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Dresdner Journal : 08.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188103088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810308
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-03
- Tag 1881-03-08
-
Monat
1881-03
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Journal : 08.03.1881
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W55 Dienstag, den 8. März 1881 DreMerIMrnal Verantwortliche Redaktion: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden b». >». Uichtilmtlicher Theil >». Telegraphische Nachrichten. » w« w« l»u deS ErfindungStalent voraussetz« Gegenstände illustrirten die W Die vorgele^ten >en. Wahrheit der AuSein l» OG. i. ». 0«. a«««rk»Id äs»Ueut»cttt,il koicks» tritt ?cx>t- uoä 8teml<«I»'>''ct>Ii^ Uiu«u. I, Ai»»«» Liukiev«» NvteN«: ILNrlick: . . 18 Karb jzzüdrlicd: 4 Karb SV kk. Lmrelvskkummsrn: 10 ?f. »U N«i- , als ihre StammeSver- tjuanen ihre Gräber, so kl ,Ü tl» rs- w io B.i 1 1»« »44v 0«. s«. S-r ib« »» «» Herrscht auch der Schamanismus unter den MarutSe und geht der König an ilMzu Grunde, so verstehen sie doch von Medicin mz wandten; verheimlichen die b». >,i» Das Ringen des Redners mit dem Ausdruck wird ausgewogen durch drastische, lebhafte Darstellung, die aus der detaillirtesten Beobachtung fremder Menschen und Verhältnisse beruht. Der Festredner besprach das Reich der MarutSe am Zambesi. Die MarutSe ge hören zur Bantufannlie, zu der auch die Koffern, BasutoS, Betjuanen u. A. sich rechnen. Ihr eine Zeit lang durch die Makoloto zerstörtes Reich war während Holub'S Aufenthalt in Afrika wieder errichtet und mit dem Makundereich vereint. Eine Fahrt auf dem Zambesi in den 2 Fuß schmalen, 12—16 Zoll tiefen und 16 Fuh langen Boote bringt den Reisenden zum König deS Reiches, absoluten und grausamen Herrn seiner Unterthanen. Die Gouverneure der Provinzen bilden seinen weiteren, der Scharfrichter und 2 Me- dlcinmänner seinen engeren StaatSrath. Von Interesse waren die vergleichenden ethnographischen Bemerkungen. ad,. »LI Ml «at- B«v- acti« LS» Sch»- müssen, und da die Frau desselben kein Zuglhier be rühren durfte, hat auch bei den tiefer stehenden Bantu völkern die Stellung der Frau sich verbessert, insofern der Mann zur Arbeit gezwungen wurde Entsprechend der Anlage der Naturvölker, lieben auch die MarutSe Musik und Tanz und besitzen für jeden Tanz ihr In strument. Freilich so gewaltig wie die Grabgesänge Mosilikatse'S tönen ihre Lieder nicht. Der Redner schilderte endlich den Hüttenbau der MarutSe, ihre Hauptstadt, ihre Arbeiter und Waffen, in denen sie den Basuto bei Weitem überlegen sind. Genügen doch 3 Assagai der MarutSe den Elephanten zu tödten, wie auch ihre berühmten Krokodilangeln ein ganz bedeuten ."St. »». daß diese Seelsorge reiu gehalten wird, damit nicht eine faule, verkomm,ne, den Interessen gewinnsüchtiger Buchhändler und Buchdrucker dienende Presse DaS wieder zu Nichte macht, was der moderne Staat durch die Fürsorge, welche er EultuS und Unterricht ange- deihen läß', mühsam zu Tage gefördert hat. Die mo derne Eultur, welche wir zu retten und zu erhalten wünschen, ist die Frucht einer großartigen Periode literarisch wissenschaftlicher Thätigkeit, welche, um ihre segenbringende Wirksamkeit zu üben, in den früheren einfachen Verhältnissen unserer Presse und unser- Buch handels ausreichende Hilfsquellen fand. Die Sensa tionspresse, der Schwindelbuchhandel, deren Hauptziel der Absatz großer Auflagrn ist, deren Vertreter sich prätentiös in den Vordergrund drängen, die im Namen der Wissenschaft ober der Freiheit taS Wort ergreifen, welche klassische Citate im Munde führen und, wenn es sein muß, ihre Thüren damit bemalen, nutzen für die Zwecke ihrer faulen Speculation heute das An sehen auS, welches die echte, die klassische Literatur mit Mühe der Presse errungen. Niemand denkt an Beschränkung der Preßfreiheit, Niemand will die Frei heit der wissenschaftlichen Forschung beschränken; aber wir bedürfen des Schutzes gegen eine Literatur, welche das gesammte Moralsystem unserer modernen Staaten zu untergraben droht, wenn nicht die falsche Eultur, der Geist der Gewinnsucht und Spekulation, der einen Theil unserer Presse beherrscht, im herannahenden 20. Jahrhundert die gesammte mühsam errungene Eultur unser- 19. Jahrhunderts vernichten soll. dahin. Ter junge Maler hatte sich ihnen ebenfalls angeschlossen. Hr. v. Schöningen reichte Mariannen den Arm, die beiden jungen Mädchen gingen neben ihnen und plauderten von den schönen und anziehenden Erschei nungen, die ihnen bereit- bier begegnet waren. „Wissen Sie, meine liebe Frau Bernsdorf-, sagte er leise zu ihr, „ein wenig mehr WeltNugheit würde ich Ihnen anempfehlen; verzeihen Sie meine Offen heit; aber sie sollten mehr wagen, dann würden Sie mehr gewinnen - Anscheinend aus das Spiel an der Bank hindm- tend, fühlte Marianne recht gut, was er meinte, und still und niedergeschlagen ging sie an seiner Sette. Carola war indessen mit ihren drei Begleitern in die Spielsäle getreten. Hier, wo so viel wirkliche Vornehmheit sich mit abenteuerlichem Pomp einte, fiel ihre Erscheinung nicht auf; dieselbe gehörte viel mehr so vollständig mit hinein in diesen Rahmen, daß dies allein schon den besten Maßstab sür ihre Persön lichkeit gab. W>e immer, während der Saison, waren auch heute die verschiedensten Nationen durch vornehme Frauen vertreten, und wenn der Blick die einzelnen Gruppen überflog, so kehrte er gesättigt zurück von der Pracht der Toiletten, dem Blitzen der schimmernden Juweltn, und dem Funkeln so vieler schöner Augen. Jugendliche Gestalten mit edlen oder üppigen Formen, saßen in lebhafter Unterhaltung auf schwellenden Diwans, umringt von eleganten Cavalieren; oder um standen, die größte Spannung m den Zügen, die Spieltische Aber auch da» Alter m seiner ausge« schminken und übertünchten Gebrechlichkeit war hier vertreten, und mehr al» eine bejahrte Hoheit und Ex- Romane und Theater. Ich habe all' mein Geld im Theater au-gegeben. Als ich dann keines mehr hatte, fragte ich mich, was ich thun müsse, damit man in den Zeitungen von mir rede." Und warum nicht, man spricht von aller Welt in Zeitungen, warum nicht auch von ihm. „ Damals erinnelte ich mich an eine Scene auS einem der Bücher, welche ich gelesen hatte (er nannte den Roman); ich führte sie aus und tövtete den jungen Scheonnen." — So ist's. Man muß nichts übertreiben. Wie viele brave Leute, welche die Soublätter leien oder welche die Zuschauer blutrother Dramen bilden, gehen ungeschä- digt und völlig schuldlos auS dem Genuß dieser trau rigen literarischen Machwerke hervor. Gleichviel! Wir würden in dieiem Augenbl'ck nicht so ruhig sein, wenn wir einige dieser ungesunden Werke auf dem Gewissen hätten oder ihnen selbst nur auf der ersten Seile eines täglich erscheinenden Blattes ein Asyl verstauet hätten. Weder die Presse, noch das Theater sind in diesen und ähnlichen Fällen gänzlich schuldfrei; die Presse, insbesondere die Soupresse, diese kleine Presse, die ein so ausgezeichnetes Zugmittel sür alle Tinge, gute und schlechte, ist, sie dürfte wohl ihr „meu culpa" aus- rusen; sie hat gesündigt, viel gesündigt gegen den guten Sinn (le bou st-us), sie goß und gießt täglich das ab scheuliche Gist ihrer blutdürstigen und bluttriefenden Erfindungen in die Einbildung von Menschen, welche dagegen ohne Vertheidigung sind Sie bevölkert da« arme Hirn da mit Ideen, wo das Laster nur noch im Keime vorhanden war; sie liefert ihm Modelle und Schablonen des Meuchelmordes. Das ist eine üble Arbeit; man gewinnt dadurch Abonnenten, aber es wäre besser, man gewänne deren weniger. Man wird un- antworten, daß dieselben Zeitun gen, welche so schlechte Romane pubiiciren, oft in den anderen Theilen des Blattes um so besser sind, und daß bei der Journalistik des Soublattes der schlechte Roman der guten Politik und anderen nützlichen Be lehrungen den Weg öffnet Wenn diese- wahr ist, so ist da« sehr betrübend, aber wir wollen es nicht glau ben. In allen Fällen trifft die Schuld Diejenigen, welche ohne Skrupel und lediglich aus Gewinnsucht ihren Lesern diese lasterhaften Gewohnheiten belbrach- ten Es wäre wohl Zeit, wenn man mit dieser Con- currenz alberner und monströser Erfindungen, welche den öjjenftichzn Geist verderben und Diejenigen ver dummen, welche sie nicht entsittlichen, ein Mal Halt machen wollte. Die Presse von heute ist eine unge heure Macht; jede Idee, welche in den Kreislauf der Intelligenzen gebracht werden soll, muß durch sie hin durch; sie sitzt jeden Morgen der Mehrzahl der Be völkerung das tägliche Brod des Geistes vor, in der Politik, der Wissenschast, in der socialen Moral, wie in de» Werken der Poesie und der Phantasie, welche die düstere und harte Wirklichkeit vergessen machen sollen. DaS bedingt, daß die Presse Pflichten der Seelsorge (cburze ä'üme») hat; sie muß ihre Ehre darein setzen, ohne Unterlaß hieran zu denken; sie muß sich dessen rühmen, wie eS ihr Fehler ist, ihr großer Fehler, eS zeitweise zu vergessen. „Pflichten der Seelsorge", diese- ist da- richtige Wort. Die Presse hat eine so ungeheure Bedeutung erlangt, daß es ohne ihre Mithilfe geradezu unmöglich ist, einer neuen großen Idee den Weg in die Massen zu öffnen. „Wenn der Apostel Paulus heute lebte, würde er Journalist sein", sprach einst der geniale Bischof v. Krtteler von Mainz, den wir als einen unserer hervorragendsten Publicisten selbst der Jour nalistik zuzählen dürfen. Die Presse ist sozusagen die einzige Seelsorge, die, sei eS in Gestalt von Zeitungen, belletristischer Literatur und dramatischen Aufführungen, dem überwiegenden Theile unserer Städtebevölkerung täglich zu Theil wird. Wir haben daher alle Ursache, diese KriedenSbedingungen nur solche, wie sie Eng- land» Ehre erheische. Aber da» den Boeren un wissentlich zugkfügte Unrecht werde gutgemacht und die Unabhängigkeit der annectirten Republik unter die Schutzwehren gestellt werde», mit denen sich die Boeren im Voran» einverstanden erklärt hätten. Die Regierung von Irland hat die Verhaftung de» irischen Abgeordneten Dillon beschlossen wrgen seiner bei einem jüngst stattgefundenen Landnicc- ting gehaltenen Rede. Konstantinopel, Montag, 1. März. (Tel d. Dreödn. Jom n ) Gestern hat beim englischen Bot schafter Göschen die erste Sitzung in der türkisch griechischen Krage stattgrfunden. Ueber den Ver lauf derselben verlautet noch nicht». Nach der Sitzung speisten die Botschafter beim französischen Botschafter Tissot. New-Dork, Sonntag, 6. März. zW. T. B) Die Handelskammern von Chicago, Zndianopoli» und Cincinnati baden Erklärungen beschlossen, in welchen da» Vorhandensein einer epidemischen Seuche unter den Schweinen in Ohio und den westlichen Staaten bestritten wird und die gegen- theiligen in Europa verbreiteten Gerüchte al» un begründet bezeichnet werden. liegen die der MarutSe, mit Elsenbeinzähnen oder Bäumen geschmückt, offen da. Findet auch der zu Zeiten Holub'S herrschende König überall in seine- tyrannischen Willens Gelegenheit, Todtschlag oder Hoch- verrath zu wittern und GotteSurtheile zu provociren, so sind noch zu Livingstone'» Zeiten die Herrscher der MarutSe gerecht und mild, wie die vielen Mausoleen beweisen. Betrachten die andern Bantustämme die Frau kaum al» Sklavin, so deutet die eheliche Harmonie unter den MarutSe, ihre Gewohnheit, Herrscherinnen zu haben, aus die Hochachtung sür die Frau. Bei Abnahme deS Wilde» hat allerdings der Betjuane zum Pfluge greifen andersetzungen des hochverdienten Reisenden. vr. v. Rach der Hochzeit. Novelle von E. Iu st. lFortsttzung zu Nr. S4.) Als sei nichts Störende» vorgefallen, ging Berns dorf, nachdem man sich erhoben hatte, m>t heiterer Miene und elastischen Schritten neben dem Professor und unterhielt sich lebhaft mit demselben über die Vor theile oder Nachtheile, di; die bevorstehende Aushebung der Spielbanken nach sich ziehen würde. Die Gesell schaft trennte sich. „Wir treffen uns also wieder beim Souper", rief Bernsdorf flüchtig den Zurückbleibenden zu. „Erkälte Dch nicht, Marianne, eS wird kühl"; dann wandte er sich zu Carola und fröhlich scherzend wandelten sie Feuilleton. Nedigirt von Otto Banck. ett b» ogrulu N«n>ev w Pn»> ub« » untoy. NeujeV - ». is-A«. Ai Pri» tt»«t Mß- zet, »nl- »S« »»« Dresden, 7. März. Man klagt täglich über d e Demoralisation unserer Gesellschaft, über die Zunahme der Verbrechen, über den Mangel an ernster Verfolgung des Lebenszweckes. Diese schweren Schäden stehen nur allzu häufig in unmittelbarem Zusammenhänge mit einem der wichlig- sten Mittel der Volksbildung, der Presse. Die Zei tungen und ihre Leistungen sind ein Maßstab sür die Stufe, auf welcher die öffentliche Sittlichkeit sich be finde», und in einem Lande, in welchem eine schamlose Skandalpresse gedeiht, kann man sicher auf korrupte gesellschaftliche Zustände, aus eine nationale Degene ration schließen. DaS „Journal des Debüts" nimmt soeben Veranlassung, dieses Thema einer Be sprechung zu unterziehen, und schreibt, anknüpfend an einen Fall, der sich kürzlich in Paris zutrug, Folgende«: Ein junger Verbrecher von 14 Jahren — vielleicht ein Narr — lockt einen kleinen 6jährigcn Jungen zu sich, schlitzt ihm Mit einem Messer ruhig den. Bauch auf und stellt sich bei dem nächsten Polizeiposten. Er erklärt, daß er einige Tage zuvor von seinem Principal beauftragt worden war, eine Summe von 200 Frcs. einzukassiren, daß er das Geld für sich behalten, einen Uederzieher dafür gekauft, „atiu ä'avoir i'air comme il taut", daß er sich alsdann weit weg von seiner Familie und seiner Werkstätte ein Zimmer miethete, und daß er hieraus, diS die gestohlene Summe er schöpft war, nach seinem Geschmacke lebte. Al- dieser Nero deS Faubourg alsdann nicht mehr wußte, was er beginnen sollie, gab er sich noch ein Fest und tödtete ein kleines Kind. Aus diese Art wird man noch von seiner Abreise nach Neucaledomen sprechen oder von seinem Eintritt in ein BesserungSbaus, denn er hat noch nicht das für die Guillotine erforderliche Alter. Hätte er dieses Alter schon erreicht, so hätte er sein Verbrechen dennoch begangen, er wmde vielleicht mit den Worten: „L tinitu la coweäiu!" gestorben sein. Dieses Wort findet sich ja in den Romanen, welche seine Lccture bildeten, und in den Dramen, deren Ausführung er beiwohnte. Er zeigt wirklich Literaturkenntnisse, der junge Schurke. Man fragt ihn, wo er sein Geld ausgegeben Hot Frage: „Sie waren an schlechten Orten." Antwort: „Nein, mein Herr!" Frage: „Dann Haden Sie getrunken?" Antwort: „Nicht viel. Ich liebe nur zwei Dinge: «. luverutenpreker für äeo Kama einer gespalten««» kvtikeile -0 kl. Vater clis Laila SS kt. Lraedalaa»» mit Auinukms «ter 3ovv nnä l'aiertax» ^venä» Mr gen solgenäen l'a-c Laytsgeschichte. Dresden, 7. März. Se. Excellenz der Herr Staat minister v. Nostitz Wallwitz ist gestern von Berlin wieder nach Dresden zurückgekehrt. * Berlin, 5. März. Der Reichskanzler Fürst Bismarck begab sich gestern (Freitag) Abend nach 9 Uhr noch zum Großherzog von Baden nach dem nie derländischen Palais, wo er bis gegen 11 Uhr ver weilte. — Wie die „Post" vernimmt, können alle Combinationen, welche an ein Provisorium Bitter im Ministerium des Innern anknüpften, als vollstän dig beseitigt gelten. Ein Provisorium, welche- sich aus die Erledigung der laufenden Geschäfte bezieht, scheint schon eingetreten zu sein, insofern Hr. v. Putt- kamer interimistisch d'e Geschäfte deS Ministers de» Innern mitbesorgt. Doch dürfte dieses Provisorium nur von kurzer Dauer sein, da die Ernennung eine» definitiven Nachfolgers des Grafen Eulenburg unmittel bar bevorsteht. — Der BundeSrath trat heute zu einer Sitzung zusammen. — Die „ Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht heute den Entwurf deS Gesetzes, betreffend die Versicherung der in Bergwerken, Fabriken und anderen Betrieben beschäftigten Arbeiter gegen die Folgen der bei Betrieben sich er eignenden Unsälle, in der Fassung, die ihm von Seiten der Ausschüsse deS Bundesrathes für Handel und Verkehr und für Justizwesen gegeben worden ist. Die rasche Förderung, welche dem Eniwurfe von dieser Seite zu Theil geworden ist, kann a S Bürgschaft da für angesehen werden, daß die Verwirklichung dieses von den wohlmeinendsten Tendenzen getragenen Ge setze« um ein Bedeutende» näher gerückt ist. Indem wir uns Vorbehalten, auf die an der ursprünglichen Vorlage vorgenommenen Modifikationen noch zurück zukommen, heben wir vorläufig die Bestimmung deS neu ausgenommenen 8 4 als besonders bemerkenSwerth hervor: » 4 bestimmt der Geschäftsverkehr der ReichSversicherungS- ansialt mit den Bclheiligien, insbesondere dir Feststellung und Erhebung der Prämien, sowie die Feststellung der Env schädigungen wird durch die Bundesstaaten vermittelt. Jede Landesregierung wird eine oder mehrere Berwal- lungsstellen bestimmen, welche die im Absatz 1 bezeichneten Ae lu»ei ul« iiuuiiulinii- uuurellt-tot Fe. Ooluim»»ivullr u« ltrvucluor ^ourvukj Lamdur« LorUv Visa La»«I-LrsilM»-rr»»br»iI ». > . L t^oAler, L»rU» Nkisa-NamdiuL k>r»U 1-siprix rravkkvrl ». ». «Vvobsv: L«rUa: ii'. Lr»m»vi .^riutte, Lrsiiav: F ttür«-uu; Lrankearl » : F Farmer'soll« NuuUstumlluu^; 0»rUtu: t- , Smmoeoe: <7. , kml» Luella-kr<ulkkurt » N »ralt^aet: Daube L (7o , Smadae, F Lieueitzon, Slmnee. Kbuisl. kapv<l>tioo Uso Ormuluor Drvuäeo, Lviugvralruuue dlo SO. Da» 18. Stiftung-ftst de» Bertin» für Erdkunde. Am 5. März stierte der Verein für Erdkunde zu Dresden sein 18. Stiftungsfest in den Sälen des Bevedäre. Nach Bortrag der Vereinsberichtes durch den Sekretär, Hrn. Gebauer, begrüßte der Vorsitzende, Prof. Ruge, tue zahlreiche und gewählte Versammlung mit einem Rückblicke auf das Jubeljahr 1781, wle ,hn eben Der zu geben versteht, der auS dem Vollen schöpft. Die Denksteine, die da» deutsche Geistesleben jenes Jahre» setzte, werden immer ragen. Ob der Denkstein ein Grabstein, der Abschluß eine» langen für Gedankenfreiheit gekämpften Kampfe» ist (1781 -f Lessing), ob er den Anfang hochbedeutender Jdeen- rrihen bezeichnet (Kant'S Kritik der reinen Vernunft, Schiller'» „Räuber", Voß' „Odyssee", die Herrschel'- schen Entdeckungen), ob er den Anfang eine» Menschen leben» bedeutet (Chamisso, der Mitbegründer des geo graphischen Verein» in Berlin), die Denksteine weisen darauf hin, daß Deutschland damals die Führung übernommen hatte. Sie kam der geographischen Wissenschaft zu Gute, die heute allerdings nur eine kosmopolitische sein dars, wie die» die fremden Natio nalitäten angehörendrn Ehrenmitglieder der geogra phischen Gesellschaften beweisen. Mit diesen Worten wmde dem Festredner de» Abend» Or. Holub da» Diplom der Ehrenmttgliedschaft Überreicht, der darauf dir Rednerbühne betrat. rron- nitz« t»«ei sch«st ;. i. . ui. x)»z. 1»4t Amtlicher Theil. Dresden, 3. März. Se. Majestät der König haben den Kausleuleu Carl Heinrich Ferdinand Jung und Georg Friedrich Jung zu Leipzig, als Inhaber der daselbst unter der Firma: Friedrich Jung L Co. bestehenden Parfümerie- und Toiletteseffenfabrik da- Prädikat „Königliche Hoflieferanten" Allergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 4. März Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Professor Gustav Richler zu Tharandt das Ritterkreuz I. Klasse des AldrrchtS- vrdenS zu verleihen. Dresden, 4. März. Se. Majestät der König haben dem Weiiihändler und Conditor Otto Horn in Meißen da« Prädikat „Königlicher Hoflieferant" Allergnädigst zu verleihen geruht. Wien, Sonntag, 6. März, Abends. (Tel o. Boh.) Da» Ltichevbtgävgni- des I>r. Brestel fand heute Nachmittags unter großartiger Bethei ligung der Bevölkerung Statt, welche vom Trauer- Hanse bis zur Botivkirchr rin dichte» Spalier bil dete und trotz de» schlechtesten Wetters bi» zvr Beendigung der Feierlichkeit ausharrte. Der Leichenzug bewegte sich vom Trauerhause unter strömendem Regen durch die UniversilätSstraße am Abgeordnetenhause vorüber zur Votivkirche. Zu beiden Setten de» Trauerwagens schritten je 4 Abge ordnete der Linken, welche die Zipfel de» Bahrtuches trugen; unmittelbar hinter ihnen 16 Studenten mit Windlichtern Hierauf folgten die Verwandten Bre- stel'S und zahlreiche Abgeordnete aller Parieren, an ihrer Spitze die 3 Präsidenten de- Abgeordnetenhauses. In der Bottvkirche hatten sich vorher schon die Minister Taaffe, ZiemialkowSki, Dunajewskl, Falken Hayn und Prazak nebst sehr vielen Mitgliedern deS Herrenhauses, darunter der Präsident, eingefunden. Am stärksten war selbstverständlich die Verfassungs partei vertreten, aber auch sehr viele Mitglieder de« Polenclubs waren unter den Leidtragenden. Von Tschechen sah man den Grafen Heinrich Llam, Rieger, den Fürsten Schwarzenberg, Grafen Thun und mehrere Andere. Vom Club der Rechtspartei waren nur sehr wenige erschienen. Zu beiden Seiten deS Kirchen- raume» bildeten tue Diener des Abgeordnetenhauses Spalier Nachdem der „Männergesangverein" daS Men- delssohn'iche Leali mortui gesungen, wurde die Leiche auf die Plattform vor der Kirchenpsorte gestellt, die Anwefenden bildeten einen KreiS um den Sarg, 1>r. Herbst trat vor und hielt eine tiefempfundene Trauerrede. Zahlreiche Abgeordnete und Mitglieder der „Con cordia" gaben dem Sarge Brestel » zum Centralfried- hofe da» Geleite. Der Präsident der „Concordia", Johanne» Nordmann, hielt die Trauerrede am Grabe. Loudou, Montag, 7. März. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Wie der „Standard" meldet, stellte eiu am letzten Sonnabend abgehaltener CabinetSrath die den Boeren anzubietenden FriedenSbedingun- gen fest und übermittelte dieselben telegraphisch an Geucral Wood. Den „Daily News" zufolge find
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