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- -7 « Silben nnb' Donnerstag, den 28. September 1911 Nr 226. Das Wichtigste. * Nach der Montag abend in Berlin eingegangenen nur noch einige unwesentliche redaktionelle Aenderungen während das Berliner Protokoll über die Abmachun schaster Italiens nach Konstantinopel abreisen, um der kten e, das erst Ende Oktober zusrm reich allgemeine Erleichterung und Zufriedenheit des hervortretende Frage ist, ob die Erledigung der letzten KEitzwe rnr sche Nachgiebigkeit erreicht worden ist oder nicht einem gewissen Grade darauf schließen. Wir dagegen IMbliM miS ArendS. » gsd. Matar. Lichtenstein. 7 u xaa ksaarvellr ast« LtLoäoksa. aus visls öo- äoa, votstr vir und Rindsleder, für Qualität zu äußerst 4075 « 16« « tltvou k«rii.»T. B« sltal« Sichert » To.) Hau-t^JuserliauSorga» i« «mt-g-richttbezirk 07 » 648 » Möchten es nicht ohne weiteres annchmen, sondern für wahrscheinlicher halten, daß man diese Punkte über haupt nicht vertraglich niederlegt, sondern von dem Ab kommen vollkommen getrennt hat und auf dem Wege diplomatischen Notenaustausches zur Er ledigung bringt. Natürlich wäre die Vorbedingung zur Beschreitung eines solchen Weges, daß ein gewisses Maß gegenseitiger Verständigung bereits vorhanden ist. Wenn z. B. die Fragen der marokkanischen Schutzbefohlenen und der konsularischen Gerichtsbarkeit durch Notenaus tausch erledigt werden, so bleibt der deutschen Negierung naturgemäß volle Freiheit des Handelns, und der tech nische Vorteil dieses Verfahrens würde besonders dann hervortreten, wenn die Meinungsverschiedenheiten sich nicht beheben ließen. Dann würde der Zustand in Marokko der gleiche bleiben wie bisher, und das ist ja eben derjenige Zustand, dessen Beibehaltung für uns am wünschenswertesten wäre. Auf der anderen Seite ist dann das Abkommen langst beschlossen. Alles in allem sind also derartige Abschiebungen von Einzelfragen Puf das Geleise des Notenaustausches praktisch und an, daß der Bundesrat das Kongoabkommen bereits in der zweiten Oktoberwoche beraten wird. Nach dem Abschlusse der Verhandlungen wird das Resultat amtlich Deutsches Reich. Berlin. (Die parlamentarische Behandlung.) Wie wir hören, wird dem Reichstage das deutsch-französisch« Kongoabkommen zur Genehmigung vorgelegt werden. nenden deutschen Offizieren die Nachricht haben zu- gehen lassen, daß sie an einem eventuellen Kriegs gegen günstigen wollen, ein Unternehmen, das nur zu leicht mit einer Katastrophe endigen kann. unstatthaft fei die Hergabe von Pfarrgrundstücken zu politischen Agitationsverfammlungen, da cs eine be dauernswerte Schädigung des seelsorgerischen Einflusses eines Pfarrers auf seine Gemeinde darstelte, ivenn Geist liche dort ohne seine Zustimmung Agitationsreoen hiel ten. — Viel nützen wird diese Verfügung freilich mcht, Verbreitetste Zeitung t» ««t»-ertcht»be»irr Pen zu landen, muß man zunächst solche eingeschifft haben, und davon ist bisher nichts bekannt geworden. Es könnte bei dem Zustand der heutigen Publizität gar nicht unbemerkt geschehen. Zu einer wirksamen Lan dung braucht Italien mindestens 30 000 Mann aller Waffengattungen; glaubt irgendein Meir sch, der mit sei nem eigenen Verstände zu denken gelernt hat, daß eine solche Truppenzahl eingeschifft werden konnte, ohne daß es bekannt wird? Dazu gehören lange Vorbereitungen, denn höchstens England besitzt bei seinen ständigen Trupi- penvcrschickungen nach den Kolonien eine genügende An- ! zahl von entsprechend ausgerüsteten Transportschiffen um eine solche Truppenzahl von heute auf morgen auf- neamcu zu kömzen. Im übrigen weiß Italien, daß ein gewaltsamer Angriff aus die Türkei 'ehr wohl der Anfang einer Liquidation der ganzen europäischen Türkei bedeuten könnte, bei dem cs möglicherweise Wichtigeres verlieren würde, als cs in Nordafrika zu erwerben hoffen darf. Es ist da her zu erwarten, daß das offizielle Italien sich nicht von dem Lärm der Menge binrcißen, sondern sehr be hutsam und besonnen vorgehen und möglichst durch dip - knurr ROM oUpkLkt' in Sachen der Tripolisfrage nvch in keinerlei Form und von keiner Seite offiziell an die deutsche Tiolomalie herangetreten worden ist, wodurch die Wiener Meldung hinfällig wird, nach der Deutschland und Oesterreich-Un garn bereits in offizieller Weise zu der Angelegenheit Stellung genommen hätten. lematifche Unterhandlungen und ohne Gcwaltsaktivn vorzunehmen. * Die angesehene Bank vf Egypt in London ist mit Passiven von etwa 20 Millionen Mark in Zahlungs schwierigkeiten geraten. * In dem Dorfe Zbernik (Böhmen) zerstörten 2000 ausständige Textilarbeiter acht Wirtschaftsgebäude und vernichteten die Vorräte. * Am Zusammenhang mit einem Ausstande der Ar beiter in den Waggonfabriken von Swansea (England) kam es dort gestern abend zu ernsten Unruhen. Die Menge richtete großen Schaden an. Tie Polizei war mmchtlos; erst als Verstärkungen eintrafen, wurde die Ruhe wieder hergestellt. Zehn Polizeibeamte wurden verletzt. * Aus Saloniki wird gemeldet, daß die Cholera infolge der Verheimlichung von Erkrankungen zunimmt. * Der Generalgouverneur von Andien hat im Interesse der Eingeborenenbevölkerung die Ausfuhr von Neis vor- Abergehend verboten. Früher Woche«- und Nachrichtsblatt Tageblatt fit MM Mit, Mias St. Wist, MWnt, Nimm, MM vlNmÄns, MW Li. Ms, St. z«A Ct. West StnitM Aim MmMn, SMiMl »t TMe« Amtsblatt fürdasKgl.Amtsgericht««ddeuSta-tratr«Llchtenftei« Atteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — — — «1. AchrstM«. es ohne den franzöfischen Vormarsch nach Fes kein! Agadir gegeben hätte, und daß ohne die provozierende und plumpe Intervention Englands der deutsche Kreuzer möglicherweise schon längst wieder von Agadir zurück- berufen worden wäre, nachdem sich die dortige Gegend einigermaßen beruhigt hat. Der „Tanin" möge sich erinnern, daß Deutschland niemals materielle Vorteile aa für »Ke Schlacht- t ro k» L«mda«»tchk- ^«icht mit so»/, Taro. Italien iich keinesfalls beteiligen sollten. Auch Eng land soll bereits einen gleichen Schritt unternommen haben. Was Deutschland anlangt, so lag zu einer der artigen Mitteilung schon aus dem Grunde kein Anlaß vor, weil die deutschen Offiziere in dem türkischen Heere nicht als Truppenführer, sondern als Instrukteure an- gcstcllt sind. — (Frhr. v. Marschall beim Großwesir.) Der wie der vom Urlaub nach Konstantinopel zurückgekehrte deut sche Botschafter, der den Großwesir telegraphisch ge beten hatte, ihm für gestern eine Zeit zum Antrittsbesuch zu bestimmen, wurde von, Großwesir gebeten, bereits Montag mit ihm zufammenzutreffen, woraus beide Staatsmänner nvch vor Beginn des außerordentlichen Miuistcrrats eine lange Besprechung über die tripoli- taniiche Angelegenheit hatten. — (Eine Umfrage) über ihre Stellung zur Marokko- Angelegenheit hat die „Nheiu.-Westf. Ztg." an 265 Reichstagsabgeordnetc gerichtet. Während die einen für ihre Verschiebung auf spätere Zeit sich aussprachen, waren andere (Erzberger) ausdrücklich gegen Vertagung. Der konservative Abg. Henning hält eine später krie- gerisct>e Auseinandersetzung in absehbarer Zeil für un vermeidlich. Der sächsisch-konservative Abg. Wagner- Freiberg aber schreibt: „Ter deutsche Neichswagen ist in der Marotkofrage vom Fürsten Bülow derart ver- sein Ziel zu erreichen suchen wird. . fahren worden, daß es für seinen Nachfolger in der Was die Bemerkungen eines türkischen Blattes be- Tat sehr schwer sein wird, tür unser Voll das herauszu- trifst, wonach Agadir die ganze Tripolis-Frage aufqerollt . schlagen, ivaS es hätte erreichen können, wenn von An habe, so stellt der „B.Lok.-A." zutreffend fest, daß sang an zielbewußte Energie gezeigt worden wäre." — Sehr richtig! — (Kardinal Kopp gegen die politische Agitation dec Geistlichen.) Wie aus Breslau gemeldet wird, hat der dortige Kardinal-Fürstbi'chof Kopp eine sehr bemerkens werte Verfügung erlassen, die sich gegen die politische Agitation der Geistlichen in Oberschlesien, in erster Linie der polnischen, richtet. Es heißt in der Verfügung, wsoo« S72 « SS2 b, S » S40 » S91 00 « 1660 " 1V8S tz 1080 ' emxüstitt 16 2UM LrSUL viele« Statt erscheint täglich außer Sonu- und Festtag« »achmMag» Mr den folgenden Lag. — viertelsätzrticher Lepigiprei» 1 Mk. 80 Pfg^ durch die Post bezogen 1 Mk. 7b psg «turetne Lummern 10 Pfg. LrsteUunge» nehme« außer der Erpedttion in Lichtenstein, Srviikurer Ltr. Nr. 5d, alle Latserltchen postanstatte», Postboten, sowie die Austräger entgegen- rnseiate «erden dir fliufgespalten« Lr»ndreile mit 1V, für aurnrstrtige Inserenten mit 18 Pf-, berechnet. NedlameMe SO Pf-. IW amtlichen Teile kostet die pvetspalttge Seile SV psg. Fernsprrch-Anschlutz vr. 7. Inseraten-Zlnnahme täglich di» spätesten» »or«itta-o 10 Nhr. Telegramm-Adresse: Tageblatt. richtig. Es bleibt nunmehr noch die Erledigung der Kom- Pensativnsfrage in Mittelafrchka, und cs ist zu erwarten, daß die französische Presse ein großes Geschrei erheben wird, um diese Konzessionen möglichst klein zu machen vder ganz ausfallen zu lassen. Was betrifft, so ist ja die Kompensationsfrage von aus schlaggebender Bedeutung für die Beurteilung des gau- ' zen Handels. Was französische Zeitungen darüber ge bracht haben, ist ungenau, und es hat deshalb keinen Sinn, sich im einzelnen damit zu beschäftigen. Man weiß auch nicht, bis zu welchem Grade die englische und französische Regierung sich hier bereits geeinigt haben, ob es sich nur noch um das Vorhandensein von schwebenden Einzelfragen handelt oder vb noch grund- ! sützliche Meinungsverschiedenheiten vorhanden sind. Wir von der Türkei verlangt oder gezogen, im Gegenteil warten mit größter ^mnnung das Weitere ab, und schweres Geld in die türkischen Bahnbauten gesteckt hat Lie deutsche Regierung wird wissen, wieviel nach innen zu einer Zeit, als für Anlagen in Anatolien nirgend- und nach außen von der endgültigen Gestaltung der wo anders Kapital aufzutreiben war. Trotzdem werden Kkngvs-Kompensationcn für das Deutsche Reich ad- schon seit einiger Zeit aM Bosporus Engländer in jeder Kängt. ' Hinsicht bevorzugt. Englische Offiziere dienen in der Pforte die Wünsche und Ansprüche Italiens vorzutra- -ocegunvlungcn >nnv vu» vee,ullai uinnruj gen, welche von denen der Presse vermutlich sehr ver- bekanntgegeben werden, wahrscheinlich schon am Ende schieden sind und aller Wahrscheinlichkeit nach in der dieser oder am Anfang der nächsten Woche. Dem fran- Ä'rlUottA ! ^kKte, und die größeren Schiffsbestellungen gehen nach AI k 447v» . j England, wie auch die türkischen Schiffahrts-Gcsellschrs- ——..—2 —..- ... — 3--,—Die „Köln. Zeitung" meldet aus Rom: In der gest-, ten in englische Hände übergegangen sind. Der „Tanin" französischen Antwort sind an dem MaroNvabkommen rigen Unterredung des türkischen Geschäftsträgers mit möge sich lieber fragen, wer wohl eigentlich der Spiritus ' . . - -- - ... „ -- - twii, Minister des Aeußcrn di San Giuliano kam der! rectvr bei dem italienischen Vorgchen gegen Tripolis Wunsch der Türkei zum Ausdruck, die schwebenden ist. Deutschland doch ganz gewiß,nicht; und auch Frank- Streitfragen auf freundschaftliche Weise zu regeln. Dec recck mit seinen gewaltigen finanziellen Interessen in Minister stellte die Unmöglichkeit für Italien fetz, Wohl- der Türkei, deren Hauptgläubiger die Republik ist, wird begründete Anwartschaften preiszugeben und drückte gewiß nicht ein Aufrollen der orientalischen Frage be gleichzeitig den Wunsch aus, gute Beziehungen zur - - Türkei zu bewahren. Hierzu ist noch zu bemerken, daß Uebcrhaupt empfiehlt es sich, in dieser Zeit, wo die während das Berliner Protokoll über die Abmachun- Alarmgerüchte schon wieder so dicht durch sie Luft) gen in Marokko dem Reichstage in Gestalt eines Weiß schwirren, die Sachlage in aller Ruhe ins Auge zu buchs zur Kinntnisnahme zugehen wird. Man nimmt fassen. Erst am 3. Oktober wird der neuernannte Bot- < ' " ° " ' ' ' " Markt Nr. 10. 2. Hauptsache nur eine wirksame Regelung der Wirtschaft- zösischcn Parlamente, das erst Ende Oktober znsam- Tie Garantiesraqen für die marokkanische Zukunft licken Stellung Italiens in der Cyrenaika im Äuge mentritt, werden die Abkommen ebenfalls oorgelegt sind also erledigt, und wie es scheint, herrscht in Frank- ^^kn. Ob diese Regelung dem Begriff eines Protek- werden. . reich allgemeine Erleichterung und Zufriedenheit des- Orales mehr oder weniger nahckommen wird oder mast, j --- (Die deutschen Offiziere in der Türkei.) Die „Köt- wegen. Eine in der deutschen Oesfentlichkeit jetzt mehr ist nicht abzuiehen, solange die Absichten der itailienischen nische Zeitung" meldet aus Berlin: Nach einer auch in hervortretende Frage ist, ob die Erledigung der letzten Regierung nicht genau bekannt sind. Einstweilen wird, ) deutsche Blätter übergegangenen Mitteilung soll die urundsäklichen Meinungsverschiedenheiten durch d eu t- ! ^ic cs in solchen Fällen üblich ist, durch Einberufung > deutsche Regierung den in der türkischen Armee die- sche Nachgiebigkeit erreicht worden ist oder nicht, f einiger Reserven und Instandsetzung emiger Schisse ein ! — Die französischen Mitteilungen ließen neulich bis zu! gewisser --ruck ausgeubr, der die^Pwrte geschmeidig > einem aewiisen Grade darauf schließen. Wir dagegen wachen wll. a.en Gerüchten von ^eindseligkettcn oder § gar von bereits erfolgten Landungen sollte man sich hüten, ohne weiteres Glauben beizumessen. Um Trup-,