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plüsmtzerMchettdiaN 5lm1s 7!chein1 : MMMagiOMM«re<ag «-Sonnabend. Q 6ni^Q^rc>ni^icr^^?inl? Nnlcrni^ umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srohröhrsdor^ '-reinig, löausvvalde, Ohorn, Obersteina, wieder. oeMlövlUtl IUk vt.il r»llllSt)Ll ltl^lÄv^il Ix ^UlÄlll^, steina, Weißbach, Ober-u. llieüerlichtenau,§riedersüori-II)iemendork, MittellxH. Oroßnaundork, Lichtenberg, kiein-vittmannsdork- Sxpedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantwort! er Redakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Druck und Verlag von S. e. Sörstsr's erden (Inh.: 7. vv. Mohr). Donnerstag, 4. September 1913. Nr. 106. 65. Jahrgang. - _ §ernfpeecherr Qr.1t8. Sszirks-^lnzeiger des König«. Amtsgerichts und des Stadlrates zu Pulsnitz unö Teilung 7elegr.-fldr.: Wochenblatt Pulsnitz / Inserats für denselben lag sind bis vormittags I N V 10 Ohr aufzugeben, vis fünf mal gespaltene W D 83 U M Seile oder deren Naum t 5 pk., Lokalprsis 12 pk. VV V V Neklams 30 pk. Lei Wiederholungen Nabatt. Wt »iNusirksrikM LONntagsbiatt", .Landwirt» ZchaMcher Vsilage' und ,Mods kür Külis". KLonnemenit MonaAich 45 Pi., vierieWtzMch WÄ- 1. bei kreier SusteNANg in» ISaus, Mld. die Post bezogen Mk. 1-41. Nmlllg. dt>i A. Lkplkmbll M3l Wmlkl ili plsiiitz. Da« WichtigSe. Der König begibr sich heute abend nach Schlesien um morgen an der Besichtigung der 63. Infan terie-Brigade teilzunehmen und einer Einladung des Fürsten zu Solms-Baruth nach Klitschdorf zu folgen. Nach einer Zeitungsmeldung dürfte das Prinzen paar Ernst August im November nach Braun schweig übersiedeln. In Dublin sind zwei Häuser eingestürzt und haben unter ihren Trümmern etwa 60 Menschen begraben. Die „Köln. Ztg." erklärt offiziös, an der Haupt bedingung der Türkei, daß Adrianopel türkisch bleibe, würden die Großmächte nichts ändern. Nach Meldungen aus Bukarest steht Bulgarien vor der Revolution; in Sofia kam es zu Kundgebun gen der Reservisten gegen die Regierung. In England und Nordamerika ereigneten sich zwei schwere Eisenbahnunglücksfälle. Die Revolution in China ist zusammengebrochen; die Regierung ist Herr der Lage im ganzen Jangtsetale. Nanking ist jetzt ganz im Besitz der chinesischen Regierungstruppen. OsrMcdss und Säcdsiscvss. Pulsnitz. (Tin Gewitter), heftig und gesahr- voll, wie wir er seit längerer Zeit nicht erlebt haben, entlud sich am Dienstag nachmittag 5 Uhr über un serer Stadt und die nahe gelegenen Orte. Mit diesem schweren Gewitter war ein wolkenbruchartiger Regen mit Schloßen verbunden. Die herunterströmenden Was sermassen vermochten die Schleußen nicht zu fasten, sie überschwemmten die Straßen und traten vielfach in die Keller; dle Niederungen der Pulsnitz waren überschwemmt, im niederen Dorfe Pulsnitz M. S. trat der Fluß aus dem Ufer, da das Ziehen der Wehrek Schwierigkeiten bereitete. In Pulsnitz ging eS mit einigen Schlägen in die elektrischen Leitungen ab, an der» aber in Pulsnitz M. S, wo zwei Blitzschläge das massive Wvhnhäu» de» Herrn Wtrtschaftsbesitzer Ehr hardt Hübler trafen und dasselbe etnäscherten. Die schnell herbeigeeilten Feuerwehren aus Pulsnitz M. S., Vollung, PulSnitz und Großröhrsdorf vermochten da» Feuer auf seinen Herd zu beschränken, aber auch die günstige Windrichtung verhinderte ein Weitergreifen. Da» Mobiliar konnte zum größten Teil gerettet wer den. Durch auf dem Boden lagernde» Futter und Ge- treibe hatte da» Feuer reiche Nahrung. Hübler hat versichert. In Vollung schlug ein Blitz, der sich ge teilt haben muß, in die Anwesen der Herren Paul Gräfe und Wilhelm Seifert, ohne zu zünden. Beschä digt wurde die Decke der Oberstube de» Gräfe'schen Hauses. Pulsnitz. (Da» 50jährige Bestehen de» „Turnerbun d e»*.) Im Jahre 1863 wurde von turnfreundlichen Bürgern unserer Stadt mit einem Bestände von 28 aktiven Mitgliedern der „Turner- bund" in» Leben gerufen. Der Verein konnte sich einer steten Entwickelung erfreuen. Die Zahl der aktiven Mitglieder beträgt gegenwärtig so, der Gesamtbe- stand de» Verein» aber, die Ehren- und passiven Mitglieder, sowie Turnschü.er und Turnerinnen in- begriffen, 269. Um Sonnabend, den 13. und Sonn- tag, den 14. September begeht nun der Jubelver- etn die Feier in rechter turnerischer Weise und hat die Einladungen hierzu in diesen Tagen ergehen lasten. Sonnabend, von abend» r/,8 Uhr ab findet im Saale der Hotels „Schützenhaur* ein Festabend, bestehend in musikalischen und Gesang». Vorträgen, Festspiel und turnerischen Aufführungen, Ehrungen VeretnSangehö-- riger, statt. Da» Programm de» zweiten Festtage» steht vor: Vormittag 10 Uhr Wettkampf, nachmittag 2 Uhr Stellen zum Festzug am Gasthof Herrnhau», r/,3 Uhr Festzug, 3 Uhr Turnen de» Jubelverein» auf dem Schützenplatz, anschließend Sonderwettkampf im Sturmhochspringen, 6 Uhr Kommer» im Saale de» Schützenhause» (Begrüßung, Ehrungen für den Verein, Giegerverkündigung). Der .Turnerbund* steht in be stem Ansehen und kann der Teilnahme unserer Bewoh ner an dem Fest« sicher sein. Möge da» kommende Jubelfest dazu beitragen, immer weitere Kreise unserer Stadt für die edle Turnsache zu gewinnen! Darauf hin ein kräftige» „Gut Heil!" — (Jagdbeginn!) Nach dem sächsischen Jagdgesetz hat mit dem 1. September wieder die Ab schußzeit für weibliche» Edel- und Damwild und für die Kälber derselben begonnen. Auch können wieder Hähne von Auer, Virk- und Haselwild, Schnepfen, sowie Wachteln und Bekassinen geschaffen werden. Die Jagd auf Rebhühner geht nun ebenfalls wieder aus. In der gesetzlichen Schonzeit stehen noch die Hasen, deren Jagd bei un» am 1. Oktober beginnt, dergleichen Fasanen außerhalb der Fasanerien. Für weibliche Rehe dauert die Schonzeit bis zum 15. Oktober, für KrammetSvögel bi» zum 15. November. Die Jagd karten auf da» Jahr 1913—14, welche gelbe Farbe tragen, können bei den zuständigen Polizeibehörden jetzt schon gelöst werden. — (Invalidenrenten.) In diesem Jahr« haben sih die Anträge aus Invalidenrente recht ge- häuft. Unter diesen Anträgen befanden sich aber auch recht viele, die, weil sie gründend aus Arbettrlostgkett, abgewiesen werden mußten. Wir machen daher dar aus aufmerksam, daß die Invalidenversicherung keine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit und fehlende Ar beitsgelegenheit oder gegen Berufsinvalidität ist. Nach den gesetzlichen Bestimmungen kann die Versicherung», anstatt nur denjenigen Versicherten eine Invaliden rente gewähren, die nicht mehr im Stande sind, durch eine Tätigkeit, die ihren Kräften und Fähigkeiten ent spricht und ihnen unter billiger Berücksichtigung ihrer Ausbildung und ihres bisherigen Berufet zugemutet werden kann, ein Drittel dessen zu erwerben, wa» körperlich und geistig gesunde Personen derselben Art mit ähnlicher Ausbildung in derselben Gegend durch Arbeit zu verdienen pflegen. — (Dem Herrenabteil auf der Eisen- bahn) al» Gegenstück zum Frausnabteil wird in der „Frankfurter Zeitung" da» Wort geredet. Der Ge- danke ist nicht übel. Ein Abteil, in dem man unge niert beide Fenster öffnen und sich in Hemdärmeln bewegen kann, wa» in Damengesellschaft bekanntlich nicht gut angängig ist, hat tatsächlich etwa» für sich! Rauch-Abteils und Abteile für Reisende mit Hunden, mit Traglasten gibt e» ja bereit», ein Herrenabteil ist ohne Umstände durch Aushängen einer Plakat» am Fenster der betreffenden Abteile zu schaffen. — (Beabsichtigter Selbstmord.) Durch den am Dienstag früh von Kamenz nach Arnsdorf verkehrenden Güterzug wäre kurz vor Pulsnitz beinahe eine Frau überfahren worden. Dieselbe hatte Selbst, mord beabsichtigt und sich zu diesem Zwecke auf die Schienen gelegt, doch wurde ihr Vorhaben durch dir Aufmerksamkeit de» Lokomotivführer» vereitelt. Al4 dieser den Zug zum Stehen brachte, schreckte die Frau auf, suchte aber während der langsamen Weiterfahrt noch wiederholt sich zwischen die Räder zu stürzen. Ein Mann de» Zugbegleitpersonals übergab die Selbst- Mordkandidatin dem nächsten Bahnwärter, von wo au» sie dann der Polizei zugeführt wurde. Die etwa 45 Jahrs alte Frau trug Arbeiterkletdung und war ganz durchnäßt, vermutlich war sie die Nacht über im Freien umhergeirrt. Wa» die Frau zu der Unglück- seligen Absicht veranlaßt hat, ließ sich noch nicht fest- stellen, da sie der Polizei gegenüber sich weigerte, ihre Personalien anzugeben. Einer im Bahnwärterhau» erfolgten Aeußerung nach soll sie au» L ichtenberg stammen. — (Einnahmen-um Kornblumentae.) Pulsnitz M. S. und Vollung: 157 M. — Großröhr-dors, 1200 M (Reingewinn). — Bretnig: 500M (Reingewinn). HanSwalde: 111.70 M(Retngewtnn). — Kamenz: 3400 M. König-brück: 1700 M (Reingewinn). — Elstra: 400 M (Reingewinn). — Bischofswerda: 2000 M (Reingewinn). Radeberg: 8500 M. — Langebrück: 700 M (Reingewinn). Lotzdorf, 133.01 M. — WeixSdors: 214,10 M (Rein- gewinn). — Liegan: 217.13 M (Reingewinn). — Wehrs- dors: 700 Mark (Reingewinn). — Dresden: Bi» gestern wurden 3527 Sammelbüchsen bet dem Bank- hau» Gebrüder Arnold, da» die Zählung der in den Sammelbüchsen etngegangenen Summen übernommen hat, abgeliefert. Ferner gingen 7000 M au» Sonder- Veranstaltungen ein. Bisher beträgt daher da» Ge- samtergebni» schon 61000 M. Die noch ausstehenden etwa 1500 Büchsen werden in den nächsten Tagen einlausen, sodaß ein« genaue Feststellung des Ertrage» erst Anfang der nächsten Woche möglich sein wird. — vlasewitz: 5000 M. — Freiberg: 11000 M (Rein- gewinn). — Oschatz: 4500 M (Reingewinn). — Colditz: 2 200 M (Reingewinn). — Grimma: 5 000 M (Rein gewinn). — Oederan: 3000 M (Reingewinn). — Schneeberg: 1000 M (Reingewinn). FriederSdorf. (Kornblumentag.) Wie in un seren Nachbargemeinden bereit» geschehen, ist auch hier- ort» die Abhaltung eine» Kornblumentage» geplant. Am 7. September soll derselbe festlich begangen wer den. Unsere Vereine am Orte, voran der Kgl. Sächs. - Militärverein, sind eifrig bemüht, jeder an seinem Teil zum Gelingen der geplanten Festlichkeit beizutragen. Wenn sich auch die Veranstaltungen in bescheidenen Grenzen bewegen müssen, dienen sie doch alle dem ed len Zwecke und so erwarten die Veranstalter einen re gen Besuch, daß ihre Müh« gelohnt, und dem edlen Zwecke im Verhältnit zur Größe de» Ortes reiche Ga- ben zufließen werden. Ein jeder helfe hierzu nach sei nen Kräften. Ohorn. (Korn blumenrag.) Dem Kampfe 1870/71 ist eine lange Zeit friedlicher Entwicklung und Vervoll kommnung unserer heimischen Gewerbe gefolgt, die angesichts unsere» am Berge gelegenen freundlichen Fabrikdorfe» gerade auch an ihm nicht spurlos vor- übergegangen ist. So hofft man doch auch auf eine dankbare Teilnehmerschaft am Kornblumentage am kommenden Sonntag in unserer Gemeinde. Der den hilfsbedürftigen Veteranen gewidmete Tag wird mit einer Platzmusik vormittag von >/,11 Uhr an vor Hübner'- Gasthof eingelettst. Abends werden alle Einwohner zu einem Saalsest in den Weitzmann'schen Gasthof gebeten, allwo rednerische, gesangliche und tur nerische Darbietungen, «in zugkräftiges Theaterstück und ein Festball einen genußreichen Abend versprechen. Lichtenberg. (Kornblumentag.) Wie ein schmetternder Weckruf geht e» in diesen Tagen durch Sachsen- Gaue. Kornblumentag! Die» Wort ist dar Signal, das die mitfühlenden Herzen aller belebt mit erhebendem Klange, e- ist da» Schlagwort, dar auch für unseren Ort am kommenden Sonntag unmittel bare Bedeutung gewinnen soll. Denn Lichtenberg wird nicht im Schatten stehen wollen, Gewehr bet Fuß, während unzählige andere Gemeinden eifrig und erfolg- reich die Werbetrommel gerührt haben, das edle Werk der Veteranenhilfe vollenden zu helfen. Wer sich heute eine» glücklichen Hausstande» und hinreichenden Aus kommens erfreut und nicht vergessen hat, daß die un- erschrockenen, nun ergrauten Krieger e» waren, die un- seren heimatlichen Herd dereinst geschützt und für die Zukunft gesichert haben, der wird ohne Zögern, der wird frohbewegt in Reih und Glied treten zum Kampfe gegen einen Feind, der al» Krankheit, Hunger oder Blöß« in unserer Zeit so manchen braven Veteran gar grimmig bedroht. Ja! Vornehm und gering finde sich in dieser Ehrenpflicht getreulich zusammen. So eröffnet sich dem Erntedankfest diese» Jahr in unserem Orte ein ganz besonder» geeignete» Feld, und der ge-