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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dien Zeitunq «richeini tätlich mil Ausnahme der gelehlichen Sonn, und Feiciinqr. Der Bezugspreis betrüg« bei Abholung möchrinüch 45 bei ^ieieruug irei .Pius 50 :bp> 4«ostbezug monatlich 2.30 RD!. Jiu stalle höherer Gcwali oder wnhiger Betriebsstörungen Hai der Bezieher keinen Anspruch au! Lieleinng der ,-leiiung oder Rückzahlung des Bezugspreises. - Anzeigenpreise und Nachlaßsätze bei Wieder holungen nach Preisliste Nr. 3 (in unseren Geschäftsstellen erhälilich). Bei Konkurs « und Zwangsoergleich wird der für Aufträge etwa schon bewilligte Nachlaß hinfällig. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr s- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann und E. L. Förster's Erben. Verantwortlich für Oertliches u. Sächsisches, Unterhaltungsteil. Sport u. Anzeigenteil Karl Hoffmann, Pulsnitz, für Politik und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. XII.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr. 2 u. Adolf-Hitler-Str. 4. Fernruf 518 u. 550. Das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft und des Finanzamtes zu Kamenz des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 6 Donnerstag, den 8. Januar 1938 88. Jahrgang Moslau im Hintergrund Bolschewismus und Freimaurerei die Urheber der neuen Genfer Hetze Vor nicht allzulanger Zeit hat der Flüchtlingskommissar des Völkerbundes, MacDonald, in dem Genfer Blatt „Journal des Nations" bewegte Klage darüber geführt, daß Ü-m nicht genügend Geldmittel zur Verfügung ständen, um Vie Arbeiten der Genfer Emigrantenzentrale fortführen zu können. Mit diesem Appell fand er jedoch bei den Groß mächten kein Gehör, und da bei den Millionen-Außenständen an Mitgliedsbeiträgen auch aus der Völkerbundskasse keine Hilfe zu erwarten war, stellte der Flüchtlingskommissar sein Amt zur Verfügung. Anstatt aber nun der Wahrheit die Ehre zu geben und Genf für die Auflösung der Emigranten zentrale verantwortlich zu machen, stempelte man Deutschland zum Sündenbock, das in Wirklichkeit mit der ganzen Ange legenheit nicht das geringste zu tun hat. Die Urheber dieser neuen infamen Hetze sind in den Kreisen der Genfer Sowjet agenten und der internationalen Freimaurerei zu suchen. Ueber die unterirdische Wühlarbeit dieser Friedensstörer schreibt der „Völkische Beobachter" u. a.: Seit dem Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund sucht sich dasselbe mit allen Mitteln zur führenden Macht im Völkerbunde aufzuschwingen. Der neue sowjetrussische Unter sekretär im Völkerbund unterhält ständige Beziehungen zum „Journal des Nations". Weiter bewegt er sich hauptsächlich ln den Kreisen der Generalsekretäre. Unter ihrem Einfluß hat das „Journal des Nations" den Sowjetgrundsatz „Die Sanktionen bedeuten den Frieden" übernommen, und das Generalsekretariat erklärt zustimmend, daß „die Sanktionen Italien zur Vernunft bringen werden". Diese Vernunft aber lautet sowjetrussisch gesehen, daß der Faschismus niederge worfen wird, um den Sowjets die Tore Italiens zu öffnen. Diese Politik wird nicht allein von Moskau unterstützt, sondern sie genießt auch die Unterstützung des freimau rerischen „G r o ß o r i e n t s", der die Leitung aller Freimaurerlogen verkörpert. In der Nummer vom 13. De zember erklärt der „Gringoire" hierzu wörtlich: „Zwei ge heime freimaurerische Publikationen „LÄccacia" und „Sous le triangel" befaßten sich mit den Weisungen hinsichtlich der Beziehungen zwischen Italien und Frankreich." Diese Wei sung wurde vom Höchsten Kommandeur und Großmeister des Großorients von Italien, dem Bruder Nathan, und der Schwester Maria Rygier von der Gesellschaft für Menschen rechte in Italien verfaßt. (Beide leben infolge Auflösung und Verbot beider freimaurerischen Gesellschaften in Italien in Paris.) Die Weisung lautet: „Frankreich darf so lange nicht in Beziehungen zu Italien treten, als der Faschismus nicht niedergeschlagen ist." Aus dieser Tatsache, welche vom „Großorient" bis heule nicht widerlegt werden konnte, ergibt sich die offensicht liche Uebereinstimmung zwischen den Zielen des Groß orients und der sowjetrussischen Völkerbundspolitik. Geht man noch etwas weiter und prüft den Namen Nathan auf seine Rassezugehörigkeit, dann ist der Rückschluß aus die Erklärungen des Emigrantenkommissars nicht schwer. Für den Eingeweihten liegen die Dinge so, daß Litwinow, der auch nichtarischen Ursprungs ist, als Präsident des Völker bundsrates seine Stellung ausnutzt, um einmal den russischen Interessen im weitesten Maße zu dienen, dann aber, um die jüdisch-freimaurerischen Belange in seine „väterliche Obhut" zu nehmen. Dies in erster Linie deshalb, um auch Deutsch- landin jeder Weise und mit allen Mitteln entgegenzuarbei ten. Die Erklärungen MacDonalds sind ein neuer Beweis dafür. Es ist nur für ihn bezeichnend, daß er sich, nachdem er noch vor wenigen Monaten erklärte, daß Geldmangel die Fortführung der Emigrantenzentrale unmöglich mache und damals beifügte, daß es wahrscheinlich möglich wäre, mit Deutschland über die Emigrantenfrage zu einem vernünftigen Ausgleich zu kommen, nun plötzlich seine Stellungnahme än dert und die Schuld der Auflösung Deutschland in die Schuhe schieben will. > Die Unlogik dieser Kundgebung enthüllt deutlich die Drahtzieher, und zwar die Drahtzieher Moskauer Ursprungs. Daraus ergeben sich verheißungsvolle Aussichten für die weitere politische Entwicklung in Genf. Die Kirchen gegen den Bolschewismus Rotterdam, 8. Januar. Der internationale Bund der Kirchen zur Verteidigung gegen den Bolschewismus auf moralischem und religiösem Gebiet veranstaltete am Dienstag in Rotterdam unter Leitung von Pfarrer Dr. Krop eine stark besuchte Kundgebung gegen die bolschewistischen Kirchenverfol gungen ,der auch mehrere diplomatische Vertreter beiwohnten. Die einzelnen Redner legten eingehend die bolschewistische Gefahr für die ganze Welt dar. Sie entwickelten in religiöser Hinsicht ein düsteres Bild der heutigen Zustände in Sowjet- rufjland. Besonders die erschütternden Schilderungen der un menschlichen Mittel, mit denen man in Sowjetrußland die Pfarrer „liquidiert", stießen auf höchstes Mitgefühl, wie auch die Schilderung über die Schändung der Kirchen allge mein stärkst« Beachtung fand. Als Ergebnis der Kundgebung wird am Mittwoch eine Denkschrift dem Bökkerbundssekretär Avenol zugesandt. Drin wird unter Anführung zahlloser 'Beispiele aus der Presse über den Kampf der Bolschewisten gegen die Kirche und unter Darlegung .vieler Fälle von unmenschlichen Folte rungen denen Geistliche unterworfen wurden, die sofortige Beseitigung des von den bolschewistischen Machthabern auf kirchlichem Gebiete geschaffenen Zustandes gefordert. Weiter heißt es in der Denkschrift: Solange die Sowjet union nicht dem Völkerbund angehörte, antwortete man auf unsere vielfältigen Gesuche, daß der Hohe Rat sich nicht mit einer Angelegenheit befassen könne, die außerhalb seiner Ge richtsbarkeit liege. Jetzt aber handelt es sich um eine dem Völkerbund an gehörende Macht, gegen die sich unser« Klagen richten. Lassen wir die Drohung der Weltvevolution beiseite die nach wie vor bestehen bleibt, übergehen wir die Arbeitsbedingungen, die kaum abweichen von denen, die die offen angenommene Sklaverei anderswo geschaffen hat. Bleiben wir auf dem Gebiete der Gewissensfreiheit und des Kultes, das besonders zum Gebiet der Kirche gehört: Wir sehen nicht, was sich beim Eintritt der Sowjetunion in de» Völkerbund geändert hat. Die Denkschrift schließt: Wir wissen, daß nur ein Mitglied des Völkerbundes unsere Beschwerde auf die Tages ordnung des hohen Rates setzen kann, aber wir hoffen, daß sich nute" den Vertretern der Völkerbundsstaaten, denen ihr Ruf nicht gleichgültig ist, wenigstens einer befindet, der sich zum Wortführer der aufs höchste beunruhigten Kirchen macht» Rücksichtsloser Kampf! Uruguay und Brasilien gegen den revolutionären Bolschewisms Die Note vom 28. Dezember v. I., in der die Regierung von Uruguay den Abbruch der Bsziehungen zur Sowjet union mitteilte und die Wühlarbeit des Sowjetgesandten klarstellte, wird jetzt im Wortlaut veröffentlicht. Das Schrift stück enthält einleitend eine genaue Darstellung der Mittei lungen der brasilianischen Regierung an Uruguay, in denen feftgestellt wird, daß die Revolte in Brasilien von Kommu nisten angestiftet und durchgeführt wurde. Dazu erklärt die Regierung von Uruguay: Die Nachbarrepublik Brasilien, mit welcher uns traditio nelle Bande der Freundschaft verbinden, ist entschlossen, den rücksichtslosen Kampf gegen den revolutionären Bolschewis mus aufzunehmen und durchzuführen. Sie bittet um unsere Mitarbeit und um die Mitarbeit der Regierungen aller Na tionen des amerikanischen Kontinents, die in gleichem Maße in ihrer sozialen und politischen Struktur und in ihrer inter nationalen Stellung von dieser Gewalt bedroht werden. Anschließend werden die Ergebnisse der amtlichen Unter suchung mitgeteilt, die in Uruguay nach dem Ersuchen Bra siliens durchgeführt worden war. Diese Feststellungen gipfeln in drei Hauptpunkten: 1. Die vom Kongreß der Komintern 1935 befohlene Einheitsfront der Kommunisten mit „Par teien mit fortgeschrittenen Ideen" zum Zwecke eines Umstur zes war in Südamerika in Bildung begriffen. 2. Die Sowjet gesandtschaft in Montevideo hat die brasilianischen Rebellen mit Geld unterstützt. 3. Der Kominternkongreß 1935 hat die völlige Einheit von Sowjetregierung und Komintern be wiesen. Zur Beseitigung der Ursachen der bolschewistischen Wühlarbeit verfügte der Staatspräsident von Uruguay die Ausweisung des Sowjetgesandten Minkin. Das falsche Spiel der Sowjets In einem Leitaufsatz behandelt die konservative „Mor- ning Post" die Bloßlegung der kommunistischen Umsturz pläne in Südamerika durch die Regierung von Uruguay. Wenn Litwinow jetzt die Verantwortlichkeit der Moskauer Hauptstelle für die kommunistische Wühltätigkeit dem Völker bund gegenüber ablehne, so sei dies eine Unverschämtheit. Es sei merkwürdig, daß Länder wie Japan und Italien „nicht über den Zaun schauen" dürften, während Sowjetrußland „jedes fremde Pferd stehlen" dürfe. Die Sowjetunion habe die chinesische Mongolei in ihre geräumige Tasche gesteckt, ohne daß oarüber ein Wort verloren worden sei. Die An schläge Moskaus in Indien seien bekannt, und in Südwales und dem Irischen Freistaat vermute man sie ebenfalls. Den noch spiele Litwinow in allen Völkerbundsgeschäften eine hervorragende Rolle, und vor einiger Zeit habe er sogar einen Vertreter in den Völkerbundsausschuß ernennen las sen, der die Frage politischer Morde untersucht. Es sei er staunlich, wie sich Leute manchmal änderten, wenn sie das Genfer Gewand anziehen. Ln Villen und Luxuskabinen Der Rädelsführer des brasilianischen Aufstandes verhaftet. Bei einer umfangreichen Durchsuchung eines vorneh men Landhauses in dem elegantesten (!) Stadtviertel Ri» de Janeiros, entdeckte die Polizei den jüdischen Kommu nisten Harry Berger und dessen Frau. Beide wurden ver haftet. Berger ist dringend verdächtig, einer der Führer der kommunistischen Umsturzbewegung in Südamerika zu sein. Line genaue Durchsuchung des Hauses förderte über 1000 Schriftstücke zutage, aus denen eindeutig hervorgeht, daß Berger einer der Leiter der Komintern in Südame- rika und Berater der Kommunistischen Partei in Brasilien ist, der als das geistige Haupt des November-Aufstandes angesprochen werden muß. In der brasilianischen Presse erregt die Tatsache großes Aufsehen, daß der aus Uruguay ausgewiesene Gesandte der Sowjetunion auf der „Masstlia" eine Flucht von Luxuska binen (!) bewohnt, während er für das Personal der Ge- sandtschaft größtenteils nur Plätze 3. Klasse belegt hat. Durchschaute Moskowiter Journal de Genvve über die rote Wühlarbeit. Genf, 8. Januar. Das „Journal de Gensve" kommt mit sehr deutlichen Worten auf den sowjetrussischen Schritt beim Völkerbund zurück. Das Blatt schreibt u. a., die Sowjetregierung speku liere auf die Kindlichkeit der Bürgerlichen und habe dem Quai Wilson seinen pazifistischen Phrasenschatz entlehnt. Die Entrüstung, die die Sowjets dort über gewisse Vertrags verletzungen an den Tag legten, sei schamloser Zynismü?. In de» eineinhalb Jahren seit der Verwahrung der Schweiz, Hollands und Portugals gegen die Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund hätten die Ereignisse alle Befürchtungen bestätigt. Die Aufstandsversuche jn Brest und Toulon, der Fast Eberlein und der fehlgeschlagene Um sturz in Brasilien hätten schon manchem die Augen geöff net. Die Doppelzüngigkeit hes HowJetsyslems ergebt sich