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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187706127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-06
- Tag 1877-06-12
-
Monat
1877-06
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1877
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brrg scheint a Zufuhren er Mm ju iheiteu und sündigen «it >el per Mai- -t.) bezahle« übel käuflich » soll seiner vodnrch die» g wartenden sie voll de- neu. — S» m der erste, ise aller ««. !uoi. («. Z.) irw, Dien», legen. Seit siadium der diese Woche war wenig und Roqgr» ,ege» wLß, st« war der >a mißige» hiefig« 2«; bi» 171 ^ netto, erst, >: Weizr» erst« 1?^ lsrr 16 ^ 68 ten-Berich» letzten ach» r Mittwoch temperst« wesentlich« letreteu. — rlitätea de- er ziemlich oggen 181 er 174 bi» er 280 bi» gelb und » 22.S« ul, bi» 24 ul. a IS dl» >r Äh 27/1,- locv m- übrr Not^ >. do. wich io—rs2ul ch.,22S bi» iefiger IS» r 152 ul. iss. Prim« Irima 168 Ul bez. »co htefig« 0-1Svu> iz.14S bi» —17« ul , do. rnsi. Br., d,. 14« bil »o ul vr 1«» di« 24 Ul üdsen per «ult-Lug.- -Ivul uhig. loc»! el'tembn- st matier, Selb, de» st «r. »« t 30 Ul Noagr» Verband, »lo.so^l l»,so bi» '»77. fevtlichia ll der i» nfle iu »ggenach mpfschO rpsschM >d unter SrschetLl ILglitb früh 6'/, Uhr. »cd«««» nn» Lrptditton JohanniSgasse SS. Sorechßnadk» der «trdartto»: Vormittags 1ü—12 Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. Annahme der für die nüchft- «olaende Nummer bestimmten Inserate an WochnUagrn bis 4 Uhr Nachmittags, an Tonn- unb Festtagen früh bis '/.V Uhr. In den /Mule, für Zns.-Annahme: Otto Klemm, Universitätsstr. 22, AoutS Löschc.Katharinenstr. 18,p. nur bis '/.3 Uhr. Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtc, Handel»- und Geschäftsverkehr. M 163. Dienstag den 12. Juni 1877. Auslage 1L.25V. >voa»r«en«»prrt» viertelt. 4^/,Wll, incl. vringerlohu b Mt., durch die Post bezogen V Wt. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 36 Ml. ...U Postbefvrderung 4b Ml. Znsrratt 4gesp. BourgeoiSz. 20 Ps. Grüßen Schriften laut nufere» Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, «teclamr» unter dem itedartionolrtch di« Spaltzeile 40 Ps. Inserate sind stets an d. 4«,r0<N»u zu senden. — Rabatt wird n,chf gegeben. Zahlung pr»oounnr«»<1t oder durch Postvorslvuy 71. Jahrgang. Bekanntmachung. Herr Hermann Wilhelm Kra«er beabsichtigt in «-seinem an der Windmühlenstraße gelegenen Prunkstücke Nr. 1025» de- Flurbuch- und Fol. 2832 de- Grund- »nd Hypothekenbuchs für die Stadt Leipzig eine Schlächterei für Kleinvieh zu errichten Wir dringen diese- Unternehmen hiermit zur öffentlichen Kenntniß mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen dagegen, welche nicht aus privatrechllichen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen und längsten- am 28. diese- Mo«at» bei unS avzudringen. Einwendungen, welche auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, sind, ohne daß von der Erledigung derselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Entscheidung zu verweisen. Leipzig, am b. Juni 1877. Der Nat- der Gtadt Leipzig. Wa, Bekanntmachung. vr. Georgi. rangemann. Bekanntmachung. Nach den Messungen de- Herrn Geh. Rath Prof. vr. Kolbe schwankte die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgase- im Monat Mai d. I. zwischen dem 13- und 14fachen von der Leuchtkraft der NormalwachSkerze. Leipzig, am 11. Juni 1877. De- Math- Depatatio« zur Ga-a«ft«lt. s chievenen Zweige der Staatsverwaltung die Grundsätze strenger Sparsamkeit und größter Einschränkung zur Geltung zu bringen. Die Steuerzahler haben bei der gegenwärtigen Ungunst der Erwerb-Verhältnisse ein Recht darauf, daß ihnen nicht mehr Abgaben abverlangt werben, als unbedingt zur Weiterführung der Staat-- Maschine nöthig sind. Neusorderungen, wie die bereit- angemeldete Errichtung kostspieliger Bauten für die Gesandtschaft in Berlin, werden nach unserem Dafürhalten nur bewilligt werden können, wenn ihre volle Nothwendigkeit nachgewiesen ist. Damit der Landtag jedoch in die Hahnen einer solchen Politik der Zurückhaltung einlenke, dazu bedarf eL der Wahl von Männern, die frei und unabhängig von der Regierung sind, und die bei jeder Geldforderung zunächst sich sraHHi» oh da- Interesse der Steuerzahler damit vereinbar ist. Mögen die Wähler de- Lande-, wenn der Ruf zur Wahl an sie ergeht, diese Mahnung vor Augen haben. Thun sie da- nicht, nun dann werden die Folgen sich ihnen feiner Zeit gewiß sehr fühlbar machen. Die Gchtefertzecker, Kle»v««r-, «lafer-, Ltfchler-, Schlosse*-, M«ler- und W»sserleit»«G-arb,tte« de- Baue- der VI. Bürgerschule und VI. Be- ztrksschule an der Arndtstraße sollen mit Vorbehalt der Au-wahl unter den Bietern an den Mindestfordernden vergeben werden. Jede der genannten Arbeiten soll einzeln vergeben werden »nd e- können die Gebote auf eine oder beide Schulen erfolgen. Bedingungen und Zeichnungen sind bet Herrn Architekt Moritz (Weststraße 80, 2. Etage) einzusehen. Die Gebote sind versiegelt und mit einer Aufschrift, welche die Art der Arbeiten «nd den Namen der Schule nennt (z B. „Tischler arbeiten der VI. Bürgerschule"), versehen bi- zum 18. J««t 1877, Abe«d» « Uhr, auf de« Bauamte de- Mathe- einzureichcn. Leipzig, am 7. Juni 1877. Die Baudeputatto« de- Math-. Bekanntmachung. Die 3. Pflege de- XXI. Armendistricte-, welche von Herrn Armenpfleger Otto verwaltet wurde, ist, nachdem derselbe sein Amt niedergelegt hat, von dem Glasmaler Herrn Sarl Adolf Alexander Schulze, Brandweg Nr. 20, zur Verwaltung übernommen worden. Leipzig, den 8. Juni 1877. Das Ar«eudtrectortu«. Schleißner. Hentfchel. ni. Da Uhr »tt hier et» D-mpsa I Aampsa ev. Der sächsische Landtag. R. V. Nach den Bestimmungen der für da- Königreich Sachsen geltenden Verfassung-urkunde tritt der sächsische Landtag alle zwei Jahre zu sammen, um in erster Reihe den Staatshaushalt für die zweijährige Finanzperiode festzustellen. Seit einer langen Reihe von Jahren ist von der Regierung in Rücksicht auf die Interessen der Landwirthschaft der Gebrauch festgehalten worden, den Landtag im Herbst, nach beendigter Ernte, rinzuberufen «nd so wird es wohl auch diese- Mal der Fall sein, so daß die Eröffnung der be treffenden Verhandlungen wohl kaum vor Oktober -u erwarten steht. Vorher haben bekanntlich noch die Neuwahlen von 27 Abgeordneten, eine- Dritttheile- der Zweiten Kammer, zu erfolgen und auch in der Ersten Kammer sind verschiedene Er gänzungen vorzunehmen. Die großen politischen Ereignisse und Umge. staltungen im Reiche haben im Laufe der letzten Jahre da- öffentliche Interesse an den Partikular- Landtagen abgeschwächt und in den heutigen Tagen folgt das große Publicum mit Aufmerksamkeit nur den Berathungen im Reichstage, da man die Ueber- zeugung bcgt, daß dort gewissermaßen da- Herz der Nation sei und von dieser Stelle da- Glück und Wohlergehen de- Volke« kommen müsse. Biel zu diesem tatsächlichen verhältniß haben die rarlamentarischen Vertretungskörper der Einzel siaaten selbst beigetragen, indem sie durch einen überaus schleppenden Geschäftsgang die öffentliche Theilnahme an ihren Verhandlungen verminderten, während der Reich-tag seine Mitglieder an eine sehr strenge und flotte Arbeitsleistung gewöhnt hat. Bei alledem können wir c- indessen nur alS einen schwerwiegenden Fehler bezeichnen, wenn man den Einzellandtagen nur noch eine ganz un wesentliche und untergeordnete Bedeutung beilegen will, und wir müssen dringend davor warnen, diese Anschauung bei den Ergänzung-Wahlen zum sächsischen Landtage durch eine mehr cdrr minder große Wahlenthaltung zum Au-druck zu bringen Im Gegentheil, eS muß Alle- geschehen, damit die liberale Partei in der Zweiten Kammer, die ohnehin einen mächtigen Gegner in der meiü a«S Ultraconservativen zusammengesetzten Ersten Kam mer zu bekämpfen hat, nicht an ihrer Stärke ver liere, sondern dieselbe vermehre. ES find vor Allem wichtige finanzielle Fragen, welche den bevorstehenden sächsischen Landtag be schäftigen werden. Schon im letzten Landtage war e- kein Teheimniß mehr, daß der Stand der sächsischen Staatsfinanzen einen harten Stoß er litten hatte »nd daß e- einer Erhöhung der Steuerlast bedürfe, um da- Gleichgewicht i« Staatshaushalt wieder herzustellen. Diese Steuer erhöhung ist dem Lande denn auch durch die Ein sührung der Einkommensteuer auferlegt worden einer Steuer, die sich noch im gegenwärtigen Jahre den Steuerzahlern sehr fühlbar machen wird Nach Mittheilungen von unterrichteter Seite unterliegt eS keinem Zweifel, daß die Einnahmen der sächsischen Staat-Verwaltung in den letzten zwei Jahren weitere Rückschritte gemacht haben und daß namentlich aus den Gebieten der Staat-- eisenbahnen und der Staat-forsten, den zwei be drutmdsten Einnahmequellen d«S Lande-, wesent liche Verringerungen gegen die Voranschläge im Budget einaetreten sind ES widerstrebt »n-, au» einmal Geschehenem und Unwiderruflichem, nach dem e- gesetzliche Gestalt erlangt, noch fernerhin Vorwürfe und kritische Bemerkungen abzuleiten, da der Wille der Majorität tm parlamentarischen Leben berechtigten Anspruch auf Beachtung hat; doch die ein^Bcurerkung glauben wir nicht ganz drücken gu sollen, daß sich schon im nächsten , der mit so großer Eile vor zwei Jahren offene z Ankauf der Privatbahnen seiten- - ein sehr bedenklicher Fehler Hera»-« wird sich unter solchen Umständen handeln müssen, für die ver- Land sde-Waate- wird »t ds Tagesgeschichtliche Aeberjicht. Leipzig« 11. Juni. lieber da- Befinden de-Kaiser- verlautet zuverlässig, daß dasselbe zu keinerlei Bedenken Anlaß giebt. Der Kaiser empfängt die regel mäßigen Vorträge und ist wiederholt auch vom Kronprinzen besucht worden. Die Aerzte glauben, daß da- Unwohlsein in wenigen Tagen gehoben und daher eine Abänderung der Bestimmungen be züglich der Abreise nach EmS nicht erforderlich sein wird. Der Kaiser leidet an einem leichten Magenkatarrh, zu welchem sich eine Heiserkeit gesellt bat: Zustände, wie sie der Monarch wie derholt in den letzten Jahren leicht überwunden bat. AuS Darmstadt, 10. Juni, kommt folgende« Bulletin über den Gesundheitszustand de- Groß I Herzog-: Der Großhcrzog hat den gestrigen! Tag und den ersten Theil der Nacht sehr unruhig verbracht. Nach Mitternacht trat mehrstündiger Schlaf ein. Der Zustand der Kräfte war beute Morgen befriedigend. Der Kaiser von Oesterreich ist nach Ischl abgereist. In Galizien haben Hausdurchsuchungen und Verhaftungen wegen foctalistifcher (?) Um triebe stattgesunven. Auch der „Post" wird au- Lemberg gemeldet, daß die dortigen Behörden eine weitverzweigte focialistische (?) Propaganda entdeckt hätten. Haussuchungen fanden bei Privaten, in den Arbeiter- vereinen und Druckereien statt. Mehrere Per sonen wurden verhaftet, unter ihnen vr. Siema- nowSki, Mitrevacteur der „Gazeta Narodowa". Der Aufmarsch der russischen Armee an der Donau ist nabezu vollendet, und nachdem Kaiser Alexander sich m da- Hauptquartier nach Plojesti begeben, wird der nahe LuSbruch de- Sturme-, der lange und sorgfältig vorbereitete Donauübergang, in nächster Ze.t erwartet. Unter dem Druck der hochgesteigerten Spannung und Erwartung haben inzwischen, ähnlich wie die- ja auch im Beginn früherer Kriege der Fall war, die lebhaften Frieden-Wünsche Europa- sich zu Gerüchten verdichtet, die bereit-, noch ehe ern entscheidende- Ereigniß auf dem Scblachtfelde erfolgt ist, von Vermittelung-Versuchen der neu tralen Mächte wissen wollen. Man Worte nur den ersten großen Erfolg der russischen Waffen ab, um da- BermittelungSwerk in Angriff zu nehmen. Augenscheinlich waren diese Gerüchte verfrüht, die auf dieselben begründeten Hoffnungen haben sich auch bereit- wieder bedeutend abgekühlt und der Einsicht Raum gelassen, daß die Wir kungen und die Tragweite bevorstehender Ereignisse sich nicht im Voraus feststellen taffen, daß viel mehr die Ereignisse selbst erst die Grundlage für die Action der Diplomatie zu schaffen pfl'gen. Damit ist natürlich sehr wohl vereinbar, daß Rußland beruhigende Erklärungen über die Ziele, welche e- bei seinem kriegerischen Vorgehen verfolgt, abgiebt. Und da- scheint in der That geschehen zu sein. England soll Graf Schuwaloff noch in-besondere versichern, daß Rußland Nicht- gegen die britischen Interessen bezüglich de- MittelmeereS und der Verbindungswege mit Indien unternehmen werde, waS jedoch eine zeitweilige Besetzung Konstan- tinopelS, um den Türken einen angemessenen Frieden aufzuzwingen, nicht auSschließe. Ohne den Werth dieser Erklärung gering anzuschlaaen, muß man doch, wie gesagt, immer daran fest- balten, daß die kriegerischen Ereignisse selbst den bedeutendsten Factor für die Feststellung der KriegSzicle bilden Dazu kommt nun aber für den gegenwärtigen Krieg ein andere- hochwichtige« Moment, der innere Zustand eine« der kriegfüh renden Staaten. Die Zerrüttung in Konstan tinopel scheint die Gestalt eine- unaufhaltsamen Zersetzung-proceffr- angenommen zu haben, lieber den Gesundheitszustand de- Sultan- werden die be denklichsten und unheimlichsten Gerüchte verbreitet. Zeder Erfolg der russischen Waffen würde aller Wahr- scheinlichkeit nach eine allgemeine Erhebung der christ lichen Bevölkerungen in den einzelnen Provinzen zur Folge haben. In EpiruS und Thessalien sind die Türken kaum noch im Stande, die revolutionaire Stimmung von einem AuSbruch zurückzuhalten. Inzwischen macht sich auch Griechenland, in dem endlich die MinisterkrisiS durch Ernennung eine- Coalition-ministeriuwü Kanaris-KomundurvS-D^- ligeorgiS zum Abschluß gekommen ist, zum Handeln bereit. Ein russischer Sieg würde aller Orten die Lunte iu den angesamuieltcn Zündstoff legen — Egypten wußte inzwischen einen Vorwand nach dem andern zu finden, um sich der Pflicht der HrereSsolge zu entziehen; Tunis soll durch den Einfluß Italien- zu c ner neutralen Haltung veranlaßt sein. — In BoSnien sind alle Be- schwicht-gnna-oerfuche bisher vergeblich gcwesm. — Der Kampf mit Montenegro ist mit großer Heftigkeit im Norden und Süden wieder ent brannt. Beide Theile rühmen sich bedeutender Erfolge. Einen klaren Einblick in den Verlauf der Kämpfe geben die bisherigen Mittheilungen indessen noch immer nicht. In Asien hat sich die Lage der türkischen Armee sehr bedenklich gestaltet. Die vernichtende Niederlage der Tfcherkeffen bei Beglie, Achmet, südwestlich von Kar-, hat die Türken fast ihrer aesammten Cavallerie beraubt. Kar- ist einge schloffen. Moukhtar Pasch» hat die festen Stellungen zwischen Kar- und Erzerum aufgegebrn, wahrscheinlich, weil er eine Umgehung durch die Russen auf seinen beiden Flügeln fürchtete. Da- Vorrücken der Russen gegm Erzerum, wo e- wahrscheinlich zu einem entscheidenden Kampfe kommen dürfte, wird von türkischer Seite selbst zugestanden. Da- Wiener Türkenblatt, die „N. Fr. Pr ", die erst den Mund so voll genommen hatte, giebt die Türken in Asien bereits verloren. Sic schreibt: „Auf dem asiatischen Kriegsschauplätze rückt die Entscheidung mit reißender Schnelligkeit heran. Der unglückliche Moukhtar Pascha concentrirt bereit- feine Truppen um Erzerum und erwartet dort sein Schicksal. Anstatt mit ganzer Macht über die noch durch hohe Gebirge von einander getrennten russischen Colonnen herzufallen und sie vereinzelt zu schlagen, gestaltet er denselben, sich auf dem Plateau von Erzerum zu vereinigen, wo sie dann nicht ermangeln werden, über die dem»« ralisirte Armee Moukhtar'- herzufallen »nd sie wie Spreu in alle Richtungen der Windrose auS- einanderzujagen. Erzerum kann sich, wie wir bereit- in »nserm heutigen Morgenblatte «it- gethcilt haben, kaum längere Zeit halten, «nd so dürste längsten- bi- Ende Juni der Feldzug in Armenien beendigt sein." Bon Seiten der serbischen Regierung werden im Au-lande Waffen angekaust. Ja der nächsten Skupschtina wird voraussichtlich die Krieg-Partei die Mehrheit haben. In den Kreisen Iagodina «nd Ale^inatz wird in Folge der dort gegen da- Ministerium herrschenden Mißstimmung eine Er hebung befürchtet. Ein Telegramm de- Obercommandirenden der russischen Güdarmee mel»et au- Plojesti vom 8. d.: Gestern versuchten die Türken die von ihnen bei Tuturkai errichtete Batterie zu dcmaSkiren, aber unsere Artillerie au- Oltenitza beschädigte die Embrasurcn (Schießscharten) und Merlon- (Schartenzellen) durch einige Schüsse »nd zwang die Türken, die Geschütze zu entfernen. Die Türken'erneuerten hierauf da- Feuer von einer andern Befestigung au-, wurden aber durch unsere Artillerie zum Schweigen gebracht »nd mußten die Geschütze auch von dieser Stellung fortschaffen, welche fast ganz zerstört wurde. Nachdem da- Feuer unserer Batterien aufgrhört hatte, be gannen die Türken die beschädigten Befestigungen wieder au-zirbcssern, wobei aber die Arbeiter durch die Granaten unserer Batterien gestört wurden. Unsererseits keine Verluste — Oberst Boaoljuboff telegraphirt unter dem 4. d.: Bei Krstac und Goransko fand ein heftiger Kampf zwischen den Türken und Montenegrinern statt. 17 Bataillone Montenegriner unter Vocotic ver- theidigten die obigen Punkte im Dugapaß gegen Suleiman Pascha, welcher dieselben von Gaczko au- angegriffen hatte. Krstac, welche- von 8 montenegrinischen Bataillonen besetzt war, wurde durch die Hauplkräfte Suleiman'S, etwa 20 bi- 25 Bataillone, angegriffen. Der Kampf dauerte den ganzenTag Obwohl die Montenegriner dem Feinde 1800 Gewehre und einige Fahnen abnah men, wurden sie doch in der Nacht gezwungen, sich von Krstac au- nach Piva zurückzuziehen. Krstac und Muratowitsch wurden durch die Türken be setzt, welche dem Anscheine nach sehr gelitten hatten. Der Dugapaß und GuranSko blieben in den Händen der Montenegriner, welche 600 Todle und Verwundete, darunter mehrere Woywodei, hatten. — Der Chef de- Stabe- de- kaukasi schen MilitairbezirkeS telegraphirt au- dem Lager bei Matzara vom 8. d. M.: Die Truppen d«-- Kabuleter Detachement- haben seit dem 1. d M. einige Bewegungen stromaufwärts de- Fluffe- OtchkuaL-Towi gemacht. Neber den Kintrischr sind zwei Brücken geschlagen, auch werden Straßen angelegt. Auf den Höhen von Sameba werden Batterien errichtet Am 4. d. M. tödteten die Fußkofaken zwei Türken «nd verwundeten einen, wobei ein Fußkosak fiel Die Bewohner fahren fort, die Waffen auSzuliefern. Am 8. d. M. recogr.oScirten d^e Colonnen de- General- Hei- mann von dem Lager bei Arvartan au- die Umgegend unter dem F-uer der auf den Höhen von Schorach errichteten türkischen Geschütze. Hierbei wurden 7 Saldaten unsererseits ver wundet. 150 Stück Rindvieh wurden erbeutet. Eine Versammlung hervorragender Persönlich keiten von Kreta, welche in Omalo zusammen, getreten war. hat beschlossen, Waffendepot- zu er richten und Lehrer zur militairischcn Ausbildung der Jugend anzustellen. Der Bali von Kanea hat in Folge dessen drei Bataillone nach Omalo gesandt. Das Lands-alen-Turnier im sechsten LrrUner Wahlkreise. Ueber da- interessante Turnier, da- am Freitag Abend zwischen den beiden Candidaten de- 6 Berliner Wahlkreise-, Ludwig Löwe »nd Wilhelm Hasenclever stattfand, »erden unseren Lesern folgende Mittheilungen nach Berliner Blättern willkommen fein. Da die au- ungefähr 1200 Köpfen zusammengesetzte Versammlung zum dritten Theile au- Socialbemokraten bestand, so lagerte eine dumpfe Gewitterschwüle über de» Köpfen und e- bedurfte der qanzen Energie de- Vor sitze v, Herrn Goldacker, um die mehrfach aus-
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