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Wochenblatt für Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff. Erscheint jede» Sonnabend nachmittags. Eezngspreis: Vierteljährlich 30 Pf., durch die Post bezogen vierteljährlich 75 Pf. — »«zeige» werden außer in der Geschäftsstelle (Reichenbrand. Neooigtsttaße 11) von Herrn Friseur Weber in Reichenbrand und von Herrn Kaufmann Emil Winter in Ravenstein entgegengenommen und die Isvaltige Petitzeile oder deren Raum mit 25 Pf. berechnet. Schloß der Änzeigen-Annabme Freitags nachm. 2 Uhr. Fernsprecher Amt Siegmar 244. — Postscheckkonto Leipzig Rr. 12 55». Firma Ernst Fli«k, Reichenbrand. Sonnabend, den 6. September ISIS Nachstehende Bekanntmachungen werden hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. ' Reichenbrand, Siegmar, Neustadt, Rabenstein und Rottluff, am 2. September 1919. Die Gemeindevorstände. Frühkartoffelhöchstpreis. Der Höchstpreis für Frühkartoffeln beim Verkaufe durch den Erzeuger wird für den Freistaat Sachsen ab 1. September 1919 zu nächst auf IS Mk. für den Zentner herabgesetzt Dresden, den 28. August 1919. WirtschaftSminifterinm. Nr. 7. Aussaat von Getreide im Bezirke der Amtshauptmannschaft Chemnitz. Nach 8 8 der Reichsgetreideordnung für die Ernte 1919 vom 16. Juni 1919 (Reichsgesetzblatt S. 525 ff.) dürfen Unternehmer land. Früchten die festgesetzten Tiengen, sowie das auf Saalkarte erworbene Saatgut in zulässiger Höhe zur Bestellung der zum Betriebe gehörenden Grundstücke verwenden. Auf Anordnung der Retchsgetreidestelle und des sächsischen Wirt- schaftsmintsterium dürfen im Bezirke der Amtshauptmannschaft Chemnitz höchstens folgende Mengen auf den Hektar ausgesät werden: Bei Höhenlagen von 360 Meter und mehr: Winterroggen 170.5 Kilogranim. 250 Kilogramm. Winterweizen 200 , 225 ., Wintergerste 200 .. 250 Bei Mischfrucht gelten diese Sätze nach dem Mischverhältnis der FrücAe. Gdbe'd bdiS ei Anbauflächen entsprechend den Höhenlagen festzusetzen und zu überwachen, daß die zur Verwendung zulässigen Saatgutmengen nicht überschritten werden. Zuwiderhandlungen werden nach § 80 der Reichsgetreideordnung mit Gefängnis bis zu einem Fahre und mit Geldstrafe bis zu 60 000 Mk. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Chemnitz, am 1. September 1919. Nr. 770c X. VI. Der Westfächfische Kommunalverband für de« Bezirksverband Chemnitz-Land. Nr. 8. Ablieferung von Hafer aus der Ernte ISIS. Auf Grund der Bestimmungen in 8 13a der Reichsgetreideordnung für die Ernte 1919 wird die Retchsgetreidestelle dem Bezirksverbande die Lieferung bestimmter Mengen Hafer auferlegen. Diese Lieferung», menge wird durch eine Umlage auf die einzelnen Erzeuger aufgebracht werden müssen. Um eine möglichst restlose Erfassung derselben zu gewährleisten, wird für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Chemnitz einschl. der Stadt Limbach darauf hingewiesen: 1. daß Erzeuger, die infolge Abgabe von Hafer an Dritte zur Lieferung der auf sie umgelegten Menge nicht imstande sind, nicht nur Bestrafung nach 8 80 Abs. 13 der Reichsgetreideordnung für die Ernte 1919 zu gewärtigen, sondern gemäß 8 13a Abs. 1 daselbst auch noch als Schadenersatz an die Reichsgetreidestelle einen vom Bezirksverband festzusetzenden Geldbettag zu zahlen haben, und zwar in Höhe des doppelten des zur Zeit der Festsetzung geltenden Marktpreises oder, falls der von ihnen erzielte Verkaufspreis höher ist, in höhe dieses Verkaufs- Preises; 2. daß Verträge, durch die Erzeuger sich zur Lieferung von Hafer an Dritte verpflichtet haben, gemäß 8 13a Abs. 1 der Reichsgetreide ordnung insoweit nichtig sind, als dadurch die Lieferung der auf die betreffenden Erzeuger umgelegten Mengen unmöglich wird; 3. daß Verträge über Lieferung von Hafer aus der Ernte 1919, die vor dem 21. Funi 1919 oder zwar nach diesem Zeitpunkte, aber vor dem 16. August 1919 abgeschlossen worden sind, gemäß 8 138 der Reichsgetreideordnung überhaupt nichtig sind; 4. daß es sich für die Erzeuger in deren eigenstem Interesse dringend empfiehlt, ihrer Ablieferungspflicht nach Bekanntgabe der Liefermengen möglichst schnell nachzukommen, da sie nach Erfüllung ihrer Umlage in der Verwertung ihrer übrigen haferernte freie Hand haben und dann auch keiner lleberwachung nach der Richtung hin, ob sie etwa durch Verkäufe an Dritte die Erfüllung ihrer Ablieferungspflicht gefährden, nicht mehr ausgesetzt sind. Chemnitz, am 1. September 1919. X. r. VI. Der Westfächfische Kommunalverband für de« BezirkSverband - - - Chemnitz-Land. — Fundamt Aabenfteirr. Gefunden: 1 Geldtasche mit Inhalt. 1 Brosche mit Bild und 2 Blendlaternen. Verloren: 1 Wagenoorderrad, 1 Geldtasche. 1 Herren-Fackett. Entlaufen: 2 Hunde. Der Gemelndeoorstand zu Ravenstein, am 5. September 1919. Volksbad Reichenbrand. Das Volksbad wird ab 7. September 1919 geschloffen. Relchenbrand, am 3 September 1919 Der Gemelndeoorstand. Staats- und Gemeindeeinkommensteuer. Nychdem die Behändigung der Staats- und Gemeindeeinkommen- steuerzettel für diejenigen Steuerpflichtigen, die nach dem 31. Dezember 1918 mis dem Heeresdtenste^entlassen worden sind, erfckgt^ ist, werden alle Rathause, Zimmer 2, zu melden. Der Gemelndevorftand zu Rabenftein, am 4. September 1919 Bekanntmachung. Am I. September 1919 wird der 3. Termin der diesjShrigen Gemeinde-Einkommenfteuer fällig Es wird dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Steuer zur Vermeidung des Mahn- und Zwangsvollstteckungs- Verfahrens bis zum 15. September 1919 an die hiesige Gemetndekasse abzuführen ist. Der Gemelndeoorstand zu Rabenstein, am 4. September 1919. Holzversteigerung. Das anstehende Holz des in der Nähe der Eisenbahnbrücke an der Röhrsdorfer Grenze gelegenen Waldstückes soll auf dem Stock in kleinen Posten am Sonnabend, den 6. September 1919 nachm. 3 Uhr, „ Sonntag, „ 7. „ „ vorm. 8 „ und „ Sonnabend, „ 13. „ „ nachm. 3 „ meistbietend, öffentlich versteigert werden. Holzhändler. Wiederverkäufer usw. sind ausgeschloffen. Berücksichtigt werden nur Ortseinwohner, in erster Linie Minder- bemittelte. Zuschlag bleibt Vorbehalten. Bezahlung hat sofort zu erfolgen. Der Gemelndeoorstand zu Rabenftein, ary 4. September 1919. Bekanntmachung. Bei der letzten Obstverteilung an der Bahnhofstraße ist ein Korb mit weister Einfassung und meisten Tragbügeln abhanden ge kommen. Der Inhaber dieses Korbes wird ersucht, selbigen sofort im Gemeindeamte abzugeben. Rottluff, am 4. September 1919. Der Gemelndeoorstand. Wohnungsnachweis Reichenbrand. Ncvoiatftrassc »« wird ad I. Oktober ein- grössere Wohnung sie,. Mietzins 900 Mark jährlich. Der Gemelndevorftand. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichcnbrand. Am 12. Sonntag n. Trin., dm 7. September, Dorm. v»9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Rein. Kirchgang des Männergesangoereins Reichenbrand, anläßlich des 75jährigen Bestehens. Gesangsvortrag: „Hymnus" von Theo Nestler. Dorm. 11 Uhr Kindergottesdienst. Dienstag Abend 8 Uhr Fungfrauenverein. Mittwoch Abend 8 Uhr Betstunde mit Abmdmahl: Hilfsgeistlicher Kroll^ ch Pf R - Parochie Rabeastein. Am 12. Sonntag n. Trin., 7. September, Dorm. 9 Uhr Predigt gottesdienst: Pfarrer Kirbach. Abends 8 Uhr Versammlung des ev. Fünglingsvereins im Pfarrsaale. Montag, 8. September, Abends r/,9 Uhr Bibelstunde der landcs- kirchl. Gemeinschaft im Pfarrsaale. Mittwoch, 10. September. Abends 7 Uhr Versammlung des ev. Fungfrauenvereins II. Abteilung. Donneralag, 11. September, Abends 8 Uhr kirchl. Familimabmd mit musikalischen Darbietungen und Vortrag de« Pfarrers Reinhard au» Deutsch Horschowitz bei Prag (oergl. Anzeige!). Wochenamt: Pfarrer Kirbach. jüinintidal »Hi kollj»lou»iapulss« empfieblt in grosser äusvakl Vogvl Rabenftein. Am Donnerstag, 11. September 1919, abends 8 Uhr soll im Gasthofe .Weißer Adler", hier, ein kirchlicher Familimabmd staitfinden. Herr Pfarrer Reinhard aus Deutsch-Horschowitz bet Prag, der in diesem Frühjahr durch seinen Bericht über die Not der mang. Kinder Böhmms in Chemnitz bei der Jahresversammlung des Kreis- Vereins für Innere Mission berechtigtes Aufsehen erregte und als be- geisternder Redner die ungeteilte Aufmerksamkeit sämtlicher Abgeordneter fand, wird zu dem gmannten Familimabmd sprechen. Während Herr Pfarrer Reinhard einm interessanten Einblick in böhmische Verhältnisse geben wird, haben außerdem für dm unterhaltenden Tell des Abmds der z. Z. hier weilmde Herr Opernsänger Winter-Berlin, sowie die Damen Geschw. Frl. Felder (Lieder zur Laute), Frl. Lohwasser (Geige) und der Kirchenchor freundltchst mitzuwtrken zugesagt. Es steht zu erwarten, daß der Abend, der eine gediegene Unterhaltung verspricht, von allen Kretsm der Kirchgemeinde Rabenstetn-Rottluff zahlreich be- sucht wird. Relchenbrand. Bei der hiesigen Gemeindesparkaffe erfolgten im August d. Z. 211 Einzahlungen im Betrage von 93612 Mark 99 Pfg., 101 Rückzahlungen im Bettage von 52101 Mk. 98 Pfg. Die Gesamt- einnahme betrug 113738 Mk. 24 Pfg., die Gesamtausgabe 112843 Mk. 65 Pf. und der bare Kaffenbestand am Schluffe des Monats 46532 Mk. 23 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat August beziffert sich auf 226581 Mk. 89 Pfg. Neostadt bei Chemnitz. Bei der hiesigm Sparkaffe erfolgten im Monat August dieses Jahres 141 Einzahlungen im Bettage von 78269 Mk. 06 Pfg., dagegen wurdm 103 Rückzahlungen im Bettage von 31145 Mk. 05 Pfg. geleistet. Eröffnet wurdm 40 neue Konten. Die Gesamteinnahme betrug 212591 Mk. 98 Pfg., die Gesamtausgabe 331481 Mk. 04 Pfg. und der bare Kassenbestand einschl. Giroguthaben am Schluffe des Monats 30529 Mk. 20 Pfg. Der gesamte Geld- Umsatz im Monat August bezifferte sich auf 544073 Mk. 02 Pfg. Eine ungeliebte Frau. Roman von M. Härtling. „Herbert, war dieser Schritt wirklich unbedingt notwendig? Sind wir so arm, daß wir von dem Gelde des Emporkömm lings leben muffen?" Eine leise Bitterkeit, ein ungewollter Tadel klingt aus der Baronin Worten. „Mutterl" Herbert springt empor, er ist blaß geworden, zwischen seinen Brauen bildet sich wieder die senkrechte Falte, ein Zeichen, daß es in seinem Innern gärt und tobt. Die Baronin faßt nach seiner Hand, doch er zieht sie jäh zurück. „Mutter, von dir hätte ich erwartet, daß du mich besser kennen würdest, daß du wüßtest, daß ich nicht ohne zwingende Gründe mein Verhältnis zu Konstanze lösen würde. Wollte ich euch, wollte ich mir die Heimat, chas Erbe meiner Väter erhalten, so mußte ich handeln, wie ich es getan habe. Zudem ist Hollfeld kein Emporkömmling in des Wortes gewöhnlicher Bedeutung, er ist durch und durch ein Ehrenmann, schon seine Heirat mit einer Baronesse Brefeld mag in diesem Sinne für ihn zeugen." „Baronesse Brefeld? Marianne Brefeld war die Mutter deiner Frau? Ich habe sie sehr gut gekannt, trotzdem st- um viele Jahre jünger war als ich. Sie war ein liebes, sanftes Mädchen, aber ihre Familie war sehr ungehalten über ihre Heirat. Doch wie dem auch sei, Marianne Brefelds Tochter soll mir willkommen sein, es wird mir gewiß nicht schwer fallen, sie lieben zu lernen." „Herzlichen Dank für das gütige Wort, Mutter. Wenn nur Konstanze nicht zu hart und unversöhnlich ist. Rede ihr noch einmal zu, Mutter, ich bitte dich!" Er neigt sich über die zarte Hand der Mutter und führt sie ehrerbietig an seine Lippen, dann geht er hinaus, um sein junges Weib zu holen. Mit klopfendem Herzen betritt Marianne das Zimmer ihrer Schwiegermutter, doch als sie die alte Dame mit dem freundlichen Gesicht und den sanften, guten Augen erblickt, da vergißt sie alle Zaghaftigkeit. Sie eilt auf die Baronin zu und mit dem aus tiefster Seele kommenden Ausruf: „Mama, liebe Mama!" schlingt sie ihre Arme um den Nacken der Baronin und birgt den Kopf an ihrer Schulter. Doch gleich OIOIOIOIOIOIOIOIOIO) OIOIOIOIOIOIOIOIOIO /rw ' /fockttözo/o '/< äks 7 tttter, mtt OerLtt, ett'l-erse ^ > Scttmoeckö/r/o, alte /l-ke/r <7aLLerv//e mit n/rtt ( > o/ine SecLtt, Sme/etto/r/rkän/rerr, verkett-s > Scttö/ittätte/ mtt n/rck o/ine /lllLFün, j . Lc/eaerm/ötto/, er/e/», LacL Lc/eaer/<e//7, /eer/ette mtt nnek o/ena Ärtt, /s Se-ok/rö/Se,' > /t/ackorLec/ee/», Lc/eoLo/atton S/e/Lcttkö/i/e, n. /(attde/öttie/, < L La/r- nnck ^e,cLe/«ttv«er', . /tattdo n/rck V /^ott/öttie/Farmttu/^/r ^ A a/ttr i» Fanrnktttt SS/r-oantttzs/- matter» ' V /lüL/üä-nnL. i A Setten /eo/t. um Sen'e/ett^nnF nn§eee§ W ^knttentt/nmeee i Z r/i Ser S/M/a-nk „M/s/r". p. WIOIQIOIOIOIOIOIO)VIOIOIOlODIODlOIO