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Donnerstag den 23. August 1828 nachmittags 187 87. Jahrgang 62 r Mlüilnetcr Höhe einspaltig gg INN» breit) Pfennig, im RedalUonsteil <— 72 INI» breit) 20 Pfennig. Meine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Alle Nachweis und Bcrmiitlung SS Ps-nnig Svndergcbiihr. — Flic schwierig- Satzarten, bei Ank-in- digungcn mehrerer Anstraggcbcr in einer Anzeige und bel Platzvorschrtsien Ausschlag. Bet gröberer, Austrilgcn und im WicderholungSabdrnch lki- miibigung »ach seststchender Staffel. MdNanlenbkiM LagMat« ist da» zur BerWMHung der «MG« Aekanntmachmgen der Amtshauptmannschaft Who, des Amtsgerichts uud de» Stadtrat» zu zranlenberg und der Gemeinde Niederwiesa behördlicherseits bestimmte Blatt AoMorrMM ?znd Bsrlag: «. G. Aohberg Ernst Rotzberg jun.) in Frankenberg. BerMwortlich für die Redaktion: Z. V.: Th. Baare, zurzeit in Franlenberg KankenbeiM TageblM s FWSNf»»»»——- - e,--- "»»» > « WL»ahs.bIatt »rMMM au jcdeur Werktag: Slona«,, l MjAUWug in tun AuSgabelwllen der Stadt S.00 Mk„ i» b«n Ausgabe- f WkekttÄLandbejitteS li.lOMr., bei gutraglmgim Stadtgebiet S.tS Mk.. t : zV bei Zuiragung im Lsaudgebiet L.sö Mk. Mi,WtMtLS»Ps0-, SInzelnnminectOPsg,. SannabcntmummerSOPsg. r NÄWWlÜmtA! Leipzig 28201. ttrmeixdegtrskonto: Frankenberg. i>). ^rlegr nnule: Tageblatt Fraukenbcrgsachsen. Kurzer Tagesspiegel f Kaute wird Reichsaußenminister Dr. Strele- «ann von einer Reibe von Aerzten am seinen Gesundheitszustand untersucht werden. Von dem Ergebnis wird e« abhüngen, ob er an der Genfer Tagung teilnehmen wird. In Wirtschaftskrisen machen sich ernste finanzielle Bedenken gegen die Ausdehnung der Kriegs fürsorge geltend. Das thüringische Kabinett hat am Mitt woch in seiner Gesamtheit den Rücktritt erklärt. Der Rat der intervarlamentarischen Anion in Berlin hat am Mittwoch denGenerak- fekretär der Union wtedergewählt. Am Abend sand im Reichstaasgebäude ein von der deutschen Gruvpe veranstalteter Festempfana statt, bei dem Relchstag-präsident Löbe die Gäste begrüßte. Im Saargeblet wird der Standpunkt ver treten, daß die Neoierungrkommission zu einer Stützungsaktion für St. Ingbert verpflichtet sei. Der heute zulammenireiende französische Mi- Misterrat wird sich mit den Fragen beschäftigen, die mit der bevorstehenden Unterzeichnung des Kelloggpaktes und der Aussprache zwilchen Strese- nmnn und Briand im Zusammenhang stehen. Nach dem Verbleib der schwedischen Atlan- rikflieger find eifrige Nachlorschungen eingelettet worden. Bisher konnte man keine Spur von ihnen finden. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Smith kriiifierte in seiner Rede am Mittwoch den Kellogg- Pakt und sprach sich über die Beibehaltung der Monroe Doktrin aus. In Belgrader Regierungskreisen ist Wan entschlossen, gegen den Führer der kroatischen Bauernpartei Dr. Matsch ek wegen eines Tele gramms an Löbe ein Strafverfahren einzule'ten. In Riga ist es anläßlich der bevorstehenden Verkündung des Gerichtsurteils im Eewerkschafts- prozetz zu ernsten Unruhen gekommen. Nach einer Reutermeldung soll in den nächsten Tagen von den Franzosen ein größerer Streifen Land, u. a. auch Erbenhcim, wo der Flugplatz Wiesbaden —Mainz angelegt wird, den englischen Behörden übergeben und die Grenze der eng lischen Zone um 5 lew nach Westen ver schoben werden. Im Zusammenhang mit den Zusammenstößen bet dem Universitätswettspiel Italien- Ungarn hat die in Pan« weilende italienische Kludentenabordnung auf Weisung aus Rom am Mittwochnachmittag Paris verlassen. , Ein Teil der Pariser Presse fordert den Neiche- vußenminister zu einer Friedensgelte durch Begnadigung des wegen Svionage im Ruhrgebiet vom Reichsgericht zu 16 Jahren Zuchthaus ver- vrtetlten Dreyer aus Kolmar auf. Aazrisse zegen den «chr- akdeitsmlnister' (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 23. August. In der Frage der Krisenfürsorge sind neuer dings Schwierigkeiten in der Sozialdemokratischen Partei entstanden. Der linke Flügel ist sehr un- zufrieden über die Haltung des Neichsarbeits- Ministers, der sich damit begnügt hat, die Er weiterung der Krisenfürsorge von 26 auf 39 Wochen zu beschränken. Die Gewerkschaften hat- ten die Forderung ausgestellt, daß die Krisen- fürsorge auf mindestens 52 Wochen, also auf I Jahr verlängert werden solle. Da der sozial demokratische Reichsarbeitsminister Wissel diese Forderung nicht dem Kabinett unterbreitet hat, wird jetzt von ihm verlangt, das; er baldige Mufklänmg über diese strittige Frage schaffe, da sonst von den, linken Flügel ein Mißtranens- «ntrag gegen ihn gestellt würde. GAs md Lie KrlseWrsoM vor dem MWMimtt Berlin, 23. 8. (Funkspruch.) Amtlich wird Mitgeteilt: In der gestrigen unter Vorsitz des Reichskanzlers abgehaltencn Kabinettssitzung, ga ben Reichsaußonminister Dr. Stresemann und Staatssekretär v. Schubert einen kleb erblick Aber die außenpolitische Lage und über die Probleme, die bei der bevorstehenden Nök- kerbundberatung zur Erörtermrg stehen. Daran schloß sich eine eingehende Aussprache, welche die völlige Einmütigkeit des Kabinetts über die Be handlung der aktuellen außenpolitischen Fragen (ergab. Die weiteren Verhandlungen des Kabinetts gattenderKrison fü rso r ge, Das Karine.lbe schloß, von einer Zwischenlösung abzusehen, und die Verlängerung der Unterstützungsdauor bis zu 39 Wochen, wie der Reichstag vor seinem Auseinandergehen gewünscht hatte, mit Wirkung vom 17. September dieses Jahres ab in Kraft zu setzen. Die MsielrheimrAMe geregelt (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 23. August 1928 Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, baben die Vorstellungen der deutschen Botschaft in Paris den Erfolg gehabt, daß nunmehr die strittige Frage der Gleislegungen und Erweiterungsbauten am Bahnhof Rüsselsheim als geregelt angesehen werden kann. In den nächsten Tagen soll hierüber eine offizielle Mitteilung ergehen. Es wird behauptet, daß die französische Negierung neuerdings den Be satzungsbehörden die Anweisung gegeben hat, mit den in Betracht kommenden deutschen Stellen zu verhandeln, damit die von Deutschland gewünschten Bauten ungestört durchgesührt werden können. Keine Erörterung der Aheinlaudsrage Paris, 23. 8. TU. (Funlspruch.) Zu den Vsr- Mittungen der Pariser und ausländischen Presse, der Empfang Stresemanns durch Poincarö werde die Erörterung der Frage der vorzeitigen Rhein landräumung ermöglichen, erklärtder gutunterrichtete „Ercelsior-, die Unterzeichnung des vom Standpunkt de« Friedens fo bedeutsamen Kelloqgvaktes dürfte keinen Vorwand für eine diplomatische Kundgebung abgcben, die mit diesem internationalen Akt in keiner ! Beziehung stände. Sie wird allein dazu bestimmt lein, eine Atmosphäre der Sicherheit und mensch lichen Solidarität gegen den Krieg zu schaffen. Diese Frage unbestreitbarer psychologischer Tragweite könne unter keinen Umständen die Entwicklung der Probleme vorwiegend technischen Charakters beein flussen, wie sie der Verzicht auf das Dawespfand für die Durchführung der Verträge und vor ollem die endgültige Regelung der Reparationen- und Schuldenfrage darstelle. Eine neue FsrSeriW AMMHs Paris, 23. 8. (Funlspruch.) Ein Teil der Pariser Presse nimmt- die bevorstehende Ankunft Dr. Stresemanns in Paris zum Anlaß, den Neichsaufemnknister zu einer Begnadigung des 1924 wegen Spionage im Ruhrgebiet verhafteten und Anfang 1925 von dem Reichsgericht in Leip zig zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilten Spions Dreyer aufzufordern. Frankreich habe, wie der „Matin" hierzu erfährt, auf die Auslieferung der zwei Verurteilten von Landau verzichtet. Es babe sich gegenüber den Unruhestiftern an der Ruhr, den Saboteuren und selbst den der Spionage überführten Leuten gegenüber mild ge zeigt. Der Anfang der Negierung des neuen deutschen Kabinetts sei durch eine allgemeine Am nestie aller politischen Vergehen einschließlich der Spionagesälle, dis nicht zu materiellen Zwecken begangen seien, gekennzeichnet. Das „Oeuvre" schreibt: „Wir sind zahlreich in Frankeich, die den Erfolg der Sozialdemokraten bei den letzten Neichstagswahlsn begrüßten. Werden sie uns Gelegenheit geben, sie noch einmal zu beglück wünschen, indem sie die Freilassung August Dreyers erhoffen lassen? Man verspricht ihnen nichts zum Ausgleich, aber sie rverden eine gute Handlung begangen haben, wenn sie diesen Fran zosen seiner Familie wiedrrgebon." (Erst soll ^Frankreich die vielen Deutschen Hermes geben, die u n schuldig in französischen Zuchthäusern schmachten!) Der deutsche AchsOMdel im M 1828 Berlin,22.8. Der deutsche Außenhandel zeigt im Juli 1928 im reinen Warenverkehr einen Einfuhrüberschuß von 203 Millionen Reichsmark gegen 215 Millionen Reichsmark im Vormonat. Im einzelnen betragen die Zahlen (in 1000 Reichsmark berechnet) im reinen Warenverkehr Juki 1182 647, Juni 1108 384, in der Zeit von Januar bis Juli 8 384915; die Ausfuhr im Juli: 914159, im Juni 992 951 und in der Zeit vom Januar bis Juli 6451664, einschließlich Gold und Silber betragen die gleichen Zahlen die Einfuhr im Juki 1301776 im Juni 1 156 846 in der Zeit vom Januar bis Juli 8 761154; die Ausfuhr im Juki 916 780, im Juni 894 667, in der Zeit vom Januar bis Juli 6 466 544. Der BatMn wgt FraMsich Ne Wahrheit Berlin, 22.8. Die „Germania" meldet aus Rom: An der Spitze veröffentlicht der „Ofiervators Ro mano" einen lehr bemerkenswerten Auflatz unter dem Titel „Nach elf Jahren", der in Poris sicher ein gewifie« Auflehen erregen wird. Es heißt darin n. a.: „Niemand kann leugnen, daß der Krieg in seiner Gesamtheit genommen vollständig nach seinen angeblichen idealen Zielen h>n fehlgefchlagen hat, und; daß der aus dem Blute bervaraeganaene Friede in der Tat nicht dis weichen Flügelichläge hat, die der Dichter ihm beimißh daß er nicht der gerechte Friede, nicht der dauerhafte Friede ist, son dern vielmehr ein Friede, der den Geist des Krieges an sich hat, aus dem er hervoraegangen ist. Das ist auch die Ursache, warum die Versuche der Politik, so edel sie lein mögen, scheitern, daß Friedenspakte, wie jener Kellogg«, entwertet sind, bevor nur der Name daruntergesetzt ist, warum im nahen Osten ein Störungsherd aeblieben ist, der nicht nur den dort wohnenden Völkern zum Schaden gereichen kann, und warum die Völker mit wachsendem Schrecken sehen, wie die sogenannten Antikriegs pakte Zusammentreffen mit der monstruösen Der- mehruna der Kriegsflotten einschließlich jener in der Luft, und ein Schauer überläuft jedermann, wenn er die entsetzlichen Wirkungen eine« modernen chemischen Krieges ankündigen hört Dabei fühlt die Welt mehr als je, daß sie im Krieg oder im Frieden unlösbar zufammenhängt, im Leben oder im Tode unzertrennbar ganz vereint ist. Entweder die einzige Herde Ehristi oder der Selbstmord, den Papst Äenedikt XV. so laut angekündigt hat. Der Artikel konzentriert sich in dem Satze, dah alles, was bisher im Namen des Friedens versucht wurde, auf Sand gebaut sei. Bauer noE in Aast Laudau (Pfalz), 23. 8. Nach eingezogenen Er kundigungen befand sich der Zweibrückener Polizei- oberkommissar Bauer Mittwoch immer noch in Haft. Die deutsche Verteidigung hat in Anbetracht des langen Hinauszögerns der Haftentlassung neuer dings Schritte beim kommandierenden General der Vesatzungstruppen unternommen. Die Abreise der ittttieriisches StudeutsnahsrdWus Paris, 23. 8. (Funkspruch.) Zu der plötz lichen Abreise der italienischen Studontcuabord- nnng wird vom französischen Studentenverband erklärt, daß die Führer der italienischen Abord nung am Dionstag abend ein offizielles Tele gramm erhalten haben, in dem sie zum Verlassen des Kongresses ausgefordert wurden. Als Mal- tina bei der Abfahrt von Umstehenden ausge- fordsrt wurde, ein Hoch auf Frankreich auszu bringen, erklärte er: „Verlangen Sie das heute abend nicht von mir!" Tie Pariser Presse -nimmt mit starker Ver ärgerung von den Vorgängen beim Empfang der französischen Studenten in Rom Kenntnis, wobei es -nicht an Seitenhieben gegen den Faschismus fehlt. Eine Zeitung erklärt, es sei Frankreichs unwürdig, gegenüber den Worten Turatis dir französische Gastfreundschaft zu verteidigen. Das „Oeuvre" stellt zu den Berichten der italienischen Presse über die Rede Turatis fest, daß das nicht hindere, daß derartige Worte von einer einiger maßen amtlichen Persönlichkeit gosprochrn morden - seien. Die Abberufung der italienischen Stu dentendelegation auf diese Weise fei eine Billi gung der faschistischen Drohung. Die italienischen Studenten seien dem Ruf ihres Herrn gefolgt. „Aergern wir uns nicht darüber," so sch cibt das Blatt, „sondern sprechen wir diesen jungen Kna- bon nur unser Beileid aus." Matritt des Wriszis-e» Ksdimtts Weimar, 22. 8. Auf Grund vorangcgangencr interfraktioneller Besprechungen der Koalitions- Parteien hat sich das thüringische Kabinett in seiner Gesamtheit soeben entschlossen, seinen Rücktritt ein- zursichen. Die amtliche Mitteilung ist dem Land- tagsvrasidenten zugegangen. Der Nücktrittsbeschluß hat hier als Entspannung gewirkt. Das bisherige Kabinett wird als geschästsführendes Ministerium ohne Verantwortung solange im Amt bleiben, bis ein neues Kabinett gebildet worden ist. Die Ini tiative zur Regierungsbildung werden die Parteien ergreisen müssen, die bisher an der Koalition nicht beteiligt waren. ZnterparismntmWe Amon Berlin, 23. 8. Ter Rat der Interparla mentarischen Union genehmigte in seiner Sitzung am Mittwoch nachmittag den Verhandlungsbericht über die letzte Tagung und den Haushalt, der einen Ueberschuß in Höhe von 18 000 Schweizer Franken anfweist. Zu Ncchnungsrevisoren wur den van Embdeu, Holland, und Professor Dzuvara, Rumänien, ernannt. Unter leb haftem Beifall wurde darauf der bisherige Ge neralsekretär Dr. Christian Lange, Norwegen, auf vier Jahre wiedergewählt. Dem um die Union sehr verdienten Dr. Baissier, Schweiz, wurde der Titel eines stellvertretenden General sekretärs verliehen. Zum Haushalt der Union wurde eine Entschließung angenommen, wonach der Ausschuß für politische und organisatorische Fragen einem Unterausschuß den Auftrag er teilen soll, Abänderungen für die Gruppenbei träge zu prüfen, damit auf diese Weise die Ein nahmen erhöht worden können. Zu Ehreir der Teilnehmer an der 25. Tagung der Interparlamentarischen Union veranstaltete die deutsche Gruppe am Mittwoch abend in den Festräumen des Reichstages «inen Empfangs abend, zu dein Parlamentarier aller in der Inter parlamentarischen Union vertretenen Länder und zahlreiche Ehrengäste, zusammen über 1000 Per sonen, erschienen waren. Reichstagspräsident Löbe begrüßte in einer kurzen Ansprache die Erschienenen, indem er darauf hinwirs, daß es ihm zur besonderen Freude und Ehre gereiche, so zahlreiche Festgäste rin Namen der Interparla mentarischen Union und gleichzeitig als Hausherr in diesem Hause der deutschen Volksvertreter begrüßen zu können. Besonders rviss er aus die Veteranen der interparlamentarischen Bewegung, den Senator Lafontaine und den nordamerika nischen Politiker Bartholdi, don Italiener Ste fano Napolitani, den Ungarn Berzeoirzy und den Kanadier Tandurand hin. Er bedauerte beson ders die Abwesenheit des Vorsitzenden Baron Adelswaerd, des ungarischen Grasen A-ppouyi und des deutschen Mitgliedes der Interparlamen tarischen Union Eyckhof, sowie des 80jährigen amerikanischen Mitgliedes Burton, Ohio, der sich trotz seinem bohen Alter am amerikanischen Wahl- bampf beteilige. Löbe regte an, dem Vor sitzenden Adelswaerd ein Degrüßungstelegramm zu schicken. WA AttMtat aus dm ItaliMWsn Konsul in Atli- Brüssel, 23. 8. Zu dem Anschlag auf den italienischen Konsul in Lüttich, wird ergänzend gemeldet, daß die Bombe im Büro des Kon. suls und nicht in seiner Wohnung erplodierte. Die Attentäter hatten die Bombe auf das Fenster brett gelegt, wodurch sich die starke Zerstörung der Hausfront erklärt. Die Decke des Büros wurde an 15 verschiedenen Stellen durchlöchert. Möbel und sämtliche Fenster de; Gebäudes wur- oer zertrümmert. Anfangs meinte man, daß es sich um ein antifaschistisches Attentat handele, nunmehr nimmt man an, daß di; Täter in der näheren Umgebung des Konsuls selbst zu suchen sind, und daß sie dieses Attentat in Szene setzten, um eine antifaschistische Handlung vorzutäuschen. Diese Meinung wird damit begrü ndet, daß der Konsul abwesend war. Außerdem hätte man, wenn es sich tatsächlich um einen Racheakt ge- handelt hätte, die Bombe nicht auf das Fenster, brett, sondern in das Innere des Büros gelegt. Vor de« MrmmMWch der Müssen SMwffe in N. ZnOert St. Ingbert, 23. 8. Nach dem neuesten Stand der Ermittlungen wezen de; Zusammen bruchs der städtischen Sparkasse werden die ge samten Verbindlichkeiten wohl mehr als 6 Mil lionen betragen, da noch eine Anzahl von girierten Wechseln läuft. Die Stadtverwaltung nimmt zwar an, daß von den Außenständen noch un gefähr 3 Millionen Mark eingebracht werden können. Diese Hoffnung erscheint jedoch opti mistisch. Rian hofft nunmehr, das; die Regie rungskommis ion und die deutsche Girozentrale der schwer hcimgesuchten Skadt einen größeren Kredit zur Verfügung stellen. Andernfats würde das städtische Gemcinwesen unauf haltsamen Verfall entgegengehen. Die dringend sten Zahlungen, zum Beispiel die Gehälter, sind fetzt sicher-gestellt.