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llllg" §ö. sigkeit des tädten der lleton er- tenlos. -HülUBIö 8 irtes >2 er? Amts- mH AiUUbktt für den «» vierlelj. 1 M. 20 Pf. einschliehl -deS »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage .Seifen blasen* in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - - 47. Jahrgang. Donnerstag, den 31. Mai Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. JnsertionSpreiS: die kleinlpalkige Zeile 10 Ps. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf INO» do, ahrhand- e Teiden- e in den i empfiehlt Auswahl <?effentlicher Aufruf. Um Angabe der richtigen Personalien der angebl. ^nna «»»» »Ivkter geb. Traudschold, geboren 6. Juni 1865 zu Carlsfeld, Gutsbesitzerswittwe, z. Zt. beim Königlichen Landgericht zu Hannover in Untersuchungshaft, zu den Akten Abth. 5 I. Nr 625,00 der Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Land gerichte zu Hannover wird hiermit ersucht. Photographie der angeblichen p. Richter liegt hier aus. Eibenstock, den 30. Mai 1900. Der Rath der Stadt. Hcsst. tLLL, k, el l°I lg Nlg. »stock »als-, enbe- rc. ec. Jnte- echten, r, viel ich er- rrsüi. mstock. > ISO«: Akten. 1900: Weitzen ovität! rkam. Akten. ckt, Dir. Zot. Mai: »rft mit ,anz er- 1-8«»-. n. W. Abends rkraut, II«W. ausdokv. » Grad. Eine neue Rede des Prinzen Ludwig von Bayern, die derselbe am Sonntag in Nördlingen auf der Wanderoersamm lung bayrischer Landwirthe gehalten hat, nimmt die öffentliche Aufmerksamkeit stark kn Anspruch. Er kam auf die an seine Straubinger Rede geknüpfte Kritik zu sprechen und betonte, daß er seine Reden vollkommen fiel halte und wünsche, es möchten au« im Auszuge verbreiteten Theilen seiner Reden keine Schluß folgerungen gezogen werden, die er nicht selbst gezogen habe. Oer Prinz fuhr dann fort: „Studiren Sie die deutsche Reichsverfassung. Sie werden sehen, daß, wo immer ich ausgetreten bin, ich mich an die Reichs verfassung gehalten habe. Die Reichsverfassung beruht auf den Verträgen, die nach einem siegreichen Kriege der damalige 'Nord deutsche Bund mit den verbündeten und mit siegreichen süddeut schen Staaten abgeschlossen hat. Wenn die deutsche Verfassung besser bekannt wäre, so würde man gar viele falsche Ansichten in Reden und Schriften nicht hören und lesen. Ich nenne mit Absicht keine Namen. Denn dann hätte man eine große Auf gabe zu erfüllen. Ueberall und an allen Orten und zu allen Zeiten sind falsche Ansichten vertreten über die ReichSverfassunz, und infolgedessen werden vielfach Ansichten geäußert, die sich mit der ReichSverfassunz absolut nicht decken." Das Erstaunen über diese Rede wird wohl allgemein noch größer sein, al« über die Rede in Straubing. Zunächst wirkt die Berufung auf die deutsche Reichsverfassung in diesem Zu sammenhänge sehr eigenthümlich; denn allgemein wird doch zu gegeben werden müssen, daß Jemand die Bestimmungen eine« Vertrage« äußerlich peinlich wahrnehmen und doch etwa« lhun und reden kann, wa« dem Grundgedanken de» ganzen Vertrage entschieden abträglich ist. In dieser Beziehung wird man an den bekannten Vorfall bei den KrönungSfeierlichkciten in Moskau im Akai 1896 erinnert. Damals halte bekanntlich der Vorsitzende de« Moskauer Verein deutscher RcichSangehöriger von Fürsten gesprochen, die im Ge folge de« Vertreter« des deutschen Kaisers in Moskau erschienen seien. Sofort erhob sich Prinz Ludwig von Bayern: .Wir sind nicht ein Gefolge, nicht Vasallen, sondern Verbündete de« deutschen Kaiser«." Auch damals wie heute berief sich der Prinz auf die Verfassung. Jetzt nach der Straubinger Rede konnte man «»nehmen, daß Prinz Ludwig entweder persönlich oder durch Andere irgend eine Unterlage seiner Aufsehen erregenden Worte Nachweisen werde, allermindesten« aber, daß eine Andeutung erfolgen werde, wie in der Thal ein bestimmter Vorgang den Prinzen zu seiner auffallenden Aeußerung veranlaßt habe. Statt dessen erfahren wir, daß der Prinz durch die allgemeine Verbreitung von falschen Ansichten über die Reich-Verfassung zu seiner Rede bestimmt worden ist. Er will keine Namen nennen, weil diese Ansichten eben überall vertreten seien. Die »Freis. Ztg." de« Abg. Richter glaubt den Schlüssel zu diesen dunklen Sätzen in den Vorbereitungen zur neuesten Flotten vorlage gefunden zu haben. Abg. Richter habe in seiner Etats rede vom 14. Dezember eingehend die für das heutige Rc- gicrungssystem überaus charakteristische Art dieser Vorbereitung des neuen Flottenplan- dargelegt und insbesondere darauf hin gewiesen, in welche Rolle sich dabei der Reichskanzler hat zurück drängen lassen. Er erinnerte daran, daß sich beim neuen Flotten plan zunächst zwei dem Reichskanzler untergebene Staatssekretäre mit dem Monarchen verständigten und dann nachträglich da» Placet de» Reichskanzler« zu dieser Verständigung nachsuchten. Auch der Abg. v. Kardorff machte bei der Etatsberathung aus da« Bedenkliche aufmerksam, die deutschen Fürsten, die man stüher sogar brieflich lange vorher über die Absichten der Reichsregicrung verständigte, erst nachträglich von den Absichten beim neuen Flottenplan in Kenntniß zu setzen. Abg. Richter erinnerte daran, daß der Staatssekretär Tirpitz, nachdem der ganze Flottenplan schon au» den Zeitungen bekannt geworden war. bei den deutschen Höfen herumgereist ist, um seinen Plan klarzustellcn. Wie die Sache auch liegen mag: die Rede kann den wenig günstigen Eindruck, den die Straubinger Rede im Auslande hervorgerusen hat, nur verstärken, und da» ist in hohem Grade bedauerlich. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Kaiser hat dem Grafen Posa- dowsky seine Freude ausgesprochen über die seitens de» Reichs tag- so einmüthig erfolgte Annahme der neuen Unfallversicherungs gesetze, »diese« für den weiteren Ausbau der Fürsorge für die arbeitenden Klassen so bedeutungsvollen Werkes." — Im Finanzausschuß der bayrischen Abgeordnetenkammer gab Ministerpräsident Frhr. v. Crailsheim Aufklärung über da» Befinden de« Königs Otto. Danach besteht keine unmittel bare Gefahr für da« Leben de« König«. Körperlich leidend sei der König seit zwei Jahren. Genau kenne man da« Leiden nicht. Entweder sei es ein Blasen- oder ein Nierenleiden. Eine genaue Konstatirung sei unmöglich, da der König einer körper lichen Untersuchung den größten Wirerstand entgegensetze. Gewalt wolle man aber nicht anwcnden. E« sei deshalb auch von einer beabsichtigten Untersuchung mit Röntgenstrahlen abgesehen worden. Der König könne sich, wenn er sitze, nicht allein wieder erheben. Er könne auch nicht gehen und sich daher im Garten auch nur sitzend aufhalten. Appetit und Verdauung seien gut, ebenso der Schlaf. — In München tagte am Sonntag Vormittag die Dc- legirtenversammlung de« Bayrischen Lande-oerbandc« de« Deut schen Floltenvercin«, an welcher auch der Protektor de« Landc«- verbanre» Prinz Rupprecht von Bayern, ältester Sohn de« Prinzen Ludwig, Iheilnahm. Nachdem der Vorsitzenve ReichS- rath Frhr. v. Würzburg die Versammlung begrüßt hatte, hielt Prinz Rupprecht eine Ansprache, in welcher er betonte, daß Deutschland« Industrie und Handel Schutz durch eine starke Kriegsflotte brauche. Nicht« sei falscher als unzeitige Sparsamkeit. Heer und Flotte bedeuteten eine große nationale Versicherung, beide seien eine sich rcntirende Schuld. Da« An wachsen de« Flottenvereins in Bayern möge beweisen, daß die Bayern stet« bereit seien, auf da» Thätigste mitzuwirken, wenn c« sich um da« Wohl de« gefammten deutschen Vaterlandes handle. UnterstaatSsekrctär z. D. Professor o. Mayr bezeichnete c« für sehr erfreulich, daß e« gelungen sei, die neue Flottenlast mit kleinen Sleuermitteln zu decken. Die großen Steuerreserven, welche jetzt nicht angetastet würden, würden in ernsten Zeiten Deutschland in die Lage setzen, noch weit größere Summen auf zubringen. — China. Die Nachrichten au« China lauten recht be denklich. Die Boxer haben in der Nacht zum Montag die Station Liuliho an der Hunanbahn, 24 Meilen von Fengtai und 29 Meilen von Peking, nierergebrannt, den Bahnkörper aufgerissen, eine Anzahl von Eisenbahnwagen zerstört und meh rere chinesische Angestellte ermordet. Die belgischen Ingenieure befinden sich in Fengtai in Sicherheit. Die Boxer sollen auf Peking marschiren. Weitere Telegramme besagen: Tientsin, 28. Mai. Der Ausstand der Boxer wächst. Die Engländer und Belgier haben Fengtai geräumt, wo man die Boxer noch heute erwartet. Ein Eisenbahnzug hat die Flücht linge bi« Tientsin geschafft. Der Eisenbahnverkehr zwischen Pe king und Tientsin ist seit Mittag >2 Uhr eingestellt. Der ame rikanische Kreuzer »Newark" und ein französische« Kriegsschiff sind vor Taku eingetroffen. Tientsin, 29. Mai. ES verlautet, daß mehreren Belgiern, die mit ihren Familien in Chang sin tien lv Klm. von Fengtai ansässig sind, die Flucht abgeschnitten ist und daß sie sich auf einem in der Nähe de« Orte« gelegenen Berge gegen die Boxer vertheidigen, welche jetzt die Stadt Fengtai niederbrennen. Man hegt für da« Leben der Belgier ernste Besorgnisse. In Pao-ting-fu sind mehrere Missionare abgeschnitten. Tientsin, 29. Mai. Zweihundert chinesische Soldaten haben die Eisenbahnverbindung zwischen Tientsin und Peking wieder hergestcllt. Bon den belgischen Eisenbahningenieuren der Linie Peking Hankou ist man hier ohne Nachricht. Tientsin, 29. Mai. Eine bewaffnete Entsatzkolonne, be stehend au» Franzosen und Deutschen, verließ heule Nachmittag Tientsin, um zu versuchen, die bei Chang-sin tien cingeschlossenen Belgier zu befreien. Der Vizekönig erlaubte die Benutzung der Eisenbahn bi« Fengtai, wo der Schutz der chinesischen Behörden sein Ende erreicht. Die Erlaubniß wurde nur auf starken Druck feiten« de« französischen Konsul« crtheilt. Bon dem Kreuzer der Vereinigten Staaten .New-Jork" werden hundert Seeleute er wartet, welche heute Abend chät hier eintrcffen sollen. — Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz. Wäh rend man in England schon allgemein da« Ende de« Kriege« al« nahe bevorstehend bezeichnet und der Ansicht ist, daß Lord Robert» in einigen Wochen die Einverleibung der beiden Repu bliken nach London melden werde, entsendet da» Kriegsamt 11,000 Mann weitere Unterstützungstruppen nach Südafrika. Die Lon doner Blätter besprechen nun in längeren Artikeln diese That- sache und geben offen ihrem Erstaunen darüber Ausdruck, zumal seit einigen Wochen täglich von der immer mehr zunehmenden Unterwerfung der Buren die Rede gewesen sei. Man kann diese Thatsache nicht mit dem siegreichen Vordringen der englischen Truppen in Einklang bringen und stellt Betrachtungen darüber an, we»hajb augenblicklich, wo bereit» 240,000 Mann englische Truppen gegen 20- bi« 30,000 Buren kämpfen, noch solche Ver stärkung nöihig ist. Hierbei kommen einige Blätter zu dem Schluffe, daß der Widerstand der Buren noch lange nicht gebro ¬ chen iei, währenv andere wieder ihre feste Zuversicht ausorücken, daß die Avam arde Lord Robert«' Ende dieser Woche vor Jo hannesburg eintreffen werte. — Weitere Meldungen besagen: Kapstadt, 28. Mai. Der Oranje Freistaat ist heute for mell annektirt worden. London, 29. Mai. »Daily New«" melden au» Lourenzo Margue« vom gestrigen Tage: General Botha ist in Pretoria eingetroffen, uni mit dem Präsidenten Krüger über Friedens bedingungen zu bcrathen. — Die »Time«" berichten ebenfalls vom gestrigen Tage au« Lourenzo MarqueS: General Botha be riech vor einigen Tagen mit der Regierung in Pretoria und riech nachdrücklich zur Kapitulation. Präsident Steijn ist gleich falls für den Frieden; nur Präsident Krüger ist für Fortführung de» Kriege«; in Pretoria ist jedoch da» Gefühl vorherrschend, daß die Fricdenspartei jeden Augenblick die Oberhand gewinnen könne. Locale und sächsische Nachrichten. — E ib c n st o ck, 30. Mai. Vorgestern Abend gegen 11 Uhr brach in dem Gasthause „Zum Stern" Hierselbst Feuer au«, welche« in kurzer Zeit La« Wohnhaus mit 'Nebengebäuden total zerstörte. Bei der leichten Bauart sämmllicher umstehenden Ge bäude ist e» geradezu al« ein Wunder anzuschen, daß der Brand auf seinen Herd beschränkt blieb, zumal die alten Gebäude sehr dicht beieinander stehen. E« herrschte vollständige Windstille, kerzen gerade stieg die Lohe zum Himmel empor, und da die Lösch mannschaften schnell zur Stelle waren und außer den Spritzen auch die Hydranten der Wasserleitung große Mengen Wasser« in die Flammen ergossen, so blieb die Stadt diesmal vor einem größeren Brandunglücke bewahrt. — Dresden, 28. Mai. Der ehemalige Kommerzienrath Hopffe ist gestern au« der Strafanstalt Hoheneck schwer krank hier eingetroffen. — Zwickau Die Kohlen werden immer noch thcurer! Von Zwickauer Werken ist gegenwärig ein Auf schlag von 18 M. für die Doppelladung (200 Centner) vom 1. Juni ab angekündigt worden. Die seit dem 1. August 1899 im Preise der Kohlen eingetretenen durchschnittlichen Steige rungen sind folgende: am 1. August 1899 8 Mark., am I. Mär; 1900 16 M., am 15. Mai 6 M. und ab 1. Juni 18 M. für die Doppelladung. — Werdau, 28. Mai. Der in Eger 6 Uhr 28 Min. abgehende Personcnzug, welcher sonst 10,14 in Werdau ankommt, traf gestern Abend mit 2b Minuten Verspätung ein. Durch den anhaltenden Regen der letzten Tage gelockerte Felsmassen stürzten nämlich zwischen Pirk und Weischlitz, wo die Bahn sehr viel Fall hat, knapp 50 m vor der Lokomotive de« Zuge» aus da« Geleise und der Tüchtigkeit und Kaltblütigkeit de» Lokomo tivenführcr», welcher sofort die Luftbremle auSlöfte, Haber: c» die Passagiere zu verdanken, daß große» Unglück vermieden, kein Menschenleben in Frage gezogen worden ist. Die Lokomotive, welche trotzdem noch, allerdings mit durch da» Bremsen abge- schwächtcr Kraft, auf da» Gestein auffuhr, wurde erheblich be schädigt, konnte jedoch den Zug nach Forträumung der Fels massen noch bi« Reichenbach ziehen, woselbst sie auSgewcchselt wurde. — Treuen. Bor Jahresfrist meldeten wir, daß im »Gast hof Bettenhäuser" HauSschwalbcn ihr Nest über einer im Gast zimmer befindlichen Hängelampe (am sogenannten Rußgiöckchen) bauten. In diesem Nest brüteten die zutraulichen Vögel auch und verließen e« erst, um im Herbste mit ihren Genossen davon zu ziehen. Zur größten Freude de» Wirthe» sind die Schwalben (Alte und Junge, zusammen 4 Stück) auch Heuer wicdcrgekehrt und haben ihre alte Niststätte wieder bezogen. Die anhänglichen Thicrchen kommen Herrn Hammermüller auf Lockrufe auf die Hand geflogen und bleiben hier ganz ruhig sitze». — Von der sächsisch-bayerischen Grenze, 28. Mai. Hier sind Erhebungen im Gange über Unterkunft von Pferden und Mannschaften bei einem vielleicht schon im nächsten Jahre auf bayrischem und sächsischem Boden abzuhaltenden Kaiser manöver. Theater. Die letzten Tage brachten un« viel Neue« in angenehmer Abwechselung, wa» um so höher zu schätzen ist, al« manche andere Direktionen nur sehr wenig Novitäten brachten. Nun, der Er folg blieb ja auch nicht au«. Trotzdem wir so nahe an den Feiertagen sind, ist da« Theater immer verhältnißmäßig gut besucht. Die langerwartcten Lustspiele »Im weißen Röss'l" und »Al« ich wiederkam" sanden geraoezu stürmischen Beifall. Am Donnerstag findet nun vor den Feiertage» die letzte Vorstellung statt. E« ist zu gleicher Zeit Benefiz-Vorstellung für Mimi Hahn, und hat da» Publikum jetzt so recht Gelegenheit, zu zeigen, daß e« wirklich gute Kräfte zu schätzen weiß, und daß e« auch dankbar ist für die vielen frohen, genußreichen Abenoe,