blätter sind so dreist, jetzt noch bei Besprechung der Sonneberg er Wahl, in welcher be kanntlich die Ratio n (illiberalen dcn deutschfrcisinnigcn Herrn vr. Witte gegen die Socialdcmokraten in un eigennützigster Weise ycranSgehaueii haben, gegen die National liberalen zu polcmisire», weil angeblich einzelne »ationallibcralc Redner die Frage der Hallung in dieser Stichwahl vor der . ersten Wahl zweifelhaft gelassen hatten. Insbesondere wird dabei auf den früheren Abgeordnete» Zeitz-Meiningen bin- ewiesrn. Auch der eben mit »ationalliberalcr Hilfe gewählte Zerr Witte hält es sür tactvoll »nd anständig, sich an diesen äorwürfen zu bctheiligen. Herr Witte kann dabei nicht um hin, anzuerkcnnen, daß die Nationallibcralcii durchweg sür ihn gestimmt haben, und fügt hinzu, „sie haben damit getha», WaS sie als politische Männer thnn mußten, und was in gleicher Lage ebenfalls zu thun ick selbst stets als Pflicht und Nothwendigkeit angesehen »nd wofür ich besonderen Dank nicht begehrt habe." Wie bescheiden! I» Wahrheit baden die Parteigenossen de« Herr» vr. Witte, ohne daß wir einen Widerspruch desselben zu Gesicht bekommen batten, bei den Wahlen de« vorigen Jahres eine ganze Reihe von Wahl kreisen, in denen Nativnallibcralc mit Socialdcmokraten zur Stichwahl standen, an die letzteren anSgelicscrt, und sind sich ihrer Pflichten als „politische Männer" ganz und gar nickt bewußt gewesen. Vor Jahresfrist hat an derselben Stelle der freisinnige Herr Vr. Barth die Eocialdeinokratcn als da« kleinere liebet im Vergleich zu dcn R'ationallibcralen bezeich net. Wenn die Nationalliberaten de» socialdcmokratischcii Candidatcn in Sonneberg batte» dnrchlonlinen lassen, so hätten sie nnr getban, was die Parteigenossen des Herrn Witte in zahllosen, fast in allen Fällen ihn», und nun, da sic auS Edelmulh und Pflichtgefühl daS Gegcntbeil gethan, kommen Herr Witte unk seine GesiiiimngSgcnosscn noch und untersuchen, ob irgend ci» NationaUibcralcr vielleicht seiner Begeisterung für Herrn Wille nicht den genügenden Ausdruck gegeben hat. Wir legen da« zu unseren Acten»,aterial für den Fall, daß wieder einmal ein Dcutschfrcisiiinigcr mit einem Socialdemokratcn in der Stichwahl steht. * AuS Weimar, ll». März, wird unS geschrieben: Den wichtigsten oder, richtiger gesagt, interessantesten Gegenstand der Tagesordnung der heutige» Schling des weimarischen Landtags bildete die Petition des Frauenvereins „Reform" um Zu lassung deS weiblichen Geschlechts zu den Mniuritäisprüsungen der Gymnasien und zu den Universilälsslndien. Ter AnSschusi hatte in der Erwägung, das, einerseits die Bestrebungen des FrauenvereinS nach socialer Besserstellung vieler unverhciralhct bleibenden Frauen einer gewissen Berechtigung nicht entbehrlen, andererseits aber auch es in erster Linie der eigentliche Berns der Mädchen bleibe, zur tüchtigen Erfüllung der hansliche» Lhäiigkeil ausgebildet zu werde», den Antrag beschlossen, die Petition der Negierung zur Kcnntnisi- nahme abziigcben. In der Debatte machte der Abg. NppeliuS gellend, dnsi ein Hauptmotiv gegen die Zulassung der Frauen zu den Univerjllätsstudien da« sei, das, dem weiblichen Geschleckte, welches sich durch Gesnklswärme vor dem Manne auszeichne, die scharfe Logik de« Denkens fehle. Wolle man »un die Existenz der Mädchen so ge stalten, das, sic die milden, männergcwinnendcn Eigenschaslen gegen die Erfordernisse des trockenen Erwerbe« eiiilaujchlrn, so werde es mit Recht viele alle Junasern geben, das Franengeschleckt also aus dem Regen in die Trauie kommen. Ter Ebcs des EnliuS- und llntcr- richts-Deparlemeitts, Geh. Elaatcralh Guncl, erklärte, daß die schwebende Fragt wahrlich nicht Im Grosiherzogthnm Sachsen-Weimar zu lösen sei, daß vielmehr, wolle man später einmal dieser Lösung nahe treten, alle deutsche» Staaten gemeinsam Vorgehen müßten. Jedenfalls sei unser gesai'iinies höheres IlitterrichtSmese» im Groß- herzogthnm zu gut dazu, um den EmancipatioilSbestrebungen der Frauen als Versuchsfeld zu dienen. Bewilligt wurden die ge- forderten Summen sür de» Umbau des hiesigen Schwuracrichls- saalcS, während daS Hau» über die Petitionen der Städte Weimar. Neustadt a d. Orla und Weida um Abänderung des Gesetzes über da» Kostenmesc» i» Gerichts- »nd VerwaltungSsachen i» der Er wägung zur Tagesordnung überging, daß eine Revision deS ganzen GeseheS den nächsten Landtag z» dejchäsligen hat. * Elsaß-Lothringen besteht nock die Vorschrift de« Gesetzes vom I I April I8>>3 zu Recht, wonach die Aerzlc in Flecken, Törscrii oder Gemeinden, wo keine Apo tbeftii mit offenem Laden bestehen, eine HanSapol hc ke Halle» lind einfache oder zusammengesetzte Arzneien an die Pcisoncn pc>al',-cickcii diiiscn, zu welche» sic gerufen werden. Diese Bestimmung wurde z» einer Zeit erlassen, als es Apolhckcn in der Regel nur in de» Städten gab. Jetzt, wo die Apotheken auch über das Land vcrhrcitek sind, ist das Bedürfnis; nach einer selchen Bestimmung weit geringer ge- woiden. Ta:,i kcmmt. daß die HauSapollicken der Aerzlc cincr- scilS die Apotheker schädigen, andererseits de» sanilätSpolizeilichcn Ansorderniigeii nicht immer entsprechen. In letzterer Beziehung lalle» namcnllich der Mangel der niedieinalpolizeilichc» Beaus- sichlignng rer ärztlichen HauSapolhckcn und die hei den Aerzie» fehlende pbarmaccnlischc Sachkenntnis! in« Gewicht. ES ist deshalb beabsichtigt, dic anS der Einrichtung der Haus arolhckc» erwachsenden llebclstäiitc zu beseitigen und ist
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