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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift» Tageblatt Riesa Fernruf IW? Postfach Nr. 52 ««d Anzeiger sMeblatt «ad Rn-eiga-. Pastfcheckkimtoe »re«den ISS» Diese Leitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen beS AmtShaaptmann» »u »roßeuhatn behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen -e» Ktuuuzumt«» Xtesa und des Hauptzollamtes Meisten Dirakaffer «es» Nr. 52 SL. Jahrg. Montag, S». Mai 1938, abends qiiesaer Taaeblatt erscheint iede» Tag abends V,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bez«g»prei», bet Vorauszahlung, für «ine» Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, Vostbezua RM 2 14 etttschl Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeigen für ^Aummer de» Ansaat aufzugeben: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für U -«ketztt N mm breit« mm?aeile ober dere^ Rpf, die 90 mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Texttetl 25 Npf. lGrundschrtft: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf.. tabellarischer «an 5N»/ «»fscklaa «ei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch. au« Müna^ln nicht drucktechnischer Art aus. Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wirb etwa schon bewilligter Nachlab hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Geri^sstand ist Ri^a Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, Gocthestraste 5!^ Der erste Theaterneubau -es Dritten Reiches eröffnet Der Führer beim Weiheatt sür das Dessauer Theater - Die Weiherede von «eichsminffter De. Goebbels )s Dessau. Zu einem hervorragend künstlerischen und kulturellen Ereignis im Rahmen des Gautages des Gaues Magdeburg-Dessau gestaltete sich am Sonntagabend der Festakt zur Einweihung beS »enen Dessauer Theaters, baS mit einer festlichen rtttfsübrnng d«S „Freischütz", der groben romantischen Over Earl Maria von Webers, feier lich eröffnet wurde. Di« «»»eseuheit de« Führer« nud di« Wetherede von Reichsminifter Dr. Goebbels kennzeichneten sinnfällig die Bedeutung dieses erste» großartigen Theater» uenbanes im Dritte» Reich, der nicht nur die modernste und wohl auch größte Büh»eua«lage Deutschlands besitzt, son dern durch seine Ausgestaltung zum Einrangtheater auch den Charakter eines Bolkstheaters im schönsten Sinne des Wortes trägt. In erhabener, wuchtiger Schönheit spiegelt sich die edle, reine Architektur de» machtvollen Bauwerks marmor weiß im Schein der Abendsonne. Von hohen Masten leuch- ten blutrot die Hakenkreuzbanncr, vor denen eine Kom panie der Leibstandarte und die F, SA. und NSKK.- Standarten beS Gaue» Aufstellung genommen haben. Fanfaren und schmetternde Marschmusik künden baS Eintreffen des Führers und seiner Begleitung. Von den brausenden Jubclrufen der den weiten Vorplatz dicht um säumenden Menschenmenge begrüßt, schreitet der Führer die Front der Ehrenkompanie ab, um dan» auf der großen Freitreppe von Staatsmtnister Frenberg, dem Intendanten des Theaters, Kühn, und den beiden Erbauern Lipp und Roth empfangen und in bas Innere des Hauses geleitet zu werben. Der herrliche, in Gold und Weiß gestaltete Zuschauer, raum, der frei ist von seder Ueberladenheit und durch die unmittelbar ansprechende schlichte Schönheit ausfällt, bietet ein festliches Bild, das der Weihe dieser Feierstunde wür dig ist. Die Bühne trägt al» einzigen Schmuck ein Haken kreuzbanner auf dem silbergrauen Vorhang, so daß die eigene Architektur wirksam zur Geltung kommen kann. Lediglich zu beiden Seiten des Rcdner-PodtumS sieht man einen Kranz leuchtender Frühlingsblumen. In der Mitte der offenen Loaenrethe beS ersten Ran ge» hat inzwischen der Führer Platz genommen, der schon im Laufe beS Spätnachmittags Gelegenheit genommen hatte, gemeinsam mit Reichsminister Dr. Goebbels und Gauleiter Statthalter Jordan das Dessauer Theater und seine einzigartigen Bühnenanlagen unter Führung des Intendanten Hermann Kühn und der beiden Architekten Lipp und Roth eingehend zu besichtigen. Neben dem Führer nehmen Reichsminifter Dr. Goeb bels und Gauleiter RcichSstatthalter Jordan Platz. Man sieht ferner Reichsführer n Himmler, ReichSarbcitSsührer Hierl, RetchSpreffechef Dr. Dietrich, Gruppenführer Schaub, Gauletter Staatsrat Eggeling, Ministerpräsident Klagges sBraunschwetg), StaatSmintster Freyberg, SA.-Obergrup- peuführer Kob, den Führer der SA.-Gruppe Mitte, F- Obergruppenführer Jeckeln, den Führer des F-Oberabschnitts Mitte, den Oberbürgermeister von Dessau, Sander, und den Gesandten von Raumer. Auch die Witwe des verstorbenen RetchSstatthalterS Loeper hat in einer der Logen neben dem Führer Platz genommen. Die erhebenden Klänge der Ouvertüre „Weihe des Sause»" von Ludwig van Beethoven eröffnen den Festakt. Dann nimmt Gauleiter ReichSftatthalter Jordan das Wort. Nicht» könne da» machtvoll« Geschehen de» heutigen TagS symbolhafter krönen, so sagte er, al» die gegenwärtige Feierstunde, in der eine au» nationalsozialistischem Kultur wollen erwachsene Weihestätte deutscher Kunst dem deut schen Volk übergeben werten soll«. Dieses repräsentativ« Werk nationalsozialistischer LebeuSgestaltnng lege beredte» Zengui» at sür die geschicht lich« Tatsache, daß der Nationalsozialismus nicht nur das Tor zu eine« neue« politischen Zeitalter ausgeschloffen hat, sondern auch »«gleich der Anbruch einer kulturpolitischen Epoche von nie erlebter Größe ist. Als den eigentlichen Banherr» dieses Hauses bezeichnete er den Führer, der als genialster Baumeister aller Zeiteu eiu ueues Deutschland errichtete. Nach dankbarem Gedenken der Pionierarbeit des ver storbenen RetchSstatthalters Wilhelm Friedrich Loeper und einem Dank an Reichsminifter Dr. Goebbels für seine stet» bewiesene Hilfsbereitschaft schließt der Gauleiter mit den Worten: „Mein Führer! Ich melde Ihnen, das „Des sauer Theater", zu dessen Errichtung Sie einstmals uns den Auftrag gaben, steht! In wenigen Minuten wirb es seine kulturpolitische Mission beginnen" Nun betritt Reichsminifter Dr. Goebbels da» Podium, um die Weiherede zu halten. Mel« Führer! Mein« Volksgenossen und BolkSgenoffiunen! Diese« neuerbaut« Hau», da» der Kunst und dem deut- schen Volke geweiht sein soll, kann nicht würdiger eröffnet werben, al» dadurch, daß wir zuerst in seinen Räumen in wehmütiger Erinnerung den Namen des Mannes aus- sprechen, dessen letzte» große» aufbauenbe» Werk die Pla nung und Projektierung diese» Theaters war, der selbst aber seine Vollendung nicht mehr erleben sollte: Wir ver neige« uns in Wehmut und Pietät vor dem Andenken un seres verstorbenen Parteigenoffen Hauptmann Wilhelm Friedrich Loeper. Seine niemals rastende Schaffenskraft hat dem Plan dieses Neubaues Sinn und Wirklichkeit ge geben. Sein Geist soll deshalb immer mit diesem Hause verbunden bleiben. Biele, die ihn nur flüchtig kannten, waren leicht ge neigt, in ihm lediglich den Hauptmann, den Soldaten, den politischen Kämpfer zu sehen. Wir aber, die wir ihm nahe standen, die wir durch viele Jahre schwersten völkischen Ringens seine Kameraden und Freunde waren, wir muß- ten, wie eng er der Kunst und ihren Ausgaben verbunden war nnb mit welch sicherem Instinkt er ihre Beziehungen und Wirkungen zum Volke erkannte. Weil er dieses Volk liebte, deshalb wollte er ihm in einem neuen Theater eine Stätte der Erholung, der Unterhaltung und Erbauung er richten. In einem Briese an mich vom 17. Mai 1934 hat er diese Pläne dargelegt. Er schreibt da: „Dieses ehemalige Hof- und LandcStheater hat es ver standen, seinen guten Nus und sein sehr hohes Niveau bis auf den heutigen Tag sich zu erhalten. Es bildet geradezu ein Kulturzentrum sür die ganze hiesige Gegend und über flügelt in künstlerischen Leistungen und Tradition durchaus die Provinztheater der Umgebung. Es ist nun ein ganz unwürdiger Zustand! daß seit dem Brande des alten Theaters im Jahre 1922 das Theater in einem JntertmSgebände sein Leben fristen muß Davon abgesehen, kann auch die Zugkraft dcS Theaters nicht voll anSgcnutzt werden, weil das Theater nur 899 Plätze saßt. Wir brauchen aber mindestens 1299 Plätze, um durch die Masse der billigen Plätze ein wirkliche» Volkötheater er richten zu können. Zu letzterem sind wir auf dem besten Wege, da wir durch unsere Parteiorganisation zahllose Arbeiter und minderbemittelte Volksschichten an daS Thea ter herangebracht haben, die früher fern standen» In dieser Entwicklung dürfen wir unter gar keinen Umständen nach lassen und sieben daher vor der Notwendigkeit, ein neues Theater zu bauen. Wir müssen auch aus dem Gebiete des Theaters zei gen, daß in der Aera Adolf Hitler» auch solche Aufgaben, wie die eines notwendigen Tbeaternenbaue», angefaßt werden, und baß wir in der Lage sind, daS anfzubauen, was die anderen haben fallen laßen." DaS ist überhaupt daS Kennzeichen deS wahren Natio nalsozialisten, baß er vom Volke zur Kunst vorstößt, und von der Kunst aus wieder zum Volke zurttcksindet. Unser Pg. Loeper hat sich in der Verfolgung seines Theaterneu- bauplancS nicht aus fremde Hilfe gestützt oder verlassen: er hat die Voraussetzungen finanzieller und baukünstlerischer Art zu diesem Projekt selbst geschaffen und ist dann mit den fertigen Plänen vor den Führer getreten. Er batte frühzeitig erkannt, daß das Aufbauwerk des Nationalsozia lismus ohne kulturscköpscrische Taten undenkbar und sinn los gewesen wäre. Gerade die schwersten wirtschaftlichen Sorgen mutzten uns in den ersten Jahren unserer Arbeit dazu veranlassen, unser Augenmerk auf da» kultu relle Reformwerk unseres Volkes umso intensiver zu len ken. In diesem Sinne war es besonders bedeutsam, datz die Planung dieses Theaters schon im Jahre 1938 84 ein setzte. Seine feierliche Einweihung am heutigen Tage ist ein weiteres Zeugnis für nationalsozialistische Kunst- und Theaterpslege, die siH nicht mit Worten und Programmen begnügt, sondern ihre Liebe zur Kunst und zum Theater durch Taten zu erhärten sucht. Seit 1922 schon schwebten Pläne zum Neubau dieses Hauses. Als am 25. Januar 1922 das alte Hostheatcr einem verheerenden Brand zum Opfer fiel, wurde ein JnterimS-Theater in der Herzoglichen Reitbahn eingerich- tet. S» besaß nur 890 Sitzplätze, hatte eine bescheiden« Bühne und damit keinerlei künstlerische EntfaltungSmög- ltchkeiten. Es lag durchaus im Sinne der damaligen Zeit, daß auS dieser Interimslösung eine Tauerlösung zu wer den drohte, bi» der Nationalsozialismus nach der Macht übernahme durch den Führer auch hier mutig Hand an- legte und ein Problem löste. daS längst schon fällig war, das aber durch die Säumigkeit und den Mangel an Ent schlußkraft des alten SnstemS nicht gelöst werden konnte. Im Jahre 1983 stellte der anhalttsche Staat neue Mit tel auS Grundbesitz zur Verfügung, um bet etnem Neu bau DarlchenSgelder aufzunehmen und zu sichern. Im Jabre 1984 erging daS Preisausschreiben für Bauentwürfe. Aus 254 Einsendungen wurde dem Architekten Friedrich Lipp, Berlin, die Bauausführung übertragen und der Architekt Werry Roth zugezogen. Im Jahre 1935 wurde der Bau begonnen. Er umfaßte in modernster Einrichtung eine Hauptbühne, zwei Seitenbühnen, eine Hinterbühne, zwei Bühnenwagen, eine Drehbühne, «inen versenkbaren Orchesterraum und Heizung, Lüftung und Beleuchtung nach den neuesten technischen Ersahrungen. DaS Theater weist 1295 Sitzplätze aus. Es ist ein Rangtheater, um den Cha rakter eines Bolkstheater» zu wahren. Oft hatte ich Gelegenheit, mit unserem verstorbenen Pg. Loeper die Pläne diese» Theaters, ihrer Finanzierung und praktischen Durchführung zu besprechen. Am 28. Ok tober 1935 riß ihn der Tod mitten auS seinem Werk. Und eine der schönsten Ausgaben, die er seinen Nachfolgern zur Vollendung hinterließ, war di« Fertigstellung dieses Baues. Noch vier Tage vor seinem Tode erhielt ich einen Brief von ihm, in der er mir seine Sorgen um den Fort schritt der Arbeit mitteilte und mir in ergreifenden Wor ten die weitere Fördern», seine» LiebltugSplanes ans Herz legte. Nun weilt er nicht mehr unter uns. Aber sein Theater steht al» bleibendes Denkmal seine» Tatwillen» und seiner edlen Baugesinnung mitten in einer Stadt, in der er die Machtergreifung deS Nationalsozialismus kämp fend vorbereitete, und in der er den Nationalsozialismus praktisch verwirklichte. Ist daS nicht Grund genug für diele Stabt, aus ein HauS, daS wir heute in Gegenwart beS Führer? cinweiben, ihren ganzen Stolz zu stellen? Denn dieses HauS ist ein Zeugnis des kulturschSpsertsche« Willen» deS National sozialismus, der erste fertiggestellt« repräsentative Theater- ncubau eines Landes im Dritten Reiche, dem die Erösf- nung des neuen Theaters in Saarbrücken in kurzer Zeil folgen wird. Wo hätte eine Zeit sich mit stärkerer innerer Ver pflichtung dem Theater verschrieben als die unsere? Di« Umbauten am Deutschen Opernhaus, am Schtllertheater, am Preußischen StaatSschauspielhaus in Berlin, die Neu- gestaltung de» GärtnrrplatzthraterS in München und die Neugestaltung der Oper in Nürnberg, di« monumental« Planung eines Opernneubaues in München sind sichtbare Beweise der innere» Verbmrbenheit des »enen Reiches mit Der Führer wird subelnb heim Gautag i» Deffa» begrützt Rund 399 999 Menschen jubelten dem Führer zu, der zum ! für da» neu« Deffa»«, Theater «schienen war. — Der diesjährigen Gautag des Gaues Magdeburg-Anhalt der Führer wird aus seiner Fahrt dnrch die Straßen der Stadt N-sDAP. in Dessau und zur Teilnahme an dem Wetheakt I Deflaü begeistert begrüßt. lWeltLUb-Wagenborg — M.)