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82. IayrgKKg. Nr. 108. Sonnabend / Sonnlag 15. / 16. September 1923 Amtlicher Teil die t Sdruff Finanzamt Nossen. Nr. 1784 1. Zus» rffend Stt dLulsHe FnedensvorKlag oorrag. wcan connw von vornherein weiter annehmen, M °?b man im übrigen Auslande diese französische Feststellung M nur bestätigen, sondern sogar stark unterstreichen würde. Und dazu lag auch aller Grund vor. Denn Dr. Streso und dazu lag auch aller Grund vor. ^ann hat das zwischen ihm und Volncarö im Gange befind- >sten aut »neid. )reis- hwirt hrten Ltall- karkt- utter, Ge- deren : er- i der und »den für und hsen: zu S cms- iaßig U, 4. en: l. t bis 638), 2,54 alben lachl- ästete 2,84 ngere Kühe Mig - bis Mill, t bis Mill, mmel i bis Merz- ;e der "U)e Wpier geicyicrr oaourcy gesoroerr, oag er oen cym von Poincarö zugeworfenen Ball auffing und sofort zurückgab. Der französische Ministerpräsident hatte bekanntlich be hauptet, daß der deutsche Kanzler in Stuttgart nicht mehr angeboten habe, als Frankreich laut Versailles vertragsge mäß fordern dürfte. Dr. Stresemann aber beweist einwands frei, daß das von ihm wieder aufgenommene Angebot Dr. Cunos tatsächlich über Versailles hin aus geht, und daß Frankreich außerdem die ihm von Deutschland ange botenen Garantien sofort „mobilisieren" könne. Um z ent- is — lkarkt- Uliche !aufs- n, er- chsen, es noch deutlicher zu sagen: wenn Frankreich heute das von Dr. Stresemann nunmehr auch finanztechnisch for mulierte Angebot annimmt, so hat es morgen bares Geld in der Hand, und bekanntlich war das bisher doch immer eine seiner Hauptforderungen. Man lese die Einzel heiten darüber in der Rede des Kanzlers selbst nach. Sie sind so einfach und klar, daß sie von jedermann ohne weiteres zu erfassen sind. Selbstverständlich knüpft Dr. Stresemann daran »ic Feststellung, daß im Falle der Akzeptierung die F r a g e d e r N ä u m u n g sich gl . hsam von selbst erledigt. Mit dem Tage, an dem absolut sicher ist, daß Frankreich zu einem ganz bestimmten Termin in den Besitz größerer Zah lungen kommt, ist ja auch der letzte Grund für die weitere Aufrechterhaltung der Besetzung hinfällig. Und es verstand sich ferner von selbst, daß der Kanzler außerdem die Forde rung nach der Rückgängigmachung der Ausweisungen der treuesten Söhne des deutschen Vaterlandes und die Annullie rung der zahllosen Gewaltnrtcile forderte. Um aber auch die letzte Möglichkeit gegnerischer Fälschung der deutschen Absicht zu unterbinden, schloß Dr. Stresemann mit dem Hinweis, daß die deutsche Industrie in ihren führenden Persön lichkeiten die bedingungslose Zusage zur Garantie der Zahlungen an Frankreich erneuert hat. Deutschland sei entschlossen, die Folgerungen aus dem verlorenen Kriege zu ziehen. Nun muß Frankreich zeigen, daß es gleichfalls den Frieden will. Ja, so steht es in der Tat. Die erwähnten französt- fischen Prcssestimmen rechtfertigen zunächst auch die Be fürchtung mäst, daß Poincarö wiederum ohne weiteres Nein sagen könnte. Aber wir haben andererseits so viele schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht, daß auch das nicht ganz außerhalb des Bereiches des Möaliclien erscheint, und vanni kommen wir zu dem mehr minder vcvenoamen innenpolitischen Teil der Rede. Der Kanzler hat hier in geschickter und überzeugender Weise den bayerischen Kronprinzen Rupprecht zum Zeugen dafür aufgerufen, daß heute nichts gilt als das Reich und seine Zukunft. Die Sicherung dieser Zukunft aber verlangt die Zusammen fassung und die äußerste Anspannung aller Kräfte der Ration. In der letzten Zeit ist ein bedenkliches Spiel ge trieben worden, indem man gegen die Regierung mit dec Unterstellung agitierte, daß sie der bedingungslosen Kapi- IV. Nachzahlung, Bestaudsauzcigen. 1. Für di« am Abend des I6 Sepikwoer 1923 vo-yand nen Bestände an Roggen und Weizeb, bez. Roggen- u. Weizenmehl haben die Alühien, Mehlgrosthändier, Bäcker und Kleinhändler gemäß Anordnung der Reichsgetletdestelle zur Abführung an diese die Differenz zwischen dem bisherigen und dem neuen Getreide- bez. Mehlpreise mit Gebühren an den Kommunalverband zu entrichten. 2. Die nächsten Getreide-, Mehl- und Kreiebestandsavziqen sind daher nach dem Stand« vom Sonnrag» den 16 September adends aufzustelle« und nebst Brotmarken und sonstigen Unterlagen (Kausscheine und M.hlsezugsschnne) am Montag» den 17. September d. I. bei der AmlShauplmannschasr emzureichen. Diese Anzeigen umfassen also nur die Zeil vom 3. dis 16. September. Die am 18. Sep tember nicht emgegangenen Bestandsanzeigen werden auf Kosten der Säumigen herveigezogen. Zu beachten ist, daß die neuen Brotmarken, die erst am 17. September Gültig keit erlangen, aber vor dem 17. September beliefert worden sind, den Bestandsonzeigen Vicht beizufügen sind. D e auf diese Marken bereits verausgabten Brot- und Mchl- mengen sind dem am 16. September abends vorhandenen Mehlbestand mit h nzuzurechneu. V. Verschiedenes. 1. An den in der Bekanntmachung vom 27. Juru d. I. erlassenen Backoorschuften wird nichts geändert. II. Brotprsise Dis Brotpreise für das Schwarzbrot betragen die vo n 17 September ab geltenden Brotmarken 1 180000 Rik. für das lex 2240000 Md. für Las 1900 Gramm-Brot. III. Gewicht und Höchstprris für Semmeln. Der Höchstpreis für Semmel mit einem Gewicht von mindestens 70 bis 75 § betrügt 116000 Mk. Nach der Stuttgarter Rede Dr. Stresemanns hatte Poincaro mit einiger Verzögerung geantwortet, und nun- ">ehr liegt bereits die Erwiderung des deutschen Kanzlers dor. Man sieht, die Erörterung zwischen Deutschland und Frankreich ist in vollem Gange. Als Dr. Stresemann am Mittwoch abend seine bedeutsame neue Rede vor einem «reise deutscher Pressevertreter in Berlin hielt, erwartete man nicht nur im Auslande, sondern auch bei uns von ihm, °aß er in seinem frischen Willen zur Aktivität den deutsch- MZösischcn Konflikt entschlossen einen Schritt näher der Losung bringen werde. Man kann mit Befriedigung sagen, °aß er die Erwartung auch nicht enttäuscht hat. Schon aus °sn ersten französischen Zeitungsstimmen erhält er die Be- llatigung, daß er die Reparations- und Ruhr- trage in der Tat ein Stück gefördert habe, und meser Eindruck mußte sich in Frankreich noch verstärken, so bald ver vollständige Wortlaut der Ausführungen des Kanz lers vorlag. Man konnte von vornherein weiter annehmen, * Der Vorschlag des Kanzlers wird von Ler französischen Presse als ein Schritt vorwärts bezeichnet, andere Blätter be harren aber bet der Formel, daß erst gezahlt werden muß, ehe das Ruhrgebiet geräumt wird. * Der Ältestenrat des Reichstages beschloß, von einer so fortigen Einberufung des Reichstages abzusehen. Man rech net mit einer Tagung gegen Ende September. * Zwischen Italien und Sudslawicn hat sich die bestehende Spannung sehr verschärft. Angeblich sind umfassende militä rische Maßnahmen getroffen. * In Barcelona ist eine Militärrevolte ausgebrochen und der Belagerungszustand verhängt worden. Oeffentliche Aufforderung zur Entrichtung einer Abschlagszahlung auf die staatliche Ge werbesteuer für die ersten 3 Termine des Rechnungsjahres 1923. Nach dec Notserordnung vom 30. August >923 — Sächsisches Gesetzblatt Seite 431 — ist auf kne lü- den 15 Mai, 15. August und 15. November 1923 geschuldeten Teil zahlungen der staatlichen Gea erbesteuer für das Rechnungsjahr 1923 e ne Abschlags zahlung in Höge des 450lachen Betrags der für das Rechnungsjahr 1922 festgesetzten Steuer zu entrichten. Besondere Steueibe'cheile hienür werden reicht zug«stellt. Die Steuer psi cbrigen werden lediglich hierdurch «ufgefordert, den 450 fachen Betrag der staatlichen Gewerbesteuer, die ilwen durch den O^ewerdest-uervescheid für das Rechnungs jahr 1922 sanier Ziffer 1) bekannt gegeben worden ist, bis zum 17. September1923 zu zahlen. Wud dis Abschlagszahlung nicht rechtzeitig entrichtet, so ist bis zum Empfang eines Steuerbescheids für das Rechnungsjahr 1923 für jeden der Fälligkeit der Abschlagszahlung folgenden an^eiangenen Kaiendermonar ein Zuschlag von 50 v H. der rückständioen Absctnagszabiung zu zahlen. Außerdem ist nacb Ablauf der Zahlungs frist zwangsweise Beitreibung zu gewärtigen. Die Zahlung dal an die im Gewerdesteuerbescheid für das Rechnungsjahr 1922 angegebene Seuerhebrstelle, atsoOrtsstrnereinnahmr (nicht Fina zkoff ) unter Vorlegung des Gewerbesteuer- descheidesover beiUederweisung unter Angabe der am Kopfe des Bescheids angegebenen Nummern des Steuerbezuks, der Hauplsteu-lirste und des Gewerbefteuersollduchs sowie unter der Bezeichnung: „Abschlagszahlung auf die Gewerbesteuer 1923' zu erfolgen. Zn dieser Abschlagszahlung auf die staatliche Gewerbesteuer kommt noch eins Ab schlagszahlung auf dir von der Gemeinde festgesetzte Zuschiagsteuer. D'e Höhe und der Zahlungstermin dieser Abschlagszahlung wird von der zuständigen Ortsstcuereinnahme bekannt gegeben werden. A^1*n4l1A1*5t11k*Ll1111^ Nachdem mit Genehmigung der Reicht regierung Vlvetk f dje ReichSgetreid stelle die an sie von den Kommu- naloerbänden zu entrichtenden G irerdepreise mit Wukung vom 17. September d. I. für Roggen vor 36 000000 Mk. auf 660000000 Mk. und für Weizen von 56000000 Mk. auf 760000000 Mk. für die Tonne erhöht hat, auße-dem auch die Löhne und kne Preise für Kohlen, Materialien usw. weiter gestiegen sind, hat sich der Ernährungsausschuß für das Gebiet des Kommunaiverbandes Meißen-Stadt und -Land gezwungen gesehen, für d>e a»s Umiagegrtreidr he>g-stellten Erzeugnisse an Mehl, Brot und Semmeln mit Wirkung vom 17. September V. I. ab d'.e aus nachstehenden Bestimmungen er sichtlichen Pr-ile festzusitzen: I. Mehlpreise. 1. Der Höchstpreis, den die Bäcker und Mehlhändler für den ckr Mehl, trei Bäck-rhauS, an die Mühls zu enmchien haben, beträgt ad 17. Septsmber 96013412 Mk. für 85»/,iges Noggenmehl und 108542835 Mk. für 85°/Hges Weizenmehl. 2. Die Bäcker und Mehlhändler haben vom I7. September ab bei Ausstellung der Bezugsscheine für den ckr Mehl 16000000 Mk. Gebühr zu entrichten. 3. Die Mehlhöchstpreise, welche die Bäcker und Mehlhändler fordern dürfen, betragen für die vom 17. September ab geltenden Brotmarken beim Bezüge von weniger als 2o ks für Roggenmehl: 1400000 Mk. für 1 ohne Beutel, für Weizenmehl: 1600000 Mk. für 1 llF ohne Beutel. 2. Erfolgt vor dem 17. September eine Verausgabung von Brot- und Meh'mengen auf Brotmarken, die erst am 17. S-ptember Güliigken erlangen, io sind berens die neuen Preise zu zahlen. Vom 17. September «d sind auch für Brot und Mehl auf Marken, die auf die Zen vor dem 17. September lauten, die neuen Preils zu nunchun. 3 Die neur», vom 17. September ad güi igen Brotmarken sind vnr mit der ihnen ausgedruckren Menge Brot oder Mehl zu beliefern, also auf Teil IN und 1L zusammen nur ei« Brot. 4. Zuwideihandlungen gegen die Bestimmungen dieser Bekanntmachung werden nach dem Reichsgesitz üder die Regelung des Verkehrs mit Getreide vom 4. Juli 1922 in Verbindung mit dem Gesetz zur Sicherung der Brotoersorgung im Wirckchaftsjahce 1923/24 vom 23. Juni 1923 bezw. auf Grund des HöchstpreisgesetzeS bestraft. Meißen, am 13. Sept. 1923. NommunalverbanS Mkißen-Stadt und -Land. Ne. 66 2 I. Tie Amlshauvtmannschaft. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Reichskanzler Dr. Stresemann entwickelte in einer Rede vor deutschen Pressevertretern einen neuen Reparations-Zah lungsplan. neu. lenlir. »große kung. Erklärung. Der Verein Deutscher Zeitungs-Verleger (Herausgeber der ! deutschen Tageszeitungen) E. V. hat sich veranlaßt gesehen, fol- ! gende Erklärung abzugeben: „In der letzten Zeit ist vielfach und von verschiedenen Ver- j bänden der Versuch gemacht worden, unter Androhung von - Boykott und anderen Schädigungen bei einer Weigerung, Zei tungen zur Veröffentlichung von zum Teil umfangreichen Er- - klärungen und Artikeln im einseitigen Interesse der. betreffenden : Verbände zu nötigen. Auf die gleiche Weise wird versucht, die i Erörterungen der Forderungen der Verbände und die freie ! Kritik einzuschränken oder zu verhindern. Deshalb sieht sich die berufene Vertretung der deutschen Zeitungen zu der Erklärung veranlaßt, daß die Presse nicht die Interessen einzelner Berufsklassen und ihrer Organisationen zu vertreten hat, vielmehr verpflichtet ist, Fragen nach Maßgabe der Interessen des ganzen Volkes in voller Freiheit zu besprechen. Keber die Aufnahme irgendwelcher Einsendungen müssen allein die zuständigen und verantwortlichen Leiter der Zeitungen ent- j scheiden, die sich die Freiheit und die Grenze der Kritik lediglich j durch ihre publizistische Pflicht und die gegebenen Gesetze be- ! stimmen lassen. Sie würden ihre Pflichten gröblich verletzen, ! wenn sie sich durch Einwirküngsversuche, wie die hier geschil- ! decken, irgendwie beeinflussen ließen. , Verein Deutscher Zeitungs-Verleger (Herausgeber der deutschen Tageszeitungen) j E. V. ' KiKdnKrÄiMblatt Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Fernsprecher Wilsdruff Nr. 6 Postscheckkonto Dresden 2640 dem Fahre 1S41 Erscheint seit be- r ab ollen >ept. : und Mark )lten das Nit- kein keit? MO roße ndig üchl- chvch >arat des c die ichen hrige Äus- c ab voll- Srscheint bis auf weites nur Montags, Mittwochs u. Freitags nachmittags 5 Ubr für den folgenden Tag. Freibleibender Bezugspreis bei Selbstabbolung wöchentlich 1 VOODOO Ml., durch unsere Austräger zugetragcn in der Stadt 1 02D V00 M». auf dem Lande 1025 000 MI., durch die Post monatlich entsprechend. Me Postanffatten und Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Fm Falte höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher teinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. ZnsertionSpretS 250ovo Mf. für die sgespaltene Korpuszelle oder deren Raum, Reklamen, die rspaltlgc SDOcoo Mk. 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