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Grjchedrt täglich früh 6^ Uhr. Ledattt»» mtt T«PrM»» JohauaiSgaff« SS. »o«ch)i»»öe> »er Lrdatttta- BormrttagS 1v—12 Uhr. Nachmitta-S 4—8 Uhr. »auahmr drr für die uächst- «larude Nummer bestimm krn Mrratt an Wachmtage» vis Z Uhr Rachmttmas. aa Sou,i- uud Aesttagm ftüv dis '/.3 Uhr. I, »r,FlU-tr, f»r Z,s. Xooahmr: vtto Llem». UniversitätSstr. 22. Lauts Lösche, »atharintnstr. I8,p. «ur bis Uhr. Tagebkü Anzeiger Orzm str Politik, Localgcschichte, Handel»- md Eeschifirverkehr. Aut laste 1S.SL0. -Nd«a»r»«,tt»ärt» vtrNeli.4'/,M^ iurl. Brmaerlohu b ML. durch die Post bezog« « M! Jede einzelne Nummer so H Belegexemplar 10 Pf Gedühren für Exttadeilageu -HNk Postdrsürt-erung Lei M u.U Postbesvrderung 4b M» Zasrratt 4a«ip. BouraeorSz. 20 hf. Größere Schristcu laut uoferr-q ikeiSverzrichuiß. — Labellarilch ^ Satz nach höherein Tarif. Acrlamt» »atrr dr» »ledarttonajtr.^ die SvaltzeUe 4V Pf. Inserate st» stets an d. Gepröütt» zu senden. — Rabatt wird utö. gegeben. Zahlnua pnu-uamsran l. oder durch Postnorfchutz. 215. Freitag dm 3. August 1877. 71. Jahrgang. Herr I« Monat Znli 1811 erhielten da» hiesige Bürgerrecht: Str» b e. Heinrich August Victor, Kaufmann. Reiprich, Gustav Hermann. Kaufmann Hockarth. Earl Theodor. Buchhalter. Kühne, Friedrich Ernst, Restaurateur Berger, Johann Tottlieb. Restaurateur. Zech maun, Georg Anton, Uhrmacher Ramm, Oscar Ferdinand, Buchbinder. Brohm, Karl Theodor, Lotterie-Expedient. Schmidt, Andrea-. Kirchendiener. Ortmaun, Emil Rudolf. Referendar im König!. Gericht-amt im Bezirksgericht. Ried er müll er, Ernst Heinrich, vr. und Oberlehrer. Berlit, Georg. Oberlehrer Bor mann. Arthur ElemenS, Lehrer. Löffel. Anton Richard. Lehrer. Peltz, August Robert Bernhard, Lehrer. Töpfert, Earl Emil, Lehrer. Baunack, Johann Friedrich August, Steuer- «ufseher. Mohr, Alexander Erust Otto, Harptzoll- amtSassisteut. Glaß, Friedrich Hermann, Bezirksgericht-« dtener und HauSmann Haendel, Carl Friedrich, Agent. Schimpke, Ioh Gustav Adolf, Buchhalter. Zeitz, Hermann Richard, Privatmann. Riefe, Heinrich Adolf, Kaufmann Tarbrecht, Heinrich Gustav, Pro«urist. Weigel, Robert Otto, Kaufmann. Berger, Juli»- Bernhard, Kaufmann Gangloff, Albert OSk.ir. Ca'sirer. Rausch, Ioh. Gottfried, Buch»-Eommi-, Focke, Carl Robert, Comptoirist. Pause, Ernst Theodor, Sausmaun. Fischer, Karl Otto, Buchhalter. LaloviuS, Christian Bernhard, Beamter der Leipziger FeuerverficheruvgS-Anstalt. Iuughau-, Frirdr. Uuä., Vietualienhdlr Krügel, Friedrich August Adolf, Packmstr. Herr Schräder, Wilhelm Otto, Fleischermeister Winkler, Johann Franz, Bäckermeister, Rödler, Ferdinand Gustav, Sattler und Wagendauer. Rupprecht, Feodor Alwin, Inhaber einer lithographischen Anstalt. Peter, Gustav Hermann, Techniker. Kießtg, Theodor OSwald, Kaufmann. Retnhold, IuliuS Hermann, Kaufmann Krämer, Bruno Felix. Kaufmann. Heine, Friedrich Bernhard. Kaufmann. Engert, Frunz Gustav. Ka«fmann. Ludwig, Ernst Adolf. Reisender. Riedel, Carl Friedrich. HauSmann. Mießler, Alexander Rudolph, Kaufmann Lehmann, Wilhelm Georg Rudolph, Kauf« maun. Pretzsch, August Gottlieb, Genre« Maler. Frantzcke. IuliuS Hermann, Packmeister. Knöfel, Johann Traugott, Briefträger. Höfemann, Franz LouiS. Postsecretatr. Wagner, Ernst Adolf, Canzleidier-er Blümel, Edmund Hugo, KüstersamuluS. Grahl, Karl Otto, Lehrer. Bierbaum, Friedrich IuliuS, vr. xüil. und Oberlehrer. Langenegger, Ernst, Vorsteher de-kaiserl. Postamt- Nr. 8 Flor, Carl Gottlob Richard, Kaufmann. Hühner, Oskar Gotthold, Kaufmann. Sem Pf, Hermann August, Kaufmann Krau Fr eh, Friederike Auguste Hedwig, HauS« besitzen in. Herr Graupuer, Christian Friedrich, Turnlehrer. » Lie bisch, Franz Seraph, Mitinhaber eine- WeißwaarengeschäftS. « Enke, Friedr. Gottlob Erdmann, Klempner. » Schneemann, Wilhelm LouiS, Kaufmann. Fra» Stein, Selma Mathilde, Hausbesitzerin. Herr Zsch och, Carl Gustav Hugo, Kaufmann. Bekanntmachung. Au» Anlaß de- AuSbrucheS der Aiuderpesii in Preußisch'Schlesien hat da- Königliche Mi« nisteriu« de- Innern den Abtrieb »o» Wtederkättre» «tt A«»««h«e der Kälber ««- de« Pfaffodorser Biehhofe autzer »ach de« Oadttsche» Schlachthofe btS ans Weitere- verdate». Demgemäß dürfen von jetzt ab bi- auf weitere Anordnung iw Psaffeadorier Biehhofe aufge- triebeue -Rt»der, Schafe »»d Ziege» nur dann a»S gedachtem Biehhofe entfernt werden, wenn dieselben unter der von «nS angeordneten Coutrole direct nach dem städtischen Schlachthaus« zum Schlachte» gebracht werden, und ist int besondere der Abtrieb solchen Biehe- a»S dem Pfaffen, dorser Hofe »ach Privatschlachthäusern untersagt. Zuwiderhandlungen werden nach F. 328 de- Strafgesetzbuch- mit Gefäagniß bi< zu zwei Jahren geahndet. Leipzig, a» si. Juli 1877. Der Math der Stadt Leipzig. " ^ Wiltsch, Bekanntmachung. ES solle» in der Parthenstraße aus der Flußsette von der Terberbrücke biS zur Pfaffendorfer Brücke noch tu diesem Herbst Trottoirplatten in der Breite von 2,50 Meter, sowie ebendaselbst von der Löhrstraße biS zur Pfaffenoorfer Straße Granitschwellen von 8,25 Meter Breite gelegt und an einen »der mehrere Unternehmer in Accord vergeben werden. Diejenigen Steinmetz«elfter, welche gesonnen find, sich bei dieser Submilkio« zu betheiligen, können die Pläne und Bedingungen auf vem Bauamte (Rathhau-, II. Etage) cinsehen und sind die Offerten ebendaselbst unter der Aufschrift „rrottotrplatte« t» der Sarthe»ftraOe" biS zum 1». August b. I. Nachmittag- 5 Uhr unterschrieben und versiegelt einzureichen. Leipzig, den 30. Juli 1877. De» Aalhs der Stadt Leipzig StraHe»b«».D»p«tatto». Fcldverpachtung. Die der Stadtgemeinde Leipzig gehörige, in So»«ewitzer Alar an der Westlichen Staat-- eifenbabn und dem sogenannten Thongraben (Leipziger Flurgrenze) gelegene KeldpareeUe Ar. »SA» von » Hektar »L,83 «r -- L8 Acker L»S OM. Flächengehalt soll So»»abe»d de« A. A»g,ft d. I., DormittaG» LI Vhr, an RathSstelle anderweit auf die »eu» Jahre vo« L. Oktober L877 hi» 3V. September I88V »ar za« Feldbau, also mit Ausschluß jeder anderen Benutzung-weise, au den Meist bietenden verpachtet werden. Die Verpachtung-- und Versteigerungsbedingungen sowie ein Situation-« und ein Vermessung-- plan liegen in der Expedition unserer Oekouomie-Inspection im alten Iohannt-ho-pitale zur Ein sichtnahme a»S. Leipzig, den 20 Juli 1877. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Cerutti. Vr. Tröndlin. Resdr. Gartenplätze-Berpachtung. von der «»terhalb de- ehemaltge» Sreretrplatze» hei Gohlt» zwifche» der alte« Sa»dgr»he und der Plettze gelegenen, der Stadtgemnade Leipzig gehörigen Parcelle Ar. »TSV der Stadtflur, aus welcher bereit- Pachtgärten sich befinden, sollen noch weiter,.' S Ahthetl»»ge» und zwar Nr. t. von 2t8lHMeter ---- 2,38 Gartenruthen (zu 5 OR) - 18—20 »VN je 501 « 5,42 » . - 27—29 . . 553 « --- 6.00 Mchengebalt ,»r A»legu«g vo« Gärte» aaf dt» S Jahre L878 hi» mit L882 an die Merstbieteuven verpachtet werden und wird hierzu Brrstclgerungütermin auf WKo»taa, de» L. A«g»ft h. I, Dor«tttag» Lv Vhe lm grohe« Saale der Alte» Waag«, Kathannenstraße Nr. 29, 2 Stockwerk, anberaumt. Die BerpachtungS- und versteigerungödedingungen nebst einem Situation-plane liegen in der Expedition unserer Orkonomie-Inspection im alten IobanniShoSpitale zur Einsichtnahme a»S. Leipzig, um 24. Juli 1377. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Tröudlin. Cerutti Bekanntmachung. Die von unS zur Submission ausgeschriebene Erhöhuug der Usermauer der Parthe zwischen der Gerber- und Beücherbrücke ist vergeben und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Herren Submitteuten hiermit ihrer Offerten entlassen. Sechzig, a« 3t. Juli 1877. Der Math der Stadt Leipzig. Wa, vr. Tröndlin. rangemani Die Bekanntmachung. zur Submission ausgeschriebenen Tischler- und raveziererardeite» für die innere Einrichtung de- neuen Botanischen Garten- der Univeisität hier sind vergehe« und werden daher die nicht zur Berücksichtigung gelangten Herren Gewerken ihrer Offerten hiermit entlassen. Leipzig, am 31. Juli 1877. »utversität»«Ae»ta«t. Im Aufträge: A. Beer. Lripsig, 2. August. Durch die liberalen Blätter macht jetzt folgende Notiz die Runde: DaSsocialdtmvkatisch«Hauptblatt.b«r „vorwärts" m Leipzig, bracht« in seiner letzten -Lummer «ine» sehr höhnischen Artikel, in welchem den Hauptmitarbeitera b«r socialdemakcatischen „Berliner Freren Presse" etwa- «itgespielt wurde. Daraus bringt da- letztgenannte Blatt folgende Briefkastrnuotiz: „L. Wie können Sie nur denken, baß wir aus einen solchen Artikel auch noch antworten werde» ? Derselbe hatte sich offenbar nur m die Spalte» drß „v." verirrt ; deun sein Inhalt ltßt darauf schließen, baß derselbe ursprünglich für den ..Rothe» August" bestimmt gewese» sei» muß." — In den socialdemokatischeu Blättern wird immer viel von der «tuiglett, welch« io ihrer Pattei herrsch«, ge- sprach«». Solch« Notizeu zeigen, daß diese Eiuigkrtt doch uur et««» oberflächlich ist. Im Stille» glimmt der Streit zwischr« den bekannten zwei Ntch- tuuge» fort. Diese Notiz mag den wohlgemeinten Zweck verfolgen, den liberalen Lesern etwa- Beruhigende- und Angenehme- zu sagen, indem man auf eine Schwäche der Soctaltsteu hinweist. Wir Hallen »der Nickt- von solchen Kitzelnotizen, die nur geeignet find, den faulen Bürger einzuschläferu, sein „süße- NichtSthun", da- mau nicht genug brandmarke» kann, zu e»tsch»ldigen, ja ihn darin sestzuhalteu und zu bestärken. Nicht- kann th- richter, Nicht- den Gocialisteu willkommener und förderlicher sei», «l- wenn wir tu dem Fehler verharren, solchen Reibereien besondere» Gewicht beizulegen, aas die gegenseitige Aufzehrung der socialisttichen Richtungen, auf da- allmälige „vouselost.Etngehen" Vieser Bewegung zu specu« Irren. Was wollen jme Zwistigkeiten bedeuten gegenüber de» Haß und den Fehden, die unter de» Ordnung-Parteien selbst nicht blo» „im Stillen sortglimmen", sondern lichterloh sort« brennen? Dieser Streit ist viel ärger und der» hänguißvoller, al- der der rothe« Brüder, die in »nserer Bekämpfung keine Spur den Meinung». Verschiedenheit kennen, und deren Stärke unsere Schwäche, unsere Trägheit ist. Man höre doch endlich aus, de» Vogel Strauß zu spielen und die ^ ahr »iuder» zu wollen, indem mau sie hellerer anz»streichen sucht. Wir wenigsten» mögen von dieser Schönfärberei Nicht- wissen, halten e- viel mehr für eine heilige, wenn auch wenig dankbare Ausgabe, dem blinden Spießbürger den Staar zu stechen, und freuen un-, einer verwandten Auf fassung in einem Aufsatze de- sächsischen Reich-« tag-abgeordnrten Prof. Frühauf (Löbau) zu be gegnen, der Über diesen Punct sagt: „Ihre Mittel (die der socialistischrn Führer) sind solche, wie sie keiner Partei zu Gebote stehen, ihre Hörerschaft ist eine solche, die keine Beweise aus Wahrheit uud Begründung verlangt und Be hauptungen r» prüfen weder Zeit noch Be« sähigung, noch Neigung hat, ja die nicht einmal die Einlösung der Versprechungen fordert, sondern mit dem weitsichtige» Wechsel aller sehr kühuen »«schliche« Hoffnungen sich abfinden läßt, mit de« „Einst — wenn" sich zufrieden stellt. Ja dieser letzter» Beziehung haben »nS Aeußerungea großer politisch« Blätter in neuerer Zeit wiederum erstaunen gemacht, wenn sie, sich in Wahnglaubcu eiuwiegend. sagen, daß „nunmehr augenscheinlich die soctalistifche Bewegung ihren Höhepunct über schritten habe." Man glaubt eben gern, wa- mau hofft. ES ist ein großer Wahn, den Socialtß« m»s schon in der Ebbe zu sehen. Derselbe ist mit Nichte» blo- eine Parteisache, sondern ein den Masten gepredigte» Evangelium, dessen spätere Wirkungen bei den immer weiter und tiefer grasenden Bewegungen der Propaganda noch döllig «ußer Berechnung liegen; La-ker erwartete — wenn andn» unsere Erinnerung a» eine Neoe richtig ist — den Bankerott der Führer von der Erfolglosigkeit der Agitano«, deren Frücht« die Ge- oder Verführten würden sehen und genieß« wollen; Miqutl war bet Be« rathung de- Hülf-caffeogesetze» der Ansicht, daß in dem Maße, al< die Führer nunmehr praktisch r» arbeiten, im Leben zu »rganistren genöthigt sein würden, mehr Ruh« und Klarheit, vielleicht auch Versöhnlichkeit in die bi-her wild« Strömung kommen werde. Und die Folge? Die Führer fiud nicht bankerott, die Bewequra ist nicht ruhiger und klarer geworden, volk-freundliche Männer der Wissenschaft und Redner haben seit auderthalb Jahrzehnten in öffentliche» Schriften uud Versammlungen ehrlich und mit edlem Eifcr die so- cialtstifchen Lehren zu bekämpfen gerunge». (Wie viele sind da-wohl grwesen? D Red.) Der Erfolg ist Null; jede Phase de- Kampfe- hat die wild« Lust an dem Treiben auf tobender Arena »och «ehr ge- 'chürt und neue Anhänger herangezogen, jedes ueue humane Arbelleraesetz, jede neue segensreiche Linrichtung für da- Wohl der arbeitenden Elasten ist willkommener Anlaß zu stet- heftigeren An griffen auf Staat und Gesellschaft geworden und selbst den zähesten Streitern für Wahrheit und Vernunft, für Anbahnung praktischer Wege uud Mittel zur Ausgleichung von socialen M'ßstände» ist endlich der Muth gefunken, weil Wahrheit und Vernunft dort keine Stätte «ehr finden. Da ärmere Kleingewerbe ist zu« größten Thetl berettß r» den Soctalisteu üdergeganae»; die neulich im Couareß gegedeneu Ausweise über die Fort schritte der soctalistischen Presse zeige» eine Macht, die schon ansehnlich, «der noch lauge nicht aus der Höhe angelangt ist, und die Erfolge der letzte» Wahlen gaben sich bei den Congreßverhandluuge» kund in berauschendem Jubel, dem Geftihl stolzer Sicherheit und weitgehendsten Hoffnungen auf die Zukunft. Wohl ist eß zutreffend, wenn v. Treitschke sagt, daß die Socialdemokratie heute durch eiue unendlich breite Kluft von den Gebt!- deten getrennt sei ; die menschliche Stimme trägt eden nicht mehr über diesen Abgrund hinüber. Alle Ber- nunftaründe, alle Warnungen, die im Reichstage, in den Zeitschriften, in Büchern der Gebildeten aus gesprochen wurden, erreichen das Ohr der socia- listischen Masse nicht oder werden ihr mit Zerr bildern überliefert durch die einzigen Blätter, die sie liest. Der baare, gehaltlose Unsinn kann sich nicht abkläreu, er muß seine Ansprüche höher und höher spannen, bi» er endlich an seinem eigene» Üeoermaße «ntergeht, an der Forderung der Weiber- und Gütergemeinschaft! Wir für »n- siub aber nicht optimistisch genug, um mit dem geehrten Reich-tag-collegen zu hoffen, daß der bessere Theil der heutigen Anhänger die völlige Unfruchtbarkeit diese- ParteitreibenS erkennen und für die Nathschläge wohlmeinender volk-freunde später wiederum werde empfänglich werden. Da- ist eitel Selbsttäuschung, diese Umkehr durch die thatsächliche Agitation-resultatlofigkeit wird uictl kommen. Die soctalistifche Partei ist nur für die Führer eine politische Sache, eine Machtfrage, wie sie e- stet- auch für Laffalle war, der Kampf wird zur Sache der persönlichen Gewalt« und Ruhmgier. Kür die Masse ist die Sache eine ehrliche Glauben-, fache, genährt von der Unzufriedenheit mit dem Leben rm Schweiße de- Angesicht-, mit dem Zwange der Werkarbeit, mit Armuth und Noth, ein ökonomische» Evangelium, da- die besser ge« stellte Elaste al- den Feind hinstellt, der „satt und blutsaugerisch" gleichen Wohlstand und Geuutz am Leben, gleich bequeme Arbeit und reichlichen Verdienst der „unterdrückten" Tlaffe gewaltsam voreuthalt« Die Socialisten setzen ein andere Erde an die Stelle der jetzigen, die. karg und «rm, nur durch schwere Mühen sich Früchte »bringe.! uud so die Mehrzahl der Menschen arm bl^vcn läßt. Die siegreiche neue Heillehre kehrt Natur« und Weltordnung um und verspricht allen Gläu- bigen ein reichliches, behagliches Lebe», wen» nur erst die Macht der Bourgeoisie und Kirche ge brochen, die Gewalt in die Hand« der Führer gelaugt ist. Nimmt eß bei der Verbreitung der Unzufrie denheit in der Welt Wunder, weun Tausende neuer Anhänger alljährlich der Soctalistengemeiude zu- fallen, sich einfach sagend: „diese (die Führer) sind unsere, fiud die rechten Mäuner, sie sind e», die mit un- fühlen und un- sicher helfen werden!" lieber da- „Wie" auch nur einigermaßen zu denken, ist noch zu ketuer Zeit der Geschichte Sache der Maste gewesen; sie glaubt, sie vertraut de» „rech ten" Männer», die ihnen so lebendig mit beredtem Wort schildern, wa- sie drückt und sie nicht ein mal selber getreuer darstellen könnten. Und die Schuld? Jetzt erst erfahren sie die Schuldigen und hören, wie einzig und allein ihre bi-herige eigne Stumpfheit, die schwere Leben-last abzuschütteln, Ursache war x. Die Masse wird glauben, Jahrzehnt für Jahrzehnt, ohue Erfüllung der Verheißungen von den Führern zu fordern: die Unzufriedenheit, die jetzt scho» alle Arbeit-lust zerstört hat, wird