Volltext Seite (XML)
v« .n„<nra«ch« «,a»lr«»nd- «rKIxlnl >»,«» m« Vu,nohm« d« los« »«<>> e»n°. »»d I»«ttla,«o. wr dl« S4 mm dn», a°Ion«I. im , «„dlaild«z>rti >11 10 -KamiU-nan^igtn und Sl«ll,»a«1u-Ix L«d0k»ig«r 15). auswüll» »5, sük di« SO mm drcii« P«III- NrUamkz«»« «». au«»irl« 100, i«r di« S2 mm dr«Uk amll. Solon«N«iIe L5, auswärts 45 R: ichsp1«nnt-. P,ftsch«a.a»n«, > Lllpzlg Nr. IWA. 4em»Indk.OIro-a«n>»> 1u«, SrMb. Nr. N « enchaNmd die »»Mchr« B«>amck«achu«»g«n der Amishaupkmannschafl und der Slaatsbebörden in SHwirzenöerg, der Sinais- u. Üädlishen Sedörden in SH««derg, Lößnitz, Neustädlel, Sränhain, sonne der Finanzämter in Aue und SHoarzeaberg. Ls werd« außerdem verössenllicht: Die Bekanntmachungen der Stadlrät« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue im» Io»aimgeorze»stadt. Verlag E. M. DSrlner» Aue, Erzzs-. Aerngxtcher: »« 51 und 01, Uhnltz i«ml Aue) 410, Schn«»»«», 10, Sch»arM»«r- 551. vm-ianschrtsti »«Msteund «ueerzzeblrg». 4l»t«to«a - Aunohm« ftr dl« am NaAmMaz eil-«lm«di »un«i«r dk S Uhr lu dm «Mpl,«w4st,. ft«5m. Vu« «r»e»r pr di« Ausuohm« der liiusle«» «m v»g«Ichrl«d<u,n Tu,« ,°w« au drstlmmlrr Slrll« wird nlchl irgedm, au» »chl str dl, ÄI4llidell der durch S,n>Ipr«t«r aukegedmm Nn,«lum. — g,r Räch -ad« ,u. mrlm-l «ln,elaudl«e SchrlsWckr üdnuimml dl« Stil«. l«Nung »«I« Deranlwariuu,. — Uul«rd,«huuim< d«, Se- Ichdilibrirled» brgrüudm !i«!-xAttIpr>> a«. Del gahluu,^ « zu, und Nandu» gellen Debatte al, nicht ixe,Inda >l. «lchattdd«Ne« la: Uu«, odbnltz, Schänd«, Iwd Schwurzenbirg. Sonntag, den 6. Dezember 1928 78. Iahrg Nr. 283. Amtliche Bekanntmachungen befinden sich in der Beilage. Ä H Daß die logische Konsequenz des „Freundschaftsvertrags' von Locarno, der bekanntlich in seinem ersten Teile Frankreich ch die Zusicherung Ler Unverletzlichkeit seiner Ostgrenze verbürgt, und des Eintritts Deutschlands als gleichberechtigter Partner ... unzähligen Bösartigkeiten, die über Deutschland heute noch verbreitet sind, auf dem langwierigen Wege „staatsmännischer Taten" einzeln beseitigt werden müssen, dann wird der „Geist von Locarno" Jahrhunderte brauchen, ehe seine Wirkungen auf dem natürlichsten Gebiete, dem der Wiederherstellung der Wahr heit, zu spüren sind. Die Hauptsache, um die es sich für Deutschland handelt, ist über dem Meinungsstreit der letzten Wochen und den Neußer- lichkeiten von London völlig in Vergessenheit geraten. Es handelt sich um die natürliche Frage: Soll Versailles ewig von Bestand sein? Von englischer Seite ist dann und wann, von deutscher öfter betont worden, daß Locarno steht, bringt so den Beweis dafür, daß Takt und guter Geschmack noch lange nicht ein selbstvetständliches Gemeingut der deutscher» Öffentlichkeit ist. Der Terror in Südtirol. . München, 4. Dez. Sämtliche deutschen Richterin haben die Aufforderung erhalten, einen Ort in Alt - Italien als Amtssitz zu wählen. Sie werden zwangsweise in rein italienisches Gebiet versetzt und -urchitalienischeRich. terersetzt. Für die Ablenkung des p. t. Publikums von den weit- historischen Geschehnissen wird von der bezeichneten Presse auch sonst noch gesorgt. Mit der Affäre Schillings füllt sie ihre Spalten. Mag sein, daß dem Berliner Intendanten vom preußischen Kultusminister bitteres Unrecht zugefügt worden ist. Aber wozu denn deshalb diese Aufregung? Kommt es denn nicht jaden Tag vor, daß der Mächtigere dem Schwächeren seine Macht fühlen läßt? Es gab einmal eine sächsische Regierung, die verdiente und tadellose Staatsbeamte reihenweise aus dem Amte jagte, und wenn Lie Demokratie beiderlei Gestalt ans Ruder kommen wird, dann wird auch im Reiche ein gleicher Aufwasch vorsichgehen. Und kein Berliner demokratischer Hahn wird darum krähen. Don der pikanten Sauce, die zur Sache Schillings gehört, wird allerdings wenig Aufhebens gemacht. Es sind nämlich zwei Genossen, welche dem bürgerlichen Kultus minister di« Suppe eingebrockt haben. Sie heißen Dr. Seelig und Leo Kestenborg. Wer der letztere ist, darüber berichtet der „Deutsche Vorwärts" folgendes: Dor etwa zwanzig Jahren kam aus -der Gegend zwischen Wien und Lemberg ein junges, schwarzlockiges Bürschchen mit wulstigen Lippen und höchst arrogantem Auftreten. Es schien ihm nicht gerade glänzend zu gehen, und der Genosse Buchdrucker König aus dem ehemals 2. Berliner Wahlkreis erzählt heute noch, wie Kestenberg mit aus- gefranzten Hosen hier angelangt sei. Wie alle Leute seiner Art, hatte er sich sehr bald in der sozialdemokratischen Partei «ingenistet und arbeitete mit der Zähigkeit und Zielsicherheit, die man bei diesem Dolksstamm immer wieder bewundern muß, Schritt für Schritt auf seinem Wege vorwärts. Damals produzierte er sich auch einigemal« in öffentlichen Konzerten am Flügel, fand aber kein« günstige Kritik und zog sich deshalb mißmutig zurück, dieweil die Banausen von Kritikern in ihm durchaus keinen zweiten Liszt erkennen wollten. Um so energischer warf er sich jetzt auf die Kunst in der Partei, da bekanntlich unter Blinden der Einäugige immer König ist. , Er ging dabei schr rücksichtslos vsr und räumte jede Konkurrenz aus dem Wege, ja, er schonte noch nicht einmal sein« Stammesgenofsen und ging gegen seinen älteren Rivalen Guttmann in einer Weise vor, die der jüdische Lhefredak- teur Stampfer vom „Vorwärts? al« ,brutal" bezeichnete. Einige Zeit nach der Revolution tauchte Genosse Kestenberg plötzlich als ,^unstwart" fttp Preußen mit dem Titel Professor auf. Alle Welt war erstaunt, sofern Mit dem „richten" ist es so eine eigene Sache. Bekannt lich hatte die demokratische Fraktion einen Antrag im Reichs tag eingebracht, durch den die Entscheidung über die sog. Ab« findungder ehemaligen deutschen Fürsten dem Rechtsweg entzogen werden soll. Ueber diesen bolschewistischen Geschmack mag man streiten. Ein gan^ ausgesprochener Miß griff war es aber, daß die sozialistische Fraktion ausgerechnet Philipp Scheidemann als Redner zu diesem Kapitel herausstellte. Der ehemalige kaiserliche Staatssekretär war in seinem Element. Mit der ihm eigenen Demagogie, in. der er allen anderen Reichsboten über ist, fraß er alles, was Fürst ist und was sich nicht zur Republik, wie er sie sich denkt, bekennt. Mit einer Trän« in dem treuen Auge verkündete er: „Unser armes Volk lebt im Elend, in das es durch die Fürsten ge- stcßen worden ist." Nun, Hr. Scheidemann, Sie haben sich da l selbst überkugelt. Wer das Volk ins Elend gestoßen hat, Darüber zu urteilen, sind Sie gewiß zuletzt berufen. Und was Emmert« Sie «inst das unter der Nachkriegsblockade in Elend und Hunger zusammengebrochene Volk? Sie saßen als Gast Barmats im ersten Hotel des holländischen Luxusbades Zandvoort und lebten dort von dem Gelds des Großschiebers, man damals überhaupt noch staunen konnte. (Es gab ja in ganz Preußen keinen anderen Menschen, der diesen Posten hätte übernehmen können!) Als einmal ein de u t - scher Sozialdemokrat, der auf künstlerischem Gebiet sehr beschlagen ist, gefragt wurde, wer denn Kestenberg zum Professor gemacht habe, antwortete er ganz trocken: „Er sich selbst!" So etwas sitzt heutigentags noch im preußischen Kultus ministerium und spielt den Richter über verdiente deutsche Künstler! Wie dickfellig die Gegner sind, wenn es gilt, auch nur die ' gröbsten und kindischsten Verleumdungen Deutschlands aus der Welt zu schaffen, hafür ist ein Beweis die sog. Kadaver- lüge. Bekanntlich war während des Krieges in der eng- lischen Press« behauptet worden, die Deutschen hülfen dem (durch die völkerrechtswidrige englische Blockade entstandenen) > Fettmangel dadurch ab, daß sie di« Leichen der Gefallenen D und Gestorbenen zu Seife verarbeiteten. Trotz allen Drängens vernünftiger Parlamentarier hatte die englische Regierung sich I geweigert, diese unverschämte und lächerliche Verleumdung als M das zu erklären, was sie ist, nämlich als eine Ausgeburt der U fluchwürdigen Phantasie der Northcttffleute. Jetzt hat Dr. Luther M persönlich Chamberlain „unter Berufung auf di« Autorität der I deutschen Regierung" mitgeteilt, daß die Kadavvrgeschichte M „niemals irgendeine Begründung gehabt" habe. Daraufhin hat M sich Chamberlain bewogen gefühlt, im Unterhaus« zu erklären, Mdaß die britische Regierung dieses „Dementi" annehme und Mdarauf vertraue, daß dieser falsche Bericht niemals wieder- Mvufleben werde. D den Anfang einer neuen Entwicklung bedeute. Zugleich ist M aber, sobald auch nur Andeutungen über den Versailler Pakt M fielen, von Frankreich und auch von England her energisch I abgewinkt worden. Wie denkt man sich aber einen ersprieß- H lichen Fortgang des angeblichen guten Einvernehmens, wenn A die ungerechten und auf bewußter Verkennung der Tatsachen ' beruhenden Bestimmungen des sog. Friedensvertrags verewigt s werden sollen? an dem die Tränen Ihrer verzweifelten Landsleute klebten. Und -wenn Sie im Lande waren, da feierten Sie damals in Ihres Genossen Helphand-Parvus Schlosse zu Schwanenwerder mit die üppigsten Feste. Noch heute, wo Sie als zwar sehr rüstiger, aber im Ruhestand lebender Oberbürgermeister Riesen einkünfte beziehen, kann man Sie in den ersten Hotels an einem Tisch mit ehemaligen preußischen Prinzen sehen. Nein, es steht Ihnen sehr schlecht zu Gesicht, wenn Sie, ausgerechnet Sie, Eindruck bei den „Proleten" schinden wollen, denen Sie ein ganz und gar nicht proletarisches Leben vorleben. Tschechische „Rechtspflege". Prag, 4. Dez. Zu Beginn der diesjährigen Frühjahrs- messe war bekanntlich eine Bande t s ch ech i s ch e r F asch i st en in die Gasthausräume des Deuts chen Haus es in Prag eingedrungen und hatte von den dort anwesenden Gästen, be sonders Studenten, verlangt, daß sie die Mützen und Bänder ablegten. Als diese sich nicht sofort der Aufforderung fügten, hatten die Banditen auf die Studenten mit Stöcken dveinge- schlagen, und erst rasch herbeigeholte Hilfe hatte dem Ueberfall ein Ende machen können. Heute hatten sich nun dies« tsche chischen Helden vor dem Lanidesgericht wegen Hausfriedens bruch zu verantworten. Der Senat sprach jedoch sämtliche Angeklagten von diesem Verbrechen'f r e i, da ihnen „eine böse Absicht nicht nachgewiesen" werden könne. in den Völkerbund zunächst dievölli,ge Räumung des besetztenGebietes sein muß, ist auch von amtlicher deutscher Seite oft genug gefordertHoMN- Aber die Vertrags- gegner denken gar nicht daran, diese Folgerung zu ziehen. Wir wissen heute noch nichtAinmal, ob Frankreich seinen Standpunkt aufgegeben Hat/^ LS: bekanntlich bis vor nicht allzulanger Zeit dahin festgelrgt war, daß der Lauf der Besutzungsfristen der zweiten und dritten Zone nach nicht ein- mal begonnen habe. Abgesehen davon enthält der Pakt von Versailles zahlreiche andere Bestimmungen, die ein friedliches Zusammenleben der Gegner des Weltkrieges, geschweigedenn ein freundschaftliches, unmöglich machen. So sei daran erinnert, daß er aufgebaut ist auf der Lüge von Deutschlands alleiniger Schuld am Weltkriege. Wohl hat die deutsche Negierung dieses Schuldanerkenntnis von 1920, wenn auch nicht in der wünschenswerten Form, widerrufen, aber bis her hat noch nichts darüber verlautet, daß di« Gegner von dem Widerprf Notiz genommen oder gar ihn anerkannt hätten. Berlin, 4. Dez. Der Ausschuß für vaterländische Arbeit der Deutschen Burschenschaft erläßt folgende Kund- gebung: Die Deutsche Burschenschaft richtet in ernstester Besorgnis. die Aufmerksamkeit der deutschen OesfeNt- lichkeit auf Tirol und Kärnten. In Südtirol wird da» Deutschtum aufs Dlut unterdrückt, gegen Nordtirol mehren sich die Drohungen Italiens, gegen Kärnetn richten sich jetzt erneut die Anstrengungen der Führer Südslawiens. Kärnten und Tirol, zwei Kernstücke der jetzigen Republik Oesterreich», sind von Fänden stärker denn, je bedroht. Denn diese' Kernstücke fallen, vergeht Oesterreich; wenn Oesterreich vergebt, verdirbt das Deutsche Reich. Die Deutsche Burschens ich ast gelobt.Tirol und Kärnten die Treue. Sie wM zu ihrem Teil mit ganzer Kraft dahin wirken, daß die Pläne der Usurpatoren zuschanden werden/ und daß ein groß deutsches Reich in der Zukunft entsteht, getragen von dem ein heitlichen Dillen all« Schichten unseres Volke, Bezeichnend ist, was ein« angesehene deutsche Zeitung zu fdiesem Vorfall schreibt: Chamberlains Auftreten gegen das Leichenfettmärchen ist eine staatsmännische Tat, die ihm Ehre macht. Ls gehört Mut dazu. Das soll anerkannt werben . . . So weit sind wir schon, daß die endlich« Zurückweisung einer frechen Verleumdung als ein« staatsmännische Tüt angesehen wird! Und soweit ist der „Geist von Loearn o" schon vorgeschritten, daß es einer persönlichen Intervention des deutschen Reichskanzler» bedurft«, um den englischen Außen minister dazu zu bringen, nicht etwa sein Bedauern aus- zusprechen, daß sich die Kadaverlüge noch 7 Jahr« nach dem Kriege unter dem Protektorat der englischen Regierung halten konnte, sondern nur ein „Dementi anzunehmen". Wenn die Streiflichter. Was wir- aus Derfatlles? Rücknahme -er Äa-averliige eine Tal? Der -eutfchr Künstler und -er „preutzische Kunstroarl" aus Galizien. Schei-emanu von Zan-voort als Fürstenfresser. Immerhin hat die Reise des Kanzlers und des Außen- Ministers wenigstens den Erfolg gehabt, Chamberlain zu dieser „staatsmännischen Tat" zu veranlassen. Sonst sind Lie Resul tate, wie der „E. V." schon ausführte, gleichNull. Dl« Be währungsfrist, von der unsere Minister sprachen, ist ergebnislos verstrichen und von einer Besserung -der Gegner ist nichts zu spüren. Wir haben trotzdem unterzeichnet, wir mußten unterzeichnen, nachdem di« geschickte Taktik von London und Paris ein Zurück unmöglich machte. Ein Berliner demo kratisches Blatt, das stramm für Locarno und London war, bringt nun, um sein« Leser von dem Mißerfolge abzulenken, schöne Bildchen, z. B. von dem „schweizerischen Kellner, der Dr. LuHA.das Essen serviert", und dem „fran^.iMchen Dienft- mädchen-^gs für.Dr. Stresemanns wohlverdiente Nachtruhe! sorgt". Die „Großmacht" Presse, besonders die Berliner, die voll Verachtung auf M Proüinzzeitun-AsN zu blicken oet-