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-espaltme Zellt od«, ' . w -.'i - i ?.-! deren «am» M berechn«. Lrjcheint jeden Wochmtag früh g Uhr. Inserate wer de, bi» Nachmittag» z Uhr stir die nächst- erjchemeude Nummer angenommen. .Oki'.chl 'rastz„ 1 717'7»- Freitag, den 1«. August. Freiberger Anzeigern 1887 Tageblatt. Tagesgeschichte. Aus Schwarzenberg schreibt man der Freimüthigen Sachsen-Zeitung: „Bald wird den dem Publikum zugänglichen vaterländischen Mineralquellen eine neue sich zugescllen, die zu Sachsenfcld, etwa eine Viertelstunde von hier ent fernt. Sie ist nicht eine neuentdcckte, sondern im Gegrntheil eine schon in alter Zeit bewährte; aber der edle Brunnen war wilden Gewässern dermaßen ausgesetzt, daß man wünschen mußte, er möge in seiner Reinheit gefaßt und dadurch heilbringend, wie früher, für das Publikum gemacht werden. Der hiesige^ Gcrichtsamtmann W. bot zu dem Ende alle Kräfte auf. Nach- Lem er sich vergewissert, daß der Quell der Ncinfassung werth sei, nachdem er bei Ler Staatsregierung die Bewilligung der Deckung der Neinfassungskosten bewirkt und Sachverständige für die Ausführung des Baues gewonnen hatte, ist dieser jetzt als beendigt zu betrachten. Der Quell ist rein gefaßt und sprudelt so stark, daß auch ein stärkeres Bediirfniß damit be- ! friedigt werden kann. Bereits geht das Wasser kannen-, ja ' fässerweise auch in entferntere Gegenden. Eins aber fehlt nun noch, ein Badchaus. Möge cs gelingen, auch ein solches noch zu beschaffen. Den Ort selbst anlangend, sei noch Folgendes kurz erwähnt: Die Quelle befindet sich auf dem Grund und Boden des Ritterguts Sachsenfeld und nur ein Viertelstündchen von hier. Macht nun schon die Nähe des schönen herrschaft lichen Schlosses den Ort zu einem lieben Plätzchen Erde, so noch vielmehr Das, was die alte, gute Blutter Natur selbst gethan hat. Rings ist der Ort von hohen Gebirgen umgeben, und das Thal selbst ist ein so mildes als schön gelegenes. Zudem fehlt cs diesem auch nicht an der nöthigen Zugänglichkeit, indem in unmittelbarer Nähe die Grünhain-Stollberger Chaussöe — bald auch die Eisenbahn! — vorbeisiihrt." Einem Schriftchen des Archidiakonus Werner in Reichen bach über den evangelischen Verein der Gustav-Adolf-Stiftuug entnehmen wir folgende Angaben: „Gegenwärtig umfaßt der Verein 47 Haupt- und 760 Zweigvereine. Wir wollen nur noch eine Zusammenstellung in Zahlen mittheilen. Der Verein hat in allen Ländern und Welttheilen der Erde in nahe an 2000 Gemeinden zur Verwendung gebracht: in den Jahren 1832-41 1600 Thlr., 1842 523, 1843 3596, 1844 24,258, 1845 42,685, 1846, 66,000, 1847 68,784, 1848 37,071, 1849 21,501, 1850 44,129, 1851 47,219, 1852 58,202, 1853 66,899 1854 77,000, 1855 87,000, 1856 90,000 Thlr., in runder Summe also 750,000 Thlr. Darin sind 250,000 Fl. nicht in- bcgrifscn, welche der Fürst von Schönburg-Waldenburg den protestantischen Gemeinden in Oesterreich als Stiftungscapital für ihre kirchlichen und Schulbedürfnisse zugcwicsen hat. Aus seinen Mitteln hat der Verein bis jetzt 26 neue Kirchen gebaut, über 200 Kirchen erneuert und über 200 Schulen gegründet. Berlin, 11. Aug Gemäß dem erlassenen allerhöchsten Befehle sind viele der hiesigen garnisouirenden Truppen, behufs der nunmehr beginnenden Vorübungen zu dem großen Manöver, gestern Nachmittag von hier ausmarschirt und vor Beginn der Hitze heule Morgen in ihre hiesigen Kasernen wieder zurückgekehrt. Die Truppen machen zur Hebung Nachtmärsche. Der Befehl des Königs besagt ausdrücklich, daß während der jetzt herrschenden großen Hitze die Manöver Ler Truppen nur des Abends, NachtS oder frühmorgens stattfinden dürfen. — Von den Gegnern der im September hier bevorstehenden Versammlung der Freunde des Evangelischen Bundes wird der Hofpredigcr vr Krummacher als Hauptförderer dieser Versammlung betrachtet. Der königliche Erlaß zu Gunsten der Versammlung kam den Gegnern derselben so unerwartet, daß sie sich noch immer nicht von dem Eindruck, Len er auf sie gemacht hat, erholen tönneu. — Als von einigen katholischen Organen der Presse vor wenigen Tagen mitgctheilt wurde daß die neunte Generalversammlung Ler Katholischen Vereine in diesem Jahre in Salzburg und nicht in Köln stattfinden werde, weil die preußische Negi», rung ihre Genehmigung zur Abhaltung der Versammlung nicht ertheilt habe, so erregte diese Angabe in den hiesigen wohlunter richteten Kreisen großes Aufsehen, da mit Sicherheit hier bekannt war, daß die Erlaubniß für die von den'Katholischen Vereinen beabsichtigte Generalversammlung in Köln von der Regierung gegeben werden würde. Die Auffassung tu dieser Beziehung har sich nämlich in den hiesigen leitenden Kreisen geändert, so daß ein abschläglicher Bescheid, nicht erwartet werden konnte. Die frühern Bedenken wegen Abhaltung der Generalversamm» lung in Köln hat man fallen lassen. Stuttgart, 11. Aug. In Ellwangen haben vom 27 — 31. Juli unter der Leitung des bekannten Jesuiten Pater Roder sogenanme geistliche Exerritien stattgehabt, an denen sich 26 Geistliche ans Württemberg Lettzxiligt^aben. Es ist nicht recht begreiflich, tost erfahret», gebildete Männer, wie eS doch die katholischen Geistlichen sein sollen, in den diesjährigen heißen Julitagen das Bcdürfniß jesuitischer Inspiration empfunden haben sollen. Darmstadt, 7. Aug. Mit Rücksicht auf die in diesem Jahre ganz besonders dringlichen Erntearbelten und auf den überall sehr fühlbar gewordenen Mangel an Arbeitskräften hat der Großherzog eine weitgreifende Kleinbeurlauöung von Mannschaften aller Waffen und in allen Garnisonen verfugt. Die Truppenübungen sind vorerst infolge dieser wohlthätigen Maßregel ganz eingestellt worden, doch wird man später Mittel finden, das Versäumte nachzuholen. Paris. Der Prozeß wider die deS beabsichtigten Attentats auf Kaiser Napoleon Angeklagten Italiener ist schon auS. Der Ausspruch der Geschwornen lautet: Schuldig! Tribaldi wurde zur Deportation, Grilli und Bartolotti wurden wegen mildernder Umstände zu 15 Jahren Gefängniß verurtheilt. DaS Publikum weiß nicht, was eS aus der ganzen Geschichte machen soll. Paris, 12. August. Ueber den Stand der moldauischen Frage berichtet der „Constitutionnel": Die vorhandenen Dif ferenzen seien auf dem Wege der Lösung. England habe sich der Ansicht der Mehrzahl der Vertragsmächte angeschloffen. Die moldauischen Wahlen sollen caffirt und auf Grund «vtdir- ter Listen von Neuem vorgenommen werden. Die Gesandten der Viermächte hatten gestern (Dienstags Konstantinopel noch nicht verlassen. London, 11. August. In der heutigen Nachtsitzung des Unterhauses stellte Disraeli an die Regierung eine Anfrage über den Stand der Donaufiirstenthümerangelegenheit. Lord Pal» merston gab hierauf zur Antwort, daß während der Anwesen heit des Kaisers Napoleon auf Osborne ein Arrangement deS Inhalts getroffen worden sei, daß England, weil bei den Wah len in der Moldau allerdings Ordnungswidrigkeiten vorgekom men seien, nunmehr gleich den Viermächren deren Annullirung fordern werde. Da Oesterreich vermuthlich dasselbe thun dürfte, so hoffe man, daß die Türkei einwilligen und somit der Streit ein Ende haben werde. Disraeli neckte später Lord Palmerston, weil Letzterer die bisher von ihm verfolgte Politik aufgegeben habe, ohne daß jedoch Lord Palmerston etwas darauf erwidert hätte. Wie uns mitgctheilt wurde, wird vielleicht noch diese Woche die berühmte Solotänzerin Frl. Albina di Rhona im hiesi gen Stadttheater auftreten. Die „Berlinischen Nachrichten von Staats- u. gel-hrten Sachen" schreiben in ihrer Nr. 120 von d. I. über diese Künstlerin Folgetides: „Albina di Rhona, die anmuthigste Erscheinung, die jemals die Friedrich-Wilhelmstädtische Bühne betreten, gastirte am Sonnabend und Sonntag mit außerordentlichem Erfolg auf derselben. Mit großer Kunstfertigkeit vereint sich hier der lieblichst« Ausdruck jugendlicher Schönheit tmd Grazie, so daß die Künstlerin alle ihre Vorgängerinnen «berstvahlen dürfte. Die Tänze L-» Alaäriloooa und I^a Hon»rol8v führte sic mit der ganzen Glutb südlicher Leidenschaft ruck «nnachachmlichcr Grazie auS, während sie in der Lraeovivavv LaS CHevaleresre