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Weißeritz-Zeitung : 18.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192608182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19260818
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19260818
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-08
- Tag 1926-08-18
-
Monat
1926-08
-
Jahr
1926
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.08.1926
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Weitzeriy Zeitung Tageszeitung m» Anzeiger wr MppMiswalöe, Schmiedeberg a.A BezugSpr«!«: Fir einem Monat 2 Reichsmark «Ik Anträgen, einzelne Nummern 1S Neicht- pfen nige. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nnmnier 3. Fernsprecher: Amt VippoidiS- «alb« Nr. 3. MMcheckonto Vretden 12S48. Aeüssste Zei«uug -es Bezirke VSstes Bla» enthüN -le amtlichen Bekannlmachungek -ex Amlshauplmannschast» -es Amlsgerichls AN- -es Slaölrals Zu Dlppol-lswal-e Anzeigenpreis: Me -2 Millimeter breit« Vetitzeil« 2Ü Reichspfennige. Lingesandt und Reklamen SV RelchSpfennige. Verantwortlicher RsdaKteMi KeliL Nedne- — Druck und Verlas: Earl Zehne in Nksvoldiswal-e. Nr.191 92. Jahrgang Mittwoch, am 18. August 1926 VergprüfungsfahrL Kipsdorf—Allenberg. Am Sonntag, dem 22. August 1926, verkehrt ein Sonder kraftwagen zum Bergrennen für Kraftfahrzeuge von Dippol diswalde nach Kipsdorf-Bärenburg (Baukahre). Abfahrt 7 Uhr vormittags ab Dippoldiswalde Bahnhof. Rückfahrt nach Be endigung des Rennens gegen 1 Uhr ab Kipsdorf. I 26 Allg. Dippoldiswalde, am 17. August 1926. Die Amtshauptmannschaft. Freitag, am 20. August, abends 8 Uhr öffentl, Sitzung ser StKdtvermMeten zn DiWoMsmalde Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. lichkolMMgmmg. "iE" tMtwocb, am 25. kiugusl >ys0, vormittags g libn, im Sastbaus „Sun Post" in Scimiiedebei-q: 566 st. Stamme, 263 km, 10/43 cm; 4643 st. Klötze, 156 tm, 7/12 cm; 4217 st. Klötze, 679 km, 13/37 cm u. m.; 586 gek. Derbstangen, 7 km, 5/6 cm; Kahlschlüge Abt. 42, 45, 83, Elnzelhölzer Abt. 1, 5, 6, 12, 13, 15, 17/20, 22, 23, 28, 29, 30, 33, 34, 35, 38, 40, 41, 56, 59, 60, 62, 63, 70, 71, 72, 76, 80, «I, 82, 84 und 91. Oorslaml »ärenkels. Oonslkssse Vkanandt. Oerttichcs mW Sächsisches. Dippoldiswalde. Der an der landwirtschaftlichen Abteilung der Handels- und Gewerbeschule tätige Landwirtschaftslehrer Dlplom- Landwlrt Throm wurde mit Wirkung vom 1.Mai d. Z. ab zum Landwirtschafts-Rat befördert. Dippoldiswalde. Allem Anschein nach sollen wir diesen Sommer kein beständiges Weller bekommen. Sieht es auch einmal darnach aus, als ob eine längere Reihe von Sonntagen uns be- schieden sein sollte, schon zieht ein Gewitter auf und bringt an haltenden Regen mit. Auch die letzten Tage waren wieder regen reich. In vergangener Nacht zog auch ein Gewitter auf, auch heute vormittag in der 11. Stunde blitzte und donnerte es; doch kam beide Male das Wetter nicht bis über unsere Stadt, während ausgiebiger Regen herabströmte. — Kurze Slromunlerbrechungen blieben auch nicht aus. — Nächsten Sonntag vormittags von 9 Uhr bis gegen Mittag hält der Allgemeine Deutsche Automobilclub auf der Bergstrecke der Kipsdorf-Altenberger Staatsstraße eine Bergprüfungsfahrt «b. Günstiges Wetter vorausgesetzt, dürfte sich zur Fahrt eine außerordentlich große Zahl von Teilnehmern an der Fahrt, eine um vieles höhere Zahl von Zuschauern dazu einfinden. Wie be kannt gegeben wurde, wird die Straße von 8 Uhr ob bis nach Beendung des Rennens für jeglichen Verkehr gesperrt. Für die Besucher der Prüfungsfahrt wird, wie heute im amtlichen Teile bekannt gegeben wird, ein Wagen der staatlichen Kraftwagen- veiwallung Sonntag früh 7 Uhr ab Bahnhof Dippoldiswalde nach der Baukahre verkehren. — Am vergangenen Sonntag gelang es Johannes Budra und Fräulein Martha Sperberg, beide vom Freiberger Schwimm- und Skiklub, die Malkertalsperre von der Sperrmauer bis zur Brücke an der Vorsperre trotz niedriger Wassertemperakur zu durch schwimmen. Sie benötigten für die zirka 3 Kilometer lange Strecke nur 1 Stunde 8 Minuten 20 Sekunden, während Budra im vorigen Jahr die gleiche Strecke In umgekehrter Richtung im Alleingang bei ziemlich starkem Gegenwind in 1:42:2 durch schwamm. — Nach einer amtlichen Feststellung haben wir zurzeit Im Freistaate Sachsen 10 Religionsgesellschaften, die als öffentlich- rechtliche anerkannt sind. Es find dies: 1. Evangelisch-lutherische Landeskirche, 2. Römisch-Katholische Kirche, 3. Israelitische Re ligionsgemeinden, und zwar Annaberg, Bautzen, Chemnitz, Dres den, Leipzig, Plauen I.V., Zittau, Zwickau, 4. Evangelisch-refor- mierte Gemeinde zu Leipzig, 5. Evangelisch-reformierte Gemeinde zu Dresden, 6. Freireligiöse Gemeinschaft des Freistaates Sachsen, 7. Evangelische VrNderunität In Deutschland und ihre sächsischen Anlerverbände, 8. Bischöfliche Methodistenkirche In Sachsen, SIH Zwickau, 9. Evangelisch - lutherische Freikirche In Sachsen, SIH Plauen, 10. Vereinigung von Gemeinden gläubig gelauster Christen in Sachsen — Vereinigung der Baptisten — Sih Dresden. In Anbetracht der Tatsache, daß Amerika einige hundert anerkannte Religionsgemeinschaften und Sekten zählt, muß man mit den Ver hältnissen in Sachsen immerhin noch zufrieden sein. Die Vielzahl entfällt leider in der Hauptsache auf evangelische Religionsgesell schaften, während die Katholiken und die Israeliten geschlossen in je einer einzigen Religionsgemeinschaft dastehen. — Wie die Pressestelle der Landwirkschaflskammer milleilt, wird vor dem angeblichen Heilmittel für Maul- und Klauenseuche „Matafto" der Firma von den Berg L Co., G. m. b. H., In Rostock gewarnt. Das Präparat hat weder eine vorbeugende noch heilende Wirkung; das Mittel ist werllos und sein Preis vollkommen un gerechtfertigt. — Zur Beseitigung der bei den Steuerpflichtigen vielfach noch bestehenden Unkenntnis über die Uebergaugsvorschriflen des neuen Eewerbesleuergesetzes vom 30. Juli 1926 wird auf folgendes hin- gcwiesen: 1. Der Fälligkeitstag der nächsten (zweiten) Teilzahlung der Gewerbesteuer 1926 Ist nicht mehr der 15. August, sondern der 15. September 1926. Der bisherige Termin vom 15. August fällt also weg; an seine Stelle tritt der 15. September. 2. Am 15. September 1926 und weiterhin am 15. Dezember 1926 und 15. Februar 1927, dafern nicht bis dahin die Veranlagung durch- geflihrk und der Steuerbescheid für das Rechnungslahr 1926 zu- geslelli sein sollte, ist als Gewerbesteuervornuszahlung je ein Viertel vom Hundert deS bereits den bisherigen Voranszahlnngen .Zugrunde liegenden Betriebsvermögens Ende 1923 zu entrichten. Der feststehende Betrag von 30 RM. Ist vom 15. September 1926 ab nicht mehr zu zahlen. 3. Die Arbeitgebcrnbgabe war letztmalig am 25. Juli 1926 zu entrichten. Haben jedoch Arbeitgeber von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die am 15. und 25. eines Kalender monats fälligen Abgabebeträge zusammen mit der am 5. des folgen den Kaleudermonats fälligen Abgabe zu entrichten, so haben sie die an sich am 15. und 25. Juli 1926 fällig gewesenen Abgabe beträge in jedem Falle noch abzuführen. — Ernste Zahlen. Aebcr Entartungserscheinungen im deutschen Volk veröffentlicht der Bonner Gerichlsarzt Universitäts- Professor Or. Müller-Heß recht ernste Zahlen. Er sagt: „Wir haben im Deutschen Reiche 170 600 Idioten, von denen etwa 100 000 auf Rechnung des Alkohols zu sehen sind. Wir haben ferner 80 000 Epileptische in den deutschen Anstalten, von denen etwa 60 000 ein Opfer der Trunksucht des Vaters sind. Eine der ernstesten Tatsachen für mich ist die, daß das Land nicht mehr das Reservoir der Kraft ist. Die drei großen Volksküchen der Tuberkulose, der Geschlechtskrankheiten und des Alkoholismus sind vielfach in einer geradezu erschreckenden Weise auch auf das Land gekommen." Die Zahl der Trunksüchtigen wird auf 400 000 ge schäht, In deren Gefolge sich 300 000 Ehefrauen und eine Million Kinder in tiefster Not befinden. — 17 Missionsleute hofft die Leipziger Mission noch in diesem Sahre über das Meer senden zu können. So beachtenswert groß diese Zahl ist, sie stellt doch nur einen Anfang dar; Im nächsten Frühjahr werden weitere missionarische Kräfte zu den jetzt bereits in Indien und Afrika Arbeitenden und zu den noch in diesem Sahre Auszusendenden hinzukommen. Glashütte. 18. August. Unser Wasserwerk besteht nunmehr ein Vlerteljayrhundert. Heute vor 25 Zähren wurde es eingeweiht. Bärenhecke-Iohnsbach. Hier verschied in der Nacht vom Sonntag zum Montag der älteste Einwohner des Ortes, der wohl in der ganzen Umgegend sehr gut bekannte und beliebte Privalus Moritz Zimmermann, früherer Besitzer des jetzt von besten Sohne Oswald Zimmermann weitergefühlten Sägewerkes. Noch in den letzten Wochen konnte man den altehrwürdigen, 82 jährigen deutschen Recken mit den Pferden kleinere Holzfuhren erledigen sehen. Iohnsbach. In der Nacht vom Sonntag zum Montag in der 1. bis 2. Stunde wurde bei Gutsbesitzer Otto Andreas einem zu Besuch wellenden Herrn sein Fahrrad gestohlen. Der vom Feuer wehr-Stiftungsfest in der Nacht zurückkehrende Besitzer bemerkte, daß die Skalltür offen stand und daß Diebe, die jedenfalls mit den örtlichen Verhältnissen gut vertraut waren, mit einem Rad durch den Stall ins Freie verschwunden waren, während die anderen Famlllen-Angehörigen oben schliefen. Als ein Glück Ist es noch zu bezeichnen, daß der oder die Spitzbuben nicht auch noch das dabeistehende Aad des Besitzers als auch ein neues der Tochter- mitgehen hießen, da sie jedenfalls gestört worden sind. Geising. Seitens des Stadkrats — Fremden- und Verkehrs- bllro — war mit der Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen verhandelt worden, um eine Verlegung der Autolinie Kipsdorf— —Zinnwald über Geising zu erlangen. Die Kraft verkehrsgesellschaft will nun, weil die Straße Altenberg—Zinnwald vom 23. August bis 7. September gesperrt ist, die Kraftwagen während dieser Zeit über Geising verkehren lasten. Durch die Ver legung soll geprüft werden, ob ein Bedürfnis zur Verlegung besteht. Rekefeld. Am Sonntag nachmittag hak sich an der sogenannten Haarnadelkurve der Rehefeld—Altenberger Staatsstraße in der Nähe des Milchflußweges ein Autounfall ereignet, indem ein von Altenberg kommendes Personenauto an den Ihn entgegen kommenden Postkrnskwagen anfuhr. Das Personenauto erlitt bei dem Zusammenstoß bedeutende Beschädigungen, die 4 Insassen wurden herausaeschleudert, erlitten aber glücklicherweise keine nennenswerten Verletzungen. Pretzschendorf. Bei einer Reitübung deS hiesigen Reitvereins stürzte der Sohn des Gutsbesitzers Emil Menzer und brach den rechten Unterschenkel. Freilal. Seine erste und zugleich auch seine letzte Fahrt als Beifahrer eines Lastautos führte am Montag vormittag der im Stadtteil Potschappel bei seiner Mutter wohnhafte, etwa 20 jährige Brose aus. Der junge Mann hielt mit dem Lastzug vor einer hiesigen Ziegelei. Der Anhänger, auf dem er sah, ist wahrscheinlich Irgendwie in Bewegung geraten; denn plötzlich lag der Bedauerns werte unter den Nädern, die ihm den Brustkorb zerdrückten, und seinen sofortigen Tod herbciführten. Sm selben Werke ver unglückte am Montag nachmittag ein junger Mann aus dem Stadt teil Burgk, namens Friedrich, durch einen Sprengschuß. Eine Warnung nicht beachtend, begab er sich zur Lehmwand, als der Schuß losging und ihn in die Lust schleuderte. Er blleb bewußtlos liegen und wurde zum Arzt und dann in die elterliche Wohnung gebracht. Dresden, 17. 8. Arbeiksmlnister Elsner gibt eine Darstellung über die Maßnahmen der sächsischen Regierung auf dem Gebiete der Erwerbslosenfürsorge und des Wohnungsbaues. I» den erste» sieben Monaten dieses Sahres seien rund 17'/- Millionen Mark als staatlicher Zuschuß für die unterstützende Erwerbslosenfürsorge benötigt worden. Zurzeit betrage der monatliche Zuschuß etwa 2 Millionen Mark. In weit höherem Maße seien aber Mittel slir die produktive Erwerbslosenfürsorge zur Verfügung gestellt worden. Die Gesamlkosten der Maßnahmen in Sachsen, die mit Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge gefördert sind, be tragen 48 Millionen Mark. Außerdem habe der Landtag Im März d. I. zwei Millionen Mark für Nolstandskredite an Ge meinden bewilliat. Zum Wohnungsbauproblem sagt der Minister: Seit 1. April 1926 hak Sachsen 20 v. H. der Friedensmiekeu zum Wohnungsbau srelgegeben und ist damit allen übrigen deulschen Ländern vorangegangen. Der Minister legt dann den Plan vor für die Verwendung der von der sächsischen Regierung für den Wohnungsbau berellgestellten 15 Millionen Mark Anleihemitlel und kündigt für Ende September eine WohnungSbedarfSzählung an. — Im Oktober d I. begeht die mit dem Kreuzchor verbundene Krenzschule in Dresden die Feier ihres 700 fahrigen Bestehens, zu der bereits über 1000 Anmeldungen aus alten Schüler-Iahr- gängen vorliegen. Das Fest bringt u. a. eine Aufstellung auS der Geschichle des Kreuz-Hores und der Kreuzschule, eine Fest vesper In der Kreuzkirche mit Ansprache von Superintendent D. Or. Költzsch und ein Festkonzert. — Dresden. Am Sonntag ist Im Schloß Moritzburg das neu- elngerichtete Porzellanquartier der Oeffentlichkelt zugängig gemacht worden. Das Quartier umfaßt 4 Räume im ersten Stockwerk deS Schlaffes. Es ist vom Prinzen Ernst Heinrich unter Mithilfe deS Direktors der dem ehemaligen Königshaus« verbliebenen Kunst sammlungen, Or. Hensler, ansgestallet worden. Im ersten Räume sind die frühen Porzellane vereinigt; entwicklungsgeschichtlich interessante Typen aus den Anfängen der Porzellanproduklion, meist noch in weiß gehalten, nur manchmal mit farbigen Streu blumen verziert. Darunter steht einiges rotbraune Böttger-Stein zeug, dessen Fabrikation der eigentlichen Porzellanerfindung vor- auSglng. Recht hübsch nehmen sich In diesem Raume die großen weißen Tiere von Kirchner auS. In dem anschließenden größten Zimmer fesselt die starke Baulichkeit, wie sie die Blütezeit der Manufaktur liebt«. C!n kleiner Wandschrank enthält Dosen und erlesene Gruppen von Kandler. Zwischen zwei Hohen Spiegeln steht elne große Vitrine mit den farbenprächtigsten Vasen Hörolds. Sämtliche Stücke tragen die A.-R.-Marke, die anzeigl, daß die Gegenstände für den persönlichen Gebrauch August! Regis be stimmt waren oder für Geschenke, die der König machte. Auf alten holzgeschnihten verfilherten Konsolen haben P.orzellanvögel von Kandler ihren Platz gesunden. Eine Uhr von Caffieri in Meißner Porzellan stellt dle schönste Montierung aus dieser Masse dar, die es gibt. Den Mittelpunkt des nächsten Zimmers bildet das Krönungsservice August des Starken. In einem Eck schranke steht neben der herrlichen Madonna Kirchners der große Meißner Blumenstrauß, der laut Inschrift auf einem Blatte im Zahre 1767 von F. S. Bitterling angefertigt wurde. Den Mittelpunkt des letzten Zimmers nimmt Röntgens großer Roll- fekretär ein. Eine Vitrine enthält Proben von vier weiteren berühmten Servicen des sächsischen Hofe«: Roter Drache, Gelber Löwe, Watteau, Deutsche Blumen. In einer anderen Vitrine find Stücke aus der Frühzeit der Manufaktur untergedracht. Eine kleine Vitrine rechts der Elngangstür birgt eine Auslese von Tassen aus der Epätzeit des 18. Jahrhunderts, die nach Minister Gras Marcolini benannt wird. Hier haben auch das tanzende Bauernpaar von Kändler, elne seiner vollendetsten plastischen Schöpfungen, sowie zwei seiner Airschgruppen und die Moritzburger Uhr Ihren Platz gefunden. Beachtenswert sind In allen diesen Zimmern die prächtigen Alkmeißner Oefen. — Der demokratische Landtagsabgeordnete Or. Weigel in Annaberg befaßt sich In einem Aufsatze „Notwehrrecht der Par lamente" oder „Wie schützt man das Ansehen des Parlamentes gegen seine eigenen Mitglieder?" mit der Verrohung der parla mentarischen Sitten. Er verlangt baldige und energische Ahhilfe. Da der Ordnungsruf des Präsidenten bei den verwilderten par lamentarischen Sitten ein wirksames Strafmittel nicht mehr bilde, schlägt Or. Weigel vor, den Ordnungsruf mit einer anderen Strafe nebenher auszustatten und zwar am besten mit dem Verlust der auf den betreffenden Sihungstag entfallenden Diäten, vr. Wag ner bemerkt am Schlüsse seines Aufsatzes: „Der gegenwärtige Zu stand ist eine Karrikatur, die ihresgleichen nur in elner Kreuzung zwischen Tollhaus und Tiergarten findet." — Die Dresdner Volkszeitung will zuverlässig erfahren haben, daß der bisherige Vorsitzende des Verbandes der Sächsischen Polizeibeamten, Küttner, seines Postens als Derbandsvorsihender enthoben worden sei, nachdem ihm schon vor einiger Zeit die Führung der Verbandsgefchäste abgenommen wurde. Die Re gierung beabsichtige, Küttner als Regierungsrat zu beschäftigen. Gottleuba. Nach langen Vorbereitungen feierte der Turn verein DT. Gottleuba am 14. und 15. August seine 60-Zahrfeler. Als Austakt war für den Sonnabendabend ein Festkommers im Hotel „zum Kronprinz" vorgesehen. Die ehemalige Gardereiter kapelle unter Obermusikmeister Stock leitete den Abend ein. Der Sängerverein Gottleuba erfreute die Erschienenen durch Vortrag zweier Lieder. Turnerische Vorführungen folgten. Die Festrede hielt der Vorsitzende Erich Zahn. Er gab ein getreues Bild der Geschichte des Vereins. Von den Gründern sind noch drei, die Turnbrüder Legler, Schaale und Kehrer, unter den Lebenden. Eine besondere Ehrung wurde dem langjährigen, verdienten Turn- wart Ernst Petrik zuteil, dem der Ehrenbrief der Deulschen Turner schaft überreicht wurde. Am Sonntag traten die Wettkämpfer gegen 7 Uhr auf den Plan und trugen die Entscheidungen aus. '/-11 Uhr schloß der Festgollesdienst im Kurpark sich an. Pfarrer Friedrich feierte in beredten Morten die hohen Ziele der edlen Turnerel. Anschließend wurde der Zahn-Gedenkstein enthüllt. Elne kurze Gedächtnisfeier am Kriegerdenkmal ließ die Gedanken In die Ferne zu den In Feindesland gefallenen Turnbrüder» schweifen. Nachmittags stellte man zum Festzuge, an dem sich auch sämtliche Orlsoeretne beteiligten. Auf dem Festplahe wurde nach verschiedenen Ansprache» und Ehrungen wacker geturnt. Ein Festball schloß die Feier. Die Ergebnisse der Wettkämpfe (aus zugsweise): Dreikampf der Mitglieder: 1. Sieger Sachse- Glas hütte 54 Punkte, 2. Schröder—Glashütte und Estler—Glashütte je 52 P., 5. Illig-Glashütte 47 P., 6. Moche-Glashtltle 46 P. Zugendiurner 17—18jährige, 7-Kampf: 7. Bobe—Dittersdorf und Wehnert—Kreischa je 94 P.; 15—16jährig: 3. Büschel—Zohnsbach 95 P., 4. Kluge—Zohnsbach 94 P. Siebenkampf der Zugend- kurnerinnen unter 17 Zähren: 8. Nickel—Zohnsbach 91 P. Leipzig. I» elner Gartenlaube im Garkenverein „Nalurheil verein" wollten zu Besuch bei dem Garteneigentümer aufhältliche Verwandle ein Motorrad reparieren, dabei explodierte der Benzin tank. Mehrere Einrichtungsgegenstände in der wohnlich ein gerichteten Laube und außerdem 40» RM. in Papiergeld, sowie Ausweispapiere verbrannten und auch an dem Motorrade entstand starker Schaden. Drei in der Laube anwesende Personen erlitten leichtere Brandwunden an Händen und Füßen. Plauen. Der im 23. Lebensjahre stehende Photograph Hölzl, und dessen Onkel, der Photograph Ulbricht hatten geschästllch in Thüringen zu I:w und fuhren mit dem Motorrad nach Gera. Ans Braunsdorfer Flur streifte Ulbrlcht mit den Pedalen ieines Motor rades einen Baum. Dadurch wurde das Motorrad gegen einen andere» Vanni geschleudert und der auf dem Hintersitz befindliche junge Hölzl wurde an den Baum geworfen. Während Ulbricht mit leichteren Verletzung-n davonkam, hatte sein Neffe einen Schäüel- bruch erlitten, der den Tod herbeistthrke. Hölzl ist erst seit vier Monaten verheiratet.
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