Volltext Seite (XML)
Tharandt, Nasen, Zitbenlehn nnd die UmMN-en. Amtsblatt für die König!. Amtshauptmannschaft zu Meißen, das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. 45. .FuIirKttNA Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 65. Freitag, den 14. August 1885. Auktion. «Kommende Mittwoch, den NS August d. I., Nachmittags 4 Uhr, gelangen im HvIlLu'8eb«u 6»8tdotv ru Lv88«l8- äork 1 Kleidersekretär, 6 Tische, 1 Spiegel und 1 Hängelampe gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Wilsdruff ^am^3^ August 1885^ MattheS, Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung, die Verdingung der Anfuhre, bez. Anlieferung von Mein- und Kiesmaterial für die fiskalischen Chausseen und Straßen betr. Die Anfuhre bez. Anlieferung des in den Jahren 1886, 1887 und 1888 zur Unterhaltung der nachgenannten Chausseen und Straßen erforderlichen Stein- und «Kiesmaterials aus den nachstehend angegebenen Bezugsorten soÜ Freitag, den 21. August d. I., von Vormittags 10 Uhr an im Gasthause zum „Adler" in Wilsdruff unter den im Termine zu eröffnenden Bedingungen an Mindestfordernde verdungen werden und zwar: für die Meißen-Wilsdruffer Chaussee: Abth. 2: Steinanfuhre aus Lampersdorf, - 3: Grandanfuhre aus Lampersdorf, - 4: Anlieferung von Steinkohlenasche aus Niederhermsdorf, für die Keffelsdorf Nossener Chaussee: - 2: Stein- und Grandanfuhre aus Limbach, - 3: Station 9,„—11,»: desgleichen ebendaher, - 11,0—13,«: desgleichen aus Blankenstein. Meißen, am 8. August 1885. Königliche Straßen- und Wasserbau-Jnspeetion II. Königliche Bauverwalterei. Neuhaus. Diesel. 4. 6. 1-, 2., 3.. Männer sehen mit Schrecken, welche sittliche Verwilderung der Kampf gegen die weltliche Autorität in ihrem Lager anrichtete, wie ein roher, wüster Ton in der ultramontanen Presse immer stärker um sich greift und wie selbst das greise Bischofshaupt nicht mehr sicher ist vor den schmählichen Beleidigungen dieser sittlich entarteten Presse. Es ergeht den Führern der ultramontanen Bewegung, wie es den Häuptern einer jeden Actionspartei noch immer ergangen ist. Hatten sie im Anfang ihre liebe Noth, die trägen Massen in Bewegung zu setzen, so suchen jetzt die Massen mit dem ganzen Schwergewicht der Trägheit die ein mal angenommene Bewegung fortzusetzen und achten weder auf Sig nal noch Bremse. Das ist der Verlauf aller Revolutionen und Re staurationen gewesen, es ist auch der Verlauf der ultramontanen Be wegung, aus dem einfachen Grunde, weil die ungebildeten und die un erfahrenen Elemente stets die radikalsten sind, während Wissen und Bildung auf allen Gebieten zur Mäßigung mahnen. Es bleibt den nationalen Parteien nichts anderes übrig, als diese Beobachtung fest zustellen und ihr Verhalten darnach einzurichten. Nur ganz vereinzelte Stimmen erheben noch Zweifel an der Kai- serzusammenkunft in der mährischen Stadt Kremsier; allgemein ist man aber darüber in Gewißheit, daß es eine Begegnung zu Zweien bleiben wird. Der Berliner Hof ist von dem Entschlusse Alexander's III., dieses Jahr den Besuch von Skierniewice zu erwidern, zu gleicher Zeit in Kenntniß gesetzt worden, als derselbe in Wien notifizirt wurde- Kaiser Wihhelm hatte auch sein Erscheinen in Aussicht gestellt, falls Zeit und Umstände es gestatten würden. In der That war es denn auch stets eine offene Frage, ob sich die vorjährige Dreikaiserbe gegnung dieses Jahr auf österreichischem Boden wiederholen solle, und wenn dies nicht geschieht, hat die Politik nicht den mindesten Anhalt daran, sondern liegt der Grund ausschließlich in dem Wunsche der Aerzte, daß alles vermieden werde, was dem greisen Monarchen die geringste Strapaze verursachen könnte. Nach den bisherigen Disposi tionen wird Kaiser Franz Josef am 22. oder spätestens 23. d. M. TageSgeschichte. Um seinen Vater, den Kaiser, in Berlin zu empfangen und nach Schloß Babelsberg zu geleiten, ist der Kronprinz von Ander matt auf kurze Zeit zurückgekehrt. Die Kronprinzessin mit ihren Kindern ist in der Gchweiz geblieben, die Kaiserin weilt noch in Homburg v. d. Höhe. Prinz Friedrich Leopold, der Sohn des kürzlich verstorbenen Prinzen Friedrich Karl, hat von Bonn aus seine Reise nach dem Orient angetreten. Also doch! Graf Kalnoky, der österreichische Minister des Auswärtigen, geht dieser Tage nach Varzin, um dem Fürsten Bis marck einen mehrtägigen Besuch zu machen. Die „Wiener Abendpost", ein offizielles Blatt, meldet es und deshalb dürfen wir's glauben. Was alles dort verhandelt werden wird, wer weiß es, vielleicht kommt auch das Zollbündniß zwischen Deutschland und Oesterreich an die Reihe. Berlin, 12. August. Der österr.-ungarische Minister des Aus wärtigen, Graf Kalnoky, ist, vom Sektionsrath Aehrenthal begleitet, heute früh hier eingetroffen und nach kurzem Aufenthalt nach Varzin weitergereist. Der internationale Telegraphen-Congreß ist seit Mon tag in Berlin in vollem Gang. Die Delegirten und Bevollmächtig ten aus allen europäischen Staaten sind vollzählig erschienen, zum Präsidenten ist Generalpostmeister l)r. v. Stephan gewählt worden; die Verhandlungen werden in französischer Sprache, weil diese allen verständlich ist, geführt, sie sind nicht öffentlich, doch werden nach jeder Sitzung die Protokolle bekannt gegeben werden. Es hat den Anschein, daß in den leitenden Berliner Kr.üsen die Ueberzeugung zum Durchbruch kommt, daß es gerade in den höhern und höchsten Schichten der katholischen Hierarchie zahlreiche gemäßigte Elemente giebt, welche sich der Meute der Hetzkapläne gegenüber in der Lage des Zauberlehrlings befinden, der die Geister, die er gerufen, nicht los werden tonnte. Diese ruhigen, gebildeten und weltkundigen des Krankenkasseuverbandes im Amtsqerichtsbezirke Wilsdruff. Zu der am kommenden Sonntag, den 16. dieses Monats, Nachmittags 4 Uhr, im Saale des Hotels zum weißen Adler hier abzuhaltenden Generalversammlung werden die sämmtlichen Herren Ausschußmitglieder andurch Wilsdruff, am 10. August 1885. Der Vorstand des Krankenkassenverbandes im Amtsgerichtsbezirke Wilsdruff. Ficker, Brgmstr. ergebenst eingeladen. Tagesordnung: Uebernahme des neuerbauten Bezirkskrankenhauses; Gesuch des Herrn Amtszimmermstr. Partzsch um Erlaß der Conventionalstrafe; Anstellung des Krankenhausarztes und des Krankenwärters; »., Lieferung der Krankenhausutensilien; 5 ., Statut der allgemeinen Dienstbotenkrankenkasse; 6 ., Wegebauten und Umfriedigungen beim Bezirkskrankenhause; 7 ., Passirlichmachung der Rechnung des Herrn Röhrmeister Teller hier für gelieferte Mehrarbeiten beim Brunnenbau.