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Weitzeritz-Jeiking Tageszeitung un- Anzeiger sür DWol-iswal-e, Schmie-eberg u.A Aeltefte Jeltung -es Bezirks Dieses Blatt euihSN -le amtlichen Bekaaulmachimse» -er Amlshauplmannschast, -es Amlsgerichls un- -es Sla-lrats zu Dlppol-lswal-e Bezugspreis: Für «inenMonat L Sol-mark »N Zutragen, einzelne Nummern 15 Voldpfennige. Demelnde-VerbonLS-Dirokonto Namm« >. Postscheckkonto Dresden 12 548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer >. Auzeigruprit», vi» 4S MMsreter KreL« peittzeil« W Doldpfenrttg«, Ltngefand» und Neklamen 50 Boldpfenntg«, DeranlworNicher Redakteur: Felk Oehne. — Druck und Verlag: Larl Iebue in Dlovolvlswal-e. Nr. 23 Mittwoch den 28 Januar 1925 91 Jahrgang VLroukelsvr StLutskorntrsvlor. krennhoir- un- kscnn?ei§igversielgel'llng: 1 .) Sonnabend 31. Januar 1925 Gasthof Niederpöbel nachmittags 5 Uhr 200 rm Brennholz und 150 rm Reisig, Abt. 1, 4, 5 und 16. 2 .) Sonntag 1. Februar 1925 Gasthof Bärenfels nachmittag 2 Uhr 200 rm Brennholz und 480 rm Reisig, Abt. 84, 90, 111, 113, 115 und 124. korrlaml NSrentelr, 27. Januar 1925 Oertliches un- Sächsisches. Dippoldiswalde. Eine etwa viertelstündige Unterbrechung in der elektrischen Stromzuführung gab eS gestern in der 6. Nach- mtttagsstunde. Der Grund hierfür dürfte in Witkerungseinflüssen, Wind und Rauhfrost zu suchen sein. — Ein kalter Wind wehte gestern Abend durch die Straßen und liest in der Nacht nur wenig nach. Heut« Morgen regnete es leicht bei anhaltendem kalten Winde, so dast die Straßen mit Glatteis überzogen, schwer passierbar wurden, dvh liest in den späteren Bormittagsstunden die Glätte wieder nach. Dippoldiswalde. Gestern abend hielt die 1. Begräbnis gesellschaft ihre Hauptversammlung in der .Reichskrone' ab. Der Borsitzende, Kassen-Inspektor Schubert, erstattete den eingehenden Jahresbericht, der Kassierer, Friseurmeister Kothe, den exakten Kassenbericht. Ahnen sei folgendes entnommen: Das abgelaufene Geschäftsjahr war das 13S. Lebensjahr der Gesell schaft, die in dieser Zeit in 1488 Sterbefällen rund 148 000 Mark Begräbnisgeld auszahlte. Während 1923 fünfmal die Beiträge usw. infolge der Inflation geändert werden mutzten, konnten 1924 di« mit Januar eingeführten Sätze (50 Pfg.) Beitrag und 110 Mark Sterbegeld) beibehalten werden. Die Mitglieder hatten den großen Borteil, dast infolge des Umlageverfahrens di« Be gräbnisbeihilfe mit der Markstabilisierung vollwertig ausgezahlt werden konnte, was bei den auf dem Kapitaldeckungsverfahren beruhenden Lebensversicherungen eine Unmöglichkeit ist. 1924 waren wie 1923 18 Sterbefäll« zu verzeichnen (hie Versammelten erheben sich zum ehrenden Gedenken an die Heimgegangenen von den Plätzen). 179 freigesteuert« Mitglieder sind zurzeit vor handen: das älteste derselben ist «in Mann Namens Wolf ram, der jetzt 100 Jahre alt ist, wenn — ja wenn er überhaupt noch unter den Lebenden weilt. In dieser Hinsicht tauchen Zweifel auf. Hohe Achtziger und auch Neunziger gibts mehrere. Die Einnahme betrug 2209,70 M, die Ausgabe 2133,65 M Das Bermögen ist nur schätzungsweise festzusteilen, da nicht fest- teht, welche Aufwertung Wertpapiere und Staatspapiere er- ahren. Die Iahresrechnung ist geprüft und wird richtig ge- prochen. Die ausscheidenden Borstandsmitglieder — 1. Vor- keher Schubert, 2. Kassierer Jäckel und Rechnungsprüfer Heine — wählt man gegen deren Stimmen wieder. Schließlich kamen noch verschiedene rein interne Angelegenheiten zur Berhandlung. 2n vollkommen geordneten Verhältnissen tritt die Kasse in ihr 140. Lebensjahr ein, ein« treu« Hilfe in schwerer Zeit für ihre Mitglieder, ein Segen auch fernerhin trotz kommunaler Toten bestattung. — Der Aufruf des alten noch im Umlauf befindlichen Papier geldes, das vor dem 11. Oktober 1924 ausgeoeben ist, steht in Kürze bevor. Damit werden endlich die häßlichen Milliarden scheine aus dem Verkehr verschwinden. — Nach den .Leipziger Neuesten Nachrichten' wird voraus sichtlich die Miet« in Sachsen für Februar von 67 Prozent auf 70 Prozent erhöht. Der Mietzinssteueranteil bleibt unverändert. Di« drei Prozent Mehrbetrag fliehen dem Hauswirt zu. — Die sächsischen Handelskammern sind gemeinsam bei der Regierung vorstellig geworden, um eine Milderung des Steuer- druckes herbeizuführen. Sie verlangen u. a. baldigste Ausar beitung der Gesetzentwürfe über die Neugestaltung der Ein kommen- und Körperschaftssteuer unter Heranziehung der amt lichen Mirtschaftsvertretungen, Nachveranlagung für das Ge schäftsjahr 1924, Rückzahlung bei zuviel gezahlten Vorauszah lungen und weitere bteuermilderungen für besonders bedrängte Industrie- und Handelszweige. Ferner verlangen die Handels kammern weitere Herabsetzung der Umsatzsteuern, vollständige Be seitigung der Luxussteuer und Prüfung der Frag« der Befreiiung von Ausfuhrwaren von den gesamten auf ihnen ruhenden Umsah- st«u«rlasken. , — Zu Fuß rund um die Erde. Drei Mitglieder des Tou- ristenvereinS .Die Naturfreunde', Ortsgruppe Neunkirchen, haben sich entschlossen, eine Reise zu Fuß rund um die Erde an- zwtreten. Der festgelegte Reiseplan ist folgender: Süddeutsch- lond, Oesterreich, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Persien, Indien, China, Rußland (Sibirien), Uebergueren der Behringstrahe, Nordamerika (Alaska), Britisch-Lolumbien, Mexiko, Panama» Brasilien, Uruguay, Uebergueren deS Atlantischen Ozeans, Süd westafrika, Wüste Sahara, Marokko, Meerenge von Gibraltar, Spanien, Frankreich, Belgien, Holland, Deutschland. Die vor aussichtliche Dauer der Wanderung ohne längere Unterbrechung beträgt sieben Jahr«. Ls sind Fritz Gachot, Karl Hoser und Ldmnnd König. Ruppendorf. In unserem sonst so friedlichen Ort ist man Immer noch sehr aufgeregt, daß es bisher nicht gelungen ist, den Brandstifter zu ermitteln, welcher im September vergangenen IahreS bei dem Viehhändler Otto Flemming daS Schadenfeuer verursacht hat. Es würde sehr zur Beruhigung beitragen, wenn selbiger noch ermittelt würde. — Vor kurzem wurde bei dem Wirtschastsbesitzer Hermann Horn, hier, elngebrochen. Der Ein brecher, welcher es jedenfalls nur auf Geld abgesehen hatte, hat Fleisch und Wurstwaren nicht berührt, ist aber durch den Besitzer in seinem Vorhaben gestört worden, und durch das Fenster ge flüchtet. Man nimmt an, daß es eine Person war, welche die örtlichen Verhältnisse des Hauses kennt. Wendischearsdorf. An Stelle des verstorbenen Friedens richters Privatus Ernst Moritz Schäfer, hier, ist Bürgermeister Ludwig Schenk als Friedensrichter für Wendischearsdorf mit Gutsbezirk vom Iustizininisterium bestellt und in Pflicht genommen worden. Das Amt eines Gerichtsschöppen, das ebenfalls Privatus Schäfer versah, ist dem Käsereibesitzer Richard Müller übertragen worden. Lungkwitz. Was praktischer Unternehmungsgeist, Lust und Liebe zu Musik und Gesang, darstellerische Talente usw. unter geschickter Leitung auswirken können, hat der Männergesang verein .Frisch auf' mit Aufführung der Operette .Der Aäger aus der Pfalz' am letzten Sonntag deutlich gezeigt. Die reizenden Lieder (Linzelgesang, Duette, Terzett und Chor) wurden von den Darstellern tonrein und sicher, natürlich und unbefangen mit Klavier- und Orchesterbegleitung vorgetragen. An die Auffahrung einer mehraktigen Operette können sich nur Vereine heranwagen, die über stimmbegabte und theatergewandte, unermüdlich fleißige Mitglieder verfügen, wie es im .Frisch auf" der Fall ist. Die musikalische und Theaterleitung sowie die Mitwirkenden können stolz aus ihre Leistungen sein, zu denen sie alle ihr Bestes bei- getraen haben, wofür auch durch den reichen Beifall gedankt wurde. Am 1 .Februar wird die Operette in Reinhardtsgrimma wiederholt werden. Freital. Zur Förderung des Handels und Gewerbes und zur Hebung des Verkehrs werden von diesem Jahre ab in unserer jetzt zirka 37 000 Einwohner zählenden Industriestadt Jahrmärkte abgehalten. Der erste findet vom 1. bis 3. März und der Herbst jahrmarkt vom 13. bis 15. September statt. Für Beschaffung des Budenmaterials haben die Fieranten selbst zu sorgen. Dresden, 27. Januar. Die heutige Sitzung des Landtages be gann mit einer am Donnerstag zurückgestellten namentlichen Ab stimmung über den Antrag Grellmann (Dn.) betr. den Fall deS Pollzeiooerleutnants Götze. Der Antrag wurde mit 62 gegen 19 Stimmen bei Stimmenthaltung der Kommunisten abgelehnt. Dann wurde vor zwar vollbesetzten Tribünen, aber schwach besetztem Saale die am vergangenen Dienstag abgebrochene Beratung von Anträgen und Anfragen über Schulsragen fortgesetzt. Den Reigen der Redner eröffnete der sozialistische Lehrer Abgeord neter Schurig, der in ziemlich matter Weise di« bekannten sozial demokratischen Schulforderungen vertrat und vor allem die deutschnationalen Echulanträge ablehnte. Redner zog dann über die MeihnachtSdenkschrlft des Volksbildungsminister Dr. Kaiser her und zerpflückte deren Feststellungen und Vorschläge. Er warf dem VolkSbildungsministerium vor, daß es den Pädagogen keine Zeit lasse, die angeblichen Errungenschaften der Neuzeit in der Schule praktisch zu erproben, um ihre Güte nachweisen zu können. Auf einen Zuruf des Abg. Siegert, daß man dazu doch schon fünf Jahre Zelt gehabt habe, entgegnete Rednxr, die schlechten, wirtschaftlichen Verhältnisse hätten das verhindert. Der volks- parteiliche Abg. Röllig, seines Zeichens Fortbildungsschuldirektor, vertrat mit Wärme die Interessen der Berufsschule und ihrer Lehrer. Donn hielt der Kommunist Renner vor leerem Saale eine lange Rede. Er behauptete, die Schulsragen seien stets bis heute von politischen Gesichtspunkten aus behandelt worden. Nach Renner kam wieder ein Lehrer zu Worte, der deutschnationale Abg. Grellmann, der die in der Denkschrift niedergelegten Vor schläge verteidigte und weitergehende Forderungen aufstellte. Er kritisierte scharf die gegenwärtige in der Schule herrschenden Zu stände. Ein alter erfahrener Schulmann, der frühere Seminar direktor und Kultusminister Dr. Seyfert, versuchte, die bestehen den Gegensätze zu überbrücken. Er bezeichnete die Herausgabe der ministeriellen Denkschrift als politisch unerwünscht, wie sie sowohl der Linken wie der Rechten die Angriffe auf die Schule erleichtere. Er warnte davor, in dem, was man an der Schule zu beklagen habe, Zeichen deS Verfalls zu sehen, es seien viel mehr die Anfänge eines wertvollen Reuen. Der radikal-sozia listische ehemalige Schulrat Abg. Arzt wollte von Verständigung nichts wissen und bezeichnete sie als unmöglich. Er meinte, die in der ministeriellen Denkschrift enthaltenen Vorschläge rüttelten an dem Gebäude der geltenden Schulgesehgebung: es solle eine Schulreaktion herbeigeführt werden. Redner »erstieg sich sogar zu der Behauptung, der Kampf gegen die Schul« werde von der Schwerindustrie inszeniert. Und dann drohte er dem Minister, es werde sich jede seiner Maßnahmen, mit der di« Lehrerschaft nicht einverstanden sei, in der Schule totlaufen. In seiner Selbstüber hebung bezeichnete er die Denkschrift als die größte Dilletankcn- arbeit. Nach Arzt sprach der Volksbildungsminister Dr. Kaiser, der noch einmal seine Denkschrift verteidigte und darauf hinwieS, daß ibre Gegner sich erst einen politischen Standpunkt batten konstruieren wüsten, um die Denkschrift auszuwerten. Der Staat, so sagte er, wüste darauf achten, daß ihm die Staatssckule nicht aus der Hand gleite, denn durch sie solle dem ganzen Volke ge dient werden. Bei Mschluß des Berichts standen noch die Abg. Hickmann (DV.), Doigt tDV.) und Dr. Eberle Dn.) auf der Rednerliste. Die nächste Sißung findet Donnerstag den 29. Jan. nachmittags 1 Uhr statt. Auf der Tagesordnung steht der deutsch- nationale Antrag auf Aufhebung der Immunität für solch« Ab geordnete. die als Redakteure verantwortlich zeichnen und wegen Preßveraehens strafrechtlich verfolgt werden. — Durch die Einverleibung von Blasewitz, Loschwitz, Meißer Hirsch und 20 anderen Vororten nach D r e s d e n ist der Zustand z für Groß-Dresden eingetreten, daß zahlreiche Straßen, wie z. B. ! Schulstraße Forststraße. Bergstraße, Elbestraße usw. fünf, sechs oder gar elfmal vorhanden sind. Um diesem Umstand abzuhelfen, ! hat der Rat der Stadt Dresden den Stadtverordneten eine Vor- i läge znneken lasten, wonach in allernächster Zeit die Umbenennung von 200 aleichlautenken Straßen non Dresden erfolgen soll. , Dresden. Zu dem Fall der Kontoristin Großmann wird mit- oeteilt, daß auch die nunmehr endgültig abgeschlossene gerichks- är,flicke Untersuchung keinerlei Beweis für daS Vorllegen eines Mordes ergeben hat. Die Staatsanwaltschaft hat deshalb auch das Verfahren einaestellk. < . — In der Sckwnraericktsverhgndluna wegen des Mordver suchs am Ulancndenkmal bei Posta wurden die Angeklagten Drinkwkh und Koßmann wegen gemeinschaftlichen Mordversuchs zu le acht Jahren Zuchthaus verurteilt, auch gehen sie auf js fünf Jahre der bürgerlichen Ehrenrechte verlustig. Dl« bisher erlitten« Untersuchungshaft kommt mit fünf Monaten in An, rechnung. Belo« Angeklagte unterwarfen sich sofort dem Urteile« Landgerichtsdirektor Seyfert ftihrte in der Begründung kurz auS, es habe sich im vorliegenden Falle um eine ungewöhnlich« Rohheit gehandelt. Beide begingen das Verbrechen gemeinschaftlich, und mit voller Ueberlegung. Obgleich die Angeklagten bisher unbe straft sind, so mußt« das Gericht auf eine empfindliche Bestrafung zukommen. — Was die zuvor gemeinsam mit der Mick in Lhar- lottenbMg begangen« Dieberei anbelangt, so hat in diesem Fall« die Staatsanwaltschaft beim Schöffengericht Charlottenburg gegen alle drei Anklage erhoben. Dresden. Die sächsischen Handelskammern sind gemeinsam bei der Regierung vorstellig geworden zwecks Herbeiführung einer Milderung des Steuerdrucks. Unter anderem wird verlangt: bal digst« Ausarbeitung der Gesetzentwürfe über Neugestaltung der Einkommen- und Körperschafisfieuer unter Heranziehung der amt lichen Wirtschaftsvertretungen, Nachveranlagung für 1924, Rück zahlung bei zu viel gezahlten Vorauszahlungen und weiter« Steuermilderungen für besonders bedrängte Industrie- und Handelskreise. Weiter wird gefordert: Nochmalige Herabsetzung der Umsatzsteuern, vollständige Beseitigung der LuxuSfieuer und Prüfung der Frage der Befreiung von Ausfuhrwaren von den gesamten auf ihn ruhenden Umsatzsteuerlasten. — König Friedrich August wohnte am Donnerstag in' Sig maringen der Taufe des neugeborenen Enkels, des zweiten Sohnes des Prinzen und der Prinzessin Franz Iosevh von! Hohenzollern bei. Der Erzabt des Klosters Beuron vollzog die Taufhandlung. Der Täufling erhielt den Ramen des heiligen Meinrad. — Gerüchte von einem Raubanfall gingen in den letzten Tagen in Rossen und Umgegend um. Auf der Straße nach Zella wurde ein junger Mann durch Schläge ins Gesicht arg ver letzt. Er mutzte sich in ärztliche Behandlung begeben. ES ist möglich, daß eine Personenverwechslung vorliegt und die faust dicke Lektion einem andern zugedacht war. — Die Aufstellung eines Rundfunkzwischensenders in Hirschfeld« ist angeregt worden, um so für die Lausitz den Empfang mit Detektor zu ermöglichen. Man will dabei das aus gedehnte Leitungsnetz der Hirschfelder Kraftzentral« zur besseren Verbreitung der Funknachrichken mit verwenden. Dazu hat die Aktiengesellschaft Sächsische Werke erklärt, datz sie sich mit dieser Frage bereits beschäftigt habe. Cs hänge aber noch von einigen wirtschaftlichen und technischen Erwägungen ab, ob und in wel chem Umfang« und weicher Form der Anregung nachzukommen sei. Bad Schandau. Auf dem Bahnhof Bad Schandau sind die Arbeiten zur Unterführung der Gleise im Gange. Vorläufig ist an der dem Bahnhofsgebäude gegenüberliegenden Felswand ein sogenannter Inselbahnsteig in Angriff genommen. Die von Dres den ankommenden oder nach der Tschechoslowakei reisenden Fahr gäste müssen dann dort drüben ein- bezw. aussteigen. Mit diesen Baulichkeiten wird ein schon längst empfundener Uebelstand be seitigt Königstein. Di« hiesige Kirchgemeindevertretung beschäftigte sich in ihrer letzten Sitzung mit der wichtigen Frage der Aus pfarrung von Porschdorf, das nach der Auspfarrung von Prossen und Waltersdorf zusammen ein selbständiges Kirchspiel bilden würde. Die Auspfarrungsverhandlungen sind so wett gediehen, datz der Vertrag voraussichtlich bald abgeschlossen werden dürfte. Leipzig. Am Sonnabend vormittag stürzte «ine Arbeiterin in der Apostelstraße beim Abspringen von einem Strahenbahn- wagen so unglücklich, daß sie einen Schädelbruch davontrug. — Am gleichen Tage nachmittags gegen 1 Uhr ereilte einen 57- jährlgen Schmied beim Abspringen in der Frankfurter Straß« an der Gasthosbrücke dasselbe Schicksal, wobei er außer einer Schulterverrenkung auch einen Schädelbruch erlitt. Beide Ver unglückte wurden nach dem Krankenhause transportiert. Chemnitz. Der bei der Chemnitzer Handelskammer gebildete Hotelbau-Äusschuß zur Errichtung eines modernen Großstadt hotels hak in weitesten Kreisen der Bevölkerung reges Interesse gefunden. Durch die Kriegsfolgen waren in Chemnitz elf Fremdenhöfe eingegangen. Mit ihnen sind für das übernachtend« Publikum etwa 400 Zimmer mit 500 Betten verloren gegangen. Das geplante Großstadthotel wird mit ungefähr 250 Zimmern diesem Mangel Abhilfe schaffen und für groß angelegte Ver- sammlungSsäle und Sitzungszimmer Sorge tragen, die wieder Fachverbandsversammlungen und Kongresse nach Chemnitz ziehen sollen. Auch für 20 bis 30 Kraftwagen wird zweckentsprechende Unterkunft geschaffen werden. — Am Freitag abend beging die ursprünglich aus der Tuch macherzunft hervorgegangene Chemnitzer Glaserinnung unter außerordentlich starker Beteiligung die Feier ihres 250sährig«n Bestehens. Annaberg. In HermannSdorf brannten am vergangenen Freitag daS Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Kunze-Gutes nieder. Der entstandene Schaden ist groß. In Reichenbach i. V. wurde in der Nacht zum Montag die Scheune deS Gutsbesitzers Florus Veit eingeäschert. Es wird Brandstiftung vermutet, denn schon vor acht Tagen wurde einmal versucht die Scheune in Brand zu setzen. Klingenthal i. S. Die Geschäftslage in der Harmomka- Industrie verschlimmert sich von Woche zu Woche. 3m Jahr« 1924 betrug der Rückgang der Ausfuhr, verglichen mit dA Zeit vor dem Kriege, 35 v. H.: im Oktober 1924 wurden 119 000, im November nur noch 79000 Ziehharmonikas auSgeflihrk. — Die Totenbestattung auf Gemeindekosten Ist in unserer 6000 Ein wohner zählenden Stadt seit 9 Monaten im Gang«. In dieser Zeit fanden 39 Beerdigungen statt, die einen durch Gemeinde- mnlagen zu beschaffenden Aufwand von 3400 Maxk verursachten. Cs Hal demnach im Durchschnitt jede Bestattung 87 Mark ge- '"^Bautzen. Der Bezirksausschuß beschloß di« Linsührunq d«r Gekränkesteuer als BezlrkSfleuer, wobei Besteuerung noch der Meng« stattfinden soll.